Hallo LowRoad,
statistisch mag das zwar keine Relevanz haben, ist jedoch klinisch bedeutend. In Relation muss man auch noch die länderspezifischen Resistenz- bzw. steigerungsraten berücksichtigen. Deutschland liegt hier sehr weit vorne. Der Aufwand ist auf jedem Fall für Risikopatienten lohnend. Diese lassen sich ja vorher abschätzen:
- Patienten mit bereits nachgewiesenen, häufig auftretenden bakteriellen Infektionen.
- Patienten die bereits stationäre Klinikaufenthalte nachweisen können
- Patienten aus Gemeinschaftsunterkünften
- Patienten aus ländlicher Umgebung und mit Kontakt zur Tiermast
- Patienten mit hohem Konsum rohem Fleisch
usw.
Der Aufwand und die Kosten eines Antibiogrammes sind im Vergleich zu einer intensivpflichtigen Sepsistherapie marginal. Wird auch nur eine Sepsis von 100 Biopsien verhindert ist auch dies ein volkswirtschaftlicher Gewinn. Zudem geht es ja nicht nur um die Sepsisverhinderung sondern auch um die Vermeidung einer Resistenzbildung, dies bleibt unter dieser Betrachtung völlig unberücksichtigt. Jede Biopsie ohne Nachweis eines Karzinoms ist eine prophylaktische Antibiotikaeinnahme und dadurch die Förderung einer Resistenzbildung zu viel.
Wären alle Hygienebedingungen im klinischen und ambulanten Bereich gleich hoch und das Biopsieverfahren würde dazu konsequent standartisiert Anwendung finden würden die Sepsisraten und auch die vergleichsweise harmlosen Prostatitiden sicherlich nicht steigen http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22575912 . Periprostatischer Block als "state of the art" oder Desinfektion der Rektumschleimhaut? Es soll noch Ärzte geben die verzichten auf beides!
Alternativen? Ja, drastische Reduzierung der Biopsien durch Umdenken in der Diagnostik. Keine Biopsien ins "Blaue" sondern zielgerichtet auf MRT basierendem, manifestem Nachweis und über andere Zugangswege.
Tom
PS: Bei unseren holländischen Nachbarn wird vor jeder stationäre Aufnahme der Patient auf Resistenzen getestet und bei positivem Test isoliert. Lohnt sich dieser erhebliche Aufwand im Kosten-/Nutzenvergleich?
statistisch mag das zwar keine Relevanz haben, ist jedoch klinisch bedeutend. In Relation muss man auch noch die länderspezifischen Resistenz- bzw. steigerungsraten berücksichtigen. Deutschland liegt hier sehr weit vorne. Der Aufwand ist auf jedem Fall für Risikopatienten lohnend. Diese lassen sich ja vorher abschätzen:
- Patienten mit bereits nachgewiesenen, häufig auftretenden bakteriellen Infektionen.
- Patienten die bereits stationäre Klinikaufenthalte nachweisen können
- Patienten aus Gemeinschaftsunterkünften
- Patienten aus ländlicher Umgebung und mit Kontakt zur Tiermast
- Patienten mit hohem Konsum rohem Fleisch
usw.
Der Aufwand und die Kosten eines Antibiogrammes sind im Vergleich zu einer intensivpflichtigen Sepsistherapie marginal. Wird auch nur eine Sepsis von 100 Biopsien verhindert ist auch dies ein volkswirtschaftlicher Gewinn. Zudem geht es ja nicht nur um die Sepsisverhinderung sondern auch um die Vermeidung einer Resistenzbildung, dies bleibt unter dieser Betrachtung völlig unberücksichtigt. Jede Biopsie ohne Nachweis eines Karzinoms ist eine prophylaktische Antibiotikaeinnahme und dadurch die Förderung einer Resistenzbildung zu viel.
Wären alle Hygienebedingungen im klinischen und ambulanten Bereich gleich hoch und das Biopsieverfahren würde dazu konsequent standartisiert Anwendung finden würden die Sepsisraten und auch die vergleichsweise harmlosen Prostatitiden sicherlich nicht steigen http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22575912 . Periprostatischer Block als "state of the art" oder Desinfektion der Rektumschleimhaut? Es soll noch Ärzte geben die verzichten auf beides!
Alternativen? Ja, drastische Reduzierung der Biopsien durch Umdenken in der Diagnostik. Keine Biopsien ins "Blaue" sondern zielgerichtet auf MRT basierendem, manifestem Nachweis und über andere Zugangswege.
Tom
PS: Bei unseren holländischen Nachbarn wird vor jeder stationäre Aufnahme der Patient auf Resistenzen getestet und bei positivem Test isoliert. Lohnt sich dieser erhebliche Aufwand im Kosten-/Nutzenvergleich?
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