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Im April 2012 wurde bei unserem Vater (geb. 1936) Prostatakrebs diagnostiziert.
Befund
PSA: 10,7
Prostataresektatspäne mit ausgedehnter Infiltration
gering differenziertes Adenokarzinom mit perineuralem Tumorwachstum (Anteil 30% der Gesamtfläche)
Gleason-Score: 4+5=9
CT-Abdomen: Kein Anhalt für abdominelle Tumormanifestationen
Knochenszintigraphie: Kein metastasenerdächtiger Skelettbefund
Behandlung
- ab April 2012 Hormon-Tabletten (Flutacell)
- ab 17.07.2012 Umstellung auf Dreimonatspritzen (Leupro Sandoz)
- August/September/Oktober 2012 äußere und innere Bestrahlungen
- ab April 2013 Aussetzen der Hormonbehandlung bis heute
Der Urologe hat unserem Vater gesagt, man könne warten, bis der PSA-Wert auf 9 oder 10 ansteigt
Liebe Silvia und Angela
Die PSA-Schwelle zum Wiedereinstieg in die Androdendeprivation ist nirgends definiert.
Die Vorstellungen gehen von 2 ng/ml über 4 (wie ich das gehandhabt hatte, ebenfalls bei GS 9), zu 10 oder gar bis zum Eintritt von Beschwerden.
Man sei sich bitte bewusst, dass eine Metastase nach drei Verdoppelungszyklen den doppelten Durchmesser erreicht.
Falls Euer Vater unter den Nebenwirkungen der 'Spritze' sehr gelitten hat, wäre ein späterer Einstieg hilfreich,
also statt sofort erst in etwa einem Vierteljahr. Dann wird er bei gleichbleibender PSA-Verdoppelungszeit (derzeit 40 Tage) etwa 12 ng/ml erreicht haben und hoffentlich einen unbeschwerten Sommer genossen haben.
Carpe diem!
Hvielemi / Konrad
Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?) [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase [5]PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
Lieber Konrad, danke für deinen informativen Beitrag.
Könntest du mir bitte noch erläutern, wie du die PSA-Verdoppelungszeit ausrechnest?
Herzlichen Gruß von Silvia
Eine tabellarische und grafische Übersicht erhält man durch Erstellen eines Profils bei myprostate.eu.
In diesem Beispiel sieht man den PSA-Anstieg während der Therapiepause von 2011/12 mit nahezu konstanter VZ von 50 Tagen als Gerade (oberste Grafik) bzw. als Exponentialkurve (zweite Grafik).
Hvielemi
Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?) [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase [5]PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
Die Verdoppelungszeit von 40 Tagen erscheint mir arg schnell ... Wie wird es denn mit unserem Vater überhaupt behandlungstechnisch weitergehen? Wiedereinstieg in die Hormonbehandlung bei gleichzeitiger Ursachenforschung?
Die Verdoppelungszeit von 40 Tagen erscheint mir arg schnell ... Wie wird es denn mit unserem Vater überhaupt behandlungstechnisch weitergehen? Wiedereinstieg in die Hormonbehandlung bei gleichzeitiger Ursachenforschung?
Liebe Silvia und Angela
Ja, 40 Tage ist arg schnell. So empfinde ich das auch.
Der Physiker H.H. Glättli, der mit PSA-Alert ein starkes Tooel geschaffen hat
zur Analyse von PSA-Verläufen, hat Hinweise, wonach ein steiler Anstieg nach
AHT oder bei CRPC sich asymptotisch dem ursprünglichen Verlauf vor der AHT
annähert. Das alleine ist aber wenig hilfreich, ausser dass dadurch die sehr
kurzen Zeiträume, die uns therapiefrei noch gegeben wären, gedehnt würden.
(siehe dazu [3]: Die rote Linie ist der errechnete PSA-Anstieg des PCa vor RPE.
Vergleiche damit den bereits oben erwähnten steileren Anstieg im Alter 59 bzw.
2011/12.)
Als Ursachenforschung kommt vor Allem ein PSMA-PET/CT in frage, mit dem
sich Metastasen sowohl in Lymphknoten als auch in Knochen und Organen
nachweisen lassen. Dazu ist ein PSA von etwa 4 ng/ml ideal. Bis dahin dürfte
also die AHT nicht wiederaufgenommen werden. Doch ob das hilfreich sei,
erweist sich erst hinterher:
Ich hab so ein Superhitec-Bild bei PSA 4ng/ml in Heidelberg machen lassen[4],
mit dem Ergebnis, dass sowohl meine Ärzte als auch die hochgeschätzten Ärzte
hier im Forum von einer Lokaltherapie abrieten, nicht zuletzt aufgrund der kurzen VZ.
Danach bin ich wieder in die AHT eingestiegen, die mir bis vor kurzem den PSA
tiefhielt. Nun sind unterdessen neue Medikamente verfügbar wie Abirateron und
Enzalutamid, mit denen nach Eintritt des CRPC die Antihormontherapie
weitergeführt werden kann. Weitere derartige Medikamente sind in der 'Pipeline',
wie etwa VT 646, das ich vielleicht bald im Rahmen einer Studie bekommen werde.
Der Horizont weitet sich!
Carpe diem!
Hvielemi / Konrad
Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?) [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase [5]PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
Lieber Konrad,
ich habe inzwischen viel von dir und deiner Geschichte hier gelesen und bin sehr berührt. Würde gerne an deinem Säntis-Event teilnehmen, um dich mal persönlich kennenzulernen, aber das klappt leider nicht. Danke für deine einfühlsamen Worte, nicht nur für unseren Vater.
Silvia
[QUOTE=Urologe;77239]@spertel Das gilt nur für die Cholin-PET! Seit der PSMA-PET ist ein neuer Grenzwert nicht festgelegt, aber es zeigt sich, dass vermutlich schon ab 0.2 bis 0.4 Herde deutlich zu lokalisieren sind!
Auch ist die PSMA-Untersuchung kaum Therapieabhängig und kann auch unter Hormontherapie durchgeführt werden.
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