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    Wieder ein Neuer, bitte um erste Einordung

    Hallo an das Forum,

    ich bin seit kurzer Zeit stark verunsichert. Ich bin aktuell 50 Jahre alt, mein PSA Wert wurde das erste Mal vom Hausarzt Ende 2022 mit 4,66 ermittelt. Der Folgewert ein Jahr später lag bei 5,01, was mich veranlasste einen Urologen aufzusuchen. Ca. 1 Monat nach der Messung vom Hausarzt ermittelte der Urologe einen Wert (anderes Labor) von 3,8 was mich wieder etwas beruhigte.

    Ultraschall und Tastuntersuchungen waren sowohl beim Hausarzt als auch beim Urologen ohne Auffälligkeiten. Die Größe der Prostata lag bei 27 ml.

    Da der Wert 3,8 für mein Alter aber immer noch erhöht ist, riet er mir zu einer mpMRT, der Termin hierzu fand am 10.04.2024 statt.

    Der Befund des mpMRT zieht mich stark runter: …. Subkapsuläre sichelförmige Signalabsenkung in der posterolateralen peripheren Zone der Prostataaapex rechts (1,3X1,1X0,7 cm) mit begleitender Diffusionsstörung und kräftiger arterieller Hypervaskularisierung, suspekt. Breitflächiger Kontakt der Läsion zur Kapsel, noch ohne eindeutige makroskopische Kapselüberschreitung….

    Durch die Gesamteinschätzung PIRADS 4 gebe ich mich nicht mehr der Illusion hin, dass da nichts ist, ich hoffe halt nur, dass es nichts organüberschreitendes und nichts allzu Aggressives ist.

    Hier ist mir insbesondere die Formulierung noch ohne eindeutige Kapselüberschreitung aufgefallen. Heißt das, dass aber eine Überschreitung möglich ist oder ist es nur eine Formulierung des Radiologen, dass diesbezüglich nichts sichtbar ist? Was haltet ihr davon?

    Die Biopsie findet erst am 24.04. statt und ich mache mir alle möglichen Gedanken. Heute 17.04.2024 war die Voruntersuchung für die Biopsie und der dort anwesende Gynäkologe (Assistenzarzt,noch sehr jung) hat die Prostata nochmal getastet. Da er ja nun wusste wo er suchen musste, konnte er den Tumor tasten. Er war gut beweglich, was laut ihm darauf hinweist, dass es keine Einwachsungen gebe. Er sprach dann auf einmal etwas von fortgeschritten, was er mir aber nicht näher erläutern konnte (oder wollte?). Von einem fortgeschrittenen Tumor spricht man doch nur wenn er sich Richtung T3 entwickelt, oder sehe ich das falsch? Dann müßte doch aber ein Kapseldurchbruch erfolgt sein, vor dem ich große Angst habe und was ja auch im Widerspruch zum mpMRT stehen würde. Kann er das tasten? Meine Frage, ob es ein T3 sein könnte verneinte er nicht, wollte sich aber auch nicht klar äußern, mit Verweis auf fehlende Biopsie.

    Ja Gewissheit wird erst die Biopsie bringen, aber vielleicht könnt ihr mir schon eine erste Einschätzung geben, da ich mich gerade ziemlich verrückt mache. Der Termin ist ja erst in einer Woche und das Ergebnis erfahre ich erst am 07.05.2024.
    Vielen Dank für Eure Einschätzung.

    #2
    Merkur,

    mache dich nicht verrückt, ich habe es getan und es bringt dir nichts,. Was du an Informationen lieferst würde mich nicht an einen Kapseldurchbruch denken lassen.
    Denke lieber daran, dass du alles zu Klärung in die Wege geleitet hast, du hast damit alles richtig gemacht. Die Biopsie wird dir Klarheit verschaffen und du wirst dann mit diesem Wissen die richtigen Entscheidungen treffen.

    Dir alles Gute
    Karl

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      #3
      Zitat von Merkur1974 Beitrag anzeigen
      der dort anwesende Gynäkologe (Assistenzarzt,noch sehr jung) hat die Prostata nochmal getastet.
      Hallo Merkur,

      da kann was nicht stimmen.

      Ansonsten lass die Biopsie machen, dann weißt du mehr. An einen fortgeschrittenen Befund glaube ich nicht. Wenn du Krebs hast, wirst du von der Früherkennung profitieren und ich lese aus deinem Bericht auch keine Anhaltspunkte für einen Kapseldurchbruch heraus. Ruhig bleiben, alles wird gut

      Gruß Karl

      Nur der Wechsel ist bestaendig.

