Macht ein Prostata MRT eine klare Aussage

[Paul123]

Hallo Zusammen, seid 3 Jahren weiß ich davon, dass ich den Prostata Krebs habe. Mit dem Gleasenscore 7. Meistens, aber auch nicht immer bin ich noch entspannt, da sich mein PSA Wert mit aktuell 1,78 in den 3 Jahren kaum verändert hat.
Ich möchte nicht, Noch nicht operiert werden. Ich war bei vielen Urologen, jeder sagt was anderes. Das letzte Angebot war die Brachytherapie. Dazu höre ich hier im Forum nicht viel. Hat diese wirklich so wenige Nebenwirkungen.
Jetzt habe ich erstmalig von einem reinen Prostata MRT gehört. Hier könnte meine Erbse gut dargestellt werden.
Somit meine Frage an euch. PSA regelmäßig weiterhin kontrollieren. Und zur Sicherheit noch das Prostata MRT. Bin ich damit im Alter von 63 Jahren gut aufgestellt?
Oder seht ihr das anders Auch wenn es 400 Euro kostet.
Vielen Dank schon einmal vorab für eure Antworten.
LG Paul

[Barnold]

Hallo Paul,
in Deinem Profil steht Gleason-Score 3+3 = 6. Da reicht es meiner Meinung nach völlig, den PSA-Wert regelmäßig bestimmen zu lassen. Und wenn er irgendwann steigt, bist Du eher mit einem PSMA-PET/CT richtig informiert.
Bleib gelassen, auch wenn es Dir schwerfällt.
Gruß Arnold

[Paul123]

Hallo Barnhold,

Vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Gruß
Paul

[Joachim - K]

Hallo Paul

Ich bin Jahrgang 1955. Seit dem Jahr 2012 ist mein PSA von Anfangs 3,2 auf 10,6 im Jahr 2020 gestiegen. Dabei hat der Wert jedoch ständig gependelt, rauf, runter... Der Urologe meinte, solange der Wert wieder runter gehen würde wäre es unbedenklich. 2014 habe ich die das erste mpMRT machen lassen, seinerzeit 900.- €. 2017 nochmals. Beide Male Note 2. Dann Ende 2020 das 3. Mal eine mpMRT. Note 3 von insgesamt 5 Noten auf der Skala. Ich habe mich dann zur Biopsie entschieden, Ergebnis 7a (3 + 4). Eine Behandlung wäre nicht so eilig gewesen. Ich habe mich dann jedoch im April 2021 im Diakonie Klinikum in Stuttgart zur OP mit DaVinci entschieden. Ich hatte Glück und als Kassenpatient wurde ich von Professor Schwentner operiert. Dienstag OP, Donnerstag bei der Visite sagte der Professor, "ich verspreche ihnen, es wird alles gut". Freitags wurde der Katheter entfernt und ich war von Anfang an dicht, keine Inkontinenz. Samstags konnte ich bereits nach Hause. Auf eine Reha habe verzichtet, da es mir im großen und ganzen gut ging. Bei den 3 monatlichen Kontrollen ist der PSA immer 0,01. Ich hoffe es bleibt so. Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute.
Viele Grüße

[MartinWK]

Es gibt Regeln in der deutschen Leitlinie für die Möglichkeit der aktiven Überwachung:
PSA-Wert ≤ 10 ng/ml; Gleason-Score ≤ 6; cT1 und cT2a; Tumor in ≤ 2 Stanzen bei leitliniengerechter Entnahme von 10-12 Stanzen; ≤ 50 % Tumor pro Stanze
Wird ein Wert nicht eingehalten ist über den Abbruch nachzudenken. Auch eine VZ von weniger als 3 Jahren sollte ein Abbruchkriterium sein. Andere Leitlinien haben weniger restriktive Kriterien (z.B. USA).
Ferner ist nicht entschieden, ob 7a auch in Frage kommt: der Trend geht dahin. Und ob das Gleasonmuster 3 überhaupt als Krebs betrachtet werden soll wird immer wieder diskutiert.
Viele Muster, die heute als 4 gesehen werden, wurden in den beiden früheren Gleasondefinitionen als 3 gesehen: diese alten Muster benutzten viele Studien, auf denen die heutigen Regeln beruhen.

Natürlich besteht immer das Risiko, dass die Biopsie nicht alles gesehen hat (oder der Pathologe). Bei einem kleinen Gleason-4-Anteil würde ich daher eine definitive Therapie durchführen; die fokalen Therapien ermöglichen eine meistens sehr nebenwirkungsarme Bekämpfung. Gleason 3+3 kann man mit TOOKAD angehen, mehr zur Beruhigung; die Kasse bezahlt das.

[Paul123]

Hallo Martin,
Ich danke dir für diese gute Beschreibung.