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    Hilfe für Therapie Entscheidung

    Hilfe für Therapie Entscheidung

    Hallo
    Mein Name ist Joseph, ich wohne in Kiel, bin 59 Jahre alt, 177 groß, ca. 86 Kg Gewicht, Verheiratet, 3 Kinder 30-36
    Mach einiges an Sport mind. 2/Woche Fitnessstudio / Spinning und 3-4 x / Wochen golfen.

    Habe seit einigen Wochen in diesem Forum rumgelesen und erhoffe mir eine für mich optimal Therapie rauszufiltern.

    Bin auf Basis der zuvor durchgeführten mpMRT Untersuchung in Mai/2023 Biopsiert worden mit nachfolgendem Ergebnis:

    *** Kritischer Bericht ***
    1. bis 6. Rechts basal bis apikal. Tumorfreie
    Prostatastanzzylinder.
    7. bis 12. Links basal bis apikal. Zum Teil ausgedehnte
    Infiltrate eines
    mäßig differenzierten, überwiegend kleinazinär wachsenden Adenokarzinoms der Prostata.
    Gleason-Score: 3+4 (9 %)=7a WHO Grad-Gruppe: 2 (2/5) ICD-10: C61 ICD-O-T: C61.9 ICD-O-M: 8140/3
    Zusammenfassung der Einzelbefunde
    Prozentualer Anteil des karzinominfiltrierten Gewebes und modifizierter Gleason-Score in den jeweils betroffenen Stanzbiopsaten:
    7. 27 %, 3+3, kontinuierlich, größter Tumorherd 2,4 mm.
    8. 30 %, 3+3, kontinuierlich, größter Tumorherd 3 mm.
    9. 78 %, 3+4 (14 %), kontinuierlich, größter Tumorherd 7 mm.
    10. 100 %, 3+4 (10 %), diskontinuierlich, größter Tumorherd
    4,5 mm.
    11. 92 %, 3+3, diskontinuierlich, größter Tumorherd 3 mm.
    12. 86 %, 3+4 (17 %), diskontinuierlich, größter Tumorherd 4
    mm.
    Semiquantitative Abschätzung Gesamtkarzinomfläche/Gesamstanzzylinderfläche: 29 %.

    Es folgten die Knochen MRT und CT der Weichteile – beides ohne Auffälligkeiten.

    Die Empfehlung meines Urologen in Kiel, nach sehr kurzer Besprechung (Kassenpatient) hiss
    RPA, vorzugsweise sollte ich die Martin Klinik in HH ansteuern. Nach Rückfrage nach alternativen Behandlungs-Methoden kam die Antwort,
    für evt. Bestrahlung wäre die UKSH-Kiel eine gute Adresse.

    Gemacht getan.

    Vorstellung in Martin Klinik 3.8/2023 – Nach ¾ Std Besprechung incl. nochmaliger Ultraschal Untersuchung. Mein Eindruck – die machen hier Fließband Arbeit, mit Vinci Robotern.
    Die haben 4 solche Geräte im Betrieb und brachen wohl Nachschub.

    Vorstellung in UKSH Kiel. Besprechung mit einem sehr jungen Arzt, vielleicht noch Studenten?
    Meine bis dato favorisierte Therapie mit der Brachymethode würde sofort abgeschmettert.
    Da hilf nur HDR+IMRT und am besten noch Hormon-Therapie um alles komplett unschädlich zu machen!
    Mein Eindruck, die wollen maximalen Profit bei meiner Behandlung erzielen.
    Ich hatte das Gefühl, das ich übertherapiert werde.

    Nach meinen bis hiergehende Nachforschungen und mit diversen tel. Gesprächen mit Leitragenden
    hatte ich die Brachytherapie für mich als die die 1te Buchhandlung angesehen.
    Die IRE währe evt. als 2te Möglichkeit heranzuziehen

    Ein Leidensgenosse aus Aatahl, mit dem ich regen Kontakt pflege,
    hatte für sich die Brachytherapie bei Dr. Pinkawa in MVZ MediClin in Bonn machen lassen
    und ist nach 2 Jahren sehr zufrieden – Bericht kann in MyProstate.eu nachgelesen werden.
    Mit Herrn Pinkawa habe ich telefonieren können.
    Er hat tendenziell die Brachytherapie als nicht die erfolgversprechendste in meinem Fall angesehen.

