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Fortgeschrittenes Prostatakarzinom

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    Fortgeschrittenes Prostatakarzinom

    Hallo zusammen,

    ich bin derzeit in einer Medikamentenstudie und wurde vor kurzem von Reiner_mit_E (lieber Gruß an dieser Stelle… ) gebeten, diesen Sachverhalt mal in einem Thread zu beschreiben.
    Vielleicht ist es ja auch für den ein oder anderen interessant.

    In Kurzform steht auch alles in meiner Bio, aber ich fange trotzdem mal ganz von vorne an. Ich bin jetzt genau 5 Jahre “dabei“. War bei der Erstdiagnose 49 Jahre.
    Initialer PSA war 950, Gleason 4+4=8 (alle 12 Stanzen zu 100% infiltriert). Ausgedehnte Metastasierung in Lymphknoten und Skelett (Beckenbereich).

    Man mag es nicht glauben aber es war ein Zufallsbefund. Ich war eigentlich im Nov 2015 wegen einer Nierenstein-OP im KHS. Da ist dann der “leicht“ erhöhte PSA auffällig geworden.
    Die Kontrollmessung war dann schon bei 1016. Ich hatte im Vorfeld keine Beschwerden, die auf ein Problem mit der Prostata hin deuteten. Ausser zeitweise leicht ziehende Schmerzen im Oberschenkel. Auch derTastbefund bei Hausarzt und Urologe war unauffällig.

    Es wurde sofort mit ELIGARD (später TRENANTONE) begonnen. Im Juni 2016 sechs Zyklen Chemo (DOCETAXCEL). Mein Uro war mit dem Ergebnis der Chemo nicht ganz zufrieden. Der PSA hat geschwankt zwischen 20 und 6 und zum Ende der Chemo gab es nur noch eine Richtung: nach oben. Es wurde ein PSMA-PET/CT gemacht.
    Da habe ich geleuchtet wie ein Tannenbaum. Zum damaligen Zeitpunkt hätte eine PSMA-Therapie wohl recht gut gewirkt.

    Ich hatte dann die Wahl: Chemo als Dauertherapie oder ZYTIGA. Ich habe mich für letzeres entschieden und das war auch gut. Keine Nebenwirkungen und der PSA ist bis Mai 2017 auf 0,32 runter. Anfang 2017 hatte ich dann noch eine Prostata-OP. Hauptziel der OP war die potentielle Vermeidung von Spätkomplikationen wie Abdrücken der Harnröhre usw.

    Mitte 2018 hatte ich auf einmal Schmerzen, die über den rechten Oberschenkel ins Bein (teilweise bis in den Fuß) ziehen. Zum Teil sehr extrem, ich konnte noch 200m Gehstrecke am Stück bewältigen. Ein MRT hat eine Synovialzyste an LW4/5 ergeben. Der Nerv wurde extrem gequetscht. Das wurde neurochirurgisch behandelt (operiert).Danach war erstmal wieder alles gut. Ob hier ein Zusammenhang zu der PCa-Erkrankung bestand, vermag ich nicht zu sagen. Ich denke aber indirekt schon irgendwie...

    Gegen Ende 2018 ist der PSA stetig wieder bis auf einen Wert >10 angestiegen. Mein Uro hat dann zu XTANDI gewechselt. Leider gab es hier eine Kreuzresistenz mit ZYTIGA.
    Oder anders herum: es hat nicht viel gebracht. Der PSA ist minimal langsamer angestiegen. Anfang 2019 machten sich dann Schmerzen in der linken Hüfte bemerkbar.
    Das wurdebestrahlt (IMRT). Danach war es für einige Zeit ok.

    Der PSA hat einen leichten Knick nach unten gemacht, ist dann aber so 2-3Monate nach der Bestrahlung wieder stärker gestiegen. Dann habensich Schmerzen in der rechten Hüfte
    bemerkar gemacht. Das hat sich nach und nach gesteigert. Die Metastase (n) saßen wohl an einer sehr ungüstigen Position: ich hatte oft ISG-Blockierungen mit Schmerzen die in den
    Oberschenkel ziehen. Nach und nach habe ich die Schmerzmittel (IBU / NOVALGIN und TILIDIN) bis auf die maximaleTagesdosis ausgereizt.

