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Diagnose Protatakrebs vor wenigen Tagen - was nun?

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    #31
    Es gibt mindestens 5 Standardwege "nach Rom": Aktives Zuwarten, Radikal-Op, Strahlentherapie von aussen, Strahlen von innen (Seeds), Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU). Dazu noch ein paar weitere "Nicht-Standardtherapien"bwie z. B. Hormonentzug.
    Welches davon der richtige Weg ist, entscheidet man am besten, nachden man (mit Partner!) eine s.g. Interdisziplinäre Sprechstunde für Prostatakrebs besucht hat. Oft ist die Wirkung, den Krebs zu besiegen, gleich und nur der zeitliche Verlauf und/oder die Nebenwirkungen unterscheiden sich.
    Zwischen Biopsie und Entscheidung hat man nahezu immer ca. 3 Monate Zeit. also keine Panik und bitte keine vorschnelle Entscheidung.
    Eine solche Sprechstunde wurde vor 10 Jahren erstmals von mir an der Charité etabliert, heute haben das alle größeren Prostatazentren. Wichtig ist dabei, dass die Beratung möglichst vom Urologen und Strahlentherapeuten gemeinsam gemacht wird (nicht hintereinander).
    Falls Sie sowas in Ihrer Umgebung nicht finden, können wir Ihnen gerne unsere interdisziplinäre Zweitmeinungsprechstunde am Uniklinikum Magdeburg anbieten. Hier berate ich (Prof. Dr. Martin Schostak, Urologe) zusammen mit Prof. Gademann von der Strahlentherapie. Die Beratung ist natürlich unabhängig und neutral, das trägt die Kasse.
    Http://urologie.uni-magdeburg.de oder 0391-6715036

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      #32
      Hallo an Alle,

      jetzt, nach dem einige Zeit vergangen und viel passiert ist, will ich kurz berichten.
      Am 9.12. bin ich im Siloah Klinikum in Pforzheim mit DaVinci operiert worden. Nach der OP ging es mir recht gut. Schon nach 4 Tagen wurde der Blasenkatheder gezogen, da die Untersuchung zeigte, dass der Harnleiter dicht war. Zwei Tage später kam auch die Wunddrainage raus. Zu dem Zeitpunkt sagte man mir, dass die entnommenen Lymphdrüsen keinen Befall zeigten und es anzunehmen ist, dass der Krebs die Kapsel noch nicht überschritten hat. Am 20. 12 wurde ich nach Hause entlassen. Es ging mir zu dem Zeitpunkt sehr gut. Ich war von Anfang an kontinent, bis auf ein paar Spritzer, die beim Husten, Niesen, Lachen ab gingen. Die Narben waren gut verheilt und ich hatte keine Schmerzen. Bis auf die Hoden, die waren sehr empfindlich und schmerzten schon bei sehr leichtem Druck. Am 29,12. gingich nach Bad Rappenau in die Reha. Dort bekam ich nach einigen Tagen immer stärker werdende Schmerzen in der rechten Leiste. Außerdem mußte ich Tag und Nacht stündlich Wasser lassen. Eine Ultraschall-Untersuchung zeigte, dass sich eine Lymphozele von ca. 180 ml gebildet hatte. die drückte auf die Blase und die Wunde. Ich wurde daraufhin wieder ins Siloah-Klinikum überwiesen. Dort wurde die Lymphozele punktiert und eine Drainage gelegt. Nach 4 Tagen kam kein Lympwasser mehr und die Drainage wurde entfernt und ich kam zurück zur Reha. Die Schmerzen in der Leiste waren weg, und der Harndrang normalisierte sich auf ca 3-4 Stunden. Leider konnte ich bei der Reha vieles nicht mit machen, da ich noch starke Schmerzen an der Stichstelle der Lymphpuntion hatte. Wahrscheinlich hatte man unglücklicher Weise einen Nerv getroffen. Am 19. 1. bin ich dann nach Hause entlassen worden. Seit dem habe ich das Gefühl, das es körperlich jeden Tag etwas besser wird. Ich mache täglich meine Gymnastik, gehe eine Stunde raus zum Nordic-Walking oder setze mich bei schlechtem Wetter auf den Hometrainer und gehe 1-2 mal die Woche Schwimmen. Die Kräfte kommen langsam zurück. Was mich noch behindert sind die sehr druckempfindlichen Hoden. Schon der leiseste Druck ist sehr schmerzhaft. Niemand hat bisher eine Erklärung dafür. Ein Entzündung ist anscheinend nicht vorhanden.
      Meine Zusammenfassung:
      Positiv:
      Ich bin von Anfang an kontinent.
      Ich hoffe spätestens in einem Viertljahr meine alte körperliche Belastbarkeit wieder zu erreichen.
      Es besteht große Hoffnung, dass der Krebs nicht gestreut hat.
      Negativ:
      Man hat nicht nervenschonend operiert, da der agressive Krebs sehr nahe am Kapselrand lag. Das war allerdings vorher mit mir abgesprochen.
      Deshalb natürlich Impotenz.
      Die sehr druckempfindlichen, schmerzhaften Hoden.

      Fazit: Ich würde genau wieder diesen Weg gehen. Für mich war er wohl der Richtige.

      Ich danke allen im Forum die mir mit Ratschlägen weiter geholfen und mir Mut gemacht haben.

      Viele Grüße vom Weltenbummler

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