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    #91
    Zitat von Hans-Joachim Beitrag anzeigen
    Hallo Winfried,

    in Ergänzung zum Beitrag von Jürg möchte ich auf den Artikel von Prof. Heidenreich, den du ( den Artikel ) wahrscheinlich auch schon kennst, hinweisen:http://www.uro-news-online.de/archiv.../un0701_30.pdf
    Auf Seite 32 rechts unten weist er darauf hin, daß eine niedrig dosierte ( 600 - 800 mg/Tag ) Ketokonazoltherapie die gleichen Ergebnisse bringt, wie eine hochdosierte Therapie. Dies läßt sich auch durch eine pubmed-Recherche in der amerikanischen Literatur bestätigen.

    Wenn ich dein Profil richtig lese, nimmst du Keto seit 25.6. Ob man da am 19.7. schon eine Wirkung sehen kann, " kann man glauben oder nicht", wie ein hier im Forum sehr bekannter Teilnehmer sagen würde. Deshalb gestatte den hier im Forum oft zu recht erteilten Rat: noch etwas abwarten und Ruhe bewahren, wenn es auch schwer fällt. Schließlich kann man dem Aufsatz von Jürg http://www.prostatakrebse.de/informa...lbs-index.html und auch aus seinem Profil entnehmen, daß es bei ihm zumindest von Anfang März/Mai bis Juli gedauert hat, bis er unter Dexa/Triamcinolon eine markante Wirkung auf den bis dahin unvermindert steigenden PSA-Wert feststellen konnte.

    Den Heidenreich Artikel möchte ich dir aber zusätzlich noch einmal ans Herz legen. Ich habe wenige Abhandlungen bisher gesehen, die unser Problem und die uns verbleibenden Optionen so klar beschreiben. Beispielsweise sind die auf S 34 rechts oben beschriebene Doxorubicin-Kombinationstherapie oder die auf S 35 berichtete Estramustinphosphat-Therapie vielleicht sinnvolle Ideen, die neue Perspektiven eröffnen. Lies dir den Artikel deshalb nochmals aufmerksam durch. Vielleicht bringt ein neues Gespräch mit Heidenreich auch noch mal was. Er scheint ja ein guter Mann zu sein.

    Anfang des Jahres mußte ich notgedrungen, wegen meines Dexamethason Debakels wohl oder übel für 3 Monate alle Medikamente absetzen. Mein PSA ging zwar weiter hoch, aber ich habe mich erholt, und die dann anschließende Therapie hat dann doch zumindest anfänglich wieder gegriffen. Das scheint mir ein Phänomen zu sein, das öfters auftritt. Vielleicht solltest du auch mal so eine Pause ausprobieren. Du hast ja weiß Gott alles unternommen und geschluckt, was man nur schlucken konnte.

    Es kann ja sein, daß wir alle zu sehr auf den PSA-Wert starren. HansiB hat dazu auch einmal eine treffende Äußerung gemacht. Natürlich assozieren wir reflexhaft einen höheren PSA-Wert mit höherer Tumoraktivität, ob dies allerdings wirklich stimmt, "kann man nun glauben oder nicht". Beispiele hier im Forum und auch anderswo zeigen, daß es nicht wenige Fälle gibt, in denen Betroffene auch bei sehr hohen PSA-Werten noch eine ganze Weile gut zurechtkommen. Eine wichtige Rolle spielt offensichtlich auch das Allgemeinbefinden, und da liegst du ja gut im Rennen.

    Deine Suche nach "neuen Ideen" brennt mir natürlich ebenso auf den Nägeln wie dir. Ich habe mir deshalb vorgenommen, einmal wirklich alle mir bekannten und mir noch möglichen Optionen aufzulisten. Es muß doch noch etwas im Köcher sein. Ich arbeite hart daran. Wenn ich soweit bin werde ich es dich hier wissen lassen.

