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    #31
    Zitat von Gertrud Beitrag anzeigen
    Ich bin mit dem Urologen so verblieben: Der Allgemeinmediziner soll erst einen 2. PSA Test machen...

    Ich war heut wieder 3 Stunden da.
    Wozu einen 2. PSA-Test?
    Dieses PSA verdunstet nicht einfach so, und selbst wenn der neue Wert nur halb so hoch wäre,
    wäre er immer noch viel zu hoch.
    Dieser faule Sack von einem Urologen kann ja die Spritze dem Hausarzt in die Hand drücken.
    Ich hab sie mir auch schon vom Hausarzt spritzen lassen, weil ich meinerseits zu faul war,
    80km zum Urologen zu fahren, wenn der Hausarzt 3 Fahrrad-Minuten von meiner Wohnung weg praktiziert.
    Es gibt gar keinen Grund, warum der Urologe sich da zieren sollte, egal ob Dein Vater auch noch von was
    anderem als den Knochenmetastasen Schmerzen habe.
    Um die kann sich dann ja auch wieder der Hausarzt kümmern, aber das muss der dann eirklich tun.

    Liebe Gertrud, es ist gut, dass Du so viel bei deinem Vater bist.
    Damit kannst Du viel von dieser miesen Tristesse ausgleichen, die anscheinend in diesem "Heim" herrscht.

    Ich wünsche Dir und ihm, dass ihr mindestens die Schmerzen vom Krebs bald in den Griff bekommt.

    Carpe diem!
    Hvielemi
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #32
      Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
      Wozu einen 2. PSA-Test?
      Dieses PSA verdunstet nicht einfach so, und selbst wenn der neue Wert nur halb so hoch wäre,
      wäre er immer noch viel zu hoch.
      Dieser faule Sack von einem Urologen kann ja die Spritze dem Hausarzt in die Hand drücken.
      Ich hab sie mir auch schon vom Hausarzt spritzen lassen, weil ich meinerseits zu faul war,
      80km zum Urologen zu fahren, wenn der Hausarzt 3 Fahrrad-Minuten von meiner Wohnung weg praktiziert.
      Es gibt gar keinen Grund, warum der Urologe sich da zieren sollte, egal ob Dein Vater auch noch von was
      anderem als den Knochenmetastasen Schmerzen habe.
      Um die kann sich dann ja auch wieder der Hausarzt kümmern, aber das muss der dann eirklich tun.

      Liebe Gertrud, es ist gut, dass Du so viel bei deinem Vater bist.
      Damit kannst Du viel von dieser miesen Tristesse ausgleichen, die anscheinend in diesem "Heim" herrscht.

      Ich wünsche Dir und ihm, dass ihr mindestens die Schmerzen vom Krebs bald in den Griff bekommt.

      Carpe diem!
      Hvielemi
      So ähnlich sehe ich das auch. Hier, wo wir sind, da gibt es keine Urologen, die in Heime gehen. Sie weigern sich.
      Haben halt genügend Patienten in freier Wildbahn. Andere Fachärzte machen das ähnlich. Ärzte, die Heime aufsuchen, sind nicht unbedingt gefragte Ärzte.
      Mein Vater sah das so: Er hatte TURP, man versprach ihm im KKH: Ambulant würde man sich um Nachsorge kümmern, gute Chancen ohne Katheter leben zu können.
      Nun 1 Jahr lang zig Probleme mit dem Teil, er wollte Hilfe. So, als ob man in einer Autowerkstatt eine Reklamation einer Reparatur hat. Anstelle dessen wollte der Urologe ihm eine Hormontherapie verkaufen, erzählte ihm von Prostatakrebs, den er ja bisher nicht hatte... Vater und der Urologe trennten sich uneins, Vater brach das Gespräch ab, verwies auf seine Tochter. Man kauft ja kein neues Auto, wenn man mit der Werkstatt nicht zufrieden ist. Dumm, er erlitt bei dem Arztbesuch wieder mal einen Transportschaden, riesige blaue Flecke an beiden Füssen über und unter dem Sprunggelenk. Das motiviert nicht zu weiteren Transporten. Vor einem Jahr fiel der Blinde in der Urologie der Charité von der Trage, er hatte mehrere blutende Wunden am Ellenbogen, ich leistete ihm 4 Stunden Gesellschaft in der 1. Hilfe bis das verarztet wurde. Transport macht ihm Angst, er ist blind.
      Es ist nicht leicht einen guten Arzt, geschweige Facharzt zu finden, der sich mit Heimbewohnern beschäftigt.
      Ein engagierter Allgemeinmediziner könnte helfen.
      Die Internistin, die ihn 1 Jahr lang sporadisch aufsuchte, nie Handlungsbedarf sah, die werte ich als Nullnummer.
      Und nun warte ich auf den Arzt. Dann kann man meinen alten Herrn vielleicht motivieren.
      Hätte der Urologe vielleicht seinen Goldfinger in Papas Po gesteckt und mal an seinem Katheter gezupft, Besserung versprochen, dann
      wär der alte Mann motiviert gewesen sich 1 Spritze verpassen zu lassen. Aber so?
      Ich hab gelesen: Ein Urologe bekommt 28 Euros pro Patient/Quartal von der Kasse. Hat der Patient Krebs, noch mal 25 Euros,
      kriegt er Hormontherapie nochmal 30 Euros. Ob das korrekt ist, das weiss ich nicht. Ist auch unerheblich.
      LG Gertrud
      Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
      Und würd' er in Ketten geboren. -
      Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall.-
      Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
      Wie auch der menschliche wanke;
      Hoch über der Zeit und dem Raume webt
      Lebendig der höchste Gedanke,
      Und ob alles in ewigem Wechsel kreist,
      Es beharrt im Wechsel ein ruhiger Geist. Friedrich Schiller