    Mein Uro wollte unbedingt eine PSMA-Therapie für mich. Leider hat dasPSMA-PET/CT diesmal nur eine schwache PSMA-Expression gezeigt. Es hätte keinen großen Erfolg gebracht.
    Ein kurz danach erfolgtes SPECT-CT hat gezeigt, das das Kontrastmittel sehr gut von den Knochenmetastasen aufgenommen wird. Da ich in der Hauptsache Skelett-Metastasen hatte, die Lymphknotenmetastasen eher klein waren und es keine viszeralen Metastasen gab, wurde mir eine Behandlung mit XOFIGO vorgeschlagen. Anfang August 2019 war die erste Injektion.

    XTANDI wurde in dieser Zeit abgesetzt. Geplant waren 6 Injektionen im Abstand von 4 Wochen. Nach 3 Behandlungen hatte sich mein PSA mehr als verdoppelt.
    Es wurde ein PSMA-PET/CT sowie ein FDG-PET/CT durchgeführt und entschieden, die Behandlung nach der 4. Injektion abzubrechen. Leider hat die Bildgebung Progression der
    Knochenmetastasen gezeigt. Es wurde auch in den Raum gestellt, das es sich um einen neuroendokrinen Tumor handeln könnte. Immerhin hat XOFIGO die Schmerzen bei vertretbaren Nebenwirkungen leicht reduziert.

    Seit Nov 2019 wird meine Behandlung bei einer Onkologin fortgesetzt. Es wurde veranlasst, Tumormaterial genetisch zu untersuchen. Bei bestimmten Gendefekten oder Biomarkern
    können sich u.U. auch noch Therapieoptionen ergeben. Leider war dies bei mir nicht der Fall. Im Januar 2020 wurde von der Onkologin eine Knochenmark-Biopsie durchgeführt.
    Hiermit konnte ausgeschlossen werden, das der Tumor neuroendokrin entartet ist.

    Es wurde erstmal die Behandlung mit XTANDI fortgesetzt. Leider mit weiterer Progression, wenn auch relativ langsam.
    Im Februar 2020 waren die Schmerzen wieder sehr stark. Es wurde dann die rechte Hüfte bestrahlt. Bereits nach dem 3. Bestrahlungstag (!) haben sich die Schmerzen spürbar reduziert. Die ständigen ISG-Blockierungen waren “Geschichte“. Währrend und nach der Bestrahlung wurde die Behandlung mit XTANDI fortgesetzt.

    Meine Onkologin hat vorgeschlagen, zu gegebener Zeit eine Chemo zu machen (CABAZITAXEL). Es gab aber keinen Druck, die Chemo sofort zu beginnen.
    Es gab noch einen weitere Alternative: das molekulare Tumorboard (wo die genetische Untersuchung erfolgte) hat auf eine Medikamentenstudie verwiesen, die u.U. einen Vorteil bringen könnte. Ich habe mich dann letztendlich entschieden, diese Studie mal zu probieren.

    Das Medikament heißt MAK683 (Novartis). Die Studie ist die NCT02900651

    Nach diversen Voruntersuchungen – u.a. CT-gesteuerte Punktion einer Lymphknotenmetastase - ging es dann im Mai 2020 los.
    Jeden Tag 500mg MAK683 in Kapselform. Dieses Medikament ist nicht speziell für PCa, es zeigt bei mehreren Malignitäten Wirkung. Es handelt sich um eine Phase I-Studie.
    Bis März 2020 wurden – bis dahin –ca. 100 Patienten damit behandelt.

    Es zeigt nicht bei jedem Patienten eine anti-tumoröse Wirkung. Warum das so ist, wird noch untersucht. In regelmäßigen Abständen erfolgen Laborkontrollen.
    Alle 2 Monate wird ein CT gemacht. Es wurden diverse Lymphknoten-Metastasen als “Targets“ festgelegt. Man schaut dann, ob sich die Lymphknoten in der Größe ändern.
    Daraus läßt sich dann die therapeutische Wirkung ableiten.

