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Vergleichbarkeit von Krankheitsverläufen

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    Vergleichbarkeit von Krankheitsverläufen

    Hallo,

    nachdem ich täglich sowohl hier als auch bei myprostate.eu reinschaue, frage ich mich, inwieweit man die Krankheitsverläufe unterschiedlicher Patienten miteinander vergleichen kann. Ist es zum Beispiel sinnvoll oder eher unsinnig, einen Patienten, der sich einer RPE unterzogen hat, mit Patienten zu vergleichen, denen die Prostata nicht entnommen wurde? Kann man also zum Beispiel in einem fortgeschrittenen Stadium den Anstieg des PSA-Wertes (unter Hormontherapie) eines Operierten mit dem eines Nichtoperierten vergleichen oder wird der PSA-Wert bei einem nichtoperierten Patienten generell schneller steigen, da noch Prostatagewebe vorhanden ist?

    Danke,
    Anja

    #2
    Es hat einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Therapieverlauf, ob man operiert, bestrahlt oder nur mit Hormontherapie behandelt wird. Wenn die Prostata nicht behandelt wurde, sind noch viele Tumorzellen da, aus denen sich resistente Tumorzellen bilden können. Daher wirkt die Hormontherapie länger, wenn die Prostata operiert oder bestrahlt wurde. Es sei denn, es waren schon bei der Diagnose überall Metastasen zu finden. Dann gibt es sehr viel Tumorzellen außerhalb der Prostata und die Operation oder Bestrahlung haben keinen deutlichen Einfluss.

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      #3
      Zitat von elenya_82 Beitrag anzeigen
      ....nachdem ich täglich sowohl hier als auch bei myprostate.eu reinschaue, frage ich mich, inwieweit man die Krankheitsverläufe unterschiedlicher Patienten miteinander vergleichen kann.....
      Hallo Anja,
      Vergleiche beruhend auf Patientenangaben aus „myprostate“ oder aus Berichten des Forums sind meist nicht leicht, manchmal auch gar nicht zu erstellen.
      Bei einem Vergleich der Krankheitsverläufe sollten auch andere Erkrankungen, die bereits vor der Diagnose "Prostatakrebs" bekannt waren oder nach Behandlungsbeginn aufgetreten sind, berücksichtigt werden.

      - So verschlechtert z. B. Typ-II-Diabetes bei PK-Diagnose, um nur ein Beispiel zu nennen, den weiteren Krankheitsverlauf und die Prognose.


      - Körperliche Fitness bei Diagnosestellung und der Erhalt oder der Wiederaufbau guter Fitness beim weiteren Verlauf der Erkrankung und bei den Behandlungen sollen sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken.

      ----------------------------------------------------
      Bei den Einträgen in „myprostate“ oder auch bei den Texten hier im Forum wird nicht immer auf Begleiterkrankungen und/oder körperliche Fitness eingegangen.
      Krebsdiagnose und Verlauf sind den meisten von uns am wichtigsten und stehen so erwartungsgemäß im Vordergrund.

      Und die körperliche Fitness ist ein subjektiver Begriff, dazu können wir Männer, wenn wir davon berichten, sehr unterschiedliche Vorstellungen haben.


      Franz

      https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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        #4
        Anja,
        ein interessantes Thema, weit über die konkrete Frage hinaus, die ziemlich schnell und einfach zu beantworten wäre:

        NEIN, jeder Patient reagiert anders auf die gleiche Therapie, auch bei scheinbar identischen Ausgangssituationen. Deshalb werden Studien gemacht, um die statistische Breite zu erhöhen. Das hat sich soweit bewährt.

        Sind dann die vielen Erfahrungsberichte nicht alle für die Katz? Hm, schwierig zu beantworten, da auch noch eine menschliche emotionale Komponente hier mit reinspielt. Manchmal denke ich mir schon, dass diese anekdotische Evidenz überbewertet wird.
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

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          #5
          Hallo Anja,

          ich bin, wie LowRoad, auch der Meinung, dass die Vergleichbarkeit von Krankheitsverläufen nicht gegeben ist.

          Erfahrungsberichte dagegen finde ich sehr gut, weil diese dem Betroffenen ein "menschliches Gesicht" geben und ein Gegengewicht zu den nüchternen "technìschen PK-Daten" bilden. Auch habe ich diversen Erfahrungsberichten schon oft Anregungen entnommen, was ich noch so für mich ausprobieren könnte.

          Gruß
          Lutz
          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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            #6
            Vielleicht etwas verschwurbelt formuliert, aber hier habe ich einen Aspekt zu skizzieren versucht, warum Medikamente bei Menschen unterschiedlich wirken. Selbst bei vielleicht vergleichbaren Ausgangssituationen werden die Verläufe doch abweichend, wenn auch vielleicht hie und da ähnlich sein. Da sagen Statistiken schon Genaueres und sind hilfreicher. Trotzdem schaut man bei den Verläufen doch immer wieder gerne rein - oft auch getrieben von der Suche nach etwas, von dem man weiß, dass es das nicht gibt.
            Grüße
            Hartmut

            Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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              #7
              Erschwert wird die Vergleichbarkeit von Krankheitsverläufen beim PK auch durch die genetische Heterogenität des PK.
              Eine genetische Routinesequenzierung des PK vor den Therapieentscheidungen erscheint sinnvoll um Behandlungen und Medikamente gezielter einzusetzen (personalisierte Krebstherapie).
              Bleibt abzuwarten ob (z. B. Kostengründe) und falls ja, wann und für welche Patienten eine Routinesequenzierung nach Krebsdiagnose Standard einer Krebsbehandlung werden könnte.