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        #33
        Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
        Hat er denn jetzt endlich seine Hormontherapie bekommen!?
        Oder muss er weiterleiden?
        Wer steht da im Weg, wer verweigert ihm die wirkungsvolle Palliation?
        Im Profil steht nix von dieser einfachsten aller palliativen Massnahmen,
        um den alten Herrn von seinen quälenden Schmerzen zu befreien.

        Carpe diem!
        Hvielemi
        Mein Vater hat mir heute sehr bestimmt mitgeteilt:
        Er wünscht keinerlei weitere Eingriffe in seinen Zustand.

        Gruss Gertrud
        Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
        Und würd' er in Ketten geboren. -
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          #34
          Warum dann die Aufregung, Gertrud?

          Alles Gute für Deinen Alten Herrn!

          Gruss,
          T.P.
          "Komm mit mir ins Land der Psyche; etwas Besseres als den Tod findest Du allemal."
          Gerd Unterstenhöfer

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            #35
            Zitat von Gertrud Beitrag anzeigen
            Mein Vater hat mir heute sehr bestimmt mitgeteilt:
            Er wünscht keinerlei weitere Eingriffe in seinen Zustand.
            Auch keine Schmerztherapie?
            Besorg ihm jetzt eine Packung 'Casodex'.
            das ist zwar nicht optimal bei hohem PSA,
            wird aber dennoch die zunehmenden
            Schmerzen besser kontrollieren als
            Morphin (und geht auch nicht an die Hoden,
            wie Du andernorts wohl wider besseres
            Wissen schreibst).
            Dein Vater wird nach Schmerztherapie fragen,
            dann ist das Zeug schon da, statt dass er dann
            wochenlang auf diese trägen Ärzte warten muss.

            Carpe diem!
            Hvielemi
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
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            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #36
              Danke T.P.

              Endlich bin ich fündig geworden. Endlich hab ich jemanden gefunden, dem es genau so ergeht/erging und noch dazu mit ärztlicher Erklärung.
              Und zwar hier:

              http://www.onmeda.de/foren/forum-pro...6926/read.html#

              Es bringt nicht viel 90jährigen die Empfehlungen mit auf den Weg zu geben, die man 60 oder 70jährigen gibt.
              Erst jetzt fühle ich mich verstanden.
              Mein Vater ist sich sicher, seine Prostata ist nicht sein Tod. Das sieht er ganz gelassen, während er sich auf
              seinen Tod vorbereitet. Lebensverlängerung und Schmerzlinderung durch Hormone hat keine Priorität bei ihm.
              Gertrud
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              Es beharrt im Wechsel ein ruhiger Geist. Friedrich Schiller

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                #37
                Zitat von Gertrud Beitrag anzeigen
                Lebensverlängerung und Schmerzlinderung durch Hormone hat keine Priorität bei ihm.
                Nun denn, Schmerzlinderung geht auch mit Schmerzmitteln bis hin zu Morphin.
                Aber ohne Nebenwirkungen ist auch dies nicht zu haben.

                Deinem Vater die besten Wünsche!
                Hvielemi
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                  #38
                  Lieber @Hvielemi,

                  wo du Recht hast, hast du Recht!