    Egal wie, mir hat es bis jetzt seit fast 8 Monaten ein Stable-Disease gebracht. Die Metastasen sind zwar nicht kleiner geworden, aber eben auch nicht größer. Insofern kann man schon sagen, das ich von dieser Studie profitiere und ich kann die – irgendwann notwendige Chemo –noch etwas nach hinten schieben. Die Nebenwirkungen sind auch sehr gering.
    In den letzten Wochen ist der PSA wieder etwas stärker angestiegen (aktuell 85,1).


    Ich habe mal den folgenden Absatz aus der Studienbeschreibung kopiert und ins deutsche übersetzt.
    Da wird eingegangen auf die Wirkungsweise von MAK683.

    "[...] In Krebszellen führen bestimmte schädliche Veränderungen dazu,dass die Aktivität einiger Gene, welche für die Regulation des Zellwachstums, der kontrollierten
    Vermehrung von Zellen aber auch
    der Reparatur von Zellschäden verantwortlich sind, unterdrückt oder sogar ausgeschaltet werden.
    Dies nennt man epigenetische Fehlfunktion. Das Unterdrücken und Abschalten dieser Gene wird verursacht durch einen bestimmten Proteinkomplex.
    Das übermäßige Vorhandensein dieses Proteinkomplexes wurde in verschiedenen Krebserkrankungen festgellt und kann unter anderem mit einer schlechteren
    Prognose und dem Fortschreiten der Erkrankung, also
    dem Wachstum und der Ausbreitung der Krebszellen, assoziert werden.
    MAK683 ist ein sog. Inhibitor, der den
    Proteinkomplex erkennt und dessen Funktion hemmt. Dadurch könnten diese unterdrückten bzw. ausgeschalteten Gene
    wieder reaktiviert werden, was zum Stopp des Krebswachstums und zum Absterben von Krebszellen
    führen kann... [...]"

    Viel mehr kann ich auch nicht dazu sagen. Ich werde von Zeit zu Zeit ein Update machen und darüber informieren wie es weiter läuft.
    Das nächste CT ist noch im Dezember geplant. Wie gesagt … vielleicht ist es ja für den ein oder anderen ja interessant.

    Viele Grüße
    Theo

    #2
    Hallo Theo, vielen Dank für Deine Mühe. Ich kann sagen, für mich hat sich deine Mühe gelohnt. Da ich mich auch mit dem fortgeschrittenen PCa rumschlage gibt mir Dein Bericht etwas Hoffnung, dass ich vielleicht auch eine wirksame Therapie finde.
    Nur befürchte ich dass es schwer wird einen Arzt zu finden, der sich so sehr mit diesen Methoden beschäftigt.
    Werde versuchen beim nächsten Termin mal das Thema anzusprechen. Dir noch einen guten Tag und ein schönes 2.Advend Wochenende
    LG Urs
    https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

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      #3
      Hallo Ursus,
      da muss man schon zu den Onkologen gehen. Mein Uro wollte z.B. von dem Thema "Genetische Untersuchung" nichts wissen. Es schadet auch nicht, mal im NCT (UK Heidelberg) oder ITZ (UK Freiburg) vorstellig zu werden. Meine Studie läuft im ITZ. Leider ist es schon so, das man selber etwas die Initiative ergreifen muss. Auch Dir schon mal einen schönen und besinnlichen Advent.

      Kommentar


        #4
        Servus Theo

        und vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich denke , diese Behandlungen in der Art werden die Zukunft sein und immer wichtiger. Es freut mich vor allem, das Du mit den Nebenwirkungen keine zu großen Probleme hast. Ich werde Deine weiteren Updates mit Interesse verfolgen. Aufgefallen ist mir , das Du von Juli bis September eine Verdoppelungszeit des PSA Wertes von ca. 5 Monaten hattest und von September bis November bei ca. 12 Monaten liegst. Das würde meiner laienhaften Meinung ja bedeuten, das Studienmedikament hat die letzten 2 Monate richtig gut angeschlagen trotz leichter PSA Erhöhung.

