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PK nach 20 Jahren Prostatitis

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    PK nach 20 Jahren Prostatitis

    Hallo zusammen,

    ich habe seit etwa 20 Jahren eine chronische Prostatitis, die sich aus einer Nebenhodenentzündung entwickelt hat. In der Zeit war ich immer regelmäßig beim Urologen, Behandlungen mit Antibiotika waren nie erfolgreich. Mein langjähriger Urologe hat mir damals geraden, halbjährlich zur Kontrolle zu kommen um die Entwicklung des PSA Wertes im Blick zu haben, zudem war von Anfang an der Harnstrahl gemindert. Irgendwann kam die Diagnose gutartige Vergrößerung der Prostata hinzu, da beide Ärzte in der Praxis aber auf die 70 zugingen, habe ich die Praxis gewechselt und bin nach Dierdorf gegangen. Der dortige Chefarzt der Urologie meinte, es würde ausreichen, wenn ich einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung kommen würde.
    Im Februar 2020 musste ich mit einem blockierten Nierenstein ins Krankenhaus, war da im Kreisklinikum in Siegen. Dort wurde ein PSA Wert von 5,43 ng/ml festgestellt, nach der Zertrümmerung des Steines fand man dann aber Bakterien und nach einer 5 Tägigen Behandlung mit Cefuroxim lag er wieder bei 3,36 ng/ml. Da aber immer wieder Schmerzen in der linken Flanke auftraten, hat mich dann mein neuer Hausarzt ins Jung Stilling Krankenhaus in Siegen geschickt, die in der Ambulanz der Urologie wieder einen Anstieg des PSA Wert auf 4,37 ng/ml festgestellt haben, im späteren Laborbericht wurden auch wieder Bakterien erwähnt, den Bericht dazu hat mein Hausarzt aber einfach abgeheftet und nicht drauf reagiert. Da ich in der Folgewoche eh die Kontrolluntersuchung bei meinem Urologen hatte, hat der auch nochmal eine Urinprobe genommen und nichts festgestellt, den höheren PSA Wert hat er auf die Behandlung wegen dem Nierenstein geschoben, ich müsste mir keine Sorge machen.
    Im Jahr 2021 war ich nicht zur Kontrolle, da ich das ganze Jahr starke Probleme mit der HWS und LWS hatte in Verbindung mit starkem Schwindel, bin auch im Februar 2021 in die volle Erwerbsunfähigkeitsrente gekommen. 2022 hatte ich im Januar 2022 einen akuten Bandscheibenvorfall in der LWS, so dass ich erst wieder im November 2022 zum Urologen bin, dort wurde ein PSA Wert von 5,82 ng/ml festgestellt, die Tastuntersuchung war in Ordnung, Bakterien wurden keine gefunden.. Am 13. Februar 2023 wurde dann der Wert erneut gemessen und lag bei 6,32 ng/ml, beim Arztgespräch hat dann der neue Chefarzt von Dierdorf mir gesagt, man müsse jetzt den Wert engmaschig kontrollieren.
    Im April lag der Wert dann bei 7,73 ng/ml, am 09.05.2023 dann sogar bei 8,08 ng/ml, danach hat der Arzt nochmals eine rektale Untersuchung gemacht, die ohne pathologischen Befund war.
    Da ich zu der Zeit wieder von einer Entzündung der Prostata ausging, habe ich täglich 2 Brokkoli Kapseln (hochdosiert) genommen, früher hat die Flüssigkeit von abgekochtem Brokkoli auch zu wesentlicher Ve3rbesserung geführt.
    Im Juni lag dann der PSA bei 5,72 ng/ml, im Oktober wieder bei 7,06 ng/ml und im Januar 2024 bei 7,59 ng/ml. Auch da wollte der Urologe nur weiter überwachen, was mich zu dem Entschluss gebracht hat, einen anderen Urologen aufzusuchen.
    Der hat dann PSA und Testosteron gemessen, der PSA war bei 7,65 ng/ml, der Testosteron Wert lag im Normbereich. Er hat mir dann beim nächsten Termin Alfuzosin verschrieben, da ich mittlerweile nachts bis zu dreimal auf Toilette musste, da ich aber wegen der Wirbelsäulensache Kortison nehme, musste ich eh mehr auf die Toilette wie früher. Zudem wurde ein CT gemacht, um etwaige Nierensteine auszuschließen.
    Beim nächsten Termin hat mir dann der Urologe erklärt, dass er gerne eine Biopsie machen würde, da er zwar zu 90 % nicht davon ausgeht, dass etwas bösartiges vorliegt, er aber gerne zur Sicherheit zur Biopsie rät.
    Die Biopsie wurde dann am 06.09.2024 gemacht, gestern war ich dann zur Besprechung beim Urologen.
    Dort hat er mir mitgeteilt, dass bei der Biopsie bösartige Zellen gefunden worden, zwar im unterschwelligen Bereich und sie wären nicht aggressiv und der Krebs wäre wohl noch ziemlich am Anfang. Er hat mir dann Bicalutamid 50 mg verschrieben und in 2 Wochen muss ich für eine Hormonspritze in die Praxis kommen. Zudem habe ich eine Überweisung für ein CT des Thorax und Abdomen/Becken bekommen und eine Überweisung für die Nuklearmedizin um einen Befall der Knochen auszuschließen.
    Die Untersuchung der Knochen wird am Freitag gemacht, CT geht leider erst im Dezember, war dafür im Jungstilling Krankenhaus in Siegen, da die bei einer eventuellen OP für mich in Frage kämen. Mein Urologe hat mir auch zu der OP mit der Entfernung der Prostata geraten, wenn der Tumor noch nicht gestreut hat.
    Da in den letzten Jahren immer wieder MRT Aufnahmen der Wirbelsäule gemacht wurden, wäre da ja sicher etwas aufgefallen, die letzte Aufnahme der BWS war im Juli.
    Nur habe ich dass Problem, dass jetzt eigentlich eine Operation an der oberen Brustwirbelsäule geplant ist, da dort das Rückenmark von der Bandscheibe eingedrückt wird und auch eine Nervenwurzel betroffen ist. Dies ist zum Teil sehr schmerzhaft und ich habe Probleme beim Atmen, zum Teil kommt es sogar zu kurzeitigem Anstieg der Herzfrequenz. Daher würde ich die OP gerne vor einer etwaigen OP der Prostata machen, es ist ein sehr komplizierter Eingriff, wofür ich extra einen Neurochirurgen in Bad Homburg aufgesucht habe, der als Spezialist auf dem Gebiet bekannt ist.
    Meine Frau macht sich erhebliche Sorgen um meine Gesundheit, in den letzten Jahren haben mittlerweile 8 Bandscheibenvorfälle dazu geführt, dass ich mich doch sehr zurück halten musste.