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        #4
        Hallo Karl und KarlEmagne,

        ich danke Euch für Eure Einschätzungen. Das hilft schon mal sehr weiter in der augenblicklichen Situation.

        Viele Grüße Mario

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          #5
          Gynäkologen werden jetzt schon in der Urologie eingesetzt?
          Ein tastbarer Tumor ist erstmal ein gutes Zeichen. Mehr weiß man nach der Biopsie.
          14 Tage zwischen MRT und Biopsie: bist du Privatpatient? Und welche Art von Biopsie wird gemacht? Fusion? Transperineal? Mit Template?

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            #6
            Hallo Martin, Du meinst das es ein gutes Zeichen ist? Warum genau?
            ... Nein ich bin kein Privatpatient. Ich weiß nicht wie lange es für normal dauert. Die Biopsie erfolgt unter Sedierung über den Darm. Ich habe mich nach Absprache mit meinem Urologen gegen eine Fusionsbiposie entschieden da sie ja wissen wo die entscheidenden Stellen sind. Ein Antibiotikum wird nach gestern erfolgtem Abstrich zum Zeitpunkt der Biopsie verabreicht. VG Mario

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              #7
              Zitat von KarlEmagne Beitrag anzeigen

              Hallo Merkur,

              da kann was nicht stimmen.

              Ansonsten lass die Biopsie machen, dann weißt du mehr. An einen fortgeschrittenen Befund glaube ich nicht. Wenn du Krebs hast, wirst du von der Früherkennung profitieren und ich lese aus deinem Bericht auch keine Anhaltspunkte für einen Kapseldurchbruch heraus. Ruhig bleiben, alles wird gut

              Gruß Karl
              Urologe natürlich....

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                #8
                Tastbar und "gut beweglich" - letzteres zeigt, dass er einigermaßen gut abgegrenzt ist. Kann aber auch ein ganz harmloser Knoten sein, und das PCa seitzt - wenn überhaupt - woanders.

                Wenn man schon weiß, wo das PCa seitzt, braucht man keine Biopsie mehr. In Wirklichkeit weiß momentan noch niemand, ob da "das" PCa sitzt. PCa sind auch häufig multifokal. Transrektal ist die "Subkapsuläre sichelförmige Signalabsenkung in der posterolateralen peripheren Zone der Prostataapex rechts " schwer zu ereichen. Der Apex wird gut transperineal erreicht. Wenn der Verdacht auf "Kapselüberschreitung" besteht (was beim Apex den diffusen Übergang in das Fettgewebe bedeutet, gibt keine Kapsel) sollten die Stanzen bis dort hin reichen, um ein späteres R1 bzw. BCR auszuschließen: https://www.nature.com/articles/4500926

                Da nach wie vor gerne operiert wird und man danach eine genaue Diagnose bekommt halten viele Ärzte es für ausreichend, nur festzustellen, ob überhaupt "irgendwo" ein PCa sitzt. Wenn dabei ein Grad 3+3 oder 3+4 mit geringere Ausdehnung herauskommt kommt aber auch AS oder eine fokale Therapie in Frage. Das Risiko sollte man aber nicht eingehen aufgrund ungenauer Biopsie.

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                  #9
                  Hallo Martin, vielen Dank für Deine Darstellung. Das macht schon nachdenklich. Ich werde die Biopsie aber jetzt erstmal wie geplant machen lassen. Sollte sich ein Befund zwischen 6 und 7a rausstellen, prüfe ich vor einer OP auf jeden Fall alle weiteren Optionen.

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                    #10
                    Bekommt man im Rahmen der Auswertung der Biopsie Ergebnisse neben dem Gleason Score auch die Ergebnisse bezüglich der Ausweitung also den T Wert mitgeteilt? Ist dieses Ergebnis nach einer Stanzbiopsie mit US und Sichtung MRT - keine Fusionsbiopsie-einigermaßen zuverlässig? Ich bin echt ziemlich durch den Wind nachdem der Urologe in der Klinik solche Aussagen in Bezug auf kapselüberschreitend nach dem Tasten gemacht hat.

