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    Jetzt gehöre ich auch dazu...

    Hallo liebe Leidensgenossen,

    jetzt hat es mich auch erwischt. Ich werde 63 Jahre alt und wohne in Ba-Wü.
    In den letzten Jahren hat sich mein PSA-Wert ständig erhöht. Zuletzt von 4.01 2022 über 4,83 2023 auf jetzt 5,69.
    Da ich in den letzten Jahren immer wieder Prostataentzündungen hatte, nahm man an, es könnte daran liegen.
    Jetzt hat meine Urologin zu einem mpMRT geraten, was ich durchführen ließ. Ergebnis: T2, mittlere Prostata Drittel rechts, periphere Zone, 6x5x8 mm, Volumen Prostata 30 ml.
    Meine Gefühle fahren Achterbahn. Bin jetzt sicher, dass ich nicht an Altersschwäche sterben werde, sondern irgendwann an Krebs, hoffentlich aber erst in 20 Jahren.

    Der nächste Schritt ist eine perineale Fusionsbiopsie. Habe da zwei Möglichkeiten: Diakonie Klinikum Stuttgart, oder Missioklinik Würzburg.

    Hat jemand Erfahrungen mit diesen Kliniken? Welche sollte ich wählen? Termine sind im Abstand von einer Woche.

    Habe schon Schiss vor dieser Prozedur. Wo wird besser betäubt?
    Ich hoffe, dass es sich um einen günstigen Tumor handelt.
    Für mich steht trotzdem schon fest: Das Ding muss raus, so schnell wie möglich.
    Meine Prio ist Kontinenzerhalt. Erektionsfähigkeit zweitrangig. Möchte da kein russisches Roulette spielen. Auch Kuscheln mit dem Partner kann schön sein.

    Ich hoffe, ihr könnt eure Erfahrungen, vor allem auch mit diesen beiden Kliniken und der perinealen Fusionsbiopsie teilen.

    Beste Grüße
    Simon


    #2
    Zitat von Simon:
    Für mich steht trotzdem schon fest: Das Ding muss raus, so schnell wie möglich.
    Zu den Kliniken kann ich Dir leider nichts sagen, aber Deine Entschlossenheit zur Entfernung solltest Du nochmal überdenken und v.a. vom Biopsieergebnis abhängig machen.
    Gruß Arnold
    Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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      #3
      Noch ist nichts passiert außer einem PSA Wert im Graubereich und einem MRT, das ggf. eine Auffälligkeit anzeigt. Wurde denn im MRT ein PI-RADS bestimmt? Das hätte schon etwas mehr Aussagekraft. Durch die mE richtige Vorgehensweise (MRT vorneweg), weiß man bei der Biopsie jedenfalls, wo ein verdächtiges Areal ist, aus dem man vermutlich ein paar Proben mehr entnehmen wird. Das Ergebnis der Biopsie wird dann vermutlich für Klarheit sorgen, ob überhaupt ein bösartiges Geschehen vorliegt. Derweil möchte ich noch auf das Basiswissen des Forums verweisen (oben unter „Wichtige Links zum Thema Prostatakrebs“). Dort schlau machen hilft, die Angst ein wenig zu lindern, und wie Arnold schon geschrieben hat: Biopsieergebnis abwarten und dann die weitere Vorgehensweise überdenken.
      Viele Grüße
      Achim
      Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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        #4
        BTW: Das T2 beim MRT ist doch nicht gleichbedeutend mit einem T2 nach Biopsie? Das hat doch etwas mit der Abbildung zu tun und umschreibt nicht eine bösartige Veränderung. Vielleicht kann ja jemand hier Klarheit reinbringen?
        Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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          #5
          Zitat von buschreiter Beitrag anzeigen
          … Wurde denn im MRT ein PI-RADS bestimmt? ...
          Viele Grüße
          Achim
          PI-RADS = 4

          Die immer wiederkehrenden Prostataentzündungen schränken mich im Leben ein. Ich möchte wieder etwas Normalität. Kein Gefühl, auf einem Tennisball zu sitzen, kein Kältegefühl im Dammbereich, kein Druckgefühl in den Hoden, keine Angst haben, Schwimmen zu gehen um es damit wieder heraufzubeschwören… Und nicht immer wieder dieses Antibiotikum. Klar: Jede Operation trägt Risiko; Gefahr von Inkontinenz…Impotenz... Ich verfluche dieses Organ schon längere Zeit.

