Vom Umgang mit PSA-Werten
Lieber Markus
Wenn das so einfach wäre, bräuchtest Du überhaupt kein "neues Verfahren,
einen PK loszuwerden". Dein PSA wäre dann nach 44 Jahren um 7.3 ng/ml.
Nun einige Überlegungen zum PSA-Verlauf:
Ein Teil des gemessenen Werte geht NICHT auf den Krebs (PCa) zurück.
- Die gesunde Prostata produziert PSA,
- die bei jedem Mann vorhandene benigne Prostata-Hyperplasie (BPH)
- und eine immer mal wieder auftretende Prostataentzündung.
Aus letzterem Grund war der Ausgangswert von 6/2011 so hoch.
Da sowohl BPH als auch PCa immer nur wachsen, ist jeder Wert,
dem tiefere Werte folgen entweder auf eine Entzündung oder auf
Messfehler zurückzuführen und somit für die weitere Beobachtung
des Verlaufes, insbesondere der Verdoppelungszeit (VZ) zu verwerfen.
Damit läge deine VZ von 11/2012 bis 09/2014 grad noch bei 2.5,
was wenig aggressiv wäre, seit 30.05.2014 resultierte aber eine
deutlich unterjährige VZ, was schon einiges aggressiver wäre, aber
die Werte passen nicht zusammen. Das kann daran liegen, dass Du
derzeit wieder eine Entzündungsperiode durchmachst und daher
der Wert zu hoch ist.
Nun ziehen wir mal für die BPH per Daumensprung 0.5 ng/ml
von den verwertbaren Messwerten ab:
11/2012 - 0.60
05/2014 - 0.74
09/2014 - 1.32
Dann ergeben sich VZ-Werte von 1.6 bzw. nur 0.4 Jahren.
Daraus lässt sich schliessen:
Entweder wurde dein Krebs just in der letzten Messperiode
extrem aggressiv, was angesichts des Vorverlaufes
verworfen werden kann, oder Du hast wieder einmal eine
Prostataentzündung, die dir den Wert hochtreibt, wie schon
bei den unbrauchbaren Werten von 06.2011 und Anfang 05.2014.
Nimmt man nun die beiden verbleibenden, scheinbar brauchbaren
Werte, wieder reduziert um 0.5 ergibt sich folgendes Bild:
11/2012 - 0.60
05/2014 - 0.74 (30.5.14)
Es ergibt sich eine PCa-bedingte Verdoppelungszeit von fast 5 Jahren,
was allerdings nicht sein kann, denn dann müsste ein allenfalls
vorhandener Tumor schon über Hundert Jahre alt sein, deiner
wächst aber frühestens seit Ende Pubertät, also seit 30 Jahren,
was bei angenommenen bisher durchlaufenen mindestens 20
Verdoppelungen eine VZ von 1.5 Jahren ergäbe ...
Somit sind auch die beiden verbliebenen Messungen nicht
plausibel, bzw, nicht frei von Fehlern, Entzündung etc.
Fazit:
In diesem tiefen Bereich ist ein schwankender PSA-Verlauf mit vorhandener
Prostata auch mit allen Tricks nicht auswertbar, ein stetig steigender
hingegen schon, siehe [3], nur macht das keiner.
Beobachte weiter deinen PSA. Der wird weiter auf- und abschwanken
im Rahmen deiner Entzündungen. Eine weitere Biopsie drängte sich erst
auf, wenn mindestens zwei Messperioden hintereinander eine ähnliche VZ
auftreten sollte oder die Tendenz insgesamt eindeutig stiege.
Nicht plausible Hochwerte, wie den nun gehabten kann man überprüfen,
indem man ein Antibiotikum gegen Prostataentzündung einnimmt und hernach
noch einmal misst. Dieser Wert ist dann massgebend für die Berechnung.
Warum dies nicht gleich in Bezug auf die letztgemessenen 1.82 ng/ml
probieren?
Verzeih, das war nun etwas kompliziert, aber ich hoffe es sei eine Hilfe.
Carpe diem!
Konrad
PS: Trage deine Werte bei myprostate.eu ein
und vergleiche sie mit meinem Verlauf [1] sowie dessen mathematischen
Analyse in [3]. Dann siehst Du, warum deine Werte noch keine
Aussagekraft haben können. Du wirst mit jedem neuen Wert
ein besseres Bild des Verlaufes bekommen, dein Urologe auch.