    Was denkt Ihr, habe ich noch die Zeit, die OP an der BWS machen zu lassen? In der Regel kann man da nach 3 Tagen wieder nach Heim, sie wird endoskopisch durchgeführt. Habe Montag das OP Gespräch mit dem Arzt, der Urologe meint, eine OP der Prostata wäre nicht dringend.
    Ist die Herangehensweise meines Urologen so in Ordnung, er meint, mit den Hormontabletten und Spritzen würde der Wachstum des Tumors gehemmt ?
    Über Antworten und Ratschläge wäre ich dankbar, der Befund war schon niederschmetternd, auch weil ich in den letzten Jahren gesundheitlich eh schon gebeutelt bin.

    Gruß Armin

    #2
    Hallo Armin, hast du den Gleasonscore des Tumors? Und ggf. die TNM-Einstufung? Dann könnte man eher etwas zur Aggressivität sagen. Warum bei einem Stadium „am Anfang“ und „nicht aggressiv“ mit Tabletten und Spritze agiert wird, erschließt sich mir erstmal nicht. Interessant ist auch das sogenannte Basiswissen, um sich ein umfassendes Bild zu machen. Das ist im Forum unter „wichtige Links“ zu finden. (Die Verlinkung im Beitrag will leider nicht funktionieren)
    VG
    Achim​
    Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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      #3
      Hallo Achim,