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            #6
            Hallo Simon aus Schwaben, jetzt warte mal die Biopsie an und dann hast Du Klarheit. Es gibt hier eine starke Fraktion, die eher konservativ an dieses Thema gehen und die RPE nur als ultima Ratio ansehen.
            Für mich mit Mitte 50 war es aber ähnlich ich hatte vorher ständig Schmerzen, Blasenentzündungen usw. und dazu noch gesehen, was ein unkontrollierter PCa anrichten kann. Nach Biopsie mit einem 7a war für mich klar, dass ich mich gerne trennen will.
            schöne Grüße

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              #7
              Ist es eigentlich ratsam, einen Tag vor der Biopsie die Drüse zu leeren, sprich Ejakulation, oder ist das egal?

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                #8
                Hallo Simon,
                ich sehe da keinen Grund zu hektischer Panik, die Verdopplungszeit liegt so um 5 Jahre, da muß man nichts überstürzen. Und wie hier schon gesagt wurde, der Wert ist erst mal knapp über der Grenze. Erst mal die Biopsie abwarten, was da rauskommt. Ja, man ist am Anfang erschlagen, weil man nicht einschätzen kann, was da kommt. Von der Biopsie habe ich nicht viel mitbekommen, wurde mit lokaler Betäubung gemacht, kleines Zucken bei einer Nadel, hinterher etwas Blut im Urin. Mit dem Ergebnis können Dir dann hier die Experten genaueres sagen. Und dann genau überlegen, was für Dich das Beste ist, sprich, was Du willst. Ob man abwarten kann (ist nicht jedermanns Sache, sich wie die meisten für eine OP entscheidet oder wie ich (mit 81) für die Bestrahlung. Dazu im Vorfeld möglichst vieles an Wissen aufsaugen, ich habe das meiste hier im Forum gefunden. Jetzt sofort in die Klinik würde ich mit meinem heutigen Kenntnisstand nicht bevorzugen, erst mal kundig machen, die Zeit hast Du anhand der bisherigen Werte.
                Du stehst wahrscheinlich am Anfang Deiner Erkrankung, Biopsie abwarten, Auswertung bekommen und verstehen lernen, die Einschätzung der Tumorkonferenz zu möglichen Behandlungsformen bekommen und dann überlegen, wie weiter. Der Prostatakrebs wächst recht langsam, man hat im Gegensatz zu anderen Krebsarten mehr Zeit. Aber die kann auch mächtig an den Nerven zerren, weil man sich unsicher fühlt.
                Ich würde empfehlen: Das Basiswissen (umfangreich) lesen, zumindest das, was die aktuellen Fragen behandelt. Auch mal die Gedanken ähnlich betroffener hier im Forum lesen (ich habe mich da auch ausgelassen).
                Und aus meiner Sicht ganz wichtig: Immer vor Augen halten, hier im Forum treffen sich vor allem die, die Probleme haben. Sind sie behoben, schreiben viele nicht mehr. Dadurch konzentrieren sich hier schwierige Verläufe, das ist nicht der Normalverlauf einer heutigen Prostataerkrankung. Fit halten, das hilft auf alle Fälle bei der Bewältigung der physischen und psychischen "Nebenwirkungen" der Krankheit.
                Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Weg.

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Simon,

                  Klar, vor einer Biopsie der Prostata haben die meisten ordentlichen Respekt. Über die Kliniken kann ich nichts sagen. Aber die Methode der perinealen Fusionsbiopsie ist heutzutage die bestmögliche Variante um hochpräzis in relativ schonender Weise Proben zu entnehmen.
                  Bei vielen von uns im Forum wurde die Biopsie noch durch den Darm gemacht, wo trotz prophylaktischer Antibiotikagabe die Gefahr von nachträglichen Infektionen nicht zu unterschätzen war.
                  In dieser Beziehung schneidet die perineale Biopsie sehr gut ab. Ich glaube, es ist nicht mal mehr eine prophylaktische Antibiotakegabe vorgesehen.

                  Die Betäubung ist je nach Standort unterschiedlich. Einige Kliniken machen es in Lokalbetäubung, andere machen auch eine Vollnarkose. Einfach in der Klinik direkt nachfragen.
                  Eine spezielle "Vorbehandlung" der Prostata am Tag vorher ist nicht nötig, schadet aber auch nicht.

