Bei mir ist ein PK mit Gl 4 + 5 = 9, PSA = 12,5, Staging Ta2/Ta3 vor 6 Wochen diagnostiziert worden (Biopsie). Nach CT und Knochenzintigram ohne festgestellten Metastasen ringe ich mir um die richtige Therapieentscheidung, da Uros eindeutig die OP favorisieren und Radioonkologen eher die Bestrahlung. Ich muss inzwischen eine schnelle Entscheidung treffen. Ich würde gerne die Meinung der Experten/Betroffenen im Forum hierzu lesen.
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
OP oder IMRT + ADT bei Hochrisiko PK
Einklappen
X
-
Zitat von ElemanJ Beitrag anzeigen..., da Uros eindeutig die OP favorisieren und Radioonkologen eher die Bestrahlung.
wie du richtig feststellst, wurden keine Metastasen festgestellt,
aber ausgeschlossen wurden sie nicht. Bei einem GS9 mit
PSA über 10 sind die aber keineswegs unwahrscheinlich.
Bei der OP holt man die meist befallenen regionären Knoten mit
raus, bei der Bestrahlung würde man wohl die entsprechende Region
mit reduzierter Dosis mitbestrahlen.
Ein Tumorboard, in dem neben Uro und Strahlemann auch noch
ein Onkologe drinsitzt, würde ebenfalls die eine oder andere
Variante vorschlagen, entweder gewürfelt oder nach dem, der
am lautesten brüllt. Die Therapien sind wohl gleichwertig,
Du kannst also deinem freien Bauchgefühl folgen.
Mal sehen, vielleicht folgen hier noch Argumente für oder gegen
eine der Therapien.
Carpe diem!
KonradMeine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
[2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
[3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
[4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
[5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
Kommentar
-
Harald_1933
Zitat von Hvielemientweder gewürfelt oder nach dem, der am lautesten brüllt.
Deine humorige Auslegung bringt es schlicht auf den Punkt. Immerhin bist Du auch mal wieder derjenige, der den Griffel in die Hand genommen hat, nachdem bislang Schweigen m Walde war, um dem auf Antwort wartenden Betroffenen erste Signale zu übermitteln. Michi hatte eingeflochten, dass das Alter zu berücksichtigen sei. Vielleicht erfahren wir das noch vom Fragesteller?
Vom Würfeln und laut Brüllen bin ich kein Freund, obwohl ich wegen meiner verminderten Hörfähigkeit meist laut töne, was meine Frau nervt, aber überzeugende Gespräche im Tumorboard sollten es schon sein.
Gruß Harald
Kommentar
-
Ich würde die Operation empfehlen. Dies wird wahrscheinlich nur die erste Behandlung im Verlauf Deines Kampfes gegen den Krebs sein. Eine Bestrahlung erschwert weitere Folgebehandlungen sehr. Ich denke da an die operative Entfernung weiterer, befallener Lymphknoten, alternativ die gezielte Bestrahlung einzelner Lymphknoten. Oder die Behandlung nach der Operation verbliebener Tumorherde im Bereich der Prostata.
Georg
Kommentar
-
Weibsbild
Guten Morgen Johan,
vor der gleichen Entscheidung stand mein Mann vor wenigen Wochen auch. Bei ihm wurde ein Gleason 9 bis 10 festgestellt. Nun... er wird am Dienstag operiert. Die Prostata sowie weiträumig die Lymphknoten kommen raus. Wir wollten uns nicht einfach eine Therapiemöglichkeit verbauen. Bestrahlen kann man dann immer noch. Außerdem wollte mein Mann das "Ding" den Tumor einfach raus haben. Das ist unsere Entscheidung.
LG
Christine
Kommentar
-
Ich habe mich für die OP gefolgt von einer adjuvanten Strahlentherapie mit einer noch nicht genau festgelegten Dauer Hormontherapie (HT) entschieden. Da die HT hierbei eine wichtige Rolle spielt, würde ich mich gerne über HT und deren Manipulationsmöglichkeiten von einem Experten beraten lassen. Kennt sich jemand einen Experten dafür im Berliner Raum? Vielen Dank. Gruß Johan.
Kommentar
-
HT: AHT oder ADT?
Lieber Johan (mit Jochen lag ich nicht so weit daneben...)
Dein Entscheid passt. Ob Bestrahlung und HT erforderlich seien,
wirst Du nach der OP feststellen, aber es ist gut, bei deinem Staging
sich schonmal darauf vorzubereiten.
Hormontherapien HT gibt es in zwei grundsätzlich verschiedenen Varianten.
Die Anti-Hormontherapie AHT besetzt die Rezeptoren für Androgene
auf den Krebszellen möglichst vollständig. Das verunmöglicht es dem
Wichtigsten Androgen, Testosteron, an die Zellen zu binden und damit
die Zellteilung auszulösen.
Man nimmt dazu täglich Pillen und sollte bei längerer Anwendung der
Brustvergrösserung vorbeugen mit einer Kleinen Bestrahlung.
Das Andere ist die Androgendeprivation ADT.
Dabei wird dem Hirn vorgegaukelt, Mann benötige kein weiteres Testosteron,
worauf es Botenstoffe an die Hoden sendet, die den Befehl übermitteln,
dieses Hormon nicht weiter zu produzieren. Das kommt im Effekt einer
Orchiektonie gleich, also einer Kastration, samt den entsprechenden
Nebenwirkungen, aber ist reversibel, wenn Du die dreimonatlichen
Spritzen nicht mehr erneuerst.
