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Mit dem PSA-Wert fing alles an...

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    #16
    Sorry, noch ein paar Fragen:

    Wie funktioniert das mit so einer Strahlentherapie ?
    Wie oft muss man da hin ? Wie lange dauert die einzelne Behandlung?
    Was gibt es für Nebenwirkungen? und was wird denn da eigentlich bestrahlt? Die Prostata sowie die Lymphknoten und Samenblasen sind doch weg : 0

    LG bea

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      #17
      Zitat von romrod1946 Beitrag anzeigen
      ... was wird denn da eigentlich bestrahlt? Die Prostata sowie die Lymphknoten und Samenblasen sind doch weg : 0
      Liebe Bea

      Dein Mann har recht: Erst mal nichts machen.
      ABER: PSA beobachten.
      Bleibt der tief, ist die Sache mit den kleinen Metastasen
      in den rausgenommenen Lymphknoten erledigt.
      Stiege der PSA rasch gegen 0.2 ng/ml wäre ein Verdacht
      auf weitere befallene Lymphknoten naheliegend.

      Dann läge ein Dilemma zwischen sofortiger Therapie
      und weiterer Diagnostik vor:
      Bestrahlung der Lymphabflusswege ist umso heilsamer
      je früher sie einsetzt. Will man aber sehen, wo Metastasen
      oder Lokalrezidiv sitzen, braucht es rund zehnmal soviel
      PSA (2 statt 0.2 ng/ml) um in einem PET fündig zu werden.

      Doch nun keine Unruhe bitte, sondern erst mal den PSA-
      Verlauf abwarten.

      Carpe diem!
      Konrad
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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        #18
        Danke für diese
        Hinweise!
        LG bea

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          #19
          Hallo Bea,

          bei einer Rezidiv-Bestrahlung wird die sogenannte Prostataloge bestrahlt. Das ist der Ort, wo die ehemalige Prostata sich befand. Die Loge wird per Bildgebung (CT) ermittelt.

          Eine Rezidiv-Bestrahlung dauert ca. 35 Sitzungen an den Werktagen, also ca. 6 - 7 Wochen. Die Bestrahlung dauert jedoch nur ein paar Minuten.

          Bei den Nebenwirkungen muss man zwischen Akutfolgen und Langfristfolgen unerscheiden.

          Akutfolgen sind meist Darm- und/oder Blasenprobleme (Durchfälle, Blutungen, erhöhter Harndrang wegen Entzündungen der Harnröhre und der Blase.

          Akutfolgen sind meist harmlos und enden nach der Bestrahlung. 30 von 100 Bestrahlten Männern leiden an den Akutfolgen.

          Langfristfolgen können 2 - 3 Jahre nach der Bestrahlung auftreten. Bis zu 6 Männern von 100 haben dauerhaft einen unkontrollierten Harnabgang (Inkontinenz) und ebenfalls bis zu 8 Männern leiden an einer chronischen Darmentzündung, 4 von 100 an einem chronischen Durchfall.

          Normalerweise ist die Bestrahlung gut verträglich. Ich weiß, von was ich schreibe, ich bin in meinem Leben zweimal mit Erfolg bestrahlt worden, einmal an der Prostata und einmal am Kopf.

          Sehen Sie vor allen Dingen die Chance auf Heilung. Die Bestrahlung ist noch die einzige Option auf Heilung, die Ihrem Mann bleibt. Alle medikamentösen Therapien sind nur palliativ.

          Liebe Grüße

          Hansjörg Burger

          PS: Je nach Befund bestrahlen manche Kliniken auch den Lymphknotenbereich in der Nähe der ehemaligen Prostata. Das ist aber noch experimentell.

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            #20
            Liebe Bea,
            erst mal gute Besserung an Deinen Mann. Meiner wurde am 06.02. operiert. Er ist wieder zu Hause, aber erst mal hat es so einiges an Komplikationen gegeben...
            Lass Deinem Mann ein wenig Ruhe zur Ausheilung der OP und deren Nachwirkungen. War ja kein 'Spaziergang'.
            Ggf. solltet Ihr mit der Klinik über die weitere Vorgehendweise sprechen oder mit erfahrenen Leuten aus einem Prostatazentrum.
            Ich habe mich entschieden, erst einmal kleine Schrittchen (aber dafür sichere) zu machen.
            LG
            snoopy1958
            Viele Grüße
            snoopy1958


            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=646&page=data

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              #21
              Hallo Hansjörg,

              vielen Dank für die Erläuterungen. Das ist ja wirklich sehr informativ.
              Wir dachten allerdings, dass es sich nur um ein "paar" (5-6) Bestrahlungen handelt. 6 Wochen sind ja doch ein langer Zeitraum.
              Heute haben wir gehört, dass das ohnehin erst gemacht ist, wenn alles gut verheilt ist. Mein Mann soll auf jeden Fall jetzt erst zur Reha.
              So kann man ja vielleicht schon mal mit der von Konrad (Hvielemi) vorgeschlagenen Beobachtung des PSA-Wertes arbeiten.

