Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Hab ich mich richtig entschieden?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Auch Dozenten reden zuweilen Unsinn

    Hallo Wolfgang,

    ich wünsche Dir, dass sich Deine Hoffnungen „wurde ich als geheilt entlassen“ und „die tickende Zeitbombe Prostata mir keine Probleme mehr macht“ erfüllen.

    Die kontinenzerhaltende Operation ist ein Grund zur Freude . Das ist leider nicht immer so, wie wir von anderen Mitbetroffenen wissen. Wenn Deine Potenz nach nun 7 Monaten wieder kommen würde, hast Du bei der Arztwahl ein glückliches Händchen gehabt.

    Jeder PK ist anders, habe ich in den vergangenen 10 Jahren gelernt. Dein PK – „ein 0,5 mm großen Prostatakarzinom“– und Bernds PK – „in 25% der Gewebeteile Krebs gefunden.“ sind
    schon vom Krebsvolumen unterschiedlich.

    Bernd setzt mit 49 Jahren auf die „Chancen einer Heilung“ durch die OP. Das kann ich gut nachvollziehen,
    Die Vernachlässigung der PSA-Verdoppelungszeit, als wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Aggressivität des PKs, kann ich hingegen nur im Kontext seiner Feststellung „Ich kann nicht mit dem Gedanken leben Krebs im Körper zu haben und mal abwarten was passiert.“ verstehen. Der Gleason-Score würde mich auch dringend interessieren.

    Zitat: „Man stirbt nicht "an" Prostatakrebs sondern "mit" stammt nicht von mir, sondern einem Dozenten in der AHB.“

    Auch Dozenten reden zuweilen Unsinn. Auf welche Studie stützt er seine forsche Aussage?

    Prof. Stamay 2004 gelangte nach einer Langzeitstudie über 20 Jahre zu anderen Erkenntnissen:

    „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Männer früher oder später alle Prostatakrebs bekommen. Das fängt schon in jungen Jahren an... bei acht Prozent der 20-jährigen wurde Krebs festgestellt. Unter den 70-jährigen waren es gar 70 Prozent.“

    „Wir können diese Krankheit nicht verstehen ohne
    - erstens zu wissen, dass wir Männer alle sie bekommen, und
    - zweitens, dass wir sehr wahrscheinlich nicht daran sterben werden.“

    „Wenn ein Mann einer Biopsie zustimmt, hat er auch mit einem positiven Resultat zu rechnen. Aber, wenn wir dem nicht das Wissen gegenüberstellen, wie niedrig die Todesrate ist, überschätzen wir die Signifikanz einer positiven Biopsie.“

    Denn: 80 % der 80-jährigen Männer haben bei Autopsie Prostatakrebs-Zellen, 7% entwickeln Prostatakrebs, 3 % sterben an ihm (Kerbel & Folkman 2002).

    Es ist wunderbar, wenn Mann nicht zu den 3% gehört, das
    wünscht uns allen

    GeorgS
    Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

    Kommentar


      #17
      Hallo Georg !

      Deine 3%-Angabe ist richtig, da Sie sich auf die gesamte männliche Bevölkerung der BRD bezieht.

      Man kann die Zahlen auch anders sehen:
      Jedes Jahr werden 40.000 Männer mit PK entdeckt.
      Jedes Jahr sterben aber 10.000 Männer an PK.
      Das heißt doch, daß jeder 4. der entdeckten Männer über kurz oder lang an Pk stirbt ?

      Gruß
      Bernhard A.

      Kommentar


        #18
        Hallo Berhard,
        lässt denn deine Datenquellen eine weitergehende Differenzierung nach Altersklassen zu.

        Im Sinne x% der 50 ig jährigen bei denen PK entdeckt wird versterben an PK.


        Gruß
        Wofgang

        Kommentar


          #19
          Hallo Wolfgang !