        ( PSA Verdopplung errechnet mit https://www.labor-limbach.de/laborre...dopplungszeit/ )

        Ich wünsch Dir , das es so ist und das Deine Nebenwirkungen und Schmerzen klein bleiben .

        In dem Sinne Theo lieber Gruß zurück

        Reiner
        PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

        Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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          #5
          @Reiner:

          ...wobei meinen Ärzten im Moment der PSA nicht so wichtig ist. Die schauen mehr auf die Bildgebung - und die sieht noch ganz ok aus.

          Alle Target-Lymphknoten sind in etwa gleich groß geblieben.
          Auch bei den Skelett-Metastasen tut sich nichts.
          Und neue Metastasen haben sich bis jetzt auch nicht gebildet.

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            #6
            Hallo Theo,

            verstehe ich vollkommen. Wichtiger ist , das die Metas nicht mehr wachsen oder mehr werden. Die Studie an der Du teilnimmst dürfte diese sein:


            Wenn ja, ist das Abschlußdatum auf Januar 2021 terminiert und man könnte dann bald mit Ergebnissen rechnen. Ich gehe mal davon aus, das Du MAK 683 weiternehmen kannst. Vielleicht kannst Du noch etwas zur Art der Nebenwirkungen sagen und wie Deine Blutwerte aussehen.

            Danke Theo

            Gruß Reiner
            PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

            Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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              #7
              In der Regel kann man das Studienmedikament weiternehmen. Solange halt wie man davon profitiert.

              Nebenwirkungen:
              ab und an etwas Übelkeit und Durchfall. Mein Ruhepuls hat sich bei 50-60 eingependelt, also recht niedrig. Das war es dann auch schon.

              Meine Blutwerte haben sich auch nicht groß verschlechtert. Seit XOFIGO ist mein Hb etwas niedriger, aber das war ja schon vorher.

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                #8
                Kurzes Update:

                ...seit Mai 2020 in der Studie mit MAK683.
                Im Dezember war Kontoll-Termin am UKF (CT und Labor).

                Der PSA steigt weiter und liegt jetzt bei 99,7 ...

                Datum // PSA [ng/ml] // Alk.Phosph. [U/l]
                16.12.20 99,7 86
                21.10.20 85,1 80
                23.09.20 76,5 80
                26.08.20 58,5 74
                14.07.20 58,3 84
                15.02.20 63,5 211

                Bei den Lymphknoten sticht eine heraus: 44% Vergrößerung in 2 Monaten. Zwei weitere LK sind moderat gewachsen (+8% und +5%) und erfüllen noch die Bedingung (+/- 20%) für ein Stable-Disease.

                Bei den Skelett-Metastasen zeigt sich fast durchgängig eine Mehrsklerosierung.
                Die Docs sind sich nicht 100% sicher, ob es ein Therapieffekt ist oder Progredienz.

                Keine viszerale Metastasen.
                Keine neuen Läsionen.

                Auch am allgemeinen Befinden hat sich nichts verändert. Bis auf moderate Schmerzen die sich mit IBU, NOVALGIN + TILIDIN gut kontrollieren lassen, ist alles gut.

                Im Februar ist bereits der nächste Termin für Labor und Bildgebung. Dann muss man mal schauen. Wenn es nur diese eine Metastase ist, die deutlich progredient ist, dann könnte man diese eventuell auch bestrahlen. Aber erstmal geht es noch weiter mit der Studie.

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                  #9
                  Hallo Theo, Mitbetroffene,

                  sorry, dass ich deinen Thread erst jetzt zur Kenntnis genommen habe. @Reiner hat mein Blickwinkel geschärft. Danke Reiner an dieser Stelle auch für deine Glückwünsche zum Geburtstag, habe mich wirklich darüber gefreut.

                  @Theo, als langjähriger Mitbetroffener hatten wir einen ehemals großen Kreis von Gleichgesinnten, welcher sich leider jedoch stark verkleinert hat.
                  Mein Rat, lass die Hände von Xofigo - eigene und fremde Erfahrungen - der Alpha Strahler geht ans Knochenmark und beeinträchtigt stark das Blutbild. Der Benefit war nicht nur bei mir sehr, sehr bescheiden.