    Meine Gedanken zu Zeit sind folgende;
    Ich möchte ungern übertherapiert werden, zu dem stehe ich voll im Berufsleben, so das eine Kurze Buchhandlung für mich sehr vorteilhaft wäre.

    Die RPA scheint mir, nach dem was ich bis dato mir eingelesen habe, mit vielen Risiken behaftet zu sein.
    Nach eine Brachy oder IRE könnte man weitere Bestrahlung Therapien anwenden – diese wird häufig auch nach der RPA bei einem Rezidiv durchgeführt

    Ein Termin bei Dr. Zimmermann in HH habe ich im Oktober, der Herr Zimmermann ist was die Brachytherapie angeht so schein es, eine Kapazität – es gibt einige YouTube Videos und Publikationen von Ihm.
    Hat jemand von Euch das Praxiszentrum Alstertal in Hamburg schon kennengelernt?

    Ich würde mich freuen, wenn ich hier in diesem Forum einige Meinungen zu den Buchhandlungs-Möglichkeiten in meinem Fall bekommen könnte. Das würde mir vielleicht helfen, oder vielleicht auch weiter Verunsicherung und Verwirrung stiften, wir werden sehen.

    Schöne Grüße aus Kiel
    Joseph

    #2
    Moin Joseph,

    schöne und ausführliche Vorstellung, soweit man dies in diesem Forum sagen darf:-)

    Bei Dir sind 6 von 12 Stanzen befallen, zum Teil sehr ausgedehnt. Dein Gleason liegt bei 7a. Weitere Untersuchungen ohne Befund.

    Eine fokale Therapie bei dem Befund würde ich (für mich ) ausschließen. "Fokal" bedeutet halt, dass es nur wenige Tumore gibt, die gezielt behandelt
    werden können, das ist bei Dir leider nicht der Fall. Es gibt hier einige Beispiele, bei denen die IRE mehr oder weniger gute Ergebnisse gebracht hat, aber
    die Behandlung erfolgte bei überschaubaren Befunden. Bei einigen hat sie allerdings nicht zum Erfolg geführt und es mussten zeitnah weitere Behandlungen erfolgen.

    Die Brachytherapie kann eine Möglichkeit sein, allerdings wird es ja einen Grund haben, warum Dr. Pinkawa diese für nicht erfolgversprechend hält. Was hat er
    als Begründung genannt?

    Die OP kann ebenfalls eine Möglichkeit sein, wenn sie von einem excellenten Chirurgen gemacht wird. Diese hat die Martini-Klinik, allerdings gebe ich Dir vollkommen
    Recht was die Industrialisierung dieser Klinik angeht. Bin selbst dort im März operiert worden. Sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber über einige Dinge konnte ich auch
    nur den Kopf schütteln... Meinen Bericht dazu findest Du unter der Rubrik "Nach der Behandlung". Meinen Weg zur Therapiefindung findest Du unter dieser Rubrik hier, also unter "Erste Hilfe".

    Übrigens ist die Martini-Klinik sehr profit- aber auch erfolgsorientiert und legt sehr viel Wert auf einen guten Ruf und beste OP-Ergebnisse. Wenn also fokale Therpaien so erfolgversprechend
    wären wie manche Anbieter behaupten, gäbe es in der Martini-Klinik sicherlich ein ganzes Arsenal an IRE-Einheiten....

    Ich stand vor 9 Monaten an exakt derselben Stele wie Du jetzt. Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung ja weiter...

    Andere werden sich hier ganz sicher auch noch zu Wort melden.

    LG&allzeit schönes Spiel (trotz dieser Diagnose)
    Wolfgang

    Kommentar


      #3
      Joseph, das ist ziemlich genau mein Befund, auch gleiches Alter, wobei ich allerdings nach mpMRT gezielte und systematische Biopsie hatte (24 Stanzen) und damit der Befund besser abgesichert gewesen ist (wieso wurde eigentlich nach mpMRT keine gezielte Biopsie gemacht?). Du hast nur einseitig PCA, bei mir war Gleason 3 auch auf der anderen Seite zu finden. Ich denke, alle Abweichungen liegen in der Schwankungsbreite der pathologischen Genauigkeit.
      Meine Erfahrungen findest du in meinem Profil und dort ist auch ein Link zu meinem myprostate.eu Eintrag.

