Hallo und guten Tag beisammen!
Ich bin neu hier in diesem Forum und möchte mich vorstellen:
Zwei Sätze über mich
Mein Name ist Florian, ich bin 40 Jahre alt und lebe im schönen München.
Ich bin im Bereich den Softwareerstellung als Teamleiter tätig (nagut, derzeit nicht), mag privat Grillen, William Gibson, Shadowrun, Tischtennis und gemütlich Kneipendart beim Craft Bier. Eigentlich.
Was ich so hab
Mir wurde Anfang August an einem Montag (ich hasse Montage) per Telefon mitgeteilt, dass ich Prostatakrebs habe.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon einen suprapubischer Blasenkatheter, der mir Tischtennis und Dart verhagelt hat.
Zwei Stunden später im persönlichen Gespräch wurde mir gesagt, dass alle Proben einer vorangegangenen Biopsie einen Gleason Score zwischen 7 und 9 haben.
Was Montage nicht sympathischer gemacht hat.
Dienstag wurde mir dann eine Knochenszintigraphie durchgeführt. Der Radiologe lies es sich nicht nehmen, mir das Ergebnis (Metastasen an der Wirbelsäule und der Hüfte) brühwarm zu servieren und mich dann heimzuschicken. Ich hatte danach den Dienstag zur Erweiterung des Montag erklärt.
Am Mittwoch hat man mich zu einer PET verdonnert. Die Besprechung des erfolgte dann Donnerstag mit einer Onkologin.
Am Donnerstag wurde mir dann mitgeteilt, dass ich auch noch Lymphmetastasen habe, und man mir zu Lebensverlängerung eine Kombinationstherapie aus Chemo und Antiandrogenen nahe legt.
Das war kein Montag mehr, das war Monwoch. Mindestens. Ich bin der Meinung, dass 2016 mein Monjahr ist.
Somit plage ich mich neben meinem Typ 1 Diabetes, dem Schlauch durch die Bauchdecke und Schmerzen beim Wasserlassen, meinem Tinnitus und meinem Blähbauch also auch mit einem unheilbaren Krebs rum. Na Klasse.
Wie es mir aktuell geht.
Die Diagnose ist jetzt etwa sieben Wochen hier. In meinem Kopf herrscht ein auf und ab, irgendwas zwischen emotionaler Verarbeitung und Verdrängung.
Zuanfangs sind Verstand und Gefühl wild und ziellos in getrennte Richtungen gelaufen (so etwas hatte ich mir davor nicht vorstellen können).
Inzwischen ist irgendwas angekommen, sie können sich wieder verständigen. Nur - so richtig verstehen kann es das Gefühl nicht und der Verstand will es nicht. Aber muss er halt.
Die Chemo wollte ich und will ich. Das sind die Punkte, wo ich das Gefühl habe, ich mache wenigstens etwas.
Das ganze Situation zerrt an einem. Nun ich glaube mindestens denjenigen mit fortgeschrittenem Krebs (und möglicherweise auch den anderen) muss ich das nicht erklären.
Von jetzt auf gleich, von einem der den Baukatheter loswerden wollte um wieder Sport zu machen und in voller Stärke vor seinem Team zu stehen, zu einem der nicht weiss wie lang er lebt.
Der Respekt hat hat vor jedem einzelnen Toilettengang wegen den Schmerzen beim Pinkeln, der sich mit dem Diabetes rumschlägt, der jetzt mit Kortison Unmengen an Insulin verschlingt.
Alkohol, Rauchen und Tischtennis sind schon seit dem Katheter tabu. Nun weiss ich, mit den Knochenmetastasen wirds auch nie wieder was mit Sport - zu viel Angst vor einem Wirbelsäulenbruch.
Ich bin krankgeschrieben und arbeite nicht. Ich nutze quasi keine öffentliche Verkehrsmittel wegen der Angst vor Ansteckung wegen dem geschwächten Immunsystem. Auto hab ich nie gebraucht.
Von aktiv auf inaktiv.
Manchmal geht mir mein gut gepflegter Galgenhumor aus.
Aber: ich hab ihn noch! :-)
TLDR
40 Jahre alter Typ1 Diabetiker, metastasierter Prostatakrebs, bekannt seit 7 Wochen, Behandlung per Chemo plus Antiandrogenen
Wer Fragen hat oder genauer wissen will, wie man das Legen eines Suprapubischen Katheters versaut - her damit.