                  Phase 1 Studien sind ein Versuch, ob das Medikament Wirkung zeigt oder nicht. Das 2 oder 3 besser sind liegt auf der Hand, da ja auch noch Änderungen aus Phase 1 miteinfließen.

                  Wie du schon bemerkt hast, sind Mehrsklerosierung sowohl positiv als auch negativ zu werten. Blastische Repararturprozesse am Knochen führen sowohl zu Neuverkalkungen und auch zur Überlagerung von schlecht reparierten Läsionen.
                  Dazwischen kann ein Ruhen der M. möglich sein, Seneszenz genannt. Schwerbetroffen nutzen gerne die Zeit des OS ohne Medikation.
                  Andererseits läutet die M. nicht,wenn sie aufwacht und losschlägt.

                  Sorgen macht mir bei dir, das Ansteigen des AP Wertes. Steigt er an, löst sich Kalzium aus den Knochen auf und die Balance von Neu/Abbau von Knochen kommt in Schräglage. Hier hast du schon selber eine Progredienz vermutet.
                  Also der PSA ist nicht alles, in der Bildgebung CT können gute Diagnostiker sehen, ob eine M. ruht, welche aktiv sind, welche sklerosiert sind und unterhalb der Verkalkung weiter brodeln. Diese gilt es zu finden und zu behandeln.

                  Hier möchte ich erst einmal nicht weitergehen, sehe aber, dass du offenbar in guten Händen bist und die Genetik, die Entartung des Tumors, die Mutationstreiber als Achillesverse erkannt hast, mit deiner Onkologin und den neueren Ansätzen aufgeschlossen bist.

                  Ja, es gilt OS zu gewinnen, denn die Therapien beim PCa werden die nächsten Jahre sich verändern und manche althergebrachten Therapien werden dann in die Tonne landen. Diese Zeitphase gilt es jetzt zu überbrücken.

                  Gruss
                  Hans-J.
                  Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                    #10
                    @Hans-J.

                    Danke für die Hintergrundinfos.
                    Vier Zyklen XOFIGO hatte ich bereits. Hat nicht viel gebracht und seitdem ist mein Hb-Wert etwas erniedrigt. Der AP-Wert ist im Moment noch im grünen Bereich. Der aktuellste Wert ist oben.

                    Wegen der Phase I Studie: ich bin komplett ohne Erwartungen rein gegangen. Es war zu dem Zeitpunkt auch kein Druck da, sofort eine Therapie zu machen. So gesehen ist das optimal gelaufen. Ich hatte mehrere Monate ein Stable Disease.
                    In Phase III kann man natürlich das Pech haben, das man mit Placebo behandelt wird.

                    Viele Grüße Theo

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                      #11
                      @Theo,

                      Habe sehr wohl den AP - alt - neu gesehen, evtl. auch eine Korrelation hierzu in Verbindung zu Xofigo gesehen, da hier von der Wissenschaft ein Benefit erwartet wird.
                      Aber die Tatsache, dass ein Knochenumbauprozeß - Gleichgewichtsstörung - im Februar 2020 stattgefunden hat, würde mein Augenmerk weiter geschärft darauf ruhen lassen. Das wollte ich dir mitteilen.
                      Gut, dass du Xofigo mit Unterbruch nahmst. Xofigo soll ja - auf Basis des Kalziums - hier aktiv sein. Nur bei der Rückbildung von Knochenmetastasen haben nicht nur ich, sondern auch andere mehr erwartet.

                      Hamburg, Freiburg und Tübingen, Jena und Dresden u.a. forschen alle an unterschiedlichen Wegen der Genetik, der Mutationstreiber, der Immuntherapie ohne richtig weiter beim PCa zu kommen.

                      Was wäre für ein purchasing power zu erwarten, wenn man dieses Wissen bündeln und konzentriert zur Reife führen würde.
                      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                        #12
                        Hallo Theo,

                        danke für den neuen Bericht. Freut mich für Dich, das Du mit moderaten Schmerzen zurechtkommst. Immerhin keine viszeralen Metastasen und keine weiteren Läsionen . Das sehe ich schon mal als Erfolg an.

