Liebe Silvia, vielen Dank für den Hinweis auf aktuelle Publikationen bezüglich der Xofigo (Ra-223) Anwendung.
Ich gebe zu, dass mein Wissenstand darüber auch nicht den aktuellesten Status beeinhaltet. Xofigo mag tatsächlich in den letzten Jahren besonders wegen (dank)
der Lu-177 Therapie in den Hintergrund geraten sein.
Was mich doch sehr verwundert ist, dass bei Victor's umfangreichen Knochenmetastasen gemäss dem Tumorboard eine weitere Behandlung mit dem Betastrahler Lu-177 hätte stattfinden können, aber eine Behandlung mit dem Alfastrahler Ra-223 nicht.
Das ist eigentlich das Gegenteil von dem, was man erwarten würde. Alphastrahlen haben eine viel kürzere Reichweite und müssten deshalb das gesunde Knochenmark viel besser schonen. Dies wird in vielen Patienteninformationen (z.B. Uni Köln, nur als PDF herunterzuladen ) zum Einsatz von Ac225 geschrieben. Habe hier etwas auf nuklearmedizin.de gefunden.
NUB-Anfrage Actinium-225-PSMA-Therapie (nuklearmedizin.de)
"....bei einem ausgeprägt diffusen Verteilungsmuster der ossären Metastasen. Hier ist bei Applikation von Lu-177-PSMA aufgrund der höheren Reichweite von einer deutlich höheren Knochenmarktoxizität auszugehen als bei Ac-225-PSMA. Da bereits vor Indikationsstellung der Lu-177-PSMA-Therapie bei diesen Patienten alle etablierten Therapien ausgeschöpft sind (Abiraterone, Enzalutamid, Docetaxel, Cabazitaxel, ggf. Xofigo und Olaparib), ist die Ac-225-PSMA-Therapie eine vielversprechende und, nach bisherigen Erfahrungen, effektive Erweiterung des Therapiespektrums"
Wahrscheinlich hängt es besonders vom Verteilungsmuster der össären Metastsasen ab. Hier wird ganz generell bei einem ausgeprägt diffusen Verteilungsmuster von Lu-177 abgeraten. Bei vielen vereinzelt vorkommenden grösseren Knochenmetastasen tuts Lu-177 wahrscheinlich genauso gut oder gar besser. Weiter sehe ich auch bei der Patienteninfo der Uni Köln bezüglich des Einsatzes von Ac225, dass bei ausschliesslichen Knochenmetastasen eine Therapie mit Xofigo schon erfolgt sein muss.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Wirksamkeit der beiden Alphastrahlern Ac225 und Ra223 rein auf Bezug von Knochenmetastasen ungefähr gleich sein sollten.
Ich bin mir auch bewusst, dass dies noch in keiner Studie bisher 1:1 verglichen worden ist.
Die Problematik zu vermehrten Knochenbrüchen unter einer Xofigo Therapie, war mir bis jetzt nur in Kombination mit Abirateron bekannt. Ich sehe in deiner verlinkten Literatur, dass neue Studien jetzt auch mit Xofigo und Enzalutamid momentan noch am Laufen sind. Es wird aber schon davon gesprochen, dass solche vermehrten Komplikationen mit den Knochenschutzmittel Biphosponate abgemildert werden können.
Für mich hat Xofigo also durchaus Vorteile gegenüber Lu-177 und/oder Ac-225 (vorausgesetzt es sind ausschliesslich Knochenmetatsasen zu behandeln)
a) es ist schonender als Lu-177 für das Knochenmark
b) es ist wirksam auch gegen ev. vorhandene PSMA negative Metastasen
c) die unangenehme Mundtrockenheit von Lu-177 und besonders Ac225 fällt bei Ra-223 komplett weg.
Die Kombination von Lu-177 mit Ac225 mag sicherlich die Mundtrockenheit abmildern. Das Lu-177 ist wird in einem so grossen Überschuss eingesetzt, dass mir die Wirkung des Ac-225 auch wieder fraglich daherkommt. Weitere Studien müssen und werden solche Fragen sicherlich noch besser klären.