      ich habe vom Urologen weder eine Kopie vom Bericht erhalten, noch hat er mir irgendwelche Werte genannt.
      Nachdem ich mich ein wenig in die Materie eingelesen habe, bin ich mir ja auch nicht sicher, ob die Behandlung mit den Tabletten der richtige Ansatz ist. Ich werde die Praxis mal anschreiben und fragen, ob sie mir den Bericht zu Mailen oder faxen können.
      Ein paar Stunden nach Einnahme der ersten Tablette habe ich schon Schmerzen in den Gelenken bekommen. Schmerzen im Bewegungsapparat habe ich so schon genug, kann ich eigentlich nicht gebrauchen.
      Die Urologie im Jungstilling Krankenhaus verlangt bei Patienten eine Überweisung durch einen Urologen, sonst hätte ich mich direkt an die gewand bezüglich einer zweiten Meinung.
      Das Basiswissen habe leider noch nicht, bin da ja gestern unvermittelt mit konfrontiert worden, der Arzt hat sich jetzt auch nicht wirklich die Zeit genommen, etwas genauer zu erklären. Wenn meine Frau nicht gefragt hätte, ob eine OP nötig ist, hätte er noch weniger erklärt.

      Gruß Armin

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        #4
        Die Unterlagen von der Pathologie wie auch Arztberichte uswusf gehören dem Patienten. Insofern besteht eine Verpflichtung des Arztes, diese Dinge herauszugeben.
        Ich sage mal so: Nachdem klar war, dass ich Prostatakrebs habe, habe ich sofort Bicalutamid bekommen (Gleasonscore 3+3, also recht harmlos), weil PCa bei jungen Menschen meistens aggressiv ist, so der damalige Urologe. 5 Tage später hatte ich eine Vorbesprechung in der Klinik, in der ich mich operieren lassen wollte. Dort hat man die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und wörtlich gesagt, das seien Methoden aus der fernen Vergangenheit. Bica mache das umliegende Gewebe „matschig“ und macht es dem Operateur unnötig schwer, sauber zu arbeiten. Daraufhin habe ich es abgesetzt. Brustempfindlichkeit und -Wachstum setzten übrigens bereits nach 3 Tagen ein…davon hatten der Uro auch nichts gesagt. Der hat mich dann noch für die erste Krankschreibung nach der Op gesehen, und dann nie mehr wieder!
        Deswegen: Bitte den Pathologiebericht aushändigen lassen und gerne hier anonymisiert (!) einstellen. Dann bekommst Du bestimmt Unterstützung aus dem Forum.
        VG
        Achim
        Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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          #5
          Hallom Armin, als erste Massnahme würde ich den Urologen wechseln
          https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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            #6
            Hallo,

            ich war ja schon vor der Biopsie ein wenig stutzig geworden, da der Urologe mir Lefofloxacin als vorbeugendes Antibiotikum verschrieben hatte. Wie ich jetzt im hier zufindenen Ratgeber "Erster Rat" lesen konnte, ist es in Deutschland verboten, ein Antibiotikum aus der Gruppe vorsorglich einzusetzen. Ich habe es nicht genommen, weil ich schon allergisch auf Ciprofloxacin reagiert habe ( wusste der Arzt) und ich Kortison nehme, was ein zusätzliches Ausschlusskriterium ist.
            Schmerzen in der Brust wäre natürlich mega schlecht, da ich dort schon durch den Bandscheibenvorfall bei BKW 3/4 mit Druck auf das Rückenmark erhebliche Beschwerden habe.
            Ich habe die Praxis bereits per E-Mail angeschrieben und um Zusendung des Berichtes gebeten, zur Not fahre ich auch hin, obwohl das knapp 50 Minuten entfernt liegt.
            Leider hat das Jungstilling Krankenhaus kein MVZ für die Urologie, aber ein Prostata Krebszentrum, dass ich jetzt mal angeschrieben habe.
            Den Urologen einfach mal so zu wechseln ist in unserer Gegend so eine Sache, wie ich oben bereits geschrieben habe, habe ich dass erst im März gemacht, die meisten Urologen haben schon auf ihrer Homepage geschrieben, dass sie keine neuen Patienten mehr aufnehmen.
            Wenn das Krebszentrum eine Überweisung von meinem Hausarzt reicht, wäre das ja das kleinste Problem. Der war auch schon nicht begeistert wegen dem verschriebenen Antibiotikum. Und eine Krankmeldung brauche ich als Rentner ja nicht mehr....