          Dass es in Deutschland p/a 40.000 neu entdeckte PK-Fälle und 10.000 PK-Todesfälle gibt, kann man überall nachlesen.
          Ich vermute, dass von Jahr zu Jahr immer weniger an PK sterben werden, da immer mehr Männer früher entdeckt werden und auch die Behandlungen immer besser werden.
          Hier im Forum wurde vor ca. einem halben Jahr von einer Studie berichtet, die aussagte, daß der PK in allen Altersklassen im Mittel gleich aggressiv ist. Nur die Wahrscheinlichkeit daran zu sterben ist naturgemäß für junge Männer höher, da Sie ja länger mit dem PK leben müssen.
          Trotzdem kann ich mir vorstellen, daß die Männer die erst spät den PK bekommen, ein intakteres Immunsystem haben und deshalb auch in Regel weniger Probleme damit haben.

          Gruß
          Bernhard A.

          Kommentar


            #20
            Jeder ist einer zu viel

            Hallo Bernhard,

            So ist es. Und das sind 10.000 zu viel. Jeder Betroffene ist einer zu viel.
            Darunter war auch mein Nachbar. Er starb etliche Jahre nach der RPE an seinen Metastasen im gesegneten Alter von 82 Jahren. Mit solcher Perspektive könnte ich mich anfreunden, zumal sein Hausarzt sich mit effektiver Schmerztherapie auskannte.

            Gruss

            GeorgS
            Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

            Kommentar


              #21
              Hallo Bernhard

              Es ist in meinem Alter von nun 45 Jahren ja sehr beruhigend zu wissen, dass junge Männer eher an Prostatakrebs versterben als ältere. Diese Studie hat mir zunächst auch Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Mir will aber bis heute nicht in mein Gehirn, worin sich ein potentielles Frühstadium (mit anschließender OP) eines 50 jährigen von dem eines 75 jährigen unterscheiden soll.
              Ich meine dabei nicht die Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors; diese dürfte bei jüngeren ungleich höher sein, als bei älteren. Aber ist es nicht möglich, so meine Vermutung, dass die Sterberate bei Jüngeren nur deshalb höher liegt, weil diese sich seltener Vorsorgeuntersuchungen unterziehen und erst bei Beschwerden einen Urologen aufsuchen, zumal Pk ja als Krankheit der älteren Generation dargestellt wird ? Mein Urologe hatte, außer mir, niemanden in seinem Patientenkollektiv, der mit 40 Jahren seine Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nahm.
              Oder kann ich in meiner Situation davon ausgehen (exakt -4- Jahre vor der OP ein PSA-Wert von 0,6), die Sache nun los zu sein, nur weil ich diesen Krebs maximal 4 Jahre in mir hatte? Das angebliche kurative Zeitfenster soll ja länger sein als bei anderen Tumorerkrankungen.
              Ich denke, dies sind alles mehr oder weniger Spekulationen, aber interssant sind diese Überlegungen allemal.

              Schönes Wochenende

              spertel

              Kommentar


                #22
                Auch Dozenten reden zuweilen Unsinn - um nicht zu sagen: Schwachfug!

                Zitat von GeorgS
                ...
                Denn: 80 % der 80-jährigen Männer haben bei Autopsie Prostatakrebs-Zellen, 7% entwickeln Prostatakrebs, 3 % sterben an ihm (Kerbel & Folkman 2002).
                ...
                Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Es sterben nicht nur 80-jährige Männer an Prostatakrebs.

                Uwe Peters, der Gründer dieser KISP-Seiten, verstarb mit 62 Jahren an Prostatakrebs.

                Dieter Domenik ist ganze 500 Tage nach seiner Erstdiagnose im Alter von 57 Jahren gestorben.

                Es gibt hier einige Mitstreiter, die im Alter von knapp über 50 Jahren zeitenweise gegen PSA-Werte > 200ng/ml und Verdoppelungszeiten < 3 Wochen kämpfen!