      Brachytherapie ist nach neueren Studien besser als EBRT https://www.univadis.de/viewarticle/...nach-10-jahren . Vermutlich weil "die Dosis bringt's".
      Hormontherapie steht bei diesem Befund überhaupt nicht an.
      Die meisten in der letzten Zeit aufgelegten Studien zur IRE schließen Gleason 7 mit ein oder sind exklusiv für Gleason 7-Patienten (weil nicht nur aus US-Sicht für Gleason 6 zunächst AS besser ist): https://www.clinicaltrials.gov/searc...oration&page=1
      Jede fokale Therapie birgt das Risiko der Wiederholung, was jedoch aufgrund der geringeren Nebenwirkungen und für den Patienten wenig aufwendigen Therapie ein kleines Risiko ist. Wobei auch viele zuerst mit RPE oder IMRT behandelte Männer eine weitere Therapie benötigen.

      Kommentar


        #4
        Soweit ich das verstanden habe, wurde doch auf Basis des mpMRT biopsiert...

        Martin hat natürlich Recht, wenn er schreibt, dass auch Männer nach RPE oder IMRT
        als Erstbehandlung weitere Behandlungen benötigen. Aber viele halt auch nicht.

        Du musst bitte bedenken, dass in diesem Forum die ungünstigeren Verläufe das Geschehen hier
        dominieren und das ist überhaupt nicht despektierlich gemeint, sondern eine nachvollziehbare Tatsache.

        Wenn ich nach erfolgreicher Erstbehandlung keine Rezidiv- oder andere Sorgen habe, warum sollte ich
        hier noch weiterschreiben? Ich mache dies, weil ich die Quote hier etwas beeinflussen und "Neuankömmlingen"
        auch Mut machen möchte.

        Fakt ist, dass die Chance rezidivfrei zu bleiben bei lokal begrenztem PCA nach Erstbehandlung bei 90% steht, wenn
        kein besonders aggressiver Tumor bestand.

        Ich habe vielleicht Glück gehabt mit meinem OP-Ergebniss, auch was die funktionellen Dinge angeht. Trotzdem war ich mir des Risikos bewusst,
        dass eine RPE mit sich bringt und habe trotzdem diese Entscheidung getroffen.

        Wenn nur der Hauch einer Chance bestanden hätte meinen Krebs erfolgreich fokal behandeln zu lassen, hätte ich dies gemacht. Ich hätte auch alle Kosten
        selbst getragen und wäre auch nach Kathmandu geflogen, aber diese realistische Chance gab es halt nicht.

        Du wirst noch einige schlaflose Nächte haben und viele Stunden mit Recherchen&Überlegungen verbringen und am Ende wirst Du eine vernünftige Entscheidung
        treffen können.

        Bei Martin mag die IRE gut funktioniert haben, trotzdem brauchte er eine zweite Behandlung und sein PSA scheint derzeit wieder zu steigen. Auch wenn dies hoffentlich
        nicht ernst ist, so würde mich alleine die Ungewissheit komplett nerven, was für mich auch ein Argument für die OP war.

        LG
        Wolfgang

        Kommentar


          #5
          @Wolfgang

          Es mag für dich die richtige Entscheidung gewesen sein, was nicht bedeutet, daß die Männer die sich einer RPX unterzogen hatten und hier nicht schreiben auch mit ihrer Entscheidung hinterher zufrieden sind.

          Zu deiner persönlichen Erfahrung ist nämlich gerade das Gegenteil der Fall und wurde mittlerweile per Studie belegt. Gerade die Männer deren eine RPX eingeredet wurden hatten hinterher die meisten Probleme. Jemanden gut gemeint zu einer Therapie zu ermutigen kann hinterher sich ins Gegenteil wandeln. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

          Die Behandlung einer manifesten Depression kann sich dann wesentlich schwieriger gestalten als die eigentliche Erkrankung und ist oftmals auch für den Tod der Betroffenen verantwortlich.



          LG

          Michael

          Kommentar


            #6
            @ Michael

            Umso wichtiger ist es, sich selbst eine Meinung zu bilden und sich - vor allem - nicht im Kreiskrankenhaus um die Ecke operieren zu lassen. Ärzte sind nichts anderes als Handwerker: wer etwas oft
            macht ist idR einfach routinierter und erfahrener in der Ausübung.