            Gruß Armin

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              #7
              Hallo Armin,

              wenn eine Biopsie gemacht wird, werden die Zellen untersucht. Findet man was, erfolgt die Einteilung in den Gleason Score. Auf diesen baut alles weitere auf. Du solltest den also unbedingt erfragen.
              Bei dir ist der "nicht aggressiv" und da frage ich mich auch, wieso dann gleich mit Medikamenten gestartet wird.

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                #8
                Hallo,

                heute morgen habe ich den Befund per Fax von der Praxis bekommen:

                Hier das ganze als Bild Datei, die PDF war zu groß zum importieren. Zusäzlich habe ich unten einen Link zur PDF eingestellt.

                Bericht S1.jpg


                Bericht S2.jpg

                Gruß Armin
                Mit diesem Link erhalten Sie Zugriff auf die mit Ihnen geteilten Daten.

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                  #9

                  Hallo,
                  Was du so harmlos mit Tabletten und Spritze beschreibst ist eine Hormonentzugstherapie mit erheblichen Nebenwirkungen. Wahrscheinlich hat der Urologe dich auch nicht aufgeklärt.
                  Ich liste dir mal die Nebenwirkungen auf die möglich sind aber nicht jeder bekommt. Die Nebenwirkungen können ein Jahr nach Ende der Therapie anhalten, einige Nebenwirkungen können dauerhaft bleiben, z.b psychische Beeinträchtigungen wie ich aus Erfahrung weis.
                  Zu den typischen Nebenwirkungen der Hormontherapie zählen:
                  -Hitzewallungen
                  -Zunahme des Körperfetts
                  -Gewichtszunahme
                  -Schweißausbrüche
                  -Verlust von Muskelmasse
                  -Müdigkeit
                  -Lustlosigkeit/Libodoverlust
                  -Erektionsstörungen, fast immer!
                  -Stimmungsschwankungen
                  -Depressionen/Affektlabilität/Selbstmordrisiko
                  -Antriebsschwäche
                  -Koknitive Veränderungen, Vergesslichkeit
                  -Orientierungsprobleme
                  -Osteoporose
                  -Blutarmut/Anämie
                  -Brustschmerzen und Brustvergrößerung
                  -Hautprobleme/Trockene Haut am ganzen Körper
                  -Gelenkschmerzen/Verstärkung der Arthrose
                  -Verlust der Körperbehaarung außer Kopfhaar
                  -Herzrhythmusstörungen
                  -Brüchige Fingernägel

                  Das fatale bei der Sache ist dass einmal angefangen mit dem Hormonentzug kann man es nicht mehr rückgängig machen und die Nebenwirkungen dauern bis zu einem Jahr an.
                  Plötzlicher Herztod und Schlaganfall treten vor allen Dingen am Anfang der Hormonentzugstherapie auf.
                  Ich würde mir das gut Überlegen und nur eine Hormonentzugstherapie machen wenn es unbedingt notwendig ist. Bei deinem Tumorstatus scheint es mir eher unnötig.
                  Ich würde auch vorher den Testosteron-Spiegel bestimmen lassen, was du ja gemacht hast.
                  Ich habe noch herausgefunden dass besonders sensible Männer anfällig für psychische Störungen nach Hormonentzug sind.
                  Viele Grüße von
                  Reinhard

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                    #10
                    Hallo,

                    ich habe morgen einen Termin im Jungstilling Krankenhaus in der Urologie bekommen zur Robotik Sprechstunde. Ich werde dort auch das Thema mit dem Hormonentzug ansprechen. Merke jetzt schon starke Auswirkungen in den Gelenken und im Bereich der BWS.
                    Mit Herzrhythmus Störungen habe ich schon durch meinen Bandscheibenvorfall im Bereich der BWS zu tun, wäre ungünstig, wenn die dadurch verstärkt werden.
                    Die Hormontherapie hat der Urologe mir verordnet, ohne mit mir über etwaige Nebenwirkungen oder Folgen zu sprechen, er meinte nur damit würde der Wachstum des Krebs verlangsamt und der PSA Wert würde fallen.

