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    Rat einholen/ Erfahrungen

    Mein Alter: 77 Jahre. Vorerkrankungen: Implantate 4 Stands.
    Niereninsuffizienz

    wer kennt sich mit diesen Werten aus kann mir etwas dazu sagen:

    PSA 17.2.2022 : 10,9 PSA 24.5. 2022 : 12,39

    am 27.5 Postatastanzbiopsie, von 33 Stanzen 17 Infiltrate. Infiltrationsgrad 20 - 100 (100 6x)

    Gesamtinfiltationgrad von 48 %

    Glason-Score 3+3 = 6

    Grad-Gruppe (WHO2016/ISUP): 1


    WEITERE BISHER DURCHGEFÜHRTE UNTERSUCHUNGEN:

    Ganzkörperskelettszintigrapie: Kein Hinweis für Metastasen

    CT Abdomen / Becken Kein Nachweis vergrößerter Lymphknoten



    Mein Urologe keine OP zur Entfernung der Prostata empfohlen.



    Sein Tipp erst einmal die weitere Entwicklung abwarten. Nächster Kontrolltermin Mitte Juli.

    Bin für jeden Rat und Erfahrungsbericht dankbar

    #2
    Jürgen, 33 Stanzen sind wohl einer sehr vergrößerten Prostata geschuldet. Der PSA-Wert stammt zu einem gut Teil daher. Mit fast 80 haben 60% aller Männer ein PCa.

    Gleason 3+3 ist die mildeste Form. Du wirst damit noch mindestens 15 Jahre leben können. Es gibt keinen Beleg, dass irgendeine Behandlung jetzt dein Leben verlängert. Solltest du Beschwerden bekommen (Schmerzen, Harnverhalt) wirst du über eine Maßnahme nachdenken müssen. Das kann eine TURP sein, oder TOOKAD, oder eine dann massenhaft verfügbare fokale Therapie.

    Kommentar


      #3
      Martin,
      danke für Deine schnelle und Mut machende Antwort.
      Was verbirgt sich unter TURP und TOOKAD

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        #4
        Hallo Jürgen,

        TURP steht für "transurethrale Resektion der Prostata". Das ist eine mögliche Behandlung der gutartig vergrößerten Prostata, bei der Prostatagewebe mittels Geräten entfernt wird, die durch die Harnröhre eingeführt werden. Das kann eine elektrisch erhitzte Drahtschlinge sein, Laserlicht oder – erst seit einigen Jahren – Wasserdampf. Eine TURP ist kein brauchbares Verfahren zur Behandlung von Prostatakrebs.

        TOOKAD dagegen ist eines der Verfahren zur fokalen Krebstherapie, bei denen nur ein Teil der Prostata behandelt wird. Dazu ein Auszug aus dem oben unter "Wichtige Links zum Thema Prostatakrebs" verlinkten Abkürzungsverzeichnis:

        Padeliporfin (Handelsname Tookad®)
        Ein Wirkstoff zur Behandlung von lokalisiertem Prostatakrebs mittels Laserlicht. Dabei wird zunächst eine lichtempfindliche Substanz injiziert, die anschließend örtlich über einen Laser aktiviert wird und dadurch freie Radikale abgibt, die gezielt die Krebszellen in der Prostata abtöten.

        Und wenn Du schon dabei bist, solltest Du Dir am Freitag die dann verfügbare neueste Ausgabe des Basiswissens zum Prostatakrebs herunterladen, in dem diese und noch viele andere Fragen beantwortet werden, die Dir mit Sicherheit auch noch einfallen werden.

        Ralf

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          #5
          Ich hatte TURP zur Behebung von eventuell auftretenden Symptomen der Prostatavergößerung genannt. Damit wird offenbar der Erfolg einer späteren Behandlung nicht gefährdet:
          https://www.goldjournal.net/article/...07)02186-3/pdf (für Strahlentherapie)
          "A history of prior TURP does not affect outcome after RT for prostate cancer in low to intermediate risk patients."
          Deutsch (google): "Eine vorangegangene TURP hat keinen Einfluss auf das Ergebnis nach RT bei Prostatakrebs bei Patienten mit niedrigem bis mittlerem Risiko."
          Hier wird die TURP als "brauchbare" Behandlung des Karzinoms besprochen:

          "Risk-adaptive transurethral resection of the prostate may prevent overtreatment and allay prostate-specific antigen-associated anxiety in patients with biopsy-proven low-grade prostate cancer and elevated prostate-specific antigen. Additional benefits include voiding symptom improvement and the avoidance of curative therapy's immediate side effects."
          Deutsch (google): "Eine risikoadaptive transurethrale Resektion der Prostata kann eine Überbehandlung verhindern und prostataspezifisches Antigen-assoziierte Angstzustände bei Patienten mit durch Biopsie nachgewiesenem niedriggradigem Prostatakrebs und erhöhtem prostataspezifischem Antigen lindern. Weitere Vorteile sind die Verbesserung der Miktionssymptome und die Vermeidung der unmittelbaren Nebenwirkungen der kurativen Therapie."

          Kommentar


            #6
            Die Krebsherde entwickeln sich überwiegend (zu etwa 80 %) in der Pripherie der Prostata, also dort, wo das bei der TURP das jeweilige Instrument gar nicht mehr hinkommt, weil die Gefahr zu groß ist, die Kapsel der Prostata zu durchstoßen, siehe auch diese 18 Jahre alten diesbezüglichen Beiträge im Forumextrakt:




            Ralf

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              #7
              Wo die Unterschiede der Therapien im Gesamtüberleben bei hohem Alter verschwinden können "kurativ" und "palliativ" zusammenfallen. Eine TURP ist dann als schulmedizinisches Verfahren zur Vermeidung von Übertherapie (durch RT oder OP) zu sehen. Angesichts der modernen minimalinvasiven ("fokalen") Verfahren ist sie veraltet.

              Seitdem bekannt ist, dass bei den meisten PCa viele CTCs im Blut kursieren, davon aber nur manchmal und nur wenige zu DTCs werden, und die Einnistung der Zellen zur Bildung von Metastasen ein Prozeß mit vielen Voraussetzungen ist, kann die Gefahr der "Streuung" durch Biopsie, Operation oder TURP mindestens für low risk vernachlässigt werden. Belegt wurde das schon 1996 (vor der Möglichkeit der Messung von CTCs): https://europepmc.org/article/med/8865480
              Bereits 1983 wurde postuliert, dass im unteren Risikobereich die Streuung keine Rolle spielt: https://www.sciencedirect.com/scienc...22534717520698
              "This analysis indicated a doubling of recurrence and of deaths of patients diagnosed by transurethral resection of the prostate. This effect of transurethral resection of the prostate was observed in patients with T3 and T4 cancer of intermediate, poor or unstated differentiation."
              Wie immer gibt es dazu eine Gegenstudie (2010): https://bjui-journals.onlinelibrary....X.2010.09356.x
              "The requirement for TURP is an adverse prognostic marker even when this is adjusted for classical tumour characteristics. Although the exact reasons for this finding are unclear, consideration should be given to adjuvant treatment in patients undergoing TURP."
              Allerdings sind das Registerdaten.
              Generell sind bei solchen Studien Staging und Grading unsicher, da weder mpMRT noch PSMA PET/CT zur Verfügung standen, die Erstbefunde also durch klassische Biopsie begründet und/oder aus dem späteren Verlauf rekonstruiert wurden.

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                #8
                Hallo Jürgen,

                Rat einholen/ Erfahrungen
                Mein Alter: 77 Jahre. Vorerkrankungen: Implantate 4 Stands.
                Niereninsuffizienz
                wer kennt sich mit diesen Werten aus kann mir etwas dazu sagen:
                …die Diskussion ist jetzt nicht mehr wirklich erklärend. Hab Geduld!

                Auf alle Fälle folge Ralf mit seinen einmaligen Darstellungen



                Winfried

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                  #9
                  ich hoffe ich erreiche alle, da ich mich für die Informationen und Tipps bedanken möchte.
                  Nach den vielen Informationen und Untersuchungsergebnissen habe ich mir einen Termin in
                  einer zertifizierten Klinik geholt um eine 2.Meinung einzuholen. Termin Ende Juli.

                  Jürgen

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                    #10
                    Hallo Jürgen,
                    bin noch 78 J. und habe einen PSA Wert von 10,1.
                    Habe mich auch in einer Urologische Polo Klinik an der Uni Klinik Köln angemeldet.
                    Als Zweitmeinung weil die Behandlung beim Urologen nicht Zielstrebig war.
                    Habe die Hoffnung, daß ein MRT oder mpMRT gemacht wird zur besseren Beurtei-
                    lung ob eine St. Biobsie sein muss.

