Ich erstelle dieses Thema mit der Hoffnung, hier eine Plattform zu eröffnen, in der Antiandrogen-Monotherapien (mit Flutamid, Bicalutamid, Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid) der normalen ADT bzw. der kombinierten ADT mit einem Antiandrogen gegenübergestellt werden. Neben den vorhandenen Nebenwirkungen wäre vor allem auch interessant, wie lange die Monotherapie wirkt, ob sie auch intermittierend angewandt werden kann und wann sie durch eine ADT abgelöst werden sollte.
Warum benutze ich die Antiandrogen-Monotherapie anstatt einer normalen ADT oder einer ADT-Kombinationstherapie? Ich hatte vor einem Jahr eine ADT mit Leuprolinacetat begonnen, aber nach 2 Monaten wegen der für mich sehr unangenehmen Nebenwirkungen abgebrochen.
Nach meiner jetzigen, inzwischen gut 6 Monate langen Apalutamid-Monotherapie ist der PSA-Wert von 7 ng/ml auf 0.01 ng/ml zurückgegangen, die Nebenwirkungen sind bei mir gering (!) bis auf das Wachstum der Brustdrüsen, das angeblich bei 50% der Patienten auftritt. Die Brustdrüsen mußte ich mir vor kurzem operativ in lokaler Betäubung entfernen lassen. Eventuell könnten bei mir noch gelegentliche leichte Gelenkschmerzen von der Therapie herrühren. Das PSMA-PET-CT zeigt nach 6 Monaten Therapie nur noch sehr geringe Anreicherungen im Bereich zweier Lymphknoten, diese sind aber in der Größe stark reduziert. Einige andere, vor einem halben Jahr im PET noch sichtbare Anreicherungen sind im Rauschen verschwunden. Bisher wurden bei mir keine Knochenmetastasen festgestellt.
Das Testosteron ist ebenso wie das Estradiol (Östrogen) um ca. 20% über meinen Normalpegel angestiegen. Allerdings ist dieser erhöhte Testosteronspiegel überhaupt nicht zu spüren, eher ist das Gegenteil der Fall. Wahrscheinlich wird das Testosteron nicht nur an der Prostatakrebszelle sondern auch überall sonst erfolgreich blockiert.
Bisher habe ich diesem Forum und anderswo fast nur Beiträge über Monotherapien mit Bicalutamid gelesen und bin sehr interessiert daran, wer ebenfalls eine Monotherapie mit Enzalutamid, Apalutamid oder Darolutamid durchführt und welche Erfahrungen er damit hat. Eine Enzalutamid -Studie mit hormonsensitiven Patienten (Long-term Efficacy and Safety of Enzalutamide Monotherapy in Hormone-naive Prostate Cancer: 1- and 2-Year Open-label Follow-up Results, https://www.europeanurology.com/arti...70-6/fulltext) lief nur über 2 Jahre und zeigte in dieser Zeit im wesentlichen die Gleichwertigkeit zur ADT bei reduzierten Nebenwirkungen.
Eine Behandlung mit Apalutamid ist mit ca. 3000 Euro/Monat sehr teuer (Enzalutamid vergleichbar, Darolutamid noch teurer), zum Glück bezahlt sie meine Krankenkasse.
Für mich stellt sich im Augenblick die Frage, wie lange ich die Therapie fortsetzen soll oder ob irgendwann auch eine Unterbrechung sinnvoll wäre. Aus der Literatur und Patientenberichten über die Bicalutamid-Monotherapie kann ich keine Strategie ableiten, ein Vergleich mit der normalen intermittierenden ADT ist wegen der unterschiedlichen Wirkungsweise wohl nicht sinnvoll.
Zunächst erscheint es wenig sinnvoll, eine intermittierende Therapie anzustreben. Sobald das Antiandrogen abgesetzt wird und der Medikamentenspiegel abgesunken ist, kann die Krebszelle wieder ungestört wachsen. Das Testosteron bleibt ja die ganze Zeit erhalten und steht sofort zur Verfügung. Das ist ein großer Unterschied zur ADT, da dort zunächst die Hormonproduktion wieder angeworfen werden muß.
Allerdings sollte man hoffen, dass während der Anwendung ein wesentlicher Teil der Krebszellen abgestorben ist und es eine Zeitlang dauert, bis die ursprüngliche Anzahl wieder hergestellt und der PSA-Wert auf den Ausgangswert zurückkehrt.
Die entscheidende Frage lautet: Ist für die Progression der Krankheit oder dem Gesamtüberleben die unterbrochene Einnahme nun ein Vorteil oder ein Nachteil?
Unter den Patientenberichten habe ich zumindest einen Fall gefunden, bei dem der PSA-Wert während der Unterbrechung einem konstanten Wert zustrebt und nicht sofort exponentiell anwächst. Damit ist natürlich noch nichts über das Gesamtüberleben ausgesagt.
