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    Lieber Arnold,

    ja, die Gedanken an Jacek und dessen Verlauf mit einer AML können beunruhigen, insbesondere, wenn einfache Lösungen wie eine Eisensubstitution
    ausscheiden (was aber machen die B12- und Folsäure-Werte?).

    Zur AML gibt es frühe Anzeichen, die aufmerksam werden lassen sollten. So fielen die Hb-Werte bei Jacek nach mehr als 10-jährigen intensiven
    Therapieversuchen, zuletzt auch einer Bestrahlung des Schädels, abrupt auf Werte deutlich unter 8 g/dl und konnten trotz Bluttransfusionen kaum
    noch stabilisiert werden. Auch fühlte sich Jacek schon so schwach, dass er sich kaum noch ohne Rollator/Rollstuhl fortbewegen konnte.

    Vermutlich hatten sich durch die Knochenmetastasen und vielen Therapien, neben diversen Hormontherapien insbesondere die frühen Bestrahlungen
    mehrerer Metastasen in der Wirbelsäure, Xofigo, RLT-Lutetium, RLT Lutetium + Actinium, der Bestrahlung der Metastase in der Schädelkalotte bereits
    über einen längeren Zeitraum Blutbildungsstörungen ausgebildet. Es war für Jacek ein Balanceakt mit stets intensivierten Behandlungen zur
    Rückdrängung des Tumorgeschehens, der irgendwann irreversibel zu Lasten der Blutbildung entschieden wurde.
    Der Verdacht eines Myelodysplastischen Syndroms (MDS) als Vorstufe zur AML lag hiernach zumindest schon längere Zeit nahe und hätte mittels
    Knochenmarksuntersuchung vielleicht auch zuvor diagnostiziert werden können.

    Victor ist insoweit aufgrund der schon früh ins Mark eingedrungenen TZ betroffen und daher besonders aufmerksam, was eine regelmäßige Kontrolle
    der Blutwerte angeht und vorsichtiger als andere auch zur Dosierung diverser Therapien, die potenziell die Blutbildung mehr als dienlich einschränken
    oder gar völlig niederlegen können. Ergeben sich in diversen Blutlinien starke Defizite, versuchen wir, gegenzusteuern, bevor spezielle Therapien die
    Behandlung des MDS in den Vordergrund rückt. Es ist immer wieder eine Gratwanderung, die nur gemeinsam mit dem hämatologischen Onkologen
    gelingen kann.

    Auch wenn wir nicht hellsehen können, möchten wir dich mit all dem einerseits beruhigen, andererseits wiederholen, bei einer Verschlechterung auch
    deines gefühlten Befindens zeitnah ein hämatologisches Zentrum aufzusuchen.

    Liebe Grüße
    Victor und Silvia
    https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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      Liebe Silvia und Victor,
      der Gedanke an Jacek kam mir spontan, weil ich ihn noch vor 2 Jahren in Hannover persönlich getroffen habe und kurz mit ihm sprechen konnte. Sein Verlauf ist um ein Vielfaches dramatischer als meiner. Insofern nehme ich das jetzt mal so hin und warte gelassen ab, bis im neuen Jahr die diagnostischen und ggf. therapeutischen Möglichkeiten im normalen Routinebetrieb geklärt werden können. Möglicherweise stellt sich ja auch heraus, dass ich, frei nach Molière, der "Malade imaginaire" diesbezüglich bin. Im Moment möchte ich einfach nichts unternehmen, weil ich den Betrieb an den Feiertagen aus eigener langjähriger Erfahrung kenne und erst Recht nicht, weil unser Sohn und Frau mit unseren Enkeln zu Besuch kommen. Wird schon schiefgehen.
      Euch alles Gute.
      Gruß Arnold
      Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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        Nun hat sich meine Vermutung
        das ich der "Malade imaginaire" diesbezüglich bin.
        doch tatsächlich bestätigt. Nach der routinemäßig empfangenen Spritze Pamorelin, meinte mein Urologe dass da nierenmäßig nichts Auffälliges zu sehen sei (US) und da wohl auch tatsächlich nichts sei. Daraufhin bin ich spontan in mein altes Labor in diesem KH gegangen, habe mir ein Blutbild machen lassen und tatasächlich ist der Hb-Wert 13,6 g/dl und auch sonst keine Auffälligkeiten. Da muss die Messung vom 18.12.2023 wohl eine Fehlmessung gewesen sein, obwohl ich mir das eigentlich nicht vorstellen kann. Wie dem auch sei, Glück gehabt und weiter im Text.
        Gruß Arnold
        Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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          Arnold,
          das sind erfreuliche Untersuchungsergebnisse.
          Ultraschall der Nieren macht mein Urologe häufig nach der Spritze. Vielleicht zu häufig, aber es ist auch beruhigend, wenn er nichts Verdächtiges entdeckt.

