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auch wenn die meisten von uns schon auf die Details im Entlassungsbericht gespannt sein werden,
reicht doch deine eigene Einschätzung, um uns mit dir zu freuen.
Lass dich also noch eine Weile von Brigitte umsorgen, bevor du dich ans Werk begibst.
die Nebenwirkungen fallen dieses Mal moderat aus.
Unregelmäßige Mundtrockenheit, Antriebslosigkeit und Müdigkeit.
Gelegentliches Unwohlsein.
Die „Schwäche“ und die „Luftnot“ haben sich etwas verbessert. Kein röcheln mehr in der Lunge.
Das linke Knie schmerzt weiterhin, mal mehr, mal weniger. Ich reibe es mit Voltaren ein.
Ansonsten habe ich keine Schmerzen.
Nachfolgend mein Bericht, den ich aus dem UNI- Portal abgekupfert habe.
Die Blutwerte muss ich selbst scannen, wegen dem Schriftbild.
Vorweg, der HB Wert hat sich leicht verbessert, von 9.5 auf 10
AP unverändert.
PSA - und CRP Wert gehen weiter runter (siehe Signatur).
Den PSA wollte ich noch gar nicht wissen. Wird aber wöchentlich mit bestimmt.
Während des KH Aufenthaltes habe ich eigenständig die Darolutamid Dosis halbiert, damit es mir besser geht, und die Laborwerte im Rahmen bleiben.
Das hatte ich das letzte Mal auch gemacht, und hat den PSA nicht beeinflusst.
Entlassungsbrief
Sehr geehrter Herr Kollege,
wir berichten nachfolgend über unseren gemeinsamen Patienten, der sich vom 15.07.2024 bis zum 18.07.2024 in unserer stationären Behandlung befand.
Diagnosen (verkürzt): Prostatakarzinom, ED 03/2013, initiales Stadium: pT3b R0 iPSA 11,69 ng/ml Histologie: Gleason Score 4+3=7b
03/2024 PSMA-PET/CT mit Nachweis einer disseminierten Skelettmetastasierung 05/2024 Erste systemische Peptid-Radio-Liganden-Therapie (PRLT) mit 7,4 GBq Lu-177-PSMA
Aktuelle Therapie: Zweite systemische Peptid-Radio-Liganden-Therapie (PRLT) mit 7,4 GBq Lu-177-PSMA Rechtfertigende Indikation: Interdisziplinärer Tumorboardbeschluss vom 17.04.2024 (UKSH Kiel)
Anamnese: Herr xx berichtet im Rahmen der Aufnahme über weiterhin reduzierte Belastbarkeit im Alltag infolge der metastasierten Malignomerkrankung, die beschwerdefreie Gehstrecke ist bei Luftnot auf etwa 10-20 Schritte reduziert. Zuhause wird der Patient durch einen Palliativdienst versorgt. Er schildert fortbestehende Schwäche, Übelkeit und Unwohlsein sowie gelegentliche Magenschmerzen seit ca. 14 Tagen. Aktuell ist er bis auf moderate Kniebeschwerden links schmerzfrei.
Größe 1,82 m, Gewicht 78 kg, RR 140/94 mmHg, HF 96/min. Kein Fingertremor, Hände warm und trocken. Herztöne rein, rhythmisch, keine Nebengeräusche auskultierbar. Pulmo mit sonorem Klopfschall und vesikulärem Atemgeräusch beidseits, keine Nebengeräusche auskultierbar. Moderater Wirbelsäulenklopfschmerz, Nierenlager beidseits frei. Darmgeräusche in allen vier Quadranten sehr schwach auskultierbar. Bauchdecke weich, keine Abwehrspannung, keine Resistenzen, kein Druckschmerz. Leber mit zwei Querfingern am Rippenbogen tastbar, Milz nicht palpabel.
Zweite Peptid-Radio-Liganden-Therapie (PRLT) mit 7,4 GBq Lu-177-PSMA:
Nach Kontrolle des Blutbildes und des regelrechten Ergebnisses der letzten Nierenfunktionsdiagnostik vom 02.07.2024 wurden am 16.07.2024 unter Nierenprotektion mittels Flüssigkeitssubstitution7.4 GBq Lu-177-PSMA i.v. injiziert. Die Therapie wurde insgesamt gut vertragen. Es erfolgte eine erfolgreiche antiemetische Prophylaxe mit einmalig 8 mg Dexamethason sowie Ondansetron 8 mg per os. Wir führten prophylaktisch bei erhöhter oraler Flüssigkeitszufuhr zusätzlich eine forcierte Diurese mit 1000 ml NaCl-Lösung und 20 mg Furosemid i.v./40 mg Furosemid oral vom 16.07. bis zum 18.07.2024 durch.
Ganzkörperszintigraphien vom 16.07. und 18.07.2024 sowie 3-Bett-SPECT/CT des Kopfes und Körperstammes am 17.07.2024: Zum Vergleich liegt eine SPECT/CT-Voruntersuchung im Rahmen der 1. PRLT vom 15.05.2024 aus unserem Hause vor. Bezeichnung Ref.-Bereich Einheit 15.7.24 16:32
Befund: Es zeigt sich eine weiterhin überwiegend kräftige Nuklidanreicherung in den bekannten, disseminierten Skelettfiliae mit Befall der Schädelkalotte, des Stammskeletts, der Humeri und proximalen Radii sowie der Femora und der proximalen Fibula links, wobei sich die Herde in den Humeri beidseits, sowie in der Wirbelsäule und im Beckenskelett visuell im Vergleich zur VU etwas regredient nuklidspeichernd darstellen.
So, nun erhole ich mich erst einmal weiter, und melde mich mit den Laborwerten etwas später.
Hallo Hartmut,
schön, das Du wieder zu Hause bist und die NW sich diesmal in Grenzen halten zu scheinen. Genieße die Tage und behalte deine optimistische Grundeinstellung. Der PSA wird bestimmt weiter von 44 auf ? gefallen sein. Liebe Grüße hulle 1960
Befund: Es zeigt sich eine weiterhin überwiegend kräftige Nuklidanreicherung in den bekannten,
disseminierten Skelettfiliae mit Befall der Schädelkalotte, des Stammskeletts, der Humeri und
proximalen Radii sowie der Femora und der proximalen Fibula links, wobei sich die Herde in den
Humeri beidseits, sowie in der Wirbelsäule und im Beckenskelett visuell im Vergleich zur VU etwas
regredient nuklidspeichernd darstellen.
Wegen der bekannten Schwachstellen in deinem Knochengerüst wirst du größte Vorsicht zur Sturzvermeidung beachten.
Das Blutbild ist unverändert, eher aber stabilisiert.
Hab weiterhin so große Geduld und Ausdauer.
die optimistische Grundeinstellung in Verbindung mit Geduld und Ausdauer zu behalten, ist nicht immer einfach. Ich mache mir jetzt bereits Gedanken, wann die starken Schmerzen wieder kommen, und ich damit umgehen kann. Als Seemann kenne ich kaum Angst, aber irgendwie ist sie nun doch im Hintergrund vorhanden.
Außer diesem Schmerz im linken Knie beim Gehen, und eine gelegentliche leichte Mundtrockenheit und Schwäche, geht es mir dieses Mal relativ besser. Diese Schmerzen im Knie könnten ja auch durch die Osteoporose kommen, oder? Müsste ich da nicht so eine Art Bandage tragen, damit das Bein nicht am Knie abbricht? Auf eine Sturzvermeidung achte ich.
Bemerkung: Mein Strahlen-Arzt sagte im Abschlussgespräch zu mir, es hätte sich in den Schultern und Brust alles zurück gebildet.
Gegen die AP- und HB Werte wollte er aktuell nichts machen.
gut, dass die Therapie wirkt und es dir besser geht. Ich mache mir dennoch weiterhin Sorgen. Irgendwie musst du wieder richtig auf die Beine kommen. Leider fällt mir aber kein Patentrezept dazu ein. Kannst du wegen dem Knie nicht einfach einen MRT-Termin vereinbaren? Das bringt wahrscheinlich Aufschluss.
deine Sorgen zur fehlenden Knochengesundheit und wiederkehrenden Schmerzen kann ich gut nachvollziehen.
Welchen Anteil neben den Knochenmetastasen auch die Therapien, insbesondere der Testosteronentzug oder
die weit verbreitete Osteoporose haben, mag dahinstehen. Folge ist in allen Fällen der Verlust an Knochensubstanz,
der sich an verschiedenen Stellen schmerzhaft bemerkbar machen kann. Neben dem Vitamin D, Kalzium und
Bandagen könnten Estradiol-Pflaster für einen Schutz sorgen. Bei Victor wurden sie vom Onkologen wunschgemäß
verordnet, als die Zahnärztin den Einsatz von Bisphosphonaten und Denosumab wegen deren Nebenwirkungen
und umstrittener Wirksamkeit nicht befürworten wollte.
Der Hinweis in deinem Entlassungsbericht, wonach sich die Herde in den Humeri beidseits, sowie in der Wirbelsäule
und im Beckenskelett im Vergleich zur Voruntersuchung etwas regredient nuklidspeichernd darstellen, mag dir gefallen.
Es lässt das Ansprechen auf die Therapie bildgebend sichtbar werden. Sollte der Nuklearmediziner im
Abschlussgespräch mit der Rückbildung in Schultern und Brust die Metastasen und nicht die Knochensubstanz
gemeint haben, wäre das gleich mehrfach gut.
Auch deine weitgehende Beschwerdefreiheit mit einer Erholung der HB- und CRP-Werte sprechen für einen guten
Therapieverlauf.
Demgegenüber wird der PSA-Entwicklung keine überragende Bedeutung zukommen. Aber natürlich kann dich im
Zusammenhang mit der Behandlung auch der weitere PSA-Rückgang als Indikator für das Therapieansprechen freuen.
Einen Therapieerfolg, der darin mündet, dass du beim nächsten Treffen in Bremen schmerzfrei teilzunehmen kannst,
wünsche ich dir und auch Lutz, wie auch allen anderen Betroffenen.
Der Nuklearmediziner meinte die Knochenmetastasen, die sich zurück gebildet haben.
Auf ein Estradiol-Pflaster verzichte ich erst einmal. Ich möchte so wenig wie möglich Medikamente nehmen, damit sich mein Blutbild erholt.
1 - Vitamin D3/K2 (5.000 I.E.) alle 5 Tage und täglich eine Kalzium Brause-Tablette 500 mg 2 - Darolutamit 1200 mg
3 - Eliquis 2 X 5 mg
Bei Bedarf nehme ich gelegentlich 1 X Omeprazol 20 mg und 2 X MCP 10 mg gegen Übelkeit.
Salbutamol Fertiginhalat und Elbrato Inhalation habe ich abgesetzt.
Der Lunge geht es gut.
Der Appetit ist teilweise auch wieder da. Gewicht ca. 80 kg.
Eine Bandage werde ich mir Donnerstag, nach Absprache mit dem Hausarzt besorgen.
Er soll sich das Knie einmal anschauen, und ggf. ein MRT verordnen.
Tagesbedingt lässt sich der Knieschmerz gestern u. heute gut ertragen.
Lieber Werner, du musst dir keine Sorgen machen.
Nach der 2. PRLT halten sich die NW im Rahmen.
Auch die Schwäche verbessert sich langsam.
Der Rollstuhl für den Notfall hängt erst mal am Nagel.
Ich hatte noch etwas Wichtiges vergessen. Vielleicht können Silvia oder Heinrich dazu etwas sagen?
Der Arzt hat mir das radioaktive Zeug dieses Mal direkt in die Vene gespritzt.
4 X alle 10 Minuten. Er war 1 Std. in meinem Zimmer, hat sich Zeit gelassen.
Danach wurde der Tropf mit der Infusion wieder angeschlossen, und ich durfte an die frische Luft, mit Anweisung Abstand zu den Mitmenschen zu halten.
So, nun gehe ich auf die Terrasse, Luft schnappen.
Der Arzt hat mir das radioaktive Zeug dieses Mal direkt in die Vene gespritzt.
obwohl ich weder Silvia noch Heinrich bin, kann ich Dir sagen, dass das egal ist, ob die Dosis langsam direkt oder indirekt über die begleitende Kochsalzinfusion in die Vene fließt. Und der Arzt hat sich, wie Du schreibst, ja die erforderliche Zeit gelassen. Letztendlich war das Ergebnis doch gut. Also willkommen im Club der Radioligandtherapierten.
Gruß Arnold
den Ausführungen von Arnold möchte ich gerne zustimmen.
Ausweislich des Entlassungsberichts hast du auch bei diesem Zyklus insgesamt die empfohlene Regeldosis von 7,4 GBq
Lu-177-PSMA erhalten. Ich vermute, dass dementsprechend kleinere Einzeldosen mit je 1,85 GBq, die zur Verfügung standen,
verwendet wurden. Zusammenschütten der versiegelten Durchstechbehälter geht nicht. Aufbewahren auch nicht, da das
Lu-177 ist nur wenige Tage ab dem Datum der Herstellung haltbar bleibt. Nach der intravenösen Verabreichung des Lu-177
wirst du wie üblich noch 500-1000 ml Flüssigkeit zum Durchspülen als Nierenschutz erhalten haben.
Auch Victor erhielt seine jeweilige Dosis langsam per intravenöser Injektion ärztlich verabreicht, gefolgt von einer Ringer- oder
Kochsalzlösung. Auch wurde der empfohlene Sicherheitsabstand nicht konsequent eingehalten. Insbesondere die Ärzte hielten
sich häufig wesentlich länger und näher am Krankenbett auf. Da wunderte sich Victor schon, als auch noch diverse
Knotenübungen für die Bootsführerscheine freundlich diskutiert wurden. Vielleicht hatten die Nuklearmediziner ihre
Familienplanung schon abgeschlossen oder bessere Erkenntnisse zu den hiesigen hohen Schutzstandards.
Vieles mag -ähnlich den Bleischürzen- nur noch aus historischen Gründen der anfänglichen Behandlungen üblich sein.
Die deutschen Strahlenschutzbestimmungen, welche die Betroffenen für 48 Stunden auf ihren Krankenhauszimmern isolieren wollen,
werden beispielsweise in den USA nicht angewendet. Dort geht es nach der Verabreichung mit der Empfehlung zum Abstandhalten
nach Hause. Auch in der Uniklinik Bonn liefen die „Strahlenden“ zur Fertigung der SPECT/CTs und anderer notwendiger
Untersuchungen in den verschiedenen Stationen noch umher. Sie saßen dann gemeinsam mit den Nichtbestrahlten im jeweiligen
Wartebereich.
Doch gefällt es mir besser, dass du auch an die frische Luft durftest. Das wurde in Bonn nach der Verabreichung nicht mehr erlaubt.
Die Strahlenverordnung wird in Kiel sicherlich eingehalten, aber jeder Mensch geht wohl etwas anders damit um.
Mein Arzt sagte mir bereits vor der 1. Therapie, ich könne zum Rauchen jeder Zeit das Gebäude verlassen. Ich müsse nur Bescheid sagen.
Es ist so, ich befinde mich im oberen Stockwerk. Vor jedem Zimmer und auf dem Flur sind Alarmmelder installiert.
Wenn ich das Gebäude verlassen möchte, muss ich an der Rezeption vorbei, durch eine Schleuse.
Hier hole ich mir eine Karte, die um den Hals gebunden wird.
Damit kann ich dann die Türen öffnen.
Der Rückweg geht auch über die Schleuse und an der Rezeption vorbei.
Die Karte signalisiert, dass ich leicht strahle.
„Vielleicht hatten die Nuklearmediziner ihre Familienplanung schon abgeschlossen oder bessere Erkenntnisse zu den hiesigen hohen Schutzstandards.“
Ich denke, es sind die Erfahrungen und neuere Erkenntnisse. Das Personal der Station muss alle 3 Monate zur Schulung. So wurde es mir von einer MTA gesagt.
Heute Morgen hatte ich leichte Rückenschmerzen. Entweder verlegen, oder Nebenwirkungen. Ich denke, es sind die NW, die ich nach der 1. Therapie ja verstärkt hatte. Schmerzmittel benötige ich nicht.
Vielleicht ist die Gefährdung der Passivraucher noch schwerwiegender, als durch den geringen Teil der Betastrahlung, die den Körper verlässt und der andere im Vorbeigehen nur sehr kurzfristig ausgesetzt sind.
Hat mal jemand von den Lutetuim-Erfahrenen probiert, ob ein Geigerzähler anschlägt?
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