                  Du hast so oder so beste Chancen, dass Deine Prostata Deine Lebenszeit nicht beschränken wird. Wahrscheinlich wird man bei Dir, wenn überhaupt, einen sogenannten insignifikanten Krebs finden, sprich einer der kleinsten Risikostufe von Gleason Score 3+3. Damit bräuchte man sicher nicht zu operieren. Aber klar, ich verstehe unterdessen auch, dass wie bei Martcu der Leidensdruck nur schon von den vielen Prostataentzündungen hoch genug ist, dass eine komplette oder teilweise Entfernung der Prostata selbst ohne Krebs schon eine Alternative sein kann.

                  Wünsche Dir viel Erfolg.

                  Heinrich
                  Meine PCa-Geschichte:
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=864

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Simon,
                    bei mir waren es ähnliche Bedingungen wie bei dir, nur dass mein PSA seit 2014 rauf und runter ging. 3,9 dann max. 10,9 dann runter auf 4,5 usw. Habe mich dann 2017 für ein mpMRT entschieden. Ergebnis, keine Bedenken. 2019 noch ein mpMRT, ebenfalls alles im Grünen Bereich. Mitte 2020 hat meine damalige Urologin die Praxis in einen anderen Ort verlegt und ich habe dann den Urologen gewechselt. Ende 2020 hat dieser mir zu einer Biopsie geraten. Ich wollte jedoch nochmal ein mpMRT da ich vor der Biopsie Angst hatte. Ergebnis: von den 5 Einteilungen = Note 3 (wie in der Schule). Mein Urologe meinte dann, es kann was sein, muss jedoch nicht. Somit habe ich mich zur Biopsie durch den Damm mit Narkose im Diakonie Klinikum Stuttgart entschieden. Ergebnis: 7a Im April 2021 habe ich mich im Diakonie Klinikum mit DaVinci operieren lassen. Ich hatte Glück und mich hat als Kassenpatient der Chefarzt Prof. Dr. Schwentner operiert. Dienstag OP, Samstag Entlassung. Dr. Schwentner kann ich mein Lob aussprechen, eine Kapazität auf dem Gebiet. Ich war von der ersten Minuten an kontinent (was mir sehr wichtig war). Die Erektion könnte etwas besser sein, jedoch hatte ich im Leben viele schöne Stunden was das Thema betrifft. Von da her ist das kein Thema für mich.
                    In Reha bin ich nicht gegangen, da ich ja kontinent gewesen bin und mein Schwager (hatte 18 Monate vor mir die OP in der Uni Tübingen) in Reha gewesen ist. Er sagte, einmal und nie wieder. Was alles bei ihm vorgefallen ist, das wäre zu viel zu berichten.
                    Mein PSA ist seit der OP immer bei 0,01 und ab jetzt wird nur noch alle 6 Monate kontrolliert.
                    Ich kann das Diakonie Klinikum nicht nur wegen dem Professor empfehlen, alles ist dort hervorragend und der Mensch wird auch als Mensch behandelt.
                    Simon, ich wünsche dir alles Gute.

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                      #11
                      Vielen Dank für die guten Wünsche. Ich kann nachvollziehen, dass die leidgeprüften Hasen hier im Forum mich vermutlich für panisch und übertrieben halten. Das kann ich aus deren Sicht absolut verstehen. So viel, wie manche hier bereits durchmachen mussten, wünscht man niemandem. Für mich ist die Situation neu und ungewohnt. Da sieht man die Prioritäten im Leben plötzlich vollkommen anders. Klar, dass man das Ergebnis der Biopsie abwarten muss. Auf keinen Fall möchte ich dem „Dreckkerl“ Krebs auch nur die kleinste Chance bieten, es sich in meinem Körper gemütlich zu machen. Abwarten und immer wieder kontrollieren würde mich sicher zu sehr belasten. Immer wäre der Gedanke, dass es durch das Abwarten mal zu spät sein könnte. Und in aller Regelmäßigkeit ca. alle drei Monate Prostataentzündung, die dann immer einen Monat andauert, schränkt mein Leben wirklich ein. Zudem möchte ich der Rente wegen noch drei Jahre arbeiten. Aber nur, wenn ich auch gesund bin. Natürlich warte ich auf das Ergebnis und werde mir auch eine zweite Meinung holen. Aber in erster Linie möchte ich mein unbeschwertes Leben (mit neuen Prioritäten) zurück. Und wenn das Operation bedeutet, dann ist es eben so. Habe mich innerlich schon darauf eingestellt. Ist nur eine Frage, wie dringend das Ganze ist.

