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Chemotherapie alle zwei Wochen mit reduzierter Dosis

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    Chemotherapie alle zwei Wochen mit reduzierter Dosis

    Die Leitlinie erwähnt, dass man Docetaxel auch alle zwei Wochen mit reduzierter Dosis anwenden kann. Dies reduziert die Nebenwirkungen bei gleicher Effektivität gegen den Tumor.

    Nun wurden auf der ESMO 2022 die Ergebnisse der CABASTY Phase III Studie präsentiert, in der Cabazitaxel alle zwei Wochen mit reduzierter Dosis gegenüber alle drei Wochen mit normaler Dosis getestet wurde. Die Ergebnisse hinsichtlich Gesamtüberleben und PSA Ansprechen unterschieden sich praktisch nicht. Allerdings traten deutlich weniger Nebenwirkungen auf: erhebliche Neutropenie trat bei 62,9% der Patienten im dreiwöchigen Rhythmus auf, während dies im zweiwöchigen Rhythmus nur bei 5,1% der Patienten der Fall war. Ich würde daher versuchen den Onkologen zu überzeugen, den zweiwöchigen Rhythmus anzuwenden. https://www.urotoday.com/conference-...iii-trial.html

    #2
    Georg,
    das sind Männer, die schon ADT, die zweitlinien ADT und Docetaxel gesehen haben. Für diese schon etwas fortgeschrittene Gruppe, darf und sollte man die Nebenwirkungen im Blick behalten, somit Zustimmung. Allerdings ginge das Therapieangebot nach ADT, zweitlinien ADT und Docetaxel aktuell eher in Richtung PSMA-Radioligandentherapie. Es sei denn, man gehört zu den Betroffenen mit geringem PSMA-Uptake, bzw. nicht übereinstimmenden FDG- bzw. PSMA-Pet Befunden. Also ja, schon interessant, aber etwas outdated.

    Mich würde mehr interessieren, ob Cabazitaxel nicht schon vor Docetaxel eine Option wäre? Vielleicht wäre dann auch die Akzeptanz der Patienten größer, denn Caba verursacht bekanntlich etwas weniger Nebenwirkungen – ist aber deutlich teuerer.
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

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      #3
      Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
      ...Mich würde mehr interessieren, ob Cabazitaxel nicht schon vor Docetaxel eine Option wäre? Vielleicht wäre dann auch die Akzeptanz der Patienten größer, denn Caba verursacht bekanntlich etwas weniger Nebenwirkungen – ist aber deutlich teuerer.
      Ob Cabazitaxel weniger Nebenwirkungen als Docetaxel verursacht, das kommt wohl auf die jeweils angewendete Dosis an.

      - Cabazitaxel ohne vorheriges Docetaxel:
      Cabazitaxel als Erstlinientherapie wurde in der „FIRSTANA-Study“ bei mCRPC-Patienten untersucht. Zwei Patientengruppen mit unterschiedlicher Cabazitaxel-Dosis (20 mg/m² - C20, 25 mg/m² - C25) und eine Docetaxelgruppe (75mg/m² - D75). Nebenwirkungen waren bei C25 und D75 etwas unterschiedlich, jedoch bei C25 häufiger als bei D75.

      Cabazitaxel Versus Docetaxel As First-Line Therapy for Patients With Metastatic Castration-Resistant Prostate Cancer: A Randomized Phase III Trial—FIRSTANA“

      „…No statistically significant differences between the three treatment groups were observed for OS, PFS, PSA response, or pain response; therefore, the study did not demonstrate the superiority of cabazitaxel over docetaxel…“


      - Nebenwirkungen
      „Rates of grade 3 or 4 treatment-emergent adverse events were 41.2%, 60.1%, and 46.0% for C20, C25, and D75, respectively. Febrile neutropenia, diarrhea, and hematuria were more frequent with C25; peripheral neuropathy, peripheral edema, alopecia, and nail disorders were more frequent with D75.“
      -------------------------------------------------------------------------

