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Zwei mögliche perineale Fusionsbiopsien - Unterschiede

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    Zwei mögliche perineale Fusionsbiopsien - Unterschiede

    Hallo zusammen,

    ich habe in kurzem Abstand die Wahlmöglichkeit in zwei namhaften Kliniken jeweils eine perineale Fusionsbiopsie durchführen zu lassen.
    Dabei gibt es folgende Unterschiede:

    Klinik 1
    - Betäubung von Damm und Prostata
    - Antibiotikum am Tag zuvor, am Biopsietag und am Tag danach
    - keine weiteren Vorbereitungen meinerseits

    Klinik 2
    - Betäubung von Damm
    - kein Antibiotikum
    - umfangreicher Fragebogen mit Urinstatus und Blutbild
    - wenn Urin nicht OK bzw. ein Harnwegsinfekt vorliegt, keine Biopsie möglich

    Ich muss dazusagen, dass ich beiden bereits schon umfangreiche Unterlagen mit PSA-Entwicklung und mpMRT-Befund habe zukommen lassen. Das Blutbild war da natürlich schon etwas älter.

    Was mich wundert ist die unterschiedliche Herangehensweise. Und wird bei der ersten Klinik wirklich der Damm und die Prostata betäubt? Auf meine Nachfrage hin hat man das bejaht. Zweifel bleiben trotzdem.

    Kann von euch jemand was dazu sagen? Wer erkennt sich in Klinik 1 bzw. Klinik 2 wieder?

    Beste Grüße
    Simon

    #2
    Es wird keinen Unterschied bei der Betäubung geben. Wenn man "nur" den Damm betäuben würde, dann hättest Du unterträgliche Schmerzen beim Stanzen. Es werden immer 2 Spritzen gegeben (eine links, eine rechts), z.B. mit je 10ml Rapidocain 1% oder vergleichbarem. Die werden zunächst tief eingeführt und müssen bis hin zur den periprostatischen Arealen und der Prostatakapsel reichen, es wird aber nicht in die Prostata selbst hineingespritzt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Urethra umgangen wird, was auf dem Ultraschall gut sichtbar ist. Der Unterschied ist eben nur, dass einige Kliniken mit Antibiotikum arbeiten (und dann Urinstatus und Blutbild nicht oder nicht so genau prüfen müssen) und andere auf das Antibiotikum verzichten und daher genau darauf achten müssen, dass keine Keime im Urin sind.

    Zum Schluss bekommt der Damm auch noch etwas von den 10ml ab, aber das subkutane Gewebe ist wenig schmerzempfindlich und braucht nur wenig.

    Beide Kliniken haben also die Betäubung jede auf ihre eigene Weise laienhaft und genau genommen inkorrekt beschrieben, Klinik 2 wird aber genau so arbeiten wie Klinik 1.

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      #3
      Antibiose vorher, während und nachher verstehe ich nicht. Was wird denn da gegeben? Fluorchinolone sind übrigens nicht mehr zulässig zur Prophylaxe (und auch ziemich wirkungslose gegen E Coli). Cotrimoxazol gilt als Ersatz. Oder Fosfomycin als einmalige Trinkgabe 24h vorher (allerdings ein Reserveantibiotikum, daher aus strategischen Gründen 2. Wahl).
      Klinik 2 macht alles richtig:
      Eine Antibiose ist bei perinealer Biopsie nicht nötig, wenn vorher der Infektionsstatus negativ war (insbesondere multiresistente Keime).

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        #4
        Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
        Antibiose vorher, während und nachher verstehe ich nicht. Was wird denn da gegeben? Fluorchinolone sind übrigens nicht mehr zulässig zur Prophylaxe (und auch ziemich wirkungslose gegen E Coli). Cotrimoxazol gilt als Ersatz. Oder Fosfomycin als einmalige Trinkgabe 24h vorher (allerdings ein Reserveantibiotikum, daher aus strategischen Gründen 2. Wahl).
        Klinik 2 macht alles richtig:
        Eine Antibiose ist bei perinealer Biopsie nicht nötig, wenn vorher der Infektionsstatus negativ war (insbesondere multiresistente Keime).
        Cefpodoxim morgens und abends am Tag davor, am Tag selbst und am Tag danach. Erste und zweite Klinik sind namhaft und haben gute Bewertungen. Sind beide Prostatakrebszentren.

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          #5
          Hier riskiere ich mal die Einstellung von 2 Links als Hintergrundinformation bezüglich Wahl des Zugangs (perineal/rektal) sowie Prophylaxe ohne weiteren Kommentar (Super Admin wegschauen!):

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            #6
            Dass diese Links jetzt so großartig aufpoppen (und der eine irrtümlich "Page not available" anzeigt) - dafür kann ich nix. Die insgesamt großzügige Platzverwendung des neuen Designs nervt mich; bin viel am Scrollen, um ein paar Beiträge zu überblickem.

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              #7
              Zitat von Arne1965 Beitrag anzeigen
              Es wird keinen Unterschied bei der Betäubung geben. Wenn man "nur" den Damm betäuben würde, dann hättest Du unterträgliche Schmerzen beim Stanzen. Es werden immer 2 Spritzen gegeben (eine links, eine rechts), z.B. mit je 10ml Rapidocain 1% oder vergleichbarem. Die werden zunächst tief eingeführt und müssen bis hin zur den periprostatischen Arealen und der Prostatakapsel reichen, es wird aber nicht in die Prostata selbst hineingespritzt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Urethra umgangen wird, was auf dem Ultraschall gut sichtbar ist. Der Unterschied ist eben nur, dass einige Kliniken mit Antibiotikum arbeiten (und dann Urinstatus und Blutbild nicht oder nicht so genau prüfen müssen) und andere auf das Antibiotikum verzichten und daher genau darauf achten müssen, dass keine Keime im Urin sind.

              Zum Schluss bekommt der Damm auch noch etwas von den 10ml ab, aber das subkutane Gewebe ist wenig schmerzempfindlich und braucht nur wenig.

              Beide Kliniken haben also die Betäubung jede auf ihre eigene Weise laienhaft und genau genommen inkorrekt beschrieben, Klinik 2 wird aber genau so arbeiten wie Klinik 1.
              Genau so ist es. Die Prostata selbst wird nicht betäubt. Habe es heute hinter mich gebracht. Endlich. Die erste Hürde genommen. Macht keinen Spaß, kann man aber aushalten. Der Arzt hat mich überzeugt, nicht noch zusätzlich etwas zu spritzen. Kein Propofol, sondern irgend ein anderes Zeug. Dafür war er seiner Aussage nach mit der örtlichen Betäubung großzügig. Jetzt bangen und hoffen, dass wenn, es gut beherrschbar, sprich heilbar ist. Betäubt wurde der Damm links und rechts und dann noch weiter im Innern, ebenfalls links und rechts.

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                #8
                Mir hat man Propofol gegeben und dann 47 Stanzen entnommen.

                Ich wünsche Dir ein möglichst erfreuliches Ergebnis!
                Lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom
                PIRADS 5
                Gleason 4 + 5 = 9
                cT3b cN0 cM0
                Erstdiagnose 12/2018 nach PSA 38,8
                Therapie: perkutane Radiotherapie, ADT (Zoladex)

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