                    Danke aber schon mal für die Aufklärung, die man heute wohl von vielen Ärzten nicht mehr bekommt.

                    Gruß Armin

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                      #11
                      Hallo,

                      ganz vergessen, die Dame heute am Telefon vom Krebszentrum hatte mich gefragt, ob der Arzt das Tumorboard schon informiert hätte, mir gegenüber hat er da nichts erwähnt. Laut Homepage gehört er ja zu dem Kompetenznetz Prostata in unserem 3 Länder Eck NRW/RLP/Hessen von Ärzten und Einrichtungen. Würde da ein Arzt erst einmal dort den Fall vorstellen und dann über die Behandlung entscheiden ?
                      Oder macht da jeder Urologe das so wie er es für Richtig hält und lässt sich seine Behandlung quasi nur nochmal bestätigen ?

                      Gruß Armin

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                        #12
                        Zitat von Wäller67 Beitrag anzeigen
                        Hallo,

                        ich habe morgen einen Termin im Jungstilling Krankenhaus in der Urologie bekommen zur Robotik Sprechstunde. Ich werde dort auch das Thema mit dem Hormonentzug ansprechen. Merke jetzt schon starke Auswirkungen in den Gelenken und im Bereich der BWS.
                        Mit Herzrhythmus Störungen habe ich schon durch meinen Bandscheibenvorfall im Bereich der BWS zu tun, wäre ungünstig, wenn die dadurch verstärkt werden.
                        Die Hormontherapie hat der Urologe mir verordnet, ohne mit mir über etwaige Nebenwirkungen oder Folgen zu sprechen, er meinte nur damit würde der Wachstum des Krebs verlangsamt und der PSA Wert würde fallen.

                        Danke aber schon mal für die Aufklärung, die man heute wohl von vielen Ärzten nicht mehr bekommt.

                        Gruß Armin
                        Ich denke, es ist eine gute Idee, sich dort eine Meinung in Sachen Tabletten und Spritze einzuholen. Klar senkt das den PSA aber der Blutwert wird ja nicht behandelt, sondern die Tumorerkrankung! In den meisten Fällen ist das nicht zielführend, wenn ohnehin operiert werden soll (was die nächste Frage/Entscheidung wäre).
                        VG
                        Achim
                        Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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                          #13
                          Hallo,

                          war heute im Krankenhaus zum Gespräch mit dem Oberarzt.
                          Er hat mir aufgrund des pathologischen Befund und meinem Alter dazu geraten, die Prostata operativ zu entfernen incl. der umliegenden Lymphknoten. Als Alternative gäbe es auch die Bestrahlung, hätte in meinem Alter gewisse Gefahren in sich. Zum einen die Gefahr von Darmkrebs oder andere Organe, die von der Bestrahlung betroffen sind. Zum anderen habe ich ja jetzt schon einen verminderten Harnfluss, der würde unter der Bestrahlung noch stärker eingeschränkt, da die Prostata unter der Bestrahlung schrumpfen würde und dann den Harnleiter noch mehr eingeengt wird, so dass dann eine OP daran gemacht werden müsste.
                          Durch den Einsatz des Roboters ist der Eingriff ziemlich genau, so dass, wenn bei der OP nicht noch etwas ungewöhnliches entdeckt wird, nervenschonend operiert werden kann.
                          Für mich selbst kommt noch dazu, dass ich jetzt seit 20 Jähren Uhr mit Problemen mit der Prostata zu kämpfen habe, mehrmals im Jahr Entzündungen mit den unangenehmen Begleiterscheinungen. Die gehörten dann wahrscheinlich auch der Vergangenheit an, daher war die OP schon vorher mein Favorit, nach der sehr ausführlichen und kompetenten Beratung des Arztes habe ich mich dann für die OP entschieden und direkt einen Termin gemacht, Anfang November muss ich zu den Voruntersuchungen und ein paar Tage später ist dann die OP.
                          Dann wird auch direkt eine Reha in die Wege geleitet, zudem habe ich schon mal eine Anleitung für das Beckenbodentraining mitbekommen, die ich schon vorher machen soll.