                  Liebe Gertrud!
                  Anstatt in Dingen zu schwelgen und lange Reden darüber zu schwingen, wärst du gut beraten, dich mit der eigentlichen Sache auseinanderzusetzen und dich ihr zu stellen.

                  Dein Vater ist 91 Jahre alt, blind, behaftet mit Cystofixkatheter der ihm erhebliche Probleme bereitet. Nachvollziehbar das dein Vater da nicht noch Lust hat auf mehr Tortouren.
                  Hier denke ich auch, allein schon wegen des Alters, da tut eine Hormontherapie nicht wirklich Not. Woran es aber deinem Vater wirklich nicht mangeln sollte, wie @Hyielemi es angeführt hat, das dein Vater eine adäquate Schmerztherapie bekommt. Was ich dazu aber auch für unerlässlich hielte, wäre eine ebenso adäquate ärztliche Versorgung, die wie mir scheint, weder durch den behandelnden Urologen, noch durch den Hausarzt gewährleistet.

                  Ich an deiner Stelle, hätte anstatt nur über die Missstände mich zu beschweren, schon längst dafür gesorgt, das ich – wäre mein Mann an deines Vaters Stelle, den Urologen zumindest abgesägt hätte und entweder durch einen „Onkologen oder Uro-Onkologen, der daneben das er Onkologe, auch Internist und Hämatologe ist, der dazu Home-Care anbietet“ ersetzt. Einer der auch in der Nähe des Pflegeheimes vertreten ist. Der, wenn es dringend notwendig ist, auch schnell zur Stelle ist. Und wenn du schon im Besitz von gerichtlichen Vollmachten bist, dann liebe Gertrud, dann lasse dir den Schneid nicht von denen aus dem Pflegeheim abkaufen, sondern sorge dafür das dein Vater das Beste bekommt, was möglich ist.
                  Ich würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn aus diesem schrecklichen Pflegeheim entweder auf eine Palliativstation eines mir bekannten guten Krankenhauses oder in ein Hospiz verlegen zu lassen, sofern dies aus ärztlicher Sicht, noch vertretbar wäre und dein Vater zumindest der Aktion zustimmen würde.
                  Da hätte bei mir die Telefonleitung schon längst geglüht, um mich über die Dinge die in dem Falle möglich wären im Vorfeld schon schlau gemacht, da gebe ich dir Brief und Siegel drauf!

                  Falls jetzt Jemand aus diesem Forum sich sicher ist, das ich mit den Anregungen zuvor auf dem Holzweg sei, der möge mich bitte eines Besseren belehren. Ich bin noch lernfähig. :-)

                  Liebe Grüße
                  Gerda

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                    #39
                    Hallo Gerda!
                    Ich such sowieso schon, Dein Rat ist voll ok.
                    Ich durchsuch die Urologen, ohne fündig zu werden.
                    Ich such dann bei den Internisten.
                    Umziehen mag er nicht nochmal, als Notfall ins KKH schon.
                    In den Pflegeheimen ist die Situation überall fast gleich, nur Leasingarbeiter, es ist Pflegenotstand.
                    Bei meiner Mutter lief das Sterben im Krankenhaus, auch mit Knochenmetastasen, recht gut. Ich war täglich dort.
                    Der Wirbelbruch vorher bei ambulanter Pflege schien nicht sehr schmerzhaft gewesen zu sein, aber
                    die gelähmten Beine verschreckten meine Mutter. Im Krankenhaus gab es Schmerzpflaster, aber das Haus ohne Palliativstation hatte nur 10 Tage Aufenthaltsdauer bei Fallpauschale. Für meine Mutter war das ausreichend.
                    Mein Vater ist noch zu gut drauf für diese Art Abgang. Ausserdem hat das KKH, mit dem wir mehrfach zufrieden waren, keine Urologie.
                    Hier war es:

                    Ich werte andere körperliche Probleme als schwerwiegender als seinen Prostatakrebs mit Metastasen. Damit kann er z. Zt. noch ohne Schmerzmittel, aber mit Bewegungseinschränkungen über den Tag kommen.
                    Ansonsten war er im St. Hedwig (Naja), Bethel (nur Belegurologie), im Klinikum (schrecklich) und im AVK (ging so mit ach und krach). Überall Leasingkräfte.
                    Und in den meisten Häusern viel MRSA, das ist abschreckend. Ach ja, das nahe St. Marien KKH hat auch keine Urologie.
                    Wenn Vater das Wort Hospiz hört, dann flippt er aus. Er will eigentlich sein angestammtes Pflegebett, sonst nichts. ;-) Und er hat etwas gegen Krankentransporte, ausser es ist eine Notlage.
                    Zufrieden ist er nur, wenn ich da bin und mich mit ihm beschäftige. Und das nimmt er wahr bis an meine Belastbarkeitsgrenze, ich leb nur noch für meine Arbeit und für ihn.
                    Und das würde er auch in einer Palliativstation so machen.
                    Das alles hatte ich schon lange durchdacht, gesucht - vor Deinem Rat. Aber nun halt aufs Neue. Ich suche.
                    Der Mensch denkt, Gott lenkt.
                    LG Gertrud
                    Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
                    Und würd' er in Ketten geboren. -
                    Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall.-
                    Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
                    Wie auch der menschliche wanke;
                    Hoch über der Zeit und dem Raume webt
                    Lebendig der höchste Gedanke,
                    Und ob alles in ewigem Wechsel kreist,
                    Es beharrt im Wechsel ein ruhiger Geist. Friedrich Schiller

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                      #40
                      Liebe Gertrud,

                      endlich – das sind schon ganz andere Töne. Endlich bist du von dem Level runter, dich hier nur als „Giftspritze“ darzubieten.

                      Meine PN hast du, ich hab sie dir eben noch zugeschickt. Ich mach’s mal wie die DAMEN im TV, auf so diversen Kanälen: „RUF mich an!“ *lach

                      Natürlich gibt es Missstände im Gesundheits- und Pflegewesen ect. wo es berechtigt ist, Kritik zu üben. Auch Ärzte sind nicht alle gleich gut. Aber Vieles von dem was deinen Texten zu entnehmen war, war nun mal des „Guten“ (sarkastisch) gemeint „zuviel!“.

                      Hinter deiner bissigen Maske, steckt ein Rohdiamant der wohl erst noch geschliffen werden muss. :-) Ich kann verstehen, wie du dich fühlst, welche Sorgen und Ängste dich plagen.
                      Zudem, das zeigen deine jetzigen Worte nur zu deutlich, bist du einfach nur ausgepowert.

                      Also lass uns reden und wir diskutieren das aus.

                      Bedenke – Daliah Lavi besang es einst schon in fernen Tagen:

                      „Worte wie Pfeile, die wir gesagt,
                      die wir in Eile zu sagen gewagt.
                      Worte im Ärger, Worte im Zorn,
                      es tut mir weh, wenn ich sie sprach,
                      ich finde kein Wort danach.


                      Worte können oftmals mehr weh tun als eine Ohrfeige. Mancher war mit Sicherheit ob deiner wörtlichen Ausbrüche sehr bestürzt. Alle hier im Forum haben mit den Wellen zu kämpfen. Jeder hier, egal ob Betroffener oder Angehörige, suchen dieses Forum auf und erhoffen sich Rat und Hilfestellung. Jeder muss für sich Wege suchen und bei jedem stellt sich das Krankheitsbild anders dar. Nicht nur jeder Mensch ist anders, auch jeder Körper spricht anders an auf Medikamente, Therapien, OP's und und und. Nicht jeder Prostatakrebs ist wie der andere, nicht alles gleich gut und anwendbar. Machen wir uns bewußt, wir können nicht alles haben und sollten uns in Bescheidenheit pben und dankbar sein für das Wenige was wir zur Verfügung haben. Immerhin steht ja schon mal fest, bis zum Jahr 2017 wird es 110 neue Medikamente geben. Hoffen wir mal, das für Betroffene hier aus dem Forum und allgemein bezogen auf PK, dann auch was dabei sein wird.

                      Betrachte das halbgefüllte Glas nur aus dem richtigen Blickwinkel. Mit einem halbleeren Glas, bist du schlecht dran. Mit einem halbvollen Glas, davon kannst du lange zehren. :-)


                      In dem Sinne
                      Liebe Grüße
                      Gerda

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                        #41
                        Gertrud,

                        ich stimme Gerda zu. Ich würde an Deiner Stelle Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um Deinen Vater aus einer Institution herauszuholen, die nicht funktioniert.