Also sind wir mal gespannt, was das Tumorboard bei Hartmut empfehlen wird.
Heinrich
Ich gebe zu, dass mein Wissenstand darüber auch nicht den aktuellesten Status beeinhaltet. Xofigo mag tatsächlich in den letzten Jahren besonders wegen (dank)
der Lu-177 Therapie in den Hintergrund geraten sein.
Was mich doch sehr verwundert ist, dass bei Victor's umfangreichen Knochenmetastasen gemäss dem Tumorboard eine weitere Behandlung mit dem Betastrahler Lu-177 hätte stattfinden können, aber eine Behandlung mit dem Alfastrahler Ra-223 nicht.
Das ist eigentlich das Gegenteil von dem, was man erwarten würde. Alphastrahlen haben eine viel kürzere Reichweite und müssten deshalb das gesunde Knochenmark viel besser schonen. Dies wird in vielen Patienteninformationen (z.B. Uni Köln, nur als PDF herunterzuladen ) zum Einsatz von Ac225 geschrieben. Habe hier etwas auf nuklearmedizin.de gefunden.
NUB-Anfrage Actinium-225-PSMA-Therapie (nuklearmedizin.de)
"....bei einem ausgeprägt diffusen Verteilungsmuster der ossären Metastasen. Hier ist bei Applikation von Lu-177-PSMA aufgrund der höheren Reichweite von einer deutlich höheren Knochenmarktoxizität auszugehen als bei Ac-225-PSMA. Da bereits vor Indikationsstellung der Lu-177-PSMA-Therapie bei diesen Patienten alle etablierten Therapien ausgeschöpft sind (Abiraterone, Enzalutamid, Docetaxel, Cabazitaxel, ggf. Xofigo und Olaparib), ist die Ac-225-PSMA-Therapie eine vielversprechende und, nach bisherigen Erfahrungen, effektive Erweiterung des Therapiespektrums"
Wahrscheinlich hängt es besonders vom Verteilungsmuster der össären Metastsasen ab. Hier wird ganz generell bei einem ausgeprägt diffusen Verteilungsmuster von Lu-177 abgeraten. Bei vielen vereinzelt vorkommenden grösseren Knochenmetastasen tuts Lu-177 wahrscheinlich genauso gut oder gar besser. Weiter sehe ich auch bei der Patienteninfo der Uni Köln bezüglich des Einsatzes von Ac225, dass bei ausschliesslichen Knochenmetastasen eine Therapie mit Xofigo schon erfolgt sein muss.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Wirksamkeit der beiden Alphastrahlern Ac225 und Ra223 rein auf Bezug von Knochenmetastasen ungefähr gleich sein sollten.
Ich bin mir auch bewusst, dass dies noch in keiner Studie bisher 1:1 verglichen worden ist.
Die Problematik zu vermehrten Knochenbrüchen unter einer Xofigo Therapie, war mir bis jetzt nur in Kombination mit Abirateron bekannt. Ich sehe in deiner verlinkten Literatur, dass neue Studien jetzt auch mit Xofigo und Enzalutamid momentan noch am Laufen sind. Es wird aber schon davon gesprochen, dass solche vermehrten Komplikationen mit den Knochenschutzmittel Biphosponate abgemildert werden können.
Für mich hat Xofigo also durchaus Vorteile gegenüber Lu-177 und/oder Ac-225 (vorausgesetzt es sind ausschliesslich Knochenmetatsasen zu behandeln)
a) es ist schonender als Lu-177 für das Knochenmark
b) es ist wirksam auch gegen ev. vorhandene PSMA negative Metastasen
c) die unangenehme Mundtrockenheit von Lu-177 und besonders Ac225 fällt bei Ra-223 komplett weg.
Die Kombination von Lu-177 mit Ac225 mag sicherlich die Mundtrockenheit abmildern. Das Lu-177 ist wird in einem so grossen Überschuss eingesetzt, dass mir die Wirkung des Ac-225 auch wieder fraglich daherkommt. Weitere Studien müssen und werden solche Fragen sicherlich noch besser klären.
Also sind wir mal gespannt, was das Tumorboard bei Hartmut empfehlen wird.
Heinrich
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