            Abgesehen davon belegen Deine Studien nicht, das "gerade das Gegenteil" meiner positiven Erfahrung der Fall ist. Die eine Studie besagt, dass der Anteil der bereuenden Männer von 9 auf 12,1% und
            in der anderen Studie sind es 16%. Was bedeutet das im Umkehrschluss? Richtig, die überwiegende Anzahl operierter Männer ist mit dem Ergebnis zufrieden.

            LG
            Wolfgang

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              #7
              @Wolfgang

              Das wird genau der Anteil sein der sich aktiv am Entscheidungsprozess beteiligt hatte und sich hinterher der Probleme bewußt war. Dieser Anteil hatte sich aber sicherlich nicht durch höchst subjektive Forumsbeiträge beeinflussen lassen.

              Im übrigen ist es nicht meine Studie sondern die der TU München.

              Michael

              Kommentar


                #8
                Naja, ich denke Joseph ist auf sehr gutem Weg, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Auch von mir erstmal ein Kompliment für die sehr gute Vorstellung. Er wird sich alles andere als eine RPE oder sonst eine andere Therapie einreden lassen. So gut wie möglich sich informieren und verschiedene Seiten anhören auch wenn halt manchmal gegenteiliges zu vernehmen ist, dann braucht man nachher auch nichts zu bereuen. Braucht halt anfangs mehr Zeit, aber mit Deinem Befund hast Du genügend Zeit.

                Michael, die von Dir zitierte Studie redet davon dass viele Männer ihre RPE Entscheidung bereuen (12% in einer Studie, 16% in einer anderen Studie).
                Oh sehe grad, dass Wolfgang auch schon geschrieben hat. Ok, dann sind demnach also sehr sehr viele Männer 88% bzw. 84% zufrieden mit ihrer Entscheidung, insbesondere solche, welche sich nicht von ihrem Arzt etwas aufschwatzen haben lassen.

                Joseph, um das Bild noch zu komplettieren: Hast Du auch noch einen PSA Wert. Besser sogar die letzten 2 oder 3. Da hat man noch einen Hinweis, wie schnell der Tumor unterwegs ist.

                Liebe Grüsse
                Heinrich
                Meine PCa-Geschichte:
                https://myprostate.eu/?req=user&id=864

                Kommentar


                  #9
                  @ Michael

                  Mit der Formulierung "Deine" Studie meinte ich nicht, dass es sich um Deine persönliche sondern um die von Dir zitierten Studien handelt.

                  Ich bin aber davon überzeugt, dass der geneigte Leser und insbesondere Joseph in der Lage ist sich selbst ein Bild von den diversen Beiträgen hier zu machen...
                  Eine weitere Kommentierung erübrigt sich daher.

                  LG
                  Wolfgang

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                    #10
                    Zitat von Wolfgang1965 Beitrag anzeigen
                    Moin Joseph,

                    schöne und ausführliche Vorstellung, soweit man dies in diesem Forum sagen darf:-)

                    Bei Dir sind 6 von 12 Stanzen befallen, zum Teil sehr ausgedehnt. Dein Gleason liegt bei 7a. Weitere Untersuchungen ohne Befund.

                    Eine fokale Therapie bei dem Befund würde ich (für mich ) ausschließen. "Fokal" bedeutet halt, dass es nur wenige Tumore gibt, die gezielt behandelt
                    werden können, das ist bei Dir leider nicht der Fall. Es gibt hier einige Beispiele, bei denen die IRE mehr oder weniger gute Ergebnisse gebracht hat, aber
                    die Behandlung erfolgte bei überschaubaren Befunden. Bei einigen hat sie allerdings nicht zum Erfolg geführt und es mussten zeitnah weitere Behandlungen erfolgen.

                    Die Brachytherapie kann eine Möglichkeit sein, allerdings wird es ja einen Grund haben, warum Dr. Pinkawa diese für nicht erfolgversprechend hält. Was hat er
                    als Begründung genannt?

