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Gedankensammelsurium (PSA, Früherkennung, Rezidive...)

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    #16
    Lieber Konrad,

    mit den Anführungszeichen und im Kontext liest sich das in der Tat schon ganz anders.

    Aber was wäre denn die Alternative? Mein Uro sagte mal in Anlehnung an den ollen Churchill: "Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen. Und genau so verhält es sich mit dem PSA-Screening. Wir haben zumindest derzeit nichts Besseres."

    Beste Grüße,
    Mikael

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      #17
      Zitat von Mikaels Arzt
      " ... PSA-Screening. Wir haben zumindest derzeit nichts Besseres."
      Nichts Besseres für jene, die vom Screening profitieren, also wohl eine Menge GS-7-Betroffener. Ein Fluch für Viele, bei weitem nicht Alle, die mit tieferem Gleason-Score zum Krebspatienten gemacht werden und entweder per RPE übertherapiert oder per AS in lebenslanger Krebsangst gehalten werden. Ob es für jene wenigen, die mit einem GG5 im Score bei der Entdeckung via PSA viel bringe, wage ich zu bezweifeln. Die meisten dieser Gruppe sind zur Zeit des PSA-Cutoffs ohnehin schon systemisch betroffen.
      Ich will mich niemandem in den Weg stellen, der PSA-Tests für sich wünscht, aber ob eine allgemeine Empfehlung Dafür gerechtfertigt sei, bezweifle ich doch sehr. Dass die Gesamtsterblichkeit der Männer mit oder ohne PSA-Test nicht verändert wird, weist doch auch auf die Toxizität so mancher Therapie hin.
      Allerdings ist es so, dass ich wohl den Test für mich selbst begrüsst hätte. Ich weiss beim besten Willen nicht mehr, ob mein Kardiologe mich vor dem ersten mal vor nunmehr 12 Jahren danach fragte. Klar ist, dass damals der Krebs schon unterwegs war, ohne jede Chance, ihn rechtzeitig zu entdecken; Guck dazu Anhang [3].
      Klar ist auch, dass auf dem bisherigen Therapieweg fast immer das Richtige getan wurde. Ob ich ohne die PSA-Messreihe heute noch am Leben wäre oder mich gar noch einiger "krebsfreien" Jahre samt intakter Prostata erfreut hätte, weiss niemand. Doch aus meinem Befinden ist keine Handlungsanweisung für junge Männer um 45 abzuleiten.
      Ich schliesse mich ganz einfach nicht dieser Empörung an, die anscheinend für PCa-Betroffene zur Pflicht gehört.
      Mal sehen, was diese von LowRoad erwähnte britische Studie und die weitere Statistik zutagefördern werden

      Konrad
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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        #18
        Ergänzung zu der Studie, die Andi erwähnt hat:

        http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21047592http://www.isrctn.com/ISRCTN20141297


        „Ärzte geben Medikamente, von denen sie wenig wissen, in Menschenleiber, von denen sie noch weniger wissen, zur Behandlung von Krankheiten, von denen sie überhaupt nichts wissen.“
        Voltaire)

        Gruß Harald

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          #19
          Danke Harald
          für die Links. Da wird man sich noch bis 2016 gedulden müssen für neue Erkenntnisse.

          Das Voltaire-Zitat allerdings ist per 2015 ein Tiefschlag in die Magengrube unserer
          Ärzte. Die haben einen derart medizinfeindlichen Spruch wahrhaftig nicht verdient,
          sehr im Gegensatz wohl zu den nahezu blind agierenden Quacksalbern vor einem
          Drittel Jahrtausend.
          Hier geht es um haarspalterische Statistiken pro und contra Früherkennung mittels
          PSA-Tests, nicht um ein grundsätzliches Versagen der Medizin. Die ist sich heute sehr
          wohl ihrer eigenen Grenzen bewusstund stets um die Erweiterung der Kunst zu unseren
          Gunsten bemüht.
          Polemik ist hier nicht angezeigt.

          Carpe diem!
          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #20
            Lieber Konrad,

            wie könnte ich Deinen Worten widersprechen? Ist ja alles wahr, was Du sagst. Niemand wird das Problem der Übertherapie in Frage stellen. Auch nicht das Problem der unzähligen GS-6er, die ohne PSA kaum jemals mit der Thematik PCa in Kontakt getreten wären.

            Ist natürlich alles ein wenig philosophisch, wenn ich frage ob die beiden Aussagen...

            1. Prostatakrebs ist, wenn früh erkannt, häufig kurativ zu behandeln.
            2. PSA-Screening macht keinen Sinn.

            ... sich damit nicht irgendwie widersprechen.

            Ich will mich niemandem in den Weg stellen, der PSA-Tests für sich wünscht, aber ob eine allgemeine Empfehlung Dafür gerechtfertigt sei, bezweifle ich doch sehr.
            Stimme ich übrigens zu. Ich bin sehr gespannt, was die nächsten ca. 5 Jahre in dieser Hinsicht bringen.

            Beste Grüße und ein schönes Wochenende!
            Mikael

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              #21
              Zitat von Hvielemi
              Das Voltaire-Zitat allerdings ist per 2015 ein Tiefschlag in die Magengrube unsererÄrzte. Die haben einen derart medizinfeindlichen Spruch wahrhaftig nicht verdient,sehr im Gegensatz wohl zu den nahezu blind agierenden Quacksalbern vor einem Drittel Jahrtausend.
              Lieber Konrad,

              schon bei früherer Gelegenheit deutete ich an, dass meine Zitate nicht immer in direktem Zusammenhang zum in Rede stehenden Thema passen müssen. Es ist halt ein lieb gewordenes Hobby. Wenn es haargenau zutrifft, freut es manchmal die Mitleser. Wenn nicht, freuen sich die Zitatesammler, die es auch gibt. Polemik ist nicht mein Thema. Humor liegt mir sehr viel näher.

              P.S.: Das folgende Zitat ist nicht auf Dich oder zufällig anwesende Mitleser bezogen.

              „Um ernst zu sein, genügt Dummheit, während zur Heiterkeit ein großer Verstand unerlässlich ist.“
              (William Shakespeare)

              Gruß Harald

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                #22
                Bin ja kein Arzt.
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #23
                  Mit Deiner Geduld und Umsicht oder Gründlichkeit wärest Du sicher ein bevorzugter Arzt geworden!

                  "Wenn ich das Wunder eines Sonnenuntergangs oder die Schönheit des Mondes bewundere, weitet sich meine Seele"
                  (Mahatma Gandhi)

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