          Alles Gute
          Franz
          https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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            Lieber Arnold,

            das ist ein Ergebnis, welches sich jeder nur wünschen kann. Zumeist lässt sich ein erhoffter Messfehler nicht feststellen.
            Um so glücklicher, wenn sich bei dir nun ein solcher erweist. Deine anfängliche Skepsis können wir gut nachvollziehen.
            Sollten nun keine körperlichen Beeinträchtigungen hinzukommen, schließen wir uns gerne deiner eigenen Bewertung an:
            „ …Glück gehabt und weiter im Text…“.

            Liebe Grüße
            Victor und Silvia
            https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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              Danke Franz und Danke Victor und Silvia.
              Manchmal hat man wirklich Glück. Das wünsche ich Euch für die Zukunft auch, ganz besonders Victor.
              Ganz herzliche Grüße
              Arnold
              Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                Jetzt habe ich wieder mal eine Frage. Bei der Blutentnahme gestern, 21.03.2024, ergaben sich folgende Werte:
                PSA <0,02 ng/ml
                Testo 0,53 ng/ml
                Die GNRH-Analoga habe ich jetzt schon alle durch. Das letzte war Triptorelin (Pamorelin). Jetzt umsteigen auf Relugolix oder ?
                Danke schon mal für Eure Antworten.
                Gruß Arnold
                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                  Lieber Arnold,

                  bei Victor konnte erst Abirateron in Verbindung mit Predniso(lo)n den Testosteronspiegel ausreichend und anhaltend senken.
                  Da bedurfte es dann auch keiner zusätzlichen ADT mehr. Bei Lutz scheint diese Monotherapie nach mehr als einem Jahr
                  nicht mehr ausreichend erfolgreich zur Testosteronabsenkung geblieben zu sein.


                  Hätten für Victor Alternativen zur Debatte gestanden, hätten wir noch Relugolix (weniger komfortabel Degarelix) ausprobiert.
                  Dazu wünsche ich dir gegebenenfalls viel Erfolg.


                  Liebe Grüße
                  Silvia
                  https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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                    Liebe Silvia,
                    danke für Deine Antwort. Da werde ich wohl mit meinem Urologen noch etwas diskutieren müssen, weil ausgerechnet Apalutamid eni starker CYP3A4 Induktor ist, wie hier beschrieben:
                    Die gleichzeitige Anwendung von Orgovyx mit anderen kombinierten P-gp- und starken CYP3A-Induktoren verringert möglicherweise ebenfalls die AUC und Cmax von Relugolix und kann daher die therapeutische Wirkung von Orgovyx vermindern. Zu den Arzneimitteln, die kombinierte P-gp- und starke CYP3A4-Induktoren sind, gehören der Androgenrezeptor-Inhibitor Apalutamid, und, und, und....
                    Möglicherweise hilft ein Wechsel zu Enzalutamid, das diese Wirkung offensichtlich nicht, oder weniger ausgeprägt zeigt. Siehe hier:
                    Auf Grundlage begrenzter Daten (n = 20) bei Männern, die in der Phase-III-Studie gleichzeitig eine 120-mg-Dosis Relugolix und 80- bis 160-mg-Dosen Enzalutamid (ein Hemmer des Androgenrezeptor-Signalwegs, der ein starker CYP3A-Induktor und P-gp-Inhibitor ist) für bis zu 266 Tage erhielten, änderten sich die Plasma-Talspiegel von Relugolix und die Testosteronkonzentrationen im Serum nicht in einem klinisch signifikanten Ausmaß, wenn Enzalutamid zur Relugolix-Monotherapie hinzugefügt wurde. Daher kann während der Kombinationsbehandlung die gleiche Dosis von Relugolix beibehalten werden.
                    Quelle für beide Zitate: https://ec.europa.eu/health/document..._160323_de.pdf
                    Liebe Grüße
                    Arnold
                    Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                      Lieber Arnold,

                      nun scheitere auch ich an der nicht mehr funktionierenden Suchfunktion.
                      Ich erinnere mich, dass bereits die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten von Relugolix (Orgovyx) -auch mit Apalutamid- diskutiert wurden.