Für aggressive Krebsformen wie dein Gleason Score 9 wird üblicherweise
die ADT vorgezogen und auch da gibt es wieder feine Unterschiede,
die zu erläutern hier zu weit ginge.
Mehr dazu erfährst Du im gelben Link ganz oben auf der Seite,
im Punkt 'Basiswissen'.
Das muss man gründlich gelesen haben,
um ein informierter Prostatakrebs-Patient zu sein!
Carpe diem!
Konrad
Nachtrag: In Berlin kenn ich mich überhaupt nicht aus.
Suchst Du einen medizinischen Experten, da wäre wohl an der Charité zu suchen,
oder einen im Selbsthilfebereich?Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
[2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
[3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
[4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
[5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
Kommentar
-
Weibsbild
Hallo Johan... ich sitze gerade in der Klinik bei meinem Mann. Es ist alles gut verlaufen. Dienstag war die OP und morgen wird geprüft, ob die Nähte innen dicht sind. Wenn ja, wird der Katheter gezogen und wir können Dienstag heim. Ich schätze, dass wir in den nächsten 14 Tagen den OP-Bericht bekommen und die Empfehlung der weiteren Vorgehensweise. Der Prof. sprach jedoch schon von Nachbestrahlung. Soweit also alles bestens.
Lg
Christine
Zitat von ElemanJ Beitrag anzeigenIst die OP gut verlaufen ? Ich wünsche euch alles Gute. LG Johan
Kommentar
-
Hallo Johan,
ich denke die Entscheidung zur OP ist eine in deiner Situation gute Entscheidung, denn sie verhindert höchstwahrscheinlich lokale Probleme ,
(z.bsp.bei Urinableitung/Darm ) ermöglicht die Untersuchung der lokalen Lymphknoten und ermöglicht eine feingewerbliche Analyse.
Wichtig ist das du dir hierfür einen guten Arzt mit viel Erfahrung ( > 200 Prostatektomien ) aussuchst.
Mit dieser Entscheidung hälst du dir weitere Optionen offen , die du bei Gleason 9 wahrscheinlich ziehen musst.
Drücke die Daumen,
Gruß Skipper
Kommentar
-
Ich habe die geplante OP verschoben und bin derzeit in der Prüfung, ob HDR Brachy + äußere Bestrahlung + 2 Jahre ADT eine Option für mich ist, die der OP + äußere Bestrahlung gleich kommt. Wer im Forum kann mir für oder gegen diese Entscheidung Hilfestellung geben. Ich nehme derzeit noch täglich 150 mg Bica und habe vor in 14 Tagen auf Eligard 3 Monatsspritze umzustellen. Mein PSA ging nach den ersten 2,5 Wochen BIca von 12,5 auf 3,4 runter.
Kommentar
-
Lieber Johan
In Beitrag #3 hatte ich auf die Gleichwertigkeit von Bestrahlung und
RPE hingewiesen, insbesondere in Bezug auf die Prostata selbst.
Das gilt wohl auch für die Brachy-Therapie, deren enormer Vorteil
gegenüber der perkutanen Tele-Therapie ist, dass die Strahlenquelle
im Tumor sitzt, statt Ausserhalb, von wo sie unter Abschwächung im
Gesunden in den Tumor dringen muss.
Damit bist Du recht frei in der Wahl der Primärtherapie.
Die unbeantwortete Frage ist, ob Du (micro-) Metastasen habest, und ob
die im Bereich der Lymphadenektomie oder Bestrahlung der Abflusswege
liege, und ob die gewählte Therapie dort wirklich alles erwische.
Der angenehmste Weg ist wohl die Brachytherapie mit Beigemüse.
Angesichts deines GS9 kommt es wohl vor Allem auf das "Beigemüse" an,
also die ADT und Perkutane Bestrahlung der Lymphabflusswege bzw.
Lymphadenektomie.
Jetzt ist eine Entscheidung angesagt, denn es wird nicht mehr besser.
KonradMeine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
[2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
[3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
[4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
[5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
Kommentar
-
Lieber Konrad,
danke für deine prompte Rückmeldung. Zum besseren Verständnis meinerseits möchte ich den Sachverhalt getrennt nach Wirkungsbereiche wie folgt zusammen fassen:
Bereich 1 (lokal/regionärer Bereich): Aufgrund der High-Risk-Situation kommen nur Kombi-Therapien für mich in Frage, also RP + IMRT + ADT, IMRT + ADT oder BT + IMRT + ADT. Bei allen 3 Formen wird, was die perkutane Bestrahlung anbetrifft, der Bereich um die Prostata mit 50/55 Gy bestrahlt somit bei allen 3 gleich. Bei RP wird die Prostata total entfernt, bei IMRT zusätzlich mit 25 - 30 Gy bestrahlt und bei BT mit Afterloading bestrahlt. Hierbei hat die Kombi-Variante mit RP als 1. Schritt einen kleinen Vorteil, da von der Prostata her kein Rezidiv mehr kommen kann. Die BT-Variante hat am wenigsten Nebenwirkungen.
Bereich 2 (Lymphknoten/-ablusswege): Bei allen 3 Kombiverfahren wird mittels IMRT die Lymphabflusswege mit 50 Gy bestrahlt. Bei der RP-Kombivariante gibt es zusätzlich die Lymphadektomie. Auch hier einen kleinen Vorteil für die Kombivariante mit RP als 1. Schritt.
Sind diese Annahmen nach deiner Meinung und Meinung anderer Forumsteilnehmer richtig?
Liebe Grüße, Johan
Kommentar
Kommentar