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    #46
    "Metastasenexplosion" ist keine regelhafte Folge einer Chemotherapie beim Prostatakrebs!

    Chemo wird angeboten, wenn man sich davon Vorteile für den Patienten in Bezug auf Lebenszeit und/oder Lebensqualität erhofft. Die Grundlage dazu bilden randomisierte- prospektive Studien, die aber immer einen Mittelwert abbilden! Leider schreitet die Krankheit in diesen Stadien dann auch im Verlauf unter Chemo voran, und die Metastasierung führt irgendwann zu Organversagen. Das wars dann.

    An welcher Stelle der Behandlung eine Lu177 Radionuklidtherapie die besten Ergebnisse zeigt, das ist bisher unklar. Sicher ist, dass man sie einsetzen sollte, solange der Patient die Nebenwirkungen ertragen kann. Das ist bei der Chemo aber auch nicht anders.
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      #47
      Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
      "Chemotherapie nicht optimal wenn keine CTCs" - vielleicht bei Leukämie? Sonst würde mich die Quelle interessieren.
      Umgekehrt funktioniert es: Chemotherapie kann eine Ausschüttung von Krebszellen ins Blut bewirken. Das könnte manche Metastasenexplosion nach Chemo erklären. Dazu https://link.springer.com/article/10...85-020-07376-1
      Keine CTCs nach Chemo könnte man dann so deuten, dass die Chemo nicht angeschlagen hat (und eine weitere das auch nicht tun wird).
      Wenn ich das recht interpetiere, stellt die Studie die Sinnhaftigkeit einer fruehen Chemotherapie in Frage?
      Nur der Wechsel ist bestaendig.

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        #48
        Die Studie schreibt auch, dass sich nach dem zweiten Chemo-Zyklus die Zahl der CTCs wieder normalisiert hat. Eine Chemo wird insgesamt mehr Wirkung gegen den Tumor haben als die Wirkung, die eine Erhöhung der CTCs verursacht. Also sollte man nicht auf eine Chemo verzichten um eine Erhöhung der CTCs zu vermeiden.

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          #49
          Die Chemo verringert fuer einen gewissen Zeitraum die Tumormasse und kann entsprechend die Lebenszeit verlaengern. Aber bei fortgeschrittenem Prostatakrebs waechst in der Mehrzahl der Faelle irgendwann wieder etwas mit zumeist kuerzeren Verdopplungszeiten nach.

          Stellt sich nach einer RP ein Rezidiv ein, beginnt man im Regelfall mit einer HT und erst spaeter mit einer Chemo. Bei ein paar hier im Forum hat man aber auch die Chemo zusammen mit einer HT eingesetzt. Da war meine Frage, ob man wegen der bekannten bzw befuerchteten Streuwirkung, bzw vermehrten CTC im Blut, oft auf eine fruehe Chemotherapie verzichtet?

          Oder ist der Zusammenhang komplexer und ich uebersehe irgendwas?
          Nur der Wechsel ist bestaendig.

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            #50
            Karl,

            ich habe noch nie gehört, dass man keine Chemo machen könne, wenn keine CTCs im Blut nachweisbar sind. Da stimme ich Martin zu, die Quelle sollte genannt werden.

            Man kombiniert eine Chemo mit einer Hormontherapie, wenn man sofort mit umfangreichen Knochenmetastasen diagnostiziert wird - also schon vor Operation oder Bestrahlung. Sonst hält man bei Prostatakrebs eine frühe Chemo nicht für sinnvoll und die Hormontherapie für ausreichend. Inzwischen wird auch bei umfangreichen Knochenmetastasen, wegen der Nebenwirkungen einer Chemo, die Hormontherapie mit Abirateron kombiniert. Studien zeigen hier den gleichen, teilweise besseren Erfolg. Aber mit der Zahl der CTCs hat diese Entscheidung nichts zu tun.

            In der Rezidiv-Situation setzt man Chemo ein, wenn Abirateron seine Wirkung verloren hat.