                    Die OP kann ebenfalls eine Möglichkeit sein, wenn sie von einem excellenten Chirurgen gemacht wird. Diese hat die Martini-Klinik, allerdings gebe ich Dir vollkommen
                    Recht was die Industrialisierung dieser Klinik angeht. Bin selbst dort im März operiert worden. Sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber über einige Dinge konnte ich auch
                    nur den Kopf schütteln... Meinen Bericht dazu findest Du unter der Rubrik "Nach der Behandlung". Meinen Weg zur Therapiefindung findest Du unter dieser Rubrik hier, also unter "Erste Hilfe".

                    Übrigens ist die Martini-Klinik sehr profit- aber auch erfolgsorientiert und legt sehr viel Wert auf einen guten Ruf und beste OP-Ergebnisse. Wenn also fokale Therpaien so erfolgversprechend
                    wären wie manche Anbieter behaupten, gäbe es in der Martini-Klinik sicherlich ein ganzes Arsenal an IRE-Einheiten....

                    Ich stand vor 9 Monaten an exakt derselben Stele wie Du jetzt. Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung ja weiter...

                    Andere werden sich hier ganz sicher auch noch zu Wort melden.

                    LG&allzeit schönes Spiel (trotz dieser Diagnose)
                    Wolfgang
                    Hallo Wolfgang - Vielen lieben Dank für deine Kommentare - Deine Beiträge habe ich mit viel Interesse aufgesaugt. Solche detaillierten Informationen über ein Therapieverlauf sind Gold wert und helfen einem die Entscheidung für eine mögliche Therapien besser einzuschätzen. Herr Dr. Pinkawa der für Brachtherapie spezialisiert ist meinte unter andrem, dass mein Tumor an die Ränder rein reicht und evt. Kapsel angrenzende/ überschreitende Bereiche nicht gänzlich behandelt werden könnten - also gewisses Grad an Risiken die er beurteilt hat - eine Bestrahlung von außen oder RPA die Alternative wäre.

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Martin
                      Vielen Dank für Deine Einschätzung und die Kommentare.
                      Dein Link für die IRE Studien werde ich Zeitnah erkunden - Die Seite ist etwas komplexer gestaltet.
                      Any Way - wenn eine Brachy-Sitzung nicht ausreichten sollte, kann ich bestimmt eine weitere gezielter nachsetzen lassen- Anschließend hat man sicher noch weitere Optionen. Ich werde auf Vorschlag vom Bernd (auch Forum Mitglied) Dr. Pinkawa in Bonn anschreiben und Ihm bitten mir seine Einschätzung schriftlich zu geben, um in ruhe verstehen zu können, was seine Gedanken und bedenken im meine Fall sind.
                      Gr. aus Kiel
                      Joseph

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                        #12
                        Hallo Joseph,

                        so etwas hatte ich schon befürchtet. Allerdings Respekt, dass er das so zu bedenken gibt, das spricht für ihn! Steht denn im Bericht des mpMRTs etwas von möglicher Kapselinfiltration
                        bzw. Ausdehnung des Tumors oder der Tumore an den Rand der Kapsel? Ich denke, dass seine Einschätzung auf dem Bericht basiert.

                        Sollte dies so sein, wäre wohl ein PSMA PET/CT sinnvoll, um ggf. eine Bestrahlung planen zu können. Auch die IRMT hat nur einen geringen Sicherheitssaum der mitbestrahlt wird, man will das umliegende Gewebe ja soweit wie möglich schonen.

                        Damit wären dann (leider) auch jegliche fokalen Therapien vom Tisch, da diese in ihrer Wirkung bewusst begrenzt sind.

                        Problem ist halt grundsätzlich bei Bildbefunden, dass diese nie 100%ig sind und die Ausbreitung häufig größer ist als man annimmt. Ich habe in meiner Findungsphase sehr viel Wert
                        darauf gelegt keine bösen Überraschungen zu erleben und hatte Glück, dass das OP Ergebnis zu 99% der Pathologie nach der OP entsprach. Das eine Prozent war eine bei der
                        Zweitbefundung festgestellte Infiltration des Blasenhalses. Diese war zwar mit 0,1mm extrem minimal, viel weniger geht nicht, aber ggf. wäre diese Stelle nicht im Bestrahlungsfeld enthalten
                        gewesen und hätte später Probleme gemacht.


