Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wieder ein Neuer, bitte um erste Einordung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    Ich hatte zu diesem Thema Gespräche mit dem Pathologen des UKE sowie 2 Weiteren, welche meine Zweit- und Drittbefundung vorgenommen haben. Die Aussage aller 3 war
    im Grunde deckungsgleich:

    Zunächst einmal ist die Quote der Perineuralscheideninvasion nach OP und Histologie am Präparat naturgemäß höher, da das komplette Organ vorliegt. Bei der Biopsie handelt
    es sich im wahrsten Sinne des Wortes um Stichproben und die Rate liegt daher niedriger, da einfach die betroffenen Stellen nicht "getroffen" werden.

    Im Rahmen der Biopsie ist die Invasion ein Zeichen dafür, dass sich die Tumorzellen über die Nervenbahnen weiter ausbreiten, zunächst fokal. Wenn eine Therapie ausbleibt,
    kann dies grundsätzlich die weitere Ausbreitung im Körper beschleunigen, einhergegehend mit einem höheren Gleason Score, höherem Tumorvolumen, mehr Organgüberschreitung,
    mehr positiven Resektionsrändern (R-Status), höherem Anteil an Lymphgefäßinvasion und damit einhergehend mit mehr Lymphknotenbefall.

    Nach der OP spielt dies keine Rolle mehr und wird daher als "fokale Invasion", also auf das Organ beschränkt gewertet und hat daher keinen Einfluss auf die Prognose nach der OP.

    Die Pathologen stufen die Perineuralscheideninvasion als Prädikator ein, also zur Vorhersage bei unbehandeltem Verlauf. Nach der OP ist diese kein unabhängiger prognostischer
    Faktor.

    Übrigens: Die Statistik der Martini-Klinik zeigt bei fast 70% der Präparate eine solche Invasion.

    LG
    Wolfgang

    Kommentar


      #32
      Zitat von Merkur1974 Beitrag anzeigen
      Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass ich mit Gleason 7a erstmal nicht so ganz schlecht dran bin. Was mich mehr beunruhigt momentan ist die perineurale Invasion.
      Mario,

      ist tatsächlich erstmal nicht der schlimmste Befund, den man kriegen kann. Allerdings hast du 40% Grad 4 und bist am 7b so knapp vorbei geschlittert.

      Was mir jedoch noch viel wichtiger in der Risikobeurteilung erscheint, ist dein junges Alter von 50 Jahren. Bei einem 7a mit 70 hat das Unheil 20 Jahre länger gebraucht, sich bemerkbar zu machen, was für die geringere Aggressivität solcher Tumoren spricht. Und bei dir hat der offenbar schneller wachsende Tumor 20 Jahre mehr Zeit, dich umzubringen. Deine Lebenserwartung ist jetzt natürlich immer noch höher als die eines 70-Jährigen mit gleichem Ergebnis der Biopsie, aber ich vermute mal, dass dich diese Feststellung nicht unbedingt heiter stimmt.

      Kurz gesagt gibt es bei dir gute Gründe, diesen Befund proaktiv, aber ohne Panik anzugehen.

      Gruß Karl

      Nur der Wechsel ist bestaendig.

      Kommentar


        #33
        Karl hat es auf den Punkt gebracht, Dein Alter ist schon ein "Problem". Grundsätzlich scheint sich Prostatakrebs - nach meiner Beobachtung - bei Patienten mit Erkrankung in
        jüngeren Jahren deutlich progressiver zu entwickeln.

        Also mit anderen Worten: Ich würde das Thema auch aktiv angehen, aber ebenfalls ohne Panik!

        LG
        Wolfgang

        Kommentar


          #34
          Ich danke Euch Wolfgang und Karl. Momentan muss ich mich erst einmal mit der Situation auseinander setzen und versuchen ruhig zu bleiben. Ihr wisst ja sicher alle wovon ich rede.

          Kommentar


            #35
            Mario, mit deinem Befund profitierst du von der Früherkennung und kannst ein Schicksal, wie es andere Fälle hier im Forum mit einem unbemerkten Tumor ereilt hat, vermeiden. Keiner der Behandlungsmethoden sieht man üblicherweise mit Vorfreude entgegen, aber man gewöhnt sich an alles und das Leben geht weiter.

            Gruß Karl
            Nur der Wechsel ist bestaendig.

            Kommentar

            Lädt...
            X