Lebermetastasen - 4 Jahre nach Prostata-OP -

[Edi1963]

Guten Tag,
seit 2018 bin ich stiller Mitleser des Forums und hab mich immer gut informiert gefühlt und bedanke mich für die tolle Arbeit die dort von allen geleistet wird.


Anfang 2018 PSA 11 - Gleason 9 - 05/2018 OP - Prostata entfernt - Uni-Klinik Tübingen.
TNM: pT2c, pN0 (0/27 rechts, 0/15 links), LO, VO, PnO, R1 (Apex ventral links, < 1 mm).


Nachsorge 2018 bis 2021 immer OK - PSA < 0,03
Juli 2021 - 0,06
Jan. 2022 - - PSA 19 !!!! - Urologe sieht einzelne dunkle Flecken in der Leber.

MRT bestätigt mehrer Lebermetastasen - eine sehr groß Ausdehnung bis 7 cm - mehrer kleine

Leberbiopsie bestätigt Ursprung von Prostata
CT-Thorax unauffällig
Skelettszinti - an verschieden Stellen kleine Punkte - Radiologien scheint sich nicht 100 % sicher.
Feb. 2022 - Hormonbehandlung mit 3 Monatsspritze begonnen

Tumorkonferenz Tübingen empfiehlt Chemo
Urologe meint vielleicht erst erweiterte Hormonbehandlung ist schonender und gibt mehr Lebensqualität. Es gebe keine belastbaren Studien das Chemo besser anschlägt als Hormonbehandlung.
Euer-Nachschagewerk ab Seite 189 gibt Ansätze auf alternative Behandlungen bei Leber.

Auf diese geht Urologe bisher auch auf Nachfrage nicht ein. Zu viele Metastasen, zuerst muss der Primärtumor im Griff gebracht werden.
Nachschlagewerk gibt auf Seite 190 Hinweis: Lebermetastasen sprechen kaum auf Hormonbehandlung an.



Über Lebermetastasen liest man nicht all zu viel, aber einige Kliniken gehen da auch andere Wege - indem die Leber speziel behandelt wird mit verschiednesten Verfahren.
Bin derzeit noch etwas ratlos was die beste Methode ist.
Mit Chemo erst mal beginnen ??

Gerne lese ich von euren Erfahrungen.

[Georg_]

Zu viele Metastasen, zuerst muss der Primärtumor im Griff gebracht werden.

Das verstehe ich nicht, die Prostata ist doch entfernt worden.

Ich glaube eine Chemo wäre jetzt besser als eine Hormonbehandlung. Lebermetastasen sind gefährlich. Man kann die Lebermetastasen auch mit SBRT Bestrahlung (Cyberknife) bestrahlen. Das würde ich bei der 7 cm großen Metastase VOR der Chemo machen, die bekommt man m.E. mit Chemo allein nicht weg.

[Edi1963]

[QUOTE=Georg_;141550]Das verstehe ich nicht, die Prostata ist doch entfernt worden.

Bis zur Leberbiopsie war nicht klar ob es von der Prostata kommt oder ein anderer Tumor vorliegt, daher die Bemerkung mit Primärtumor.

[Georg_]

Edi,

bitte vereinbare doch einfach einen Termin in Göppingen und lass dich dort beraten. Hier ist der Link: https://www.radiochirurgicum.de/leber.php Für ein längeres Überleben kann man das doch machen.

Georg

[MartinWK]

Gefäßreiche und regenerierfähige Organe werden palliativ besser mit irreversibler Elektroporation behandelt. Auch HIFU und Kryo sind Optionen, oder eine Kombination. Der Vorteil ist hier vor allem die Wiederholbarkeit, da eine Heilung der Leber nicht möglich sein wird.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73770/Irreversible-Elektroporation-Option-fuer-nicht-mehr-therapierbare-Leberkrebspatienten

https://www.leberzentrum-bern.ch/de/medizinisches-angebot-leber-gallenblase/leberoperationen/mikrowellenablation-ire.html

https://www.ukr.de/kliniken-institute/roentgendiagnostik/Zentrum_f__r_radiologische_interventionelle_Onkologie__RIO_/Leber/Nicht_thermische_Verfahren__IRE_/index.php

https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_rdi/27049.html

[ursus47]

Es

ein gutes Video
der Uni Freiburg "die leber wächst mit ihren Aufgaben " da geht es um leber Metastaseä

https://youtu.be/i-fTsFs1MCc

[Edi1963]

Danke für die Info. Werde mich da mal einlesen.

[Edi1963]

Georg,

habe in München angefragt: Antwort keine Behandlung möglich ohne Begründung ohne Befunde gesehen zu haben.
Anfrage Göppingen läuft, habe Befunde hin senden dürfen. Soll geprüft werden.