              Ich wünsche allen, die hier rein schauen Gute Besserung ! und falls noch jemand Infos oder Vorschläge hat, immer gerne her damit

              LG bea

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                #22
                Zitat von Snoopy1958 Beitrag anzeigen
                Ich habe mich entschieden, erst einmal kleine Schrittchen (aber dafür sichere) zu machen.
                Danke für die guten Wünsche, snoopy. Natürlich sprechen wir mit der Klinik darüber aber momentan ist das noch nicht so weit und man hat ja trotzdem schon ganz viele Fragezeichen im Kopf.

                was bedeutet dieser Satz ?

                LG bea

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                  #23
                  Hallo, da bin ich noch einmal.
                  Nun heißt es plötzlich, es gab doch Auffälligkeiten am Rand und in 2 von 17 Lymphknoten Offenbar wollte die Ärztin tags zuvor nicht mit so schlechten Nachrichten kommen - anders kann ich es mir nicht erklären, dass der gleiche Befund heute von einem anderen Arzt so viel anders übermittelt wurde

                  Kann jemand was mit dem Befund anfangen, ihn vielleicht etwas mit normalen Worten erklären ??

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                    #24
                    Zitat von romrod1946 Beitrag anzeigen
                    ... vielleicht etwas mit normalen Worten erklären ?
                    Nun, da gibt es nicht viel zu sagen:

                    Rechts sind 2 von 17 entnommenen Lymphknoten befallen,
                    links sind es 2 von 14. Die befallenen Knoten sind die der
                    Prostata am nächsten liegenden, sodass angenommen werden
                    kann, der Befall sei noch nicht weit fortgeschritten.
                    Ferner sind bei der Resektion von Samenblase und Samenleiter
                    links Ränder mit Tumorzellen verblieben.

                    Man wird wohl die Beobachtung des PSA in kurzen Zeiträumen
                    vorschlagen, und falls dieser gegen 0.2ng/ml steigen sollte oder
                    diesen Wert gar überschritten hätte, eine Bestrahlung der
                    Prostataloge und der Lymphabflusswege ins Auge fassen.

                    Bei einem Gleason-Grade von 5 und PSA von 12 vor der RPE
                    sieht das eher günstig aus, durchaus noch mit einer Heilungs-
                    chance verbunden, sag ich jetzt mal als Laie.
                    Ich muss aber auch dazusagen, dass man mir seinerzeit
                    seitens des Tumorboards bei ähnlichem Befund empfohlen
                    hatte, gleich eine Androgendeprivation zu beginnen. Später
                    fand man dann weit ausserhalb des üblichen Bestrahlungs-
                    feldes mehrere befallene Lymphknoten: [4]

                    Doch jeder "Fall" liegt anders.
                    Ein Tumorboard sollte sich mit dem deines Mannes befassen.

                    Carpe diem!
                    Konrad
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                      #25
                      Hallo Konrad. Vielen herzlichen Dank ! Das kann man natürlich so viel besser verstehen.

                      Trotzdem stellen sich mir wieder Fragen... darf ich noch mal ?
                      Der Gleason-Score war leider nicht "nur" bei 5, sondern bei 8 (5+3) oder verstehe ich das nicht richtig ?
                      Was bitte ist ein Tumorboard ? Und was eine Androgendeprivation ?

                      Danke für all die Mühe !

                      LG bea

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                        #26
                        Zitat von romrod1946 Beitrag anzeigen
                        Der Gleason-Score war leider nicht "nur" bei 5, sondern bei 8 (5+3) ?
                        Was bitte ist ein Tumorboard ?
                        Und was eine Androgendeprivation ?
                        Also:
                        Ich hab bewusst nicht das Gleason-Score verwendet,
                        sondern den Gleason-Grade:
                        Das ist, was der Pathologe im Mikroskop sieht und mit dem
                        Grad der Entdifferenzierung von 3 bis 5 bewertet.
                        Für das Gleason-Score zählt er dann die beiden meistgesehenen
                        Grade zusammen, bei deinem Mann 5+3=8, bei mir 4+5=9.
                        Entscheidend ist dabei der höhere Grad, weil dieser Teil des
                        Tumors der aggressivere ist, in beiden Fällen also die 5.