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                      #11
                      hallo
                      hat jemand Erfahrung mit der Helios Klinik in Krefeld?
                      Habe dort ein Beratungsgespräch in der nächsten Woche. um eine 2. Meinung einzuholen.
                      Die Klink ist Zertifiziertes Prostata - Zentrum.

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                        #12
                        Hallo Jürgen,
                        ja ich wurde letztes Jahr von Prof. Dr. Med. Friedrich in Krefeld Operiert.
                        Er Operierte selber (offene OP) und ist auch hinterher auf mein Zimmer gekommen um sich zu erkundigen. Er klärte mich darüber gleich auf dass es ein R1 ist und noch eine Bestrahlung erfolgen müsse.
                        Meine OP stellte sich etwas schwierig raus da ich eine Prostata von 140 ml habe mit Entnahme von 15 Lymphknoten. Die OP dauerte 4,5 Stunden.
                        Ist eigentlich nicht üblich da ich Kassenpatient bin. Ich habe auch erfahren das Helios in Krefeld froh darüber ist das er da ist.
                        Er kommt von der Martini Klinik Hamburg. Offene OP-S macht er selber.
                        Habe dort auch die Fusionsbiopsie machen lassen und auch die Nachsorge über das Tumor Board sehr kompetent.

                        Viel Erfolg....
                        Grüße Jörg
                        https://myprostate.eu/?req=user&id=1068

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                          #13
                          hallo Joerg,
                          danke für deine Antwort, habe deine Berichte gelesen. Vieles ist für mich
                          natürlich noch sehr neu,
                          Deine Berichte machen mich zuversichtlich und Hoffe das ich dort gut beraten werde.
                          Grüße
                          Jürgen

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                            #14
                            hallo Jörg,
                            habe in der Helios einen Op Termin, und 2 Wochen das Gespräch, werde mich operieren lasse. wo hast du deine Reha gemacht?
                            Wie war es ?
                            Kurzer Tipp , Danke

                            Jürgen

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                              #15
                              Hallo Jürgen,
                              da biste in guten Händen.....viel Erfolg und eine gute Erholung hinterher. Die Sozialarbeiter kommen nach 2 Tage auf Dein Zimmer und fragen dich wo du hinmöchtest(Reha).
                              Ich habe mir Bad Wildungen Quellenthal ausgesucht... 14.9.2021-5.10.2021... 3 Wochen
                              UKR der Kliniken Hartenstein, Klinik Quellental, Bad Wildungen | Rehakliniken.de

                              Die Gründe waren; Ich wollte Ruhe haben und mich ganz darauf einlassen. Wenn ich eine Ambulante gewählt hätte wäre ich nur abgelenkt von anderen Sache gewesen. Auch die Wartezeit passte zweite Woche nach OP gings in die Reha....
                              Außerdem habe ich durch andere Erfahren das Die Klinik sehr gut wäre.
                              Dieses hat sich auch Bestätigt.
                              Alles durchgeplant von morgens bis Spätnachmittag. Therapeuten wissen was Sie machen. Jede einzelne Übung hilft zur Besserung/Linderung.
                              Wichtigste war das Trainieren des Schließmuskels und das können Sie sehr gut.
                              In der zweiten Woche der Reha brauchte ich bereits keine Einlage mehr.....und als es nach 3 Wochen wieder nach Hause ging...ohne Einlagen. Auch die Untersuchung dort immer auf dem Laufenden und sollte was sein sind direkt Urologen in der Klinik.
                              Essen fand ich auch Super. Frisches Essen und nicht sowas angewärmtes. Frühstück vom reichhaltigen Buffet, Mittagessen kann man sich aussuchen aus 2 Menüs mit Vorsuppe, Abendbrot wieder Buffet, Samstags Eintopftag, Obst kann man sich vom Buffet mit aufs Zimmer nehmen. Wasser bekommt man dort auch umsonst an solchen Spendern oder man lässt sich für 6 € ein Kasten Wasser aufs Zimmer bringen.
                              Fast am ende der Reha fragen Sie dich ob du noch ne Woche möchtest. Ich bin nach 3 Wochen nach Hause und habe mich wirklich sehr gut erholen können.
                              Viel Erfolg.......

                              Jörg
                              https://myprostate.eu/?req=user&id=1068

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