[Georg_]

Edi,

telefonisch habe ich oft auch keinen Erfolg. Vielleicht sind die Kliniken gewohnt, dass ein Arzt den Patienten "zuweist" und nicht, dass der Patient sich selbst direkt meldet. Um das zu umgehen, sage ich am Telefon nur, dass ich einen Termin möchte. Begründung etwas nebulös, z.B. "wegen Cyberknife-Bestrahlung".

Georg

[Edi1963]

Hallo,

Göppingen hat die Befunde gesichtet.
Empfehlung: Erst Chemotherapie durchführen. Mit dann aktuellem MRT sehen was Chemotherapie gebracht hat, ob Metastasen kleiner geworden sind,
Dann prüfen wie CyberKnife die Metastasen noch weiter verkleinern kann, oder (wunschgedanke) �� sogar entfernen kann.

Also geht es jetzt los.
13.04.22 – Port setzen
ab 19.04.22 – Chemotherapie 6 x 3 Wochen - letzte Sitzung 02.08.22

Drückt mir die Daumen��

Edi1963

[Optimist1954]

Hallo Edi,
wünsche Dir eine erfolgreiche Chemo und viel Kraft für diese Zeit.

Die Nebenwirkungen einer Chemo lassen sich meist gut mit Medikamenten und/oder begleitenden Massnahmen, z. B. Kühlung der Extremitäten während der Infusionen lindern oder vermeiden.
Trotzdem, es gibt so Tage ….

Bei meiner Chemo vor 4 Jahren mit Docetaxel habe ich täglich neben der Körpertemperatur mein Befinden (Geschmacksveränderungen, schlechte Laune, zeitweise Schwäche etc.) kurz notiert. Bei den einzelnen Zyklen wiederholten sich diese Erscheinungen ziemlich genau an den gleichen Zyklustagen, ich war vorbereitet und konnte damit dann besser umgehen. Geholfen haben auch längere oder bei schlechter Verfassung kürzere Phasen an der frischen Luft (Gymnastik, Spaziergänge).
Der PSA-Wert wurde erst nach Abschluss des 3. Zyklus gemessen. Vorher kann es zu einem PSA-Anstieg durch Zerfallen der Tumorzellen kommen. Nach dem 3. Zyklus sollte der PSA-Wert bei Behandlungserfolg abfallen. Bildgebung um den Erfolg der Chemo auf die Metastasierung zu bewerten war nach dem letzten Zyklus.

Alles Gute
Franz

[Edi1963]

Hallo,
hier ein kurzer Zwischenstand.

08.04.22 – PSA vor Chemo jetzt 2,2 – Hormonbehandlung schlägt an.

10.05.22 – 2. Zyklus erhalten. Tag 3,4 und 5 mit Nebenwirkung – körperliche Schwäche, 2 schlaflose Nächte aber nicht müde, Konzentrationsmangel. Tag 6 schlagartig alles weg und man fühlt sich wieder gut. Haare werden weniger.

gruß Edi

[Edi1963]

Hallo,
am 02.08.22 den 6. und letzten Zyklus erhalten. PSA Wert war vor dem 6. Zyklus schon bei 0,18. Der Körper ist ziemlich geschwächt. Mach jetzt erst mal 14 Tage Urlaub in Südtirol zum erholen und wieder zu Kräften zu kommen. Hatte 4-5 Kilo abgenommen. Essen schmeckte an den Tagen 3-8 überhaupt nicht. Dr. will Anfang Oktober besprechen wie es weitergeht und welche Untersuchungen anstehen.

Chemo ist nicht einfach, aber es geht. In den Tagen 2-7 muss man auf die Zähne beißen, danach kann man sich wieder etwas erholen.

Gruß Edi

[Reiner mit E]

Hallo Edi,

danke nochmal für Dein update. Laut Deinem PSA dürften sich die Lebermetastasen ja so gut wie verflüchtig haben. Ist bei Dir eigentlich eine neue Bildgebung geplant um das zu untermauern ?

Vielleicht magst Du Dir mal in diesem Thread

https://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?12331-Zytiga-und-Xtandi-versagen-welches-Medikament-jetzt/page3

das Posting von Silvia Nr. 21 durchlesen.

Hier ist die Sprache davon, das durch Gefäßneubildung in der Leber sich leider auch wieder Metastasen bilden können. Welche Therapie vorausging dürfte keine Rolle spielen . Möglicherweise kann dies das Medikament Lenvatinib verhindern. Ich weis nicht, wie gut Du mit Deinem Arzt kannst, aber vielleicht kannst Du ihm die Infos mal vorlegen und sehen, wie er das sieht.

Gruß Reiner