                        Eine gute Quelle zu recherchieren ist auch myprostate.eu. Da kannst Du nach ähnlichen Befunden suchen und sehen, welche Behandlungen gemacht wurden. Nichts ist 1:1 vergleichbar,
                        aber mir ist bei der Recherche u.a. aufgefallen, dass offensichtlich "harmlosere" Befunde mit Gleason 6 oder 7a nach Bestrahlungen häufig Rezidive hatten. Eventuell ist ein Grund dafür,
                        dass die Ausbreitung unterschätzt wurde und daher nicht alles Tumorgewebe "erwischt" wurde.

                        Das Ganze ist leider nicht in schwarz und weiß zu beurteilen, sondern recht komplex und am Ende halt auch wichtig, um die richtige Entscheidung zu treffen. Obwohl ich als geborener
                        Rheinländer gerne mal fünfe gerade sein lasse, war ich bei meiner Entscheidungsfindung eher konservativ und wollte nicht riskieren untertherapiert zu sein, das gibt es halt auch...

                        LG
                        Wolfgang

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                          #13
                          Wolfgang, nur zur Klarstellung: mein PSA ist seit der letzten Behandlung stabil um 1,5 herum. Siehe https://de.myprostate.eu/?req=user&id=779
                          Leider wird der Wert deutlich von sexueller und anderer Aktivität beeinflußt, wie ich einmal wegen "Nachlässigkeit" eindeutig feststellen konnte. Wer keine Prostata mehr hat und/oder impotent ist hat natürlich kein Problem mit schwankenden Werten. Einerseits scheint zwar "Wert unter Nachweisgrenze" eine klassisch dualer Gut/Böse-Entscheidung zu ermöglichen, doch zumindest hier im Forum machen sich einige bei Werten etwas darüber oder beim beginnenden Rezidiv Richtung 0,2 auch ganz schön Gedanken.

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                            #14
                            Zitat von Wolfgang1965 Beitrag anzeigen
                            Sollte dies so sein, wäre wohl ein PSMA PET/CT sinnvoll, um ggf. eine Bestrahlung planen zu können. Auch die IRMT hat nur einen geringen Sicherheitssaum der mitbestrahlt wird, man will das umliegende Gewebe ja soweit wie möglich schonen.
                            Ein PSMA PET/CT ist vor einer Bestrahlung des Rezidivs häufig sinnvoll, und erst recht bei Primärbehandlung. Es kann auch die Lokalisation des mpMRT für eine fokale Therapie verbessern.
                            Das mit dem minimalen Sicherheitssaum ist so eine Sache. Da auch die IMRT wie die IRE auf der Basis der Bildgebung arbeitet müßte man den eigentlich so ausdehnen wie das inzwischen bei der IRE gemacht wird. Nur wird bei der Bestrahlung das Gewebe stark geschädigt, und eine Regeneration ist entweder nicht möglich oder nur teilweise; die IRE greift weder die DNA an noch wird nennenswert Hitze erzeugt: die Zellen lösen sich einfach auf, und soweit "Gerüste" da sind, können sich neue Zellen bilden, ansonsten eben Fettgewebe. Also ist der Bestrahlungsbereich immer ein Kompromiß zwischen hoher Dosis und Kollateralschaden; bei einer Ganzdrüsenbehandlung sind Harnröhre und Enddarm besonders gefährdet. Die Brachy kann eine deutlich höhere Dosis an den Krebs bringen, da fokal eingebracht.

                            Zitat von Wolfgang1965 Beitrag anzeigen
                            Damit wären dann (leider) auch jegliche fokalen Therapien vom Tisch, da diese in ihrer Wirkung bewusst begrenzt sind.
                            Aber nein. Man kann sogar die Harnröhre komplett einschließen. Bei Tumor am Apex (relativ häufig) kann das Feld entsprechend ausgedehnt werden, was bei OP wegen der fehlenden Kapsel die Nervschonung verhindern würde.

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                              #15
                              Ich würde an der Martini-Klinik eine OP machen lassen. Die haben in aller Regel sehr gute Ergebnisse. Die Behandlung dauert dann etwas länger als eine Brachytherapie, aber es ist eine Krebserkrankung und da muss man schon etwas Zeit investieren. Nach der OP bist du wahrscheinlich den Tumor endgültig los. Mach die Entscheidung nicht davon abhängig, welche Behandlung am schnellsten geht.

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