                      Im Ergebnis soll es auch ohne etwaige Erhöhung der Dosierung von Relugolix in der Anwendung speziell mit Apalutamid zu keiner verminderten
                      Wirkung bei der Absenkung des Testosteronspiegels gekommen sein.
                      Das deckt sich jedenfalls mit den Ergebnissen der beiden kleinen nachfolgenden Studien.


                      https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9928932/

                      https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10191952/

                      Die Testosteronkonzentrationen blieben nach der Umstellung von der vorherigen ADT auf Relugolix auch in Kombination mit Apalutamid auf
                      Kastrationsniveau. Die Bedenken gegenüber Apalutamid als starker CYP3A4-Induktor haben sich dabei nicht erwiesen.


                      Fraglich scheint mir vorrangig, ob eine bislang mit keinem GnRH-Agonisten ausreichend erreichte Absenkung nun mit einem GnRH-Antagonisten
                      gelingen kann. Beide Substanzklassen unterscheiden sich auf den ersten Blick hauptsächlich im jeweiligen Nebenwirkungsprofil, wobei die
                      Antagonisten schneller wirksam und dabei verträglicher sein sollen.


                      GnRH-Agonisten und -Antagonisten unterscheiden sich aber schon in ihrem Wirkmechanismus. GnRH-Agonisten binden an die GnRH-Rezeptoren
                      der Hypophyse und vermitteln die gleiche Wirkung wie endogenes GnRH. Die fortwährende Verabreichung führt zu einer kontinuierlichen Stimulation
                      und damit zu einer Herunterregulierung dieser Rezeptoren, sodass die LH- und FSH-Spiegel sinken und der Testosteronwert auf Kastrationsniveau fällt.
                      Im Gegensatz dazu verhindern GnRH-Antagonisten die Freisetzung von LH und FSH durch eine Blockade des GnRH-Rezeptors.

                      In beiden Fällen bleibt indessen -anders als bei Abirateron- die Testosteronbildung über die Nebennieren unberührt.

                      In der Phase-3-Zulassungsstudie HERO wurde Relugolix bei über 900 Patienten mit neu diagnostiziertem Prostatakarzinom primär als Monotherapie
                      direkt mit Leuprolid verglichen. Im Ergebnis war Relugolix in dieser Situation überlegen.


                      https://www.iqwig.de/download/a22-10...sgb-v_v1-1.pdf

                      Einer Untergruppe von Patienten (n = 20), deren Krankheit während der Studie fortschritt, wurde zusätzlich Enzalutamid oder Docetaxel verabreicht.
                      Die anhaltende Testosteronunterdrückung litt dadurch nicht.
                      Bei einer Kombination mit Apalutamid wurde lediglich vermutet, dass die Relugolix-Exposition verringert sein könne. Eine Verabreichung erfolgte nicht.


                      https://www.clinical-genitourinary-c...068-X/fulltext

                      Einen Versuch mag es entsprechend der beiden eingangs genannten Studien auch in der Kombination mit Apalutamid Wert sein, ohne dazu die
                      Relugolix-Dosis verdoppeln zu müssen.


                      Liebe Grüße
                      Silvia
                      https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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                        Liebe Silvia,,
                        Danke für das Diskussionsmaterial. Bin gespannt, was mein Uro dazu sagt. Ich bin jedenfalls "wild entschlossen" das auszuprobieren, wohlwissend dass Apalutamid eben das Medikament ist, das den Krebs momentan klein hält.
                        Liebe Grüße
                        Arnold
                        Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                          So, der Versuch ist erstmal aufgeschoben. Mein Urologe hat vorgeschlagen zunächst doch noch eine Pamorelinspritze zu setzen und den Testo-Wert zu beobachten. Wir waren uns einig, dass die hauptsächliche Antitumorwirkung von Apalutamid (Erleada) ausgeht. Sollte diese in Konsequenz des ggf. weiter steigenden Testosterons nachlassen, haben wir vereinbart bis zum PSA-Wert 2,0 ng/ml zu warten und dann ein PSMA-PET/CT mit 89Zr in Homburg zu machen. Das Ergebnis wird dann für die weitere Therapie entscheidend sein. Einem Versuch mit Relugolix steht er ebenso positiv gegenüber, wie einer erneuten RLT. Jetzt erstmal Ruhe bis Mitte Juli.
                          Gruß Arnold
                          Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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