    Eine gute Nacht wünscht dir, Joachim
    Hallo Winfried
    Bin ebenfalls auf der Suche nach " neuen Ideen
    schau mal im Internet unter Contergan / Krebs
    Gruss brummel

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      #92
      Contergan

      Hallo brummel, Winfried weilt noch in Südtirol bei schönem Wetter. Wenn Du Winfrieds PKH studierst, könnte es sein, daß da auch von Thalidomid = Contergan die Rede ist. Es mag schon sein, daß etliche Ärzte inzwischen herausgefunden haben, daß Thalidomid den Krebszellen Sauerstoff entzieht. Dieser Effekt hat ja dazu geführt, daß damals die vielen Fehlbildungen bei Neugeborenen vorgekommen sind. Also, lieber brummel, vielen Dank für Deine Recherchen; aber das Thema Contergan ist hier ausführlich diskutiert worden und auch schon oft zur Anwendung mit meist mäßigem Erfolg gekommen.

      Gruß Hutschi
      Zuletzt geändert von Gast; 08.10.2007, 18:57.

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        #93
        Hallo Miteinander,

        Thalodomid, nehmen einige von uns, ich noch nicht. Meist mit anderen Medikamenten zusammen, sodaß keine konkrete Wirksamkeit mir bekannt ist. Ich würde sagen, daß Ketokonazol, von einigen von uns genommen wird, mit nachweislich guten Ergebnissen mehr Sinn macht. Bei mir !! Leberwerte.

        Gruß Hans

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          #94
          Keto + Volon

          Hallo Freunde,

          ich möcht noch etwas Ergänzen, Wirkung und Nebenwirkung.

          Als Wirkung ist bekannt: T geht runter, Psa geht runter. Als evtl. Wirkung von Volon: Mein HB geht rauf (ich fühle mich auch so trotz T 0,02, sehr gut) von 13,5 (27.3.07) über 14,3, 15,3, 15,7, 15,0, jetzt aktuell 16,2. Fast wie bei der 1. PSA Messung am 6.12.2004 und Feststellung des PK (16,4). Vielleich für andre mit HB Problemen nicht uninteressant. Ich kenne einen Freund, bei dem ist es nicht so.

          Nebenwirkungen von Volon: Metastasen bildende Carcinome (habe ich schon). Thrombosen Embolien (habe ich nicht, andere ja) nur Wadenkrämpfe in der 1. Einnahmewoche, jetzt schon 2 x. Osteoporose, habe ich auch schon.
          Ich erwäge zu den 2 Keto nur 1 Volon zu nehmen. Was haltet ihr davon?

          Gruß Hans

          Kommentar


            #95
            Mikrotherapie in der Onkologie

            Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
            ...
            Macht es Sinn, die befallenen Lymphknoten lokal zu therapieren? Ob es eine gute Idee ist, in diesem Bereich um die großen Blutgefäße herum zu bestrahlen, ist aus meiner Sicht unklar. Außerdem muss ich an die Gesamtstrahlendosis denken.

            Kann man Lymphknoten in diesem Bereich laparoskopisch entnehmen? Welche therapeutischen Möglichkeiten sich daraus ergeben, diskutiere ich am besten mit wem?

            WW
            Hallo Winfried,

            ich habe mir den Vortrag von Prof. Ricke, Magdeburg zur Mikrotherapie angehört und bin dabei auf die erwähnenswerte Möglichkeit der paraaortalen Lymphknotentherapie gestoßen, die ich Dir nicht vorenthalten möchte.

            U.U. wäre Herr Prof. Ricke - jetzt in Magdeburg, früher an der Charite tätig - ein kompetenter Ansprechpartner für Dein spezifisches Problem.

            Im Vortrag ab Dia Nr. 45 erläutert er Details, die natürlich auch von den vorliegenden Ergebnissen bei Nierenkrebs und Eierstockkrebs auf PK übertragbar wären, wenn man Experimente nicht scheut.


            Mikrotherapie in der Onkologie:



            Alles Gute und viele Grüsse,

            Carola-Elke
            Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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              #96
              Danke Carola-Elke,

              ich werde Prof. Ricke meine Befunde schicken. Mal sehen, ob er mir etwas anbietet, vermutlich aber eher nicht. Er wird sich vor Anfragen Schwerbetroffener nicht retten können und von daher Patienten nur im Rahmen von Studien behandeln, für die es auch eine Finanzierung gibt. Da stehen wir Prostatakrebspatienten meist hintan.

              Interessant ist für mich, dass Prof. Ricke immerhin davon ausgeht, eine lokale Therapie nachgewiesener Metastasen könnte Betroffenen auch noch in sehr fortgeschrittenen Stadien einen Benefit bringen. Diese Meinung vertreten nun wirklich nicht alle Ärzte. Es gibt, auch in diesem Forum, die verbreitete Meinung, eine lokale Therapie mache nur bei kurativer Intension Sinn und eine systemische Erkrankung sei ausschließlich systemisch zu behandeln. Leider wissen wir, dass die auch die systemischen Optionen äußerst limitiert sind - na ja, das war's dann halt.

