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Mein vater mit 71 und Vorerkankung. 7a(3+4)

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    #31
    Ein Gleason 6 wird heute meist mit Aktiver Überwachung "behandelt" und nicht operiert oder bestrahlt. Wenn die Schnittränder im Schnellschnitt Gleason 6 anzeigen, verzichten manche Ärzte auf Nachschneiden. Von einem Gleason 6 geht erstmal keine Gefahr aus und kann "aktiver Überwachung" überlassen werden.

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      #32
      Karl, ist das Dein Ernst???

      Nicht zu wissen, ob sich aus der Entfernung des Gleason 6 Anteils in den Nerven ein Vorteil für den weiteren Verlauf ergeben hätte
      ist doch kein Argument dafür die Tumorzellen nicht zu entfernen, völlig absurd!!

      Dein Gesicht hätte ich sehen wollen, wenn Dein Operateur Dir nach der OP gesagt hätte: "Wir haben zwar
      durch den Schnellschnitt noch Tumorzellen in Ihren Nervenbündeln gefunden, dachten aber, ist ja nur Gleason 6 und haben sie
      daher einfach mal drin gelassen. Man weiß ja nicht, ob das Herausschneiden einen Vorteil gebracht hätte.
      In diesem Sinne, viel Glück!"

      Oberste Priorität eines jeden Chirurgen ist, möglichst alles Tumorgewebe zu entfernen. Die Prostata liegt leider in einem empfindlichen
      funktionellem Umfeld und Schließmuskel und die Erektionsnerven sollen nach Möglichkeit geschont werden, um Inkontinenz und Impotenz zu
      vermeiden.

      Aus diesem Grund wurde vor Jahren die - wie ich finde - segensreiche Möglichkeit des intraoperativen Schnellschnitts in Bezug auf die Nervenbündel
      eingeführt, um nicht ausschließlich auf die präoperativen Bildbefunde angewiesen zu sein.

      Wenn der Schnellschnitt Karzinomanteile nachweist, muss (!!!) der Operateur entsprechend handeln, sprich das befallene Gewebe entfernen.
      Da gibt es keine Ausnahme, auch nicht für Gleason 6. Kein Patient wird sich einer solch schweren OP in der Erwartung unterziehen, dass der Operateur während dieser
      entscheidet, ein bisschen Tumor zu hinterlassen um diesen dann aktiv zu überwachen. Eine aktive Überwachung bei Gleason 6 kommt nur vor jeder Therapie infrage.

      Sirdynamtie, bitte lass Dich von solchen "Hinweisen" nicht verunsichern. Ich kann nur hoffen, dass der ein oder andere ebenfalls seine Meinung
      zu Karl´s spezieller "Interpretation" des Ergebnisses eines Schnellschnitts hier teilt. Glücklicherweise wird seine Ansicht ganz sicherlich keinen Weg
      finden in die Leitlinien aufgenommen zu werden,

      Mir bleibt einfach wieder mal nur Kopfschütteln. Was aber interessant wird ist, dass Karl sicherlich gleich wieder mit kruden Argumenten versuchen wird
      zu erklären, dass ich das völlig falsch verstanden habe und er das ganz anders gemeint hat.

      In dieser Erwartung werfe ich schon mal die Popcornmaschine an...

      LG
      Wolfgang

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        #33
        Irgendwie ist meine Antwort weg.

        Danke euxh allen für Eure Antworten.

        Die OP wurde in der Uniklinik Düsseldorf durch Prof.Dr.Albers durchgeführt.
        Er ist Direktor der Urologie, hat den Schwerpunkt Prostatakarzinom und ist erfahren mit der OP.
        Zusätzlich war er Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft.

        Da sollte er wissen, was er tut.

        Falls echt nicht nachgeschnitten worden sein sollte, stimmt uns positiv, dass es nur 'winzige Karzinomausläufe und Gleason 3+3' sind.

        Warten wir mal die Antwort ab. Ich habe ihm ne mail geschrieben. Ansonsten vereinbare ich einen Termin.

        Danke euch.

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          #34
          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
          Ein Gleason 6 wird heute meist mit Aktiver Überwachung "behandelt" und nicht operiert oder bestrahlt. Wenn die Schnittränder im Schnellschnitt Gleason 6 anzeigen, verzichten manche Ärzte auf Nachschneiden. Von einem Gleason 6 geht erstmal keine Gefahr aus und kann "aktiver Überwachung" überlassen werden.
          1. Gleason 6 wird in Deutschland grundsätzlich operiert, die AÜ ist die Ausnahme.
          2. PSA nicht unter Nachweis nach Op oder PSA>0,2 später gilt als Rezidiv und wird bestrahlt.
          Georg, es ist OK, wenn du das beschönigst; sollte das der Operateur machen, ist es mindestens peinlich. Eine "radikale" Behandlung, die Krebsreste lokal zurückläßt, hat eindeutig versagt. Umso schlimmer, dass sogar ein Laie aufgrund der Befunde vorher den R1 erwartet hat - siehe meinen Beitrag oben.
          Im Übrigen ist die Bestimmung des Gleason im Schnellschnitt nicht besonders zuverlässig.

          Natürlich verschlechtert der R1 die Prognose hauptsächlich für das Auftreten eines biochemischen Rezidivs und weniger für die Lebenserwartung; es ist kein so schreckliches Merkmal insgesamt. Doch das Rezidiv führt wie beschrieben zu weiteren Therapien, Impotenz garantiert und Inkontinenz/Darmprobleme möglich.

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            #35
            Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
            Doch das Rezidiv führt wie beschrieben zu weiteren Therapien, Impotenz garantiert und Inkontinenz/Darmprobleme möglich.
            Die Entfernung der Nervenbündel führt zur sofortigen Impotenz. Ich war nach der OP mit R1 noch ausreichend potent. Erst die Bestrahlung nach 9 Jahren hat die Nervenbündel so geschädigt, dass die Erektion weitgehend zum Erliegen kam.
            Gruß von Henry

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              #36
              Wir haben nicht alle Informationen, die Grundlage der Entscheidung des Operateurs waren.

              Der R1 kann zum baldigen Rezidiv führen, muss aber nicht. Nach den Befunden hätte man vielleicht besser eine Bestrahlung als Ersttherapie gewählt, aber andererseits können Sir Dynamites Dad so vielleicht ein paar Jahre die typischen Nebenwirkungen erspart bleiben.

              Nun erübrigt sich die Diskussion und das beste ist, den Sommer zu genießen und den weiteren Verlauf abzuwarten.

              Gruß Karl
              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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