Einige Mitpatienten haben versucht, unter Bicalutamid die Menge des Wirkstoffs so weit zu verringern, ohne daß ein großer PSA-Anstieg auftrat. Ziel war es, damit die Dauer der Anwendung zu verlängern. Leider kann ich die entsprechenden Berichte nicht mehr finden. Wäre dies sinnvoll?
Soweit meine gegenwärtigen Überlegungen.
Benton
Warum benutze ich die Antiandrogen-Monotherapie anstatt einer normalen ADT oder einer ADT-Kombinationstherapie? Ich hatte vor einem Jahr eine ADT mit Leuprolinacetat begonnen, aber nach 2 Monaten wegen der für mich sehr unangenehmen Nebenwirkungen abgebrochen.
Nach meiner jetzigen, inzwischen gut 6 Monate langen Apalutamid-Monotherapie ist der PSA-Wert von 7 ng/ml auf 0.01 ng/ml zurückgegangen, die Nebenwirkungen sind bei mir gering (!) bis auf das Wachstum der Brustdrüsen, das angeblich bei 50% der Patienten auftritt. Die Brustdrüsen mußte ich mir vor kurzem operativ in lokaler Betäubung entfernen lassen. Eventuell könnten bei mir noch gelegentliche leichte Gelenkschmerzen von der Therapie herrühren. Das PSMA-PET-CT zeigt nach 6 Monaten Therapie nur noch sehr geringe Anreicherungen im Bereich zweier Lymphknoten, diese sind aber in der Größe stark reduziert. Einige andere, vor einem halben Jahr im PET noch sichtbare Anreicherungen sind im Rauschen verschwunden. Bisher wurden bei mir keine Knochenmetastasen festgestellt.
Das Testosteron ist ebenso wie das Estradiol (Östrogen) um ca. 20% über meinen Normalpegel angestiegen. Allerdings ist dieser erhöhte Testosteronspiegel überhaupt nicht zu spüren, eher ist das Gegenteil der Fall. Wahrscheinlich wird das Testosteron nicht nur an der Prostatakrebszelle sondern auch überall sonst erfolgreich blockiert.
Bisher habe ich diesem Forum und anderswo fast nur Beiträge über Monotherapien mit Bicalutamid gelesen und bin sehr interessiert daran, wer ebenfalls eine Monotherapie mit Enzalutamid, Apalutamid oder Darolutamid durchführt und welche Erfahrungen er damit hat. Eine Enzalutamid -Studie mit hormonsensitiven Patienten (Long-term Efficacy and Safety of Enzalutamide Monotherapy in Hormone-naive Prostate Cancer: 1- and 2-Year Open-label Follow-up Results, https://www.europeanurology.com/arti...70-6/fulltext) lief nur über 2 Jahre und zeigte in dieser Zeit im wesentlichen die Gleichwertigkeit zur ADT bei reduzierten Nebenwirkungen.
Eine Behandlung mit Apalutamid ist mit ca. 3000 Euro/Monat sehr teuer (Enzalutamid vergleichbar, Darolutamid noch teurer), zum Glück bezahlt sie meine Krankenkasse.
Für mich stellt sich im Augenblick die Frage, wie lange ich die Therapie fortsetzen soll oder ob irgendwann auch eine Unterbrechung sinnvoll wäre. Aus der Literatur und Patientenberichten über die Bicalutamid-Monotherapie kann ich keine Strategie ableiten, ein Vergleich mit der normalen intermittierenden ADT ist wegen der unterschiedlichen Wirkungsweise wohl nicht sinnvoll.
Zunächst erscheint es wenig sinnvoll, eine intermittierende Therapie anzustreben. Sobald das Antiandrogen abgesetzt wird und der Medikamentenspiegel abgesunken ist, kann die Krebszelle wieder ungestört wachsen. Das Testosteron bleibt ja die ganze Zeit erhalten und steht sofort zur Verfügung. Das ist ein großer Unterschied zur ADT, da dort zunächst die Hormonproduktion wieder angeworfen werden muß.
Allerdings sollte man hoffen, dass während der Anwendung ein wesentlicher Teil der Krebszellen abgestorben ist und es eine Zeitlang dauert, bis die ursprüngliche Anzahl wieder hergestellt und der PSA-Wert auf den Ausgangswert zurückkehrt.
Die entscheidende Frage lautet: Ist für die Progression der Krankheit oder dem Gesamtüberleben die unterbrochene Einnahme nun ein Vorteil oder ein Nachteil?
Unter den Patientenberichten habe ich zumindest einen Fall gefunden, bei dem der PSA-Wert während der Unterbrechung einem konstanten Wert zustrebt und nicht sofort exponentiell anwächst. Damit ist natürlich noch nichts über das Gesamtüberleben ausgesagt.
Einige Mitpatienten haben versucht, unter Bicalutamid die Menge des Wirkstoffs so weit zu verringern, ohne daß ein großer PSA-Anstieg auftrat. Ziel war es, damit die Dauer der Anwendung zu verlängern. Leider kann ich die entsprechenden Berichte nicht mehr finden. Wäre dies sinnvoll?
Soweit meine gegenwärtigen Überlegungen.
Benton
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