      Bei den Überlegungen zu einer Taxan-Chemo sollte man sich nicht zu sehr von den Nebenwirkungen abschrecken lassen. Es gibt zahlreiche (mögliche) Nebenwirkungen, einige Nebenwirkungen haben mir bei meiner Docetaxel-Chemo schon zu schaffen gemacht, aber etliche Nebenwirkungen, u.a. auch Neutropenie lassen sich medikamentös lindern oder verhindern. Standard-Chemo dauert ca. 4 - 5 Monate, dann lassen Nebenwirkungen in vielen Fällen bald nach.
      Abiraterone, Enzalutamid etc nimmt man oft mehrere Jahre ein, Nebenwirkungen sind wohl insgesamt weniger, aber man hat länger damit zu tun.

      Franz
      https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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        #4
        Ich weiß nicht, ob Cabazitaxel deutlich weniger Nebenwirkungen hat als Docetaxel. Es ist aber erst nach Docetaxel zugelassen. In der Studie erhielten alle Patienten G-CSF gegen Neutropenie. Trotzdem hatten die Patienten im 3-Wochen Rhythmus zu 62,9 % deutliche Neutropenie.

        Ich würde jedenfalls Docetaxel im 2-Wochen Rhythmus einsetzen, wenn möglich mit noch etwas reduzierter Dosis. Die Studie, auf der der 2-Wochen Rhythmus basiert, erlaubte das. Es dürfte aber sehr schwierig werden, einen Onkologen davon zu überzeugen.

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          #5
          Cabazitaxel, Neutropenie und OS, kein einfaches Thema

          Eine der Auswertungen der PROSELICA Studie (Cabazitaxel 20 mg/m² versus 25 mg/m²) ergab, dass bei Patienten, die eine Neutropenie des Grades 3 entwickelten, ein signifikant verbessertes OS von 2,7 Monaten beobachtet wurde, gegenüber Patienten die diese Neutropenie nicht entwickelten. Der größte Effekt einer Neutropenie zeigte sich in dieser Auswertung bei Patienten mit einer Neutrophilie zu Beginn der Behandlung mit 5,3 Monaten verlängertem Überleben.

          Unter Neutropenie versteht man eine pathologische Verminderung der neutrophilen Granulozyten im Blut. Deren vermehrtes Auftreten nennt man Neutrophilie bzw. Granulozytose. In der Studienauswertung zeigte sich u. a. auch daß Neutrophilie zu Beginn der Cabazitaxel-Therapie mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden ist.

          Neutropenia, neutrophilia, and neutrophil–lymphocyte ratio as prognostic markers in patients with metastatic castration-resistant prostate cancer


          In conclusion, the data presented here suggest that the development of grade  3 neutropenia may be associated with improved outcomes in patients with mCRPC receiving cabazitaxel and may be able to overcome the negative prognostic effect of baseline neutrophilia, a novel prognostic marker in mCRPC. We hypothesize this may be related to the clearance of myeloid cells fueling tumor growth. These observations suggest that patients started on a lower dose of cabazitaxel might benefit from a dose escalation. Clinical trials are needed to prospectively evaluate whether dose escalation from 20 to 25 mg/m2 is warranted in patients without grade  3 neutropenia and might represent a possible way to personalize mCRPC treatment in the future.“

          Franz


          https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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            #6
            Lieber Franz,

            Blutabnahme bei meinem Urologen kein großes Problem. Bei Urlaubsvertretungen 5 - 7 Versuche um an mein Blut zu kommen.
            das habe ich Deinem Bericht in myprostate entnommen.
            habe das gleich Problem.
            bei mir wird seit Jahren schon das Blut an der Handoberfläche abgenommen. ( Handrücken )
            das klappt immer.
            am Arm geht es bei mir nicht.
            vielleicht hilft es Dir weiter

            lg
            Adam

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              #7
              Adam,

              bei mir hat ein Arzt gesagt, ich nehme es aus dem Handrücken, da sehe ich die Venen so gut. Nachdem er dann eine Weile vergebens herumgestochert hatte, sagte er, ich nehme doch lieber den Arm. Ansonsten war es aber ein guter Arzt.

              Georg

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