Hallo an alle hier im Forum und besonders an alle die sich so wie ich nach der Diagnose Rat und Hilfe holen wollen.
Meine Diagnose Prostatakarzinom wurde mir am 24.10.2011 gestellt. Nach viel Unterstützung hier und vielen Ratschlägen und nach ausführlichen Beratungen mit mehreren Ärzten, gab es für mich nur die totale Entfernung der Prostata als bestmögliche Heilungschance.
Die Operation wurde am 13.12.2011 im Städtischen Klinikum Braunschweig von Prof. Dr. Hammerer durchgeführt. Ich muss sagen ein beeindruckender Mediziner, aufopfernd für die Patienten, einfühlsam und fachlich einer der Besten in Deutschland - vielleicht sogar weltweit. In Braunschweig wird nur die offene Methode durchgeführt. Da Vinci ist oftmals auch nur ein Marketing Instrument, es kommt viemehr auf die Qualifikationen des Operateurs an. Jedenfalls konnte bei mir beidseitig nervenschonend operiert werden. Die Zukunft wird dann zeigen, ob es funktioniert. Mit Einschränkungen im Sexualleben ist aber eigentlich immer zu rechnen. Der Blasenkatheter wurde heute gezogen. Bislang hält sich der Urinverlust noch in Grenzen. Auch hier werden die nächsten Tage zeigen wie es weiter geht. In diesem Punkt bin ich aber sehr optimistisch. Es wird viel von dem Beckenbodentraining abhängig sein und der Intensität.
Die OP selbst ist sehr gut verlaufen, es wurde gleich noch ein Leistenbruch links mit repariert :-). Nach nur 2 Stunden war ich im Aufwachraum schon wieder wach. Keine Nachwirkungen der Narkose. Nach 1 Tag schon mit Hilfe einer Physiotherapeutin aufstehen vor dem Bett, Atemübungen usw. Am 2. Tag schon umherlaufen und am 3. Tag schon Treppensteigen. Bin bis auf den ersten postoperativen Tag immer ohne Schmerzmittel ausgekommen. Viel Trinken ist besonders wichtig auch für den Heilungsverlauf. Der war bei mir so gut, dass ich bereits am Sonntag den 18.12. entlassen werden konnte. Nur der Katheter blieb noch bis zum 22.12. drin.
Alles in allem muss ich wirklich sagen, dass der Katheter für mich das Schlimmste an der OP war. Nicht besonders schmerzhaft aber eben hinderlich und unangenehm. Da ich mir aber jeden TAg sagen konnte, dass es stetig alles besser wird war es natürlich auszuhalten.
Übrigens: Die Naht (vertikal) ca. 10 cm lang ist sowas von glatt und super, kaum vorstellbar. Auch hier wurde bereits nach 3 Tagen der Verband entfernt. Solche Nähte bekommen sicher viele Hausfrauen nicht hin :-).
Noch ein Wort zu der Betreuung in Braunschweig. Alle Schwestern und Pfleger auf der Urologischen Station waren sehr kompetent, stets hilfsbereit und sehr sehr freundlich. Es fehlte mir auch nicht an der nötigen Einfühlsamkeit des Personals. Die Zimmer waren sauber und ordentlich, vielleicht nicht topmodern, aber wen interessiert das schon.
Ich schreibe meine Erfahrungen so kurz nach der OP, damit alle frischbetroffenen Mut schöpfen können. Eine OP ist nicht das Ende der Welt. Vorher gut und ausführlich beraten. Nehmt Euch Zeit zur Entscheidungsfindung, aber wartet nicht zu lange. Für mich war die Zeit von der Diagnose bis zur OP psychisch die schlimmste.
Bei mir hat sich der postoperative pathologische Befund sehr viel schlechter dargestellt, als es bei der Biopsie erschien. Gleason Score vor OP: 3+3=6 nach OP: 3+4=7, Der Tumor hatte schon 40% der linken Prostata und 15% der rechten Prostata eingenommen. War noch nicht kapselübergreifend und die Schnittränder sind sauber =R0. Meine Prognose jetzt also insgesamt ganz gut.
Prof. Hammerer meinte, dass ich gerade noch mal die Kurve gekriegt hätte und das es in einigen Monaten einen Kapseldurchbruch hätte geben können.
Vielleicht machen meine Ausführungen dem einen oder anderen -gerade vor Weihnachten - ein wenig Hoffnung.
Wer Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden. Gerne helfe ich anderen weiter, da ich weiß wie wichtig das ist.