Zitat von Markus45
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Wenn das so einfach wäre, bräuchtest Du überhaupt kein "neues Verfahren,
einen PK loszuwerden". Dein PSA wäre dann nach 44 Jahren um 7.3 ng/ml.
Nun einige Überlegungen zum PSA-Verlauf:
Ein Teil des gemessenen Werte geht NICHT auf den Krebs (PCa) zurück.
- Die gesunde Prostata produziert PSA,
- die bei jedem Mann vorhandene benigne Prostata-Hyperplasie (BPH)
- und eine immer mal wieder auftretende Prostataentzündung.
Aus letzterem Grund war der Ausgangswert von 6/2011 so hoch.
Da sowohl BPH als auch PCa immer nur wachsen, ist jeder Wert,
dem tiefere Werte folgen entweder auf eine Entzündung oder auf
Messfehler zurückzuführen und somit für die weitere Beobachtung
des Verlaufes, insbesondere der Verdoppelungszeit (VZ) zu verwerfen.
Damit läge deine VZ von 11/2012 bis 09/2014 grad noch bei 2.5,
was wenig aggressiv wäre, seit 30.05.2014 resultierte aber eine
deutlich unterjährige VZ, was schon einiges aggressiver wäre, aber
die Werte passen nicht zusammen. Das kann daran liegen, dass Du
derzeit wieder eine Entzündungsperiode durchmachst und daher
der Wert zu hoch ist.
Nun ziehen wir mal für die BPH per Daumensprung 0.5 ng/ml
von den verwertbaren Messwerten ab:
11/2012 - 0.60
05/2014 - 0.74
09/2014 - 1.32
Dann ergeben sich VZ-Werte von 1.6 bzw. nur 0.4 Jahren.
Daraus lässt sich schliessen:
Entweder wurde dein Krebs just in der letzten Messperiode
extrem aggressiv, was angesichts des Vorverlaufes
verworfen werden kann, oder Du hast wieder einmal eine
Prostataentzündung, die dir den Wert hochtreibt, wie schon
bei den unbrauchbaren Werten von 06.2011 und Anfang 05.2014.
Nimmt man nun die beiden verbleibenden, scheinbar brauchbaren
Werte, wieder reduziert um 0.5 ergibt sich folgendes Bild:
11/2012 - 0.60
05/2014 - 0.74 (30.5.14)
Es ergibt sich eine PCa-bedingte Verdoppelungszeit von fast 5 Jahren,
was allerdings nicht sein kann, denn dann müsste ein allenfalls
vorhandener Tumor schon über Hundert Jahre alt sein, deiner
wächst aber frühestens seit Ende Pubertät, also seit 30 Jahren,
was bei angenommenen bisher durchlaufenen mindestens 20
Verdoppelungen eine VZ von 1.5 Jahren ergäbe ...
Somit sind auch die beiden verbliebenen Messungen nicht
plausibel, bzw, nicht frei von Fehlern, Entzündung etc.
Fazit:
In diesem tiefen Bereich ist ein schwankender PSA-Verlauf mit vorhandener
Prostata auch mit allen Tricks nicht auswertbar, ein stetig steigender
hingegen schon, siehe [3], nur macht das keiner.
Beobachte weiter deinen PSA. Der wird weiter auf- und abschwanken
im Rahmen deiner Entzündungen. Eine weitere Biopsie drängte sich erst
auf, wenn mindestens zwei Messperioden hintereinander eine ähnliche VZ
auftreten sollte oder die Tendenz insgesamt eindeutig stiege.
Nicht plausible Hochwerte, wie den nun gehabten kann man überprüfen,
indem man ein Antibiotikum gegen Prostataentzündung einnimmt und hernach
noch einmal misst. Dieser Wert ist dann massgebend für die Berechnung.
Warum dies nicht gleich in Bezug auf die letztgemessenen 1.82 ng/ml
probieren?
Verzeih, das war nun etwas kompliziert, aber ich hoffe es sei eine Hilfe.
Carpe diem!
Konrad
PS: Trage deine Werte bei myprostate.eu ein
und vergleiche sie mit meinem Verlauf [1] sowie dessen mathematischen
Analyse in [3]. Dann siehst Du, warum deine Werte noch keine
Aussagekraft haben können. Du wirst mit jedem neuen Wert
ein besseres Bild des Verlaufes bekommen, dein Urologe auch.
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