            Georg

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              #51
              Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
              Man kombiniert eine Chemo mit einer Hormontherapie, wenn man sofort mit umfangreichen Knochenmetastasen diagnostiziert wird....
              ....und bei der Erstdiagnose Viszeralmetastasen mit /oder ohne Knochenmetastasen.

              Franz

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                #52
                Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                "Metastasenexplosion" ist keine regelhafte Folge einer Chemotherapie beim Prostatakrebs!
                Da stimme ich zu und glaube nicht, etwas anderes geschrieben zu haben.
                Allerdings ist gesichert, dass Docetaxel chemoresistente Zellen "züchtet". Nicht nur hier https://www.nature.com/articles/bjc201778 , sondern auch in der aufwendigen Studie von Pienta u.a., hier im Forum verlinkt: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...e-Cancer-Cells
                Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                Chemo wird angeboten, wenn man sich davon Vorteile für den Patienten in Bezug auf Lebenszeit und/oder Lebensqualität erhofft. Die Grundlage dazu bilden randomisierte- prospektive Studien, die aber immer einen Mittelwert abbilden! Leider schreitet die Krankheit in diesen Stadien dann auch im Verlauf unter Chemo voran, und die Metastasierung führt irgendwann zu Organversagen. Das wars dann.
                Dieser Übersichtsartikel fasst gut die Situation bei PCa-Chemotherapie zusammen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5952475/
                Bei kastrationsresistentem PCa verschafft die Chemo demnach einen Überlebensvorteil von knapp 3 Monaten (aber erst seit Docetaxel). Bei Einsatz vor Resistenz sehen die Zahlen für M1-Patienten besser aus (1-2 Jahre), aber erstaunlicherweise nicht für M0.
                Und im adjuvanten Bereich ist noch unklar, wer profitiert, oder anders gesagt, der Vorteil für das Patientenkollektiv in dieser Studie war sehr gering: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6506419/

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                  #53
                  Martin,
                  der Ausdruck "massiven Metastasenexplosion" stammt von Reiner, nicht von Dir!
                  Docetaxel oder Cabazitaxel "züchtet" auch keine "chemoresistenten Zellen" heran, sondern selektiert sie, wie jede palliative Therapie bei Tumorerkrankungen. Ich persönlich gebe nicht so viel auf Petrischalen Experimente, denn die Übertragbarkeit In-Vivo ist nur sehr sehr selten gegeben.

                  Wegen der befürchteten Nebenwirkungen ist eine Chemotherapie äußerst unbeliebt, kann aber zielgerichtet eingesetzt sowohl die Lebenszeit, als auch die Lebensqualität verbessern. Gezwungen dazu wird aber keiner!
                  Who'll survive and who will die?
                  Up to Kriegsglück to decide

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                    #54
                    Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                    Wegen der befürchteten Nebenwirkungen ist eine Chemotherapie äußerst unbeliebt, kann aber zielgerichtet eingesetzt sowohl die Lebenszeit, als auch die Lebensqualität verbessern. Gezwungen dazu wird aber keiner!
                    Im Umgang mit den Nebenwirkungen einer Chemo hat sich in den letzten Jahren viel getan!
                    Gegen Übelkeit gibt es wirksame Medikamente, bei starkem Absinken der weißen Blutkörperchen wirksame Spritzen zur Förderung der Neubildung, Gefühlstörungen in Fingern werden mit gekühlten Handschuhen entgegengewirkt, usw...... Haarausfall sollte bei Männern kein großes Thema sein.

                    Wichtig für das Durchstehen einer Chemo ist eine halbwegs stabile Gesundheit und vielleicht auch eine positive Einstellung zur Chemo. Ich habe mich 2017 auf die Chemo gefreut und konnte die Zeit bis zum Chemobeginn kaum erwarten. Diese Einstellung hat mir wohl auch geholfen, die 3 oder 4 kritischen Tage (Geschmacks- und Stimmungsveränderungen) in jedem Chemozyklus besser zu verkraften.

                    Franz

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