                        Ein Tumorboard findet sich meist an Universitätskliniken und setzt
                        sich zusammen aus je einem Urologen, Onkologen und Radiologen,
                        ggf. auch anderen Fachleuten. Es bildet breit abgestützt Zweitmeinungen
                        zu Fällen, in denen Artzt und/oder Patient dies wünschen.

                        Die Androgendeprivation, hässlicher auch "chemische Kastration" genannt,
                        verhindert die Testosteronbildung in den Hoden durch Depotspritzen mit
                        einer Wirkungsdauer von 1, 3 oder 6 Monaten. Ohne Testosteron kann der
                        Prostatakrebs nicht mehr weiterwachsen, aber nach wenigen Jahren
                        fällt diese Wirkung dahin. Diese Therapie ist niemals heilend, lediglich
                        verzögernd ('palliativ'). Die Nebenwirkungen wie Hitzewallungen und
                        Müdigkeit sind nicht gerade angenehm, aber auszuhalten.

                        Doch ist jede Chance auf Heilung intensiv zu prüfen, bevor man sich
                        auf so eine AD, oder in etwa gleichwertig eine Antihormontherapie (AHT)
                        mit Tabletten einlässt.

                        Carpe diem!
                        Konrad
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                          #27
                          Noch einmal vielen Dank, Konrad, für die Mühe, mit der Du mir hier alles erklärst. Ich habe zwar schon viel gelesen im Internet, aber die Informationen sind irgendwie einfach zuviel.
                          Daher bin ich sehr dankbar, dass du mir hier so weiter hilfst ! Ich habe mittlerweile deine Historie gelesen, du hast ja schon so viel mitgemacht..... Hoffen und Bangen wechselt sich da oft ab.
                          Das wird uns jetzt wohl auch erst einmal für längere Zeit begleiten aber es hilft ja nichts.

                          Wir werden den Hinweis natürlich ernst nehmen und die Chancen auf Heilung zu prüfen, steht an erster Stelle.

                          Ich wünsche Dir Alles Gute und vor allem mehr Gesundheit !

                          LG bea

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                            #28
                            Hallo Romrod,
                            der Befund zeigt leider ein schon ziemlich weit fortgeschrittenen Tumorverlauf: Tumor ist über beide Seitenhälften der Kapsel hinausgewachsen ( = T 3b ) , von 32 entnommenen Lymphknoten waren 4 befallen , der Tumor konnte nicht vollständig entfernt werden ( R1), d.h. es sind Reste am Schnitt zur Blase und an den Schnitten zu den entnommenen Samenblasen verblieben, der häufigste Aggressivitätsgrad ist Gleasson 5 .
                            M0(laut Kenntnisstand) = der Pathologe deutet hier die Wahrscheinlichkeit einer noch nicht sichtbaren Mirkometastasierung an.
                            Alles zusammen kein beruhigender Befund- was kannst du tun?
                            Konrad hat schon einiges aufgezeigt: Tumorboard, d.h. Onkologen und Strahlentherapeuten mit einbinden. Vielleicht ist eine Bestrahlung des verbliebenen Restgewebes sinnvoll. ( Mit Strahlenth. besprechen)
                            Maßnahmen zur Knochenintegrität ergreifen , gesunde Lebensführung inkl. viel Bewegung sofern möglich.
                            Nimm den Kampf an, du hast noch viele Möglichkeiten.
                            Alles Gute
                            Skipper
                            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                              #29
                              Guten Morgen !

                              @skipper: Danke für die Nachricht. Es wird offenbar wirklich ein Kampf Damit haben wir - wie sicherlich so viele andere - nicht gerechnet, sondern gingen vom bestmöglichen Fall aus. Prostata raus, Reha, fertig ! Tja, so schnell kann sich alles ändern..... Ab heute soll eine Hormontherapie angefangen werden und nächste Woche gehts erst einmal in die AHB.

                              LG
                              bea

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                                #30
                                Moin Bea,
                                ich finde es etwas kritisch eine Hormontherapie anzufangen bevor sich ein Tumorbaord abschließend mittels Zweitmeinung mit dem Thema beschäftigt hat: Keine Frage bei dem OP Resultat und dem Gleason
                                muss was getan werden aber bitte strategisch angelegt für einen längeren Zeitraum.
                                Gruss aus Tornesch
                                Guenther
                                SHG Prostatakrebs Pinneberg
                                Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
                                Serve To Lead

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