Liebe Grüße
Hans Peter
Meine Diagnose Prostatakarzinom wurde mir am 24.10.2011 gestellt. Nach viel Unterstützung hier und vielen Ratschlägen und nach ausführlichen Beratungen mit mehreren Ärzten, gab es für mich nur die totale Entfernung der Prostata als bestmögliche Heilungschance.
Die Operation wurde am 13.12.2011 im Städtischen Klinikum Braunschweig von Prof. Dr. Hammerer durchgeführt. Ich muss sagen ein beeindruckender Mediziner, aufopfernd für die Patienten, einfühlsam und fachlich einer der Besten in Deutschland - vielleicht sogar weltweit. In Braunschweig wird nur die offene Methode durchgeführt. Da Vinci ist oftmals auch nur ein Marketing Instrument, es kommt viemehr auf die Qualifikationen des Operateurs an. Jedenfalls konnte bei mir beidseitig nervenschonend operiert werden. Die Zukunft wird dann zeigen, ob es funktioniert. Mit Einschränkungen im Sexualleben ist aber eigentlich immer zu rechnen. Der Blasenkatheter wurde heute gezogen. Bislang hält sich der Urinverlust noch in Grenzen. Auch hier werden die nächsten Tage zeigen wie es weiter geht. In diesem Punkt bin ich aber sehr optimistisch. Es wird viel von dem Beckenbodentraining abhängig sein und der Intensität.
Die OP selbst ist sehr gut verlaufen, es wurde gleich noch ein Leistenbruch links mit repariert :-). Nach nur 2 Stunden war ich im Aufwachraum schon wieder wach. Keine Nachwirkungen der Narkose. Nach 1 Tag schon mit Hilfe einer Physiotherapeutin aufstehen vor dem Bett, Atemübungen usw. Am 2. Tag schon umherlaufen und am 3. Tag schon Treppensteigen. Bin bis auf den ersten postoperativen Tag immer ohne Schmerzmittel ausgekommen. Viel Trinken ist besonders wichtig auch für den Heilungsverlauf. Der war bei mir so gut, dass ich bereits am Sonntag den 18.12. entlassen werden konnte. Nur der Katheter blieb noch bis zum 22.12. drin.
Alles in allem muss ich wirklich sagen, dass der Katheter für mich das Schlimmste an der OP war. Nicht besonders schmerzhaft aber eben hinderlich und unangenehm. Da ich mir aber jeden TAg sagen konnte, dass es stetig alles besser wird war es natürlich auszuhalten.
Übrigens: Die Naht (vertikal) ca. 10 cm lang ist sowas von glatt und super, kaum vorstellbar. Auch hier wurde bereits nach 3 Tagen der Verband entfernt. Solche Nähte bekommen sicher viele Hausfrauen nicht hin :-).
Noch ein Wort zu der Betreuung in Braunschweig. Alle Schwestern und Pfleger auf der Urologischen Station waren sehr kompetent, stets hilfsbereit und sehr sehr freundlich. Es fehlte mir auch nicht an der nötigen Einfühlsamkeit des Personals. Die Zimmer waren sauber und ordentlich, vielleicht nicht topmodern, aber wen interessiert das schon.
Ich schreibe meine Erfahrungen so kurz nach der OP, damit alle frischbetroffenen Mut schöpfen können. Eine OP ist nicht das Ende der Welt. Vorher gut und ausführlich beraten. Nehmt Euch Zeit zur Entscheidungsfindung, aber wartet nicht zu lange. Für mich war die Zeit von der Diagnose bis zur OP psychisch die schlimmste.
Bei mir hat sich der postoperative pathologische Befund sehr viel schlechter dargestellt, als es bei der Biopsie erschien. Gleason Score vor OP: 3+3=6 nach OP: 3+4=7, Der Tumor hatte schon 40% der linken Prostata und 15% der rechten Prostata eingenommen. War noch nicht kapselübergreifend und die Schnittränder sind sauber =R0. Meine Prognose jetzt also insgesamt ganz gut.
Prof. Hammerer meinte, dass ich gerade noch mal die Kurve gekriegt hätte und das es in einigen Monaten einen Kapseldurchbruch hätte geben können.
Vielleicht machen meine Ausführungen dem einen oder anderen -gerade vor Weihnachten - ein wenig Hoffnung.
Wer Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden. Gerne helfe ich anderen weiter, da ich weiß wie wichtig das ist.
Liebe Grüße
Hans Peter
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