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                        #12
                        Zitat von Rei1941 Beitrag anzeigen
                        Hallo Simon,
                        ich sehe da keinen Grund zu hektischer Panik, die Verdopplungszeit liegt so um 5 Jahre, da muß man nichts überstürzen. ...
                        Ist das nicht abhängig vom Gleason Score? Bei 5 Jahre müsste man wirklich nichts überstürzen. Aber ich glaube nicht, dass das auf jeden Fall zutrifft.

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                          #13
                          Zitat von Simon-BW Beitrag anzeigen
                          Für mich steht trotzdem schon fest: Das Ding muss raus, so schnell wie möglich.
                          Meine Prio ist Kontinenzerhalt. Erektionsfähigkeit zweitrangig. Möchte da kein russisches Roulette spielen. Auch Kuscheln mit dem Partner kann schön sein.


                          Also ich kann auch nur vor solchen vorschnellen Entscheidungen warnen. Und das für dich die Erektionsfähigkeit zweitrangig ist, lässt sich VOR dieser OP auch ganz leicht daher sagen.
                          Wenn Du dann operiert bist und es funktioniert nachher unwiderruflich nicht mehr, dann sieht man das mit der Erektionsfähigkeit ziemlich schnell ganz anders.
                          War bei mir jedenfalls so.

                          Also ruhig bleiben, alle Möglichkeiten ausloten und dann in Ruhe entscheiden.....Die OP ist nicht ohne !!!

                          Alles GUte Dir

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                            #14
                            Lieber Simon,

                            das mit den Prostataentzündungen kann ich Dir nachempfinden. Das sind fiese Schmerzen. Kenne ich auch ģut.

                            Die Biopsie kann, wie schon von anderen hier erwähnt, auch unter Narkose gemacht werden. Vollnarkose oder Spinalanästhesie, je nach Vorliebe.

                            Falls Du Dich für eine Prostataentfernung entscheidest, muss jetzt nicht unbedingt auch Impotenz als Nebenwirkung dabei rauskommen. Wenn der Krebsbefall noch gering ist, kann schon mal nerverhaltend operiert werden. Auch Inkontinenz ist dann wenig wahrscheinlich.
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                              #15
                              Zitat von tritus59 Beitrag anzeigen
                              Du hast so oder so beste Chancen, dass Deine Prostata Deine Lebenszeit nicht beschränken wird. Wahrscheinlich wird man bei Dir, wenn überhaupt, einen sogenannten insignifikanten Krebs finden, sprich einer der kleinsten Risikostufe von Gleason Score 3+3. Damit bräuchte man sicher nicht zu operieren.
                              Heinrich
                              Wenn da "wahrscheinlich" statt "sicher" stehen würde, wäre ich damit einverstanden. Sicher ist bei Krebs gar nichts! Wie ich am eigenen Leibe erfahren habe, kann auch ein Gleason 3+3 sehr schnell wachsen, in meinem Falle innerhalb von nur einem Jahr.

                              Sommer 2022: "auf dem MRT nichts zu sehen", "auf dem *hochauflösenden* Ultraschall eventuell ein Risikogebiet erkennbar", "von 9 gezielten Stanzen in 3 ein wenig (10%) Tumorgewebe gefunden"
                              Sommer 2023: "auf dem MRT klar zu erkennen", "von 11 Stanzen 7 positiv mit bis zu 60% Tumoranteil", "einseitig, also T1"
                              Februar 2024: OP brachte einen fetten T2c (also beidseitig) zu Tage der am Schnittrand bereits rauswachsen wollte, wäre also nicht mehr weit bis zum T3 Stadium gewesen. Aber von der Pathologie trotzdem immer noch als Gleason 3+3 eingestuft.

                              Ich möchte hier keinen beunruhigen, aber so vollkommen harmlos ist ein Gleason 3+3 eben auch nicht immer.

                              Arne

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