              Ich war am 5. u. 6. Okt. beim BPS-Seminar in Bad Reichenhall. Dort sprach Dr. Oberneder (Urologische Klinik München-Planegg) über Lymhadenektomie. Dem habe ich meinen Befund in die Hand gedrückt. Dr. Oberneder schließt nicht aus, die befallenen Lymphknoten operativ zu entfernen. Man macht so etwas bei Hodenkrebspatienten mit kurativer Intension. Von daher gibt es Erfahrung mit solchen OPs. Bei Prostatakrebs macht man das normalerweise eher nicht. Wenn überhaupt, dann würde Dr. Oberneder offen operieren, großer Bauchschnitt, Darm zur Seite etc. Das wäre eine größere OP und auch kosmetisch nicht unbedingt toll.

              Prof. Sedlmayer (Radiotherapie Uniklinik Salzburg) sprach dort ebenfalls. Der würde die Befunde durchaus perkutan bestrahlen, mit 66 Gy. Prof. Wenz, der meinen Nijmegen-Befund ebenfalls vorliegen hatte, ist da deutlich zurückhaltender. Wenz hat vermutlich in sofern nicht unrecht, als es sich hier um einen sehr sensiblen Bereich handelt. Da bekommen die Nieren, die großen Blutgefäße und der Darm etwas ab, teilweise die volle Dosis.

              Mich treibt die Frage um, ob man die paraaortalen Lymphknoten nicht auch ohne Bauchschnitt laparoskopisch wegoperieren könnte. Mein Urologe, der gegen eine lokale Therapie in diesem Bereich ist, gibt zu bedenken: „Wenn man bei einer offenen OP die Aorta oder ein Seitengefäß verletzt, spritzt das Blut bis an die Decke. Das ist kein Problem. Da macht man eine Klemme drauf und der Spuk ist vorbei. Bei einer laparoskopischen OP verliert man in einem solchen Falle sehr schnell den Überblick.“ Nun hat mein Urologe nie wirklich laparoskopisch operiert und ich denke, dass Chirurgen, die sich so etwas zutrauen, wissen was sie tun. Denen werden nicht reihenweise die Patienten auf dem OP-Tisch verbluten. Bisher habe ich allerdings noch keinen Arzt gefunden, der eine solche OP laparoskopisch durchführen würde. Für Hinweise wäre ich euch dankbar.

              Ich bin jetzt bei meiner Internetsuche auf diesen Beitrag gestoßen und siehe da, solche laparoskopischen Ektomien paraortaler Lymphknoten werden durchaus vorgenommen und nachdem es sich dabei um eine Fortbildung der Kölner Uniklinik für Gynäkologen aus dem Jahre 2001 handelt, scheint mir diese Vorgehensweise auch etabliert zu sein. Sind die Frauen mal wieder weiter als wir? Ich werde dran bleiben. Für sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar.

              Gruß Winfried

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                #97
                Protonen-/Schwerionenbestrahlung der Lymphknoten?

                Hallo Winfried,

                nachdem gerade in Ulm eine einzelne Lymphknotenmetastase bei mir festgestellt wurde und nachdem diese Metastase nur 5 mm vom Darm entfernt liegt, beschäftige ich mich auch mit der Frage, kann das Ding lokal behandelt werden (parallel zu einem HB Beginn).

                Du schreibst:
                Prof. Sedlmayer (Radiotherapie Uniklinik Salzburg) sprach dort ebenfalls. Der würde die Befunde durchaus perkutan bestrahlen, mit 66 Gy. Prof. Wenz, der meinen Nijmegen-Befund ebenfalls vorliegen hatte, ist da deutlich zurückhaltender. Wenz hat vermutlich in sofern nicht unrecht, als es sich hier um einen sehr sensiblen Bereich handelt. Da bekommen die Nieren, die großen Blutgefäße und der Darm etwas ab, teilweise die volle Dosis.
                Dieses Risiko wird offensichtlich erheblich verringert bei Protonen- oder Schwerionenbestrahlung; auch