                        Hallo Hans

                        Wenn der AP Wert ansteigt, sich dann Kalzium aus dem Knochen löst und somit der Neuaufbau beziehungsweise Abbau in Schräglage gerät, müsste sich das dann auch in irgendeiner Weise am Blutwert des Kalziums erkennen lassen.

                        Meine Frage kommt daher, da ich bisher immer auf meinen Kalziumwert Augenmerk gelegt habe, da es ja heißt, es ist wichtig, das Kalzium auch richtig aufgenommen wird um in die Knochen zu kommen ?
                        ( Mein Wert war allerdings bei einem AP von 450 genauso im Rahmen wie bei einem AP Wert von 80 )

                        Beste Grüße an Euch
                        Reiner
                        PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

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                          #13
                          Hallo @all,
                          Reiner, unser Körper ist eine Wundertüte, wenn man die Eigenreparaturmechanismen betrachtet. AP Anstieg kann auch noch andere Ursachen haben, aber in unserem Falle - PCa - soll man den Anstieg als Frühwarnsystem richtig deuten, wenn die Organe - Leber, Galle - ok sind. Dann also die Knochen.
                          Da - im Normalfall ja die Auf- u. Abbauprozesse des Knochens funktionieren, haben Metastasierte halt eine böse Störung.
                          Kalzium kann ganz normal sein, wenn das Gleichgewicht von Aufbau = Rekalzifizierung und Abbau passen. Als Trigger zum Einbau gilt D3 + K2. Letzter ist der Zünder zum Einbau von Kalzium.
                          Das Paradoxe ist eben, das Kalzium eingelagert wird und Skleroisiert. Alle freuen sich. Aber oftmals ist der Unterbau morsch und spröde, also nicht mehr so tragfähig wie der Knochen ohne Läsion. Das ist unabhängig von lytischen oder blastischen M. oder den gemischten Metastasen.
                          So kann sich Kalzium auch an Stellen anlagern, wo der Wachstumsstimmulus Mangel signalisiert. Entsprechend sind an den Blutwerten keine Veränderungen erkennbar. Steigt der Kalzium jedoch im Serum, sollte das Klingelzeichen gehört werden.

                          Ob eine Hyperkalzämie dann vorliegt - induziert von der Ausschwemmung bei osteolytischen M. - muß dann abgeklärt werden.
                          Dieses Alarmzeichen kann dann zu einer Bilddiagnostik führen.

                          Liebe Grüsse
                          Hans-J.
                          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                            #14
                            Danke Hans und entschudige immerwährende Fragen, aber ich möchte gerne mehr wissen . Ich weis nicht ob Theo das auch so sieht, aber ich denke Deine Antworten helfen ihm und anderen Betroffenen auch weiter.

                            Wenn ich nur an meine normalen Blutuntersuchungen denke, weis ich immer noch nicht welche Werte wirklich wichtig sind. Letztes Mal wurde ich von der Sprechstundenhilfe gefragt, " welche Werte hätten Sie den gern " Kleines Blutbild und ... Das ist jetzt aber kein Vorwurf an meinen Urologen und die Damen dort, besser könnte ich glaube ich nicht betreut werden. Mit allen in der Praxis kann ich auf Augenhöhe sprechen, aber alles weis man hier auch nicht. ( Kann man auch nicht , speziell außerhalb der Leitlinien )

                            Reiner
                            PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

                            Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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                              #15
                              JEDER Input ist willkommen. Schwierig wird es manchmal, wenn man den Input mit dem betreuenden Arzt besprechen möchte. Meine jetzige Onkologin ist da aber echt super. Man kann auf "Augenhöhe" reden. Davor wurde ich von einem Urologen betreut. Ich hatte da initiativ schon mal vorgeschlagen, Tumormaterial genetisch untersuchen zu lassen. Er ist mir ins Wort gefallen und hat versucht, es mir auszureden.
                              Viele Grüße Theo

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