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PSA 5,7

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    Hallo LowRoad,

    statistisch mag das zwar keine Relevanz haben, ist jedoch klinisch bedeutend. In Relation muss man auch noch die länderspezifischen Resistenz- bzw. steigerungsraten berücksichtigen. Deutschland liegt hier sehr weit vorne. Der Aufwand ist auf jedem Fall für Risikopatienten lohnend. Diese lassen sich ja vorher abschätzen:

    - Patienten mit bereits nachgewiesenen, häufig auftretenden bakteriellen Infektionen.
    - Patienten die bereits stationäre Klinikaufenthalte nachweisen können
    - Patienten aus Gemeinschaftsunterkünften
    - Patienten aus ländlicher Umgebung und mit Kontakt zur Tiermast
    - Patienten mit hohem Konsum rohem Fleisch

    usw.

    Der Aufwand und die Kosten eines Antibiogrammes sind im Vergleich zu einer intensivpflichtigen Sepsistherapie marginal. Wird auch nur eine Sepsis von 100 Biopsien verhindert ist auch dies ein volkswirtschaftlicher Gewinn. Zudem geht es ja nicht nur um die Sepsisverhinderung sondern auch um die Vermeidung einer Resistenzbildung, dies bleibt unter dieser Betrachtung völlig unberücksichtigt. Jede Biopsie ohne Nachweis eines Karzinoms ist eine prophylaktische Antibiotikaeinnahme und dadurch die Förderung einer Resistenzbildung zu viel.

    Wären alle Hygienebedingungen im klinischen und ambulanten Bereich gleich hoch und das Biopsieverfahren würde dazu konsequent standartisiert Anwendung finden würden die Sepsisraten und auch die vergleichsweise harmlosen Prostatitiden sicherlich nicht steigen http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22575912 . Periprostatischer Block als "state of the art" oder Desinfektion der Rektumschleimhaut? Es soll noch Ärzte geben die verzichten auf beides!

    Alternativen? Ja, drastische Reduzierung der Biopsien durch Umdenken in der Diagnostik. Keine Biopsien ins "Blaue" sondern zielgerichtet auf MRT basierendem, manifestem Nachweis und über andere Zugangswege.

    Tom

    PS: Bei unseren holländischen Nachbarn wird vor jeder stationäre Aufnahme der Patient auf Resistenzen getestet und bei positivem Test isoliert. Lohnt sich dieser erhebliche Aufwand im Kosten-/Nutzenvergleich?

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      PSA 5,7

      Moin,

      die Erklärung hier

      Gruss aus Tornesch
      Guenther
      SHG Prostatakrebs Pinneberg
      Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
      Serve To Lead

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        Im Nachtrag noch eine Studie zu Kosten und Nutzen einer zielgerichteten Antibiotikaauswahl mittels Antibiogramm an die ich mich erinnern konnte.

        Targeted antimicrobial prophylaxis was associated with a notable decrease in the incidence of infectious complications after transrectal ultrasound guided prostate biopsy caused by fluoroquinolone resistant organisms as well as a decrease in the overall cost of care.


        Targeted antimicrobial prophylaxis was associated with a notable decrease in the incidence of infectious complications after transrectal ultrasound guided prostate biopsy caused by fluoroquinolone resistant organisms as well as a decrease in the overall cost of care.
        Auf gut Deutsch: Eine zielgerichtete Antibiotikaprophylaxe ist billiger als die Behandlung von Komplikationen.

        Tom

        In eigener Sache: Ich wünsche euch schon jetzt ein besinnliches aber frohes Weihnachtsfest sowie einen, den jeweiligen Umständen entsprechenden, gesunden und guten Start ins Jahr 2015!

        Ich melde mich wieder, auch in eigener Sache, Mitte Januar.

        Tom

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          Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
          Relativ ist das natürlich eine etwa 30%ige Reduzierung, aber die absoluten Zahlen sind nicht gerade überzeugend für diesen doch sehr erheblichen Aufwand. Lohnt sich das? Gibt es Alternativen? Was meinen die Forumsteilnehmer? Tom?
          Hallo LowRoad,

          ich habe meine Weisheit bezüglich des Antibiogramms aus diesem Artikel bezogen, der bis vor einiger Zeit im Internet frei zugänglich war, es jetzt aber anscheinend nicht mehr ist:

          Post-prostate biopsy infection: Incidence and preventive steps
          By Jessica T. Casey, MD,Anthony J. Schaeffer, MD

          Darin heißt es:

          Recent studies have shown that by obtaining pre-procedural rectal swabs to identify patients who harbor fluoroquinolone-resistant organisms, one may be able to prescribe more directed prophylaxis ( BJU Int 2010; 106:1017-20). In fact, our group at Northwestern Memorial Hospital recently implemented an algorithm incorporating pre-procedural rectal swabs and providing alternative empiric antibiotics for patients with fluoroquinolone-resistant rectal colonization. We recently demonstrated a reduction in post-prostate biopsy infectious complications from 2.3% to 0% using pre-procedural rectal swabs to direct prophylaxis away from empiric ciprofloxacin (Cipro, ProQuin XR) (figure). Despite the increased cost of adding pre-procedural rectal swab culture, the overall cost per 100 TRUS prostate biopsies was reduced from $5,066 to $1,323 by decreasing the costs attributed to care for infectious complications ( J Urol 2011; 185[suppl]:e576, abs. 1439).
          Wenn Du mir eine Mail schickst, kann ich Dir den vollständigen Artikel (PDF) sowie noch einen weiteren interessanten zu dem Thema zusenden.