              Franz
              https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                #8
                Zitat von Optimist1954 Beitrag anzeigen
                Erschwert wird die Vergleichbarkeit von Krankheitsverläufen beim PK auch durch die genetische Heterogenität des PK.
                Eine genetische Routinesequenzierung des PK vor den Therapieentscheidungen erscheint sinnvoll um Behandlungen und Medikamente gezielter einzusetzen (personalisierte Krebstherapie).
                Darauf habe ich gewartet, leider zeigt es deutlich auf, wie rückwärtsgewand immer noch die hiesigen palliativen Therapieformen kommuniziert werden.

                Offenbar wird die Kluft noch größer, wenn Krebserkrankungen im onkologischen Bereich mit starker personalisierter Ausprägung und wesentlich höherer Erfolgsquote sich weiter manifestieren und hier noch wie zu Omas Zeiten an Therapieformen festgehalten wird, die mehr der Palliation geschuldet sind, als einem signifikantem Fortschritt.

                Ich bedaure sehr, dass Franz - in myprostate.eu - die Verstorbenen fast alle gelöscht hat, denn vielen waren wohl die Fakten zu hart, aber eine Vergleichbarkeit ließ sich schon herleiten, oder gerade die Abweichungen, die wichtige Rückschlüsse für die entsprechende Zielgruppe hätten ergeben können. Aber auch den Fortschritt - oder den Stillstand - eindrucksvoll hätten wiedergeben können.

                Nach meiner Austherapierung im März 21 bin ich wieder alleine unterwegs. Im Gegensatz zu manch anderen, habe ich mir durch die Chemo Progressionsschübe vom Feinsten eingefangen, geschuldet den Umständen die ich in myprostate beschrieben habe.

                Gruss
                Hans-J.
                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                  #9
                  Hallo Hans-J.,
                  nachdem ich Deinen Erfahrungsbericht (schon mehrfach) gelesen hatte, war meine Skepsis gegenüber der Chemotherapie noch größer geworden als sie schon vorher war. Auch die Erfahrungsberichte Anderer haben meine "Lust" auf Chemotherapie nicht vergrößert. Außerdem bin ich Superallergiker und u.a. auch gegen Eibe allergisch.
                  Alles Gute Dir weiterhin!
                  Lutz
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                    #10
                    Vielen Dank für die interessanten Antworten. Es fällt zwar schwer, akzeptieren zu müssen, dass man sich nicht an dem einen oder anderen Verlauf orientieren kann, aber es ist nun einmal so.

                    Anja

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                      #11
                      Hallo Hans-J.,

                      ich hatte mich auch schon gefragt, wohin die Verläufe der leider bereits verstorbenen Nutzer von myprostate.eu verschwunden waren.. Ich fand auch diese Berichte hilfreich.
                      Ich wünsche dir (wie natürlich auch allen anderen Forumsnutzern) auf deinem weiteren Weg alles erdenklich Gute.

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                        #12
                        Hallo Hans,
                        ja ich finde das auch nicht prickelnd diese Berichte nicht mehr lesen zu können.
                        was gibt es denn für einen Grund ?

                        lg
                        Adam

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                          #13
                          Vielleicht wollten die Hinterbliebenen die Löschung - Stichwort digitales Erbe ?
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                            #14
                            Meine Nachfrage an den lieben Franz Olloz ( Schweiz ) warum er gelöscht hatte, ergab, dass einige Hinterbliebene die Löschung begehrten, aber auch viele Leser sich an die Totenkreuze störten.

                            Die Argumentation einiger, die dort aufgezeigten Therapiefolgen seien auch nicht mehr zeitgemäß.

                            Natürlich steht es jedem frei, sich den Weg zum Lesen dieser Geeschichten zu erschließen durch anwählen oder draußen bleiben.
                            Ich vertrat auch der Meinung, dass der Werdegang für Betroffene, die sich als wirklich Fortgeschritten bezeichnen müssen/dürfen, eine Vergleichbarkeit gegeben sei.

                            Aber das hat Franz Olluz anders gesehen und entschieden. Wir dürfen nicht vergessen, dass Franz diese Zusammenfassung in seiner Freizeit und uns als Hilfestellung konfigurierte. Der Arbeitsaufwand eines individuellen Wunschkonzertes wäre ihm nicht zumutbar.

                            Jedoch bedaure ich auch den Verlust der Daten. Natürlich, wenn Hinterbliebene die Löschung wünschen, dann wird er den Wunsch erfüllen. Das aber waren nur sehr, sehr wenige.

                            Hingegen kann ich dem Argument - wahrscheinlich von weniger Schwerbetroffenen - nicht nachvollziehen. Sie haben ein Wahlrecht, anklicken oder draußen bleiben.
                            Für Schwerbetroffene ein merkantiler Verlust.

                            Trotzdem lieber Franz, meinen ganz großen Dank, auch im Namen von verstorbenen Schwerbetroffenen, wie Malte Rathmann, Klausi, Sepp, Helmut 2, Rudolf Stratmann, Frerich Gerdes, Gerd Johr, Peter Pohlmann, u.a. die dir zum Jahresende öfter ihren Dank bekundeten und ich es jetzt mitmachen möchte und tue.

                            Vielen Dank an euer Feedback zu meiner Geschichte und den Wünschen.

                            Lieben Gruss
                            Hans-J.
                            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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