Zitat von tom aus lu
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Beides wird wahrscheinlich nicht gelingen, wenn man eine palliative Behandlung (Hormontherapie in diesem Fall) mit wenig Belastung der Lebensqualität unterlässt.
Klar, es kann gut sein, dass der Patient an was Anderem verstirbt, bevor die Metastasen anfangen, Probleme zu machen. Sind aber die Probleme erstmal da, wird es schwierig sie mit Behandlung wegzukriegen.
Das Resultat wird dann ein schlechte Lebensqualität, Schmerzen und ein früherer Tod sein (Letzteres ist vielleicht in dieser Situation das weniger Schlimme).
Deswegen ist es in diesen Fällen indiziert über eine frühe palliative Behandlung zu sprechen und diese ggf. einzuleiten.
Wir sind hier nicht in Holland, wo man Leute mit Euthanasie zu "Ihrer Ruhe" bringen kann. Wir müssen tatsächlich warten, bis jemand an der Erkrankung verstirbt. Den Weg bis dahin angenehm zu machen, das ist unsere Aufgabe und Ziel.
Nichts zum machen ist, richtig erkannt, nicht förderlich. Die Frage ist nur welcher Ansatz gewählt wird. Hier dürfen wir uns aber alle kein Urteil erlauben da wir Gertruds Vater nicht persönlich kennen. Bei all den Beschreibungen, insbesondere dem Kopf Ödem (evtl. Hirnödem?), Aneurysma u.v.m ist wahrscheinlich bei einem Einsatz eines Hormon-Antagonisten mit schwer wiegenden Nebenwirkungen zu rechnen die u.U. erst recht zum Exitus führen.
Gertruds Vater hat ein recht auf eine, seiner Situation angepassten, optimalsten Betreuung. Wie die aussieht entscheiden aber nicht wir, oder dieses Forum, sondern am allerbesten sein langjähriger Hausarzt.
Die alles hat nichts mit Bildzeitungsniveau zu tun.
"Der Schema F Urologe, der Leben retten will, er ist mehr als 20 Jahre jünger als ich, der hat wahrscheinlich ein neues schönes Auto anvisiert."
"Ich werd mit dem Allgemeinmediziner reden, der müsste mehr im Kopf haben als Hoden und Samenstränge."
wohl schon...
Und ob ein Allgemeinmediziner viel von Palliativmedizin versteht, darf hinterfragt werden. Palliativmedizin ist schliesslich auch ein Fachbereich mit Zusatzbezeichnung, die nicht jeder Allgemeinmediziner hat. Aber vielleicht ist ja dieser Allgemeinmediziner nicht 20 Jahre jünger als die Beitragerstellerin und hat weisse Haare auf dem Kopf. Die machen ja auch einem extrem klever und einfühlsam, wenn es um solche Fragestellungen geht...
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