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                      #11
                      Zitat von Merkur1974 Beitrag anzeigen
                      Bekommt man im Rahmen der Auswertung der Biopsie Ergebnisse neben dem Gleason Score auch die Ergebnisse bezüglich der Ausweitung also den T Wert mitgeteilt? Ist dieses Ergebnis nach einer Stanzbiopsie mit US und Sichtung MRT - keine Fusionsbiopsie-einigermaßen zuverlässig? Ich bin echt ziemlich durch den Wind nachdem der Urologe in der Klinik solche Aussagen in Bezug auf kapselüberschreitend nach dem Tasten gemacht hat.
                      Hallo,

                      Ich kann deine Verunsicherung gut verstehen, du bist momentan mit viel Info konfrontiert.

                      Du wirst nach der Biopsie mehr wissen.

                      Nur soviel: mit einem Tastbefund allein lässt sich nicht feststellen, ob es kapselüberschreitend ist.

                      Das hat zwei anatomische Gründe:

                      a) wenn ein paar Zellen bereits rausgewachsen sind, lassen sich diese mangels Masse nicht tasten. Das heisst, es lässt sich nicht mit den Fingern spüren, wenn es nur wenige Zellen sind.

                      b) der Tastbefund erspürt die Prostata nur in ihrer Lage nach hinten hin. Das heisst, dass die Prostata bei einem Transitional- tumor (=medizindeutsch für Krebs ist Richtung vorne) nach hinten hin zum Apex ungefährlich wirkt.

                      Wenn ich als Hobby-Urologe Dir einen Tipp geben darf, wende Dich an ein zertifiziertes Prostatakrebszentrum, dort ist eher Erfahrung da, bzw. Ressource für längere Gespräche.

                      ( siehe auch Beitrag #8 von MartinWK)

                      Alles Gute,
                      Barlaus
                      Fähigkeit zuzuhören

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                        #12
                        Hallo Barlaus. Vielen Dank für Deine ausführliche Darstellung. Für mich als Nicht Hobby Urologen erschließen sich jedoch für mich nicht Deine Ausführungen unter Punkt b. Bin ja auch noch neu in der Materie. Frage wäre halt, was das für mich bedeutet? Mein Verdacht ist ja in der peripheren Zone.
                        Die Biopsie lasse ich in einer urologischen Klinik mit angeschlossenem Prostata Zentrum in München Planegg durchführen. Viele Grüße

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                          #13
                          Du hast recht, die Vermutung ist, dass es bei Dir im Apexbereich sein könnte (wegen mpMRT).

                          Meine Aussage war so gemeint wie es in #8 MartinWK in den ersten Zeilen schrieb: Der Tumor kann auch woanders sein, oder multifokal, und im Apex ist doch eher ein Knoten.

                          Ich glaube aber, da dein PSA je nach Labor zwischen 3.8 und 5.01 liegt, dass es kein fortgeschrittener Tumor ist, aber das ist jetzt wirklich nur als Laie meine Meinung.

                          Gut, dass Du in guten Händen bist, die das öfter machen.

                          Alles Gute,
                          Barlaus





                          Fähigkeit zuzuhören

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                            #14
                            Hallo Mario,

                            wenn man eh schon am Rad dreht, und wer würde das in der Situation nicht tun, scheint mir die Zeit zwischen 24.04. (Biopsie) und 07.05.2024 (Gespräch beim Urologen?) unzumutbar. Ich kenne das so, daß das Ergebnis in 1-2 Tagen vorliegt. Ich vermute, daß der 07.05. dem Terminplan des Urologen geschuldet ist und Du daran wenig ändern kannst.

                            Ich würde darauf bestehen, den Biopsie-Bericht zugeschickt zu bekommen. Darauf hat jeder Anspruch, auch der gesetzlich Versicherte, egal ob das vom Standard-Prozedere des Labors abweicht.

                            https://www.blaek.de/arzt-und-recht/einsichtnahme-in-krankenunterlagen#:~:text=seine%20Gew%C3%A4hrleist ung%20stellt%20f%C3%BCr%20den,1%20BGB).

                            Du kannst den Bericht hier einstellen und wirst erste Einschätzungen bekommen. Das ersetzt nicht das Gespräch mit dem Urologen, aber es ist besser als 2 Wochen auf heißen Kohlen zu sitzen.

                            Alles Gute für die Biopsie.
                            Gruß, Rastaman

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                              #15
                              Biopsie-Ergebnisse erst in einer anschließenden Konsultation zu eröffnen, ist vielerorts üblich und mag insofern gut gemeint sein, als man den Patienten mit einem schwierigen Befund nicht überfordern will. Aber ich denke auch, die Ungewissheit ist schwieriger zu ertragen und würde mir selbst stets wieder den Ausdruck des Pathologen vorab besorgen.
                              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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