Viele Grüße
Florian
Ich bin neu hier in diesem Forum und möchte mich vorstellen:
Zwei Sätze über mich
Mein Name ist Florian, ich bin 40 Jahre alt und lebe im schönen München.
Ich bin im Bereich den Softwareerstellung als Teamleiter tätig (nagut, derzeit nicht), mag privat Grillen, William Gibson, Shadowrun, Tischtennis und gemütlich Kneipendart beim Craft Bier. Eigentlich.
Was ich so hab
Mir wurde Anfang August an einem Montag (ich hasse Montage) per Telefon mitgeteilt, dass ich Prostatakrebs habe.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon einen suprapubischer Blasenkatheter, der mir Tischtennis und Dart verhagelt hat.
Zwei Stunden später im persönlichen Gespräch wurde mir gesagt, dass alle Proben einer vorangegangenen Biopsie einen Gleason Score zwischen 7 und 9 haben.
Was Montage nicht sympathischer gemacht hat.
Dienstag wurde mir dann eine Knochenszintigraphie durchgeführt. Der Radiologe lies es sich nicht nehmen, mir das Ergebnis (Metastasen an der Wirbelsäule und der Hüfte) brühwarm zu servieren und mich dann heimzuschicken. Ich hatte danach den Dienstag zur Erweiterung des Montag erklärt.
Am Mittwoch hat man mich zu einer PET verdonnert. Die Besprechung des erfolgte dann Donnerstag mit einer Onkologin.
Am Donnerstag wurde mir dann mitgeteilt, dass ich auch noch Lymphmetastasen habe, und man mir zu Lebensverlängerung eine Kombinationstherapie aus Chemo und Antiandrogenen nahe legt.
Das war kein Montag mehr, das war Monwoch. Mindestens. Ich bin der Meinung, dass 2016 mein Monjahr ist.
Somit plage ich mich neben meinem Typ 1 Diabetes, dem Schlauch durch die Bauchdecke und Schmerzen beim Wasserlassen, meinem Tinnitus und meinem Blähbauch also auch mit einem unheilbaren Krebs rum. Na Klasse.
Wie es mir aktuell geht.
Die Diagnose ist jetzt etwa sieben Wochen hier. In meinem Kopf herrscht ein auf und ab, irgendwas zwischen emotionaler Verarbeitung und Verdrängung.
Zuanfangs sind Verstand und Gefühl wild und ziellos in getrennte Richtungen gelaufen (so etwas hatte ich mir davor nicht vorstellen können).
Inzwischen ist irgendwas angekommen, sie können sich wieder verständigen. Nur - so richtig verstehen kann es das Gefühl nicht und der Verstand will es nicht. Aber muss er halt.
Die Chemo wollte ich und will ich. Das sind die Punkte, wo ich das Gefühl habe, ich mache wenigstens etwas.
Das ganze Situation zerrt an einem. Nun ich glaube mindestens denjenigen mit fortgeschrittenem Krebs (und möglicherweise auch den anderen) muss ich das nicht erklären.
Von jetzt auf gleich, von einem der den Baukatheter loswerden wollte um wieder Sport zu machen und in voller Stärke vor seinem Team zu stehen, zu einem der nicht weiss wie lang er lebt.
Der Respekt hat hat vor jedem einzelnen Toilettengang wegen den Schmerzen beim Pinkeln, der sich mit dem Diabetes rumschlägt, der jetzt mit Kortison Unmengen an Insulin verschlingt.
Alkohol, Rauchen und Tischtennis sind schon seit dem Katheter tabu. Nun weiss ich, mit den Knochenmetastasen wirds auch nie wieder was mit Sport - zu viel Angst vor einem Wirbelsäulenbruch.
Ich bin krankgeschrieben und arbeite nicht. Ich nutze quasi keine öffentliche Verkehrsmittel wegen der Angst vor Ansteckung wegen dem geschwächten Immunsystem. Auto hab ich nie gebraucht.
Von aktiv auf inaktiv.
Manchmal geht mir mein gut gepflegter Galgenhumor aus.
Aber: ich hab ihn noch! :-)
TLDR
40 Jahre alter Typ1 Diabetiker, metastasierter Prostatakrebs, bekannt seit 7 Wochen, Behandlung per Chemo plus Antiandrogenen
Wer Fragen hat oder genauer wissen will, wie man das Legen eines Suprapubischen Katheters versaut - her damit.
Viele Grüße
Florian
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