          Ralf

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            Hallo Ralf,

            der von dir aufgeführte Artikel kann hier http://urologytimes.modernmedicine.c...ID=1&sk=&date= noch nachgelesen werden.

            Ein entsprechendes Schaubild zur schnellen Darstellung ist hier http://urologytimes.modernmedicine.c...date=&pageID=2 zu finden.

            Für mich persönlich sind dies schon überzeugende Argumente, dazu ist darin immer noch nicht die Resistenzvermeidung berücksichtigt.

            Gruß

            Tom

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              Ein hoffentlich gesundes und zufriedenes 2015 für alle. Ich möchte nur einen kurzen Zwischenbericht abgeben. Nach unendlichem Hin- und Her zwischen Referenzpathologen, Urologen und Gronau sind die Stanzproben am Dienstag endlich beim Referenzpathologen angekommen. Irgendwann in der nächsten Woche wird dann untersucht und wir erhalten Bescheid. Ein wenig mulmig ist uns schon. Und dann kommen wieder die "was-ist-wenn-Fragen". Was ist, wenn es doch kein 3+3 sondern ein 4+4 ist? Wie oft täuschen sich die Pathologen? usw.?

              Ich melde mich, sobald wir mehr wissen.

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                Wissen statt Fürchten

                Zitat von Frau40 Beitrag anzeigen
                Was ist, wenn es doch kein 3+3 sondern ein 4+4 ist?
                Dann ist es eben 4+4 und die folgende Diagnostik und Therapie würde dem angepasst.
                Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Pathologen derart heftig danebenhaut, ist gering,
                zumal bei der gehabten schleichenden PSA-Entwicklung.

                Die "Was ist wenn"-Frage ist wenig hilfreich. Die Diagnostik gibt die Antwort auch
                ohne wochenlanges Grübeln. Es ist SO, wie es ist, die Therapie wird dem angepasst,
                was die Diagnostik herausfindet, nicht dem, was man befürchtet.

                Also:
                Jetzt nochmal PSA messen, dass die Auskunft des Referenzpathologen
                mit dem jüngsten PSA-Verlauf zusammen gelesen werden kann.
                Dann entscheiden, was gemacht werden solle.
                Aber bitte ohne bis dann die "was ist wenn"-Frage allzusehr zu strapazieren.

                Fürchten bringt nichts. Wissen ist angesagt. Und das gibt es dann, wenn der
                Bericht des Referenzpathologen eingetroffen ist. Vorher nicht.

                Carpe diem!
                Konrad
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                Kommentar


                  @ Konrad
                  Wie immer von dir: voll auf den Punkt gebracht!
                  Gruß
                  R.

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                    Guten Abend,

                    die Ergebnisse der Referenzpathologie könnt Ihr dem Profil entnehmen. Ich möchte mich heute einfach einmal nur bedanken. Durch das Forum haben wir auf dem Weg der Diagnostik und nun auch der Therapiewahl wertvolle Tipps bekommen. Ausserdem tut es verdammt gut zu wissen, dass man nicht allein ist.

                    Wie es genau weitergeht, wird nach dem MMRT entschieden.

                    Viele Grüße
                    S(ybille)

                    Kommentar


                      Hallo, heute war das MMRT. Hat echt lange gedauert, das Gespräch danach aber auch. Ein Herd wurde als sicher dargestellt (linke Seite). RECHTS wurden aber auch 2 mögliche festgestellt. Keine Metastasen in den Lymphknoten oder im Becken feststellbar. Der Bericht geht an den Urologen und dann wird mein Mann die Therapieform wählen. Etwas verunsichert ist er, weil nun doch beide Lappen betroffenn betroffen sind. Nerven sind uebrigens nicht infilitriert. Der linke Herd ist aber nahe dran. Alles in allem war es für mich superspannend, die Bilder zu sehen und erklärt zu bekommen.

                      VIELE GRÜßE S(ybille)

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                        Hallo S(ybille),

                        verlasst Euch nicht allein auf den Rat Eures Urologen. Schaltet einen Experten (oder mehrere) ein, der alle Methoden in Betracht zieht.

                        Viele Grüße

                        WernerE

                        Kommentar


                          Hallo zusammen,

                          ein kleines Update: Mein Mann hat sich für die Hifu Focal One Behandlung entschieden. Er wird sie in Magedeburg durchführen lassen. Jetzt wartet er auf einen Termin. Noch einmal: Danke an Euch. Ihr habt uns mit den Ratschlägen und Informationen sehr geholfen. Hoffentlich bekommen wir nun endlich den Kopf etwas freier.

                          Viele Grüße
                          S.

                          Kommentar


                            Hallo S.,

                            das ist mit Sicherheit der richtige Weg. Und in Magdeburg seid Ihr in guten Händen. Alles Gute für Euch.

                            Gruß

                            WernerE

                            Kommentar


                              Update:
                              Termin in Mageburg am 28.04. Die Hifu ist für den 29.04. geplant. Der gestern gemessene PSA Wert ist so niedrig, wie in den letzten 12 Monaten nicht (5,5).
                              Auf Grund der hohen Verdopplungszeit geht mein Mann davon aus, mit der fokalen Therapie auf dem richtigen Weg zu sein.
                              Ich werde weiter berichten.

                              Noch mal danke an alle.
                              S.

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                                Hallo S.,

                                kann mich WernerE, nur anschließen. Magdeburg ist eine Gute Adresse. Habe gute Erfahrungen und Empfehlungen für meinen nicht gerade günstigen Verlauf bekommen.
                                Wünsche viel Erfolg.

                                Gruß
                                Manfred Seitz
                                https://de.myprostate.eu/?req=user&id=107

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