                          Bezüglich der Bicalutamid Tabletten und der 3 Monatsspritze hat der Arzt mir ganz klar empfohlen, die nicht weiter zu nehmen und auf die Spritze ganz zu verzichten, genau wie es mir hier schon einige empfohlen haben.
                          Es wäre früher üblich gewesen, dies zu machen, aber heute macht man das nur wenn Metastasen vorliegen. Der männliche Körper braucht das Testosteron als Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall, daher ist es unnötig das Risiko einzugehen. Die Tabletten wären ja keine Bonbons, die man so gerade mal nimmt, der Urologe hätte mir auch klar erläutern müssen warum er mir die verordnen will, welchen Nutzen und welches Risiko dabei besteht.
                          Zudem will man sich den Hormonentzug als Therapie-Möglichkeit doch noch erhalten, fängt man damit zu früh an, sprechen irgendwann die Krebszellen auf den Entzug nicht mehr an.
                          Auch hat er mir erklärt, dass das Knochenszintigramm in meinem Fall nicht nötig gewesen sei und dass aufgrund der vielen Veränderungen, die ich verschleißbedingt an der Wirbelsäule habe, es zu Fehlinterpretationen kommen kann. Damit würde man den Patienten mehr verunsichern als nötig.
                          Das gleiche trifft auf das CT zu, in dem die nebenliegenden Organe untersucht werden sollen. Den Termin habe ich erst im Dezember, da ist die OP dann schon gelaufen.
                          Abschließend muss ich sagen, dass die Mitarbeiter auf der Urologie im Jungstilling Krankenhaus in Siegen alle sehr freundlich sind, man fühlt sich als Mensch und nicht als Nummer, vor allem die Mitarbeiterin im Sekretariat der Robotischen Urologie ist sehr hilfsbereit und offen.

                          Jetzt muss ich nur noch klären, ob die Neurochirurgie es schafft, meinen Bandscheibenvorfall in der BWS Anfang Oktober zu operieren, ansonsten muss ich das ins nächste Jahr verlegen, wenn dann der Arzt noch operiert, denn er ist nicht mehr der Jüngste.

                          Gruß Armin und Danke für die Unterstützung hier, dank dem vermittelten Wissen war ich in der Lage, die Situation besser einzuschätzen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

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                            #14
                            Das hört sich in meinen Ohren nach einer vernünftigen und sachlichen Einschätzung der Lage durch den OA an. Die Entscheidung zur Op kann ich unter Beachtung aller Umstände sehr gut nachvollziehen. Von meiner Seite aus wünsche ich ein sehr gutes Gelingen…möge der PSA nach Op für immer nicht nachweisbar sein.
                            VG
                            Achim
                            Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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                              #15
                              Hallo,

                              ich habe ja jetzt ein paar Tage die Bicalutamid Tabletten genommen und die gestern dann nicht mehr genommen.
                              Wegen den erheblichen Symptomen durch meine Wirbelsäulegeschichte nehme ich ja seit 4 Jahren Prednisolon 10 mg. Jetzt habe ich den Eindruck, als ob die Wirkung des Kortison durch die Bicalutamid fast komplett aufgehoben ist oder zumindest die Beschwerden so zugenommen haben, dass die Dosis von 10 mg nicht mehr reicht. Eine Menge der Symptome sind schlagartig wieder da, z.B. haben sich die Schmerzen in der BWS verdreifacht, ich habe zudem wieder Kopfschmerzen, die auch mit Schmerztabletten nicht verschwinden.
                              Wie lange dauert es nach Eurer Erfahrung, bis die Wirkung des Bicalutamid verschwindet?

                              Gruß Armin

                              Kommentar

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