                Vielleicht sollte ich hier mal ein paar Ausschnitte aus den Gesprächen veröffentlichen, die ich so mit meinen Ärzten führe. Das ist wirklich nichts für schwache Nerven!

                Winfried (aPSA=239,3ng/ml, 51 Jahre bei Diagnose)

                Kommentar


                  #23
                  Hallo Spertel !

                  Ich glaube Du hast mich nicht ganz richtig verstanden. Die Studie von der ich gehört hatte, sagte aus, daß im Mittel die Aggressivität des PK bei Älteren und Jüngeren gleich ist. Nur die jüngeren müssen biologisch bedingt eben länger mit dem PK leben und geraten deshalb zwangsläufig eher in die Sterbestatistik.

                  Gruß
                  Bernhard A.
                  Zuletzt geändert von Bernhard A.; 20.10.2006, 16:20.

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo Bernhard

                    Ist ja alles o. k., was du schreibst. Ich kenne alle diese Studien und Berichte und zweifle nichts an. Und richtig verstanden habe ich dich ja auch. Meine Sorge in Verbindung mit meinem Alter war ja auch nicht ganz ernst gemeint.

                    Sei gegrüßt und ein schönes Wochenende

                    spertel

                    Kommentar


                      #25
                      Hab ich mich richtig entschieden

                      Hallo Bernd,

                      ich finde es ausserordentlich bedauerlich, dass Dir außer mir keiner Mut zugesprochen hat. Wer zwischen den Zeilen lesen konnte hat gemerkt, dass Du Deine Entscheidung im Herzen getroffen hattest und nur noch auf positive Erfahrungen anderer Teilnehmer gehofft hattest . Ich bin heilfroh, dieses Forum nicht vor meiner Operation besucht zu haben. Wenn ich die Profile der Skeptiker anschaue, sind es meistens Krebskranke die sich nicht haben operieren lassen. (bei Winfried W. der bereits 212 Beiträge eingebracht hat würde mich sein Profil interessieren) Wie Du hätte auch ich nicht mit Krebs in meinem Körper leben können. Ähnlich wie Du, habe ich meinen Schwiegervater qualvoll an Krebs sterben sehen. Wie alle Teilnehmer wünsche ich Dir für die nächste Woche alles Gute und schließe mit den Worten von Oscar Wilde "Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten"


                      Wolfgang A.
                      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 20.10.2006, 17:52.

                      Kommentar


                        #26
                        Hallo liebe Mitstreiter,

                        seht ihr, genau auf Grund ähnlicher Gedanken und Gespräche habe ich vor einiger Zeit den Thread "Prognosen nur für Ältere" angefangen. Mit äußerst mäßiger Resonanz. Ein Mann hat sich via Privatnachricht gemeldet. Er hat allerdings jetzt nach 12 Jahren oder so ein Rezidiv,
                        So ist es, wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht, oder so ähnlich hieß das doch!
                        Schönen Abend!
                        Wassermann
                        Die Prostata, des Mannes Drüse,
                        Dient den Spermien als Düse.
                        Doch will der Tumor sie zerfressen,
                        Liegt's im eigenen Ermessen,
                        Ob du lässt sie dir entfernen
                        Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                        Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                        Die den Doktoren sehr misstrauen,
                        Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                        Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                        Doch:
                        Egal ob Raubtier oder Haus-
                        tier,
                        so leicht kriegst du das nicht raus
                        hier.
                        Somit komm ich zu dem Schluss:
                        Der Krebs macht einigen Verdruss.

                        Kommentar


                          #27
                          Zitat von Wolfgang A.
                          ...
                          (bei Winfried W. der bereits 212 Beiträge eingebracht hat würde mich sein Profil interessieren)
                          ...
                          Hallo Wolfgang,

                          ich wollte mich, nachdem ich mich über dieses Forum etwas geärgert hatte, eigentlich ganz zurück ziehen. In diesem Zusammenhang habe ich dann auch mein Profil gelöscht.

                          Ich zähle mich bezügl. RPE nicht zu den Skeptikern, ganz im Gegenteil. Bei mir war die Erkrankung schon bei Diagnosestellung sehr weit fortgeschritten. In diesem Stadium ist es unklar, ob der Patient von der RPE profitiert. Ich habe mich dennoch dazu entschieden, weil die mich beratenden Ärzte glauben, dass prostatektomierte Männer besonders lange auf die medikamentöse Therapie ansprechen. Natürlich gab auch Ärzte, die mir davon abrieten und hier im Forum sowieso.

                          Gruß Winfried

                          Kommentar


                            #28
                            Hallo Bernd,
                            du hast nach Rat gefragt, viele haben versucht auf deine Fragen zu antworten. Ich auch, und ich wollte dir durchaus Mut zusprechen, auch auf Grund meiner Erfahrung!
                            Warum Wolfgang A. das anders verstanden hat, verstehe ich nicht. Habe ich mich falsch ausgedrückt? Siehst du auch bei meinen bescheidenen Beiträgen eine über das vernünftige Maß hinausgehende Skepsis, Bernd? Man kann doch nicht jedem so einfach zur OP raten, nur weil man es selbst so gemacht hat!

                            Gute Nacht und alles Gute
                            Wassermann
                            Die Prostata, des Mannes Drüse,
                            Dient den Spermien als Düse.
                            Doch will der Tumor sie zerfressen,
                            Liegt's im eigenen Ermessen,
                            Ob du lässt sie dir entfernen
                            Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                            Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                            Die den Doktoren sehr misstrauen,
                            Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                            Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                            Doch:
                            Egal ob Raubtier oder Haus-
                            tier,
                            so leicht kriegst du das nicht raus
                            hier.
                            Somit komm ich zu dem Schluss:
                            Der Krebs macht einigen Verdruss.

                            Kommentar


                              #29
                              bitte nicht !

                              liebe mitstreiter,liest man dieses thema,vom 17.10/18,41 uhr bis 21.10/00,13 uhr,dann könnte man sagen "viele köche verderben den brei " !
                              jeder meint es gut,geht aber von seiner vitae aus.
                              nur eines bitte nicht:werft euch nicht gegenseitig vor,der andere läge falsch mit seiner meinung.bleibt fair zueinander.!
                              mit meinen 84 und psa-20,00 seit 2 jahren sagen mir von 5 urologen/onkologen jeder was anderes.
                              ich halte mich daran,nichts zu unternehmen,solange der psa-wert bleibt,wie er ist.dies im wissen,dass ich mich mit 50 oder 60 lebensjahren anders verhalten würde.als meinpsa-wert 2001 über die 4,00 stieg,blieb ich ruhig und das war gut so,bis heute.
                              bei euch viel jüngeren ,auch bei xbernd,sieht alles anders aus und so ergeben sich die divergenzen in der meinung ,die aber doch freundschaftlich gemeint waren.
                              letztlich kann keiner dir lieber xbernd deine entscheidung abnehmen.
                              alles gute für dich.
                              herbertina
                              ps:und wenn über 80-jährige gerade lesen würden,könnte man sich doch mal unter älteren unterhalten??!!

                              Kommentar


                                #30
                                Liebe Mitbetroffenen, ich bin dankbar für alle Antworten, egal ob für oder gegen eine OP. Jeder der "seine Behandlungsmethode" überlebt hat und mehr oder weniger gut damit weiterlebt, wird sie auch für richtig halten. Ich habe hier im Forum einige Beiträge gelesen die mir sagen "du bist ein Glückskind unter den Betroffenen" denn noch leide ich nicht an Schmerzen und anderen Folgen. Natürlich habe ich die positiven Berichte einer OP lieber gelesen als alle anderen, aber jetzt weiß ich wenigstens was ich nicht will , warten.
                                Gruß Bernd

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X