                        Wenn es wirklich (!) so ist, daß er sich mit seinem zu Ende gehenden Leben abgefunden hat, solltest Du ihm die Alternative Hospiz nochmal nahebringen. Hospize sind Spezialisten für genau diese Situation, die Behandlung dort beschränkt sich naturgemäß auf Palliation, damit kennen die sich aus (kann man nicht mal von allen Mediziners sagen, von Pflegekräften ganz zu schweigen), und damit sind sie dann auch großzügig. Ein Argument gegenüber Deinem Vater könnte sein, daß die allgemeine Pflege und Zuwendung im Hospiz um viele, viele Größenordnungen besser ist als in den besten Krankenhäusern bzw. Pflegeheimen der Welt. Das liegt nicht nur daran, daß das Personal besser geschult ist, sondern an einem geradezu traumhaften Personalschlüssel, dazu in der Regel Einzelzimmer. Aber mach' Dir nichts vor: Hospize sind meist kleine Institutionen mit Wartelisten. Man kann zwar auch Glück haben und schnell eine Vakanz finden, weil, nun ja, die Sterberate in Hospizen aus naheliegenden Gründen enorm ist und manchmal von 10 Plätzen innerhalb von 2 Tagen die Hälfte frei wird, aber in der Regel ist die Nachfrage größer als das Angebot. Auch der Papierkrieg mit der Krankenkasse kostet Zeit. Man muß dazu wissen, daß die Kasse für einen Platz im Hospiz ca. 6000 € pro Monat löhnen muß (nagel mich nicht auf den genauen Betrag fest, meine Erfahrungen damit sind ein paar Jahre alt). An Deiner Stelle würde ich nach einem Hospizplatz suchen, noch während Du Deinen Vater zu überzeugen versuchst, Du wirst vermutlich einen langen Atem brauchen. Und solltest Du einen Platz finden, aber Dein Vater trotzdem endgültig Nein sagen, kein Problem - Du wirst einen anderen Todkranken und seine Angehörigen glücklich machen.

                        Die Alternative wäre eine ambulante Palliativ Care Unit, die inzwischen ziemlich flächendeckend zur Verfügung stehen. Wie der Name schon sagt, sind auch dies Spezialisten für Palliativ-/Schmerzbehandlung. Die kommen nach Hause oder in's Pflegeheim, in Notfällen auch nachts um drei. Bei aller berechtigten Kritik an unserem Gesundheitssystem - die ambulante Palliativ Care Unit, die vor 3 Jahren meinen Bruder begleitet hat, der auf gar keinen Fall in ein Krankenhaus wollte, hat meine Einschätzung der Mediziner, und sei es nur dieser Spezialtruppe, sehr in's Positive gewendet.

                        Ich wünsche Die viel Kraft und Deinem Vater alles Gute.
                        Gruß, Rastaman

                        Kommentar


                          #42
                          Hallo Rastaman, das ist ein sehr, sehr guter Beitrag, genau so denke ich auch! Ich hab um Ultimo so viel im Job zu tun, aber ich schreib dem Sachbearbeiter meines Vaters bei der Krankenkasse eine Email, bitte um einen Termin in Vaters Interesse bez. Hospiz/ ambulante Palliativ Care. Sie haben einem Heimwechsel schon zugestimmt (das bringt bei Pflegenotstand allerdings wenig, auch in der ambulanten Pflege höre ich wenig Gutes), ich könnte ihn auch privat bei mir zu Hause pflegen, aber mein Vater will das nicht. Ich hab auch schon an eine Krankenschwester aus Polen gedacht, viel danach gegoogled. Vaters Möbel für eine 2 Zimmerwohnung sind vorhanden.
                          Zur Zeit würde mein Vater nicht einwilligen, er sieht das mit Archimedes "störe meine Kreise nicht" sehr gelassen auf leicht abschüssiger Bahn. Das wird dauern, bis er stirbt, der Krebs ist nicht das grösste gesundheitliche Problem. Prostatakrebs im sehr hohen Alter scheint mir auch psychisch ganz anders zu sein als so ein aggressiver Krebs, der einem jüngeren Mann zu schaffen macht.
                          Zwischenzeitlich hab ich ihm die Pankreasenzyme besorgt, die er lange Jahre vor dem Krebs und vor dem Pflegeheim nahm und auch Vitamin D, Calzium und Magnesium Präparat wg. der Knochen. Er hält nichts mehr von gesunder Ernährung und auch nichts mehr von frischer Luft.
                          Danke Rastaman
                          Gertrud
                          Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
                          Und würd' er in Ketten geboren. -
                          Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall.-
                          Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
                          Wie auch der menschliche wanke;
                          Hoch über der Zeit und dem Raume webt
                          Lebendig der höchste Gedanke,
                          Und ob alles in ewigem Wechsel kreist,
                          Es beharrt im Wechsel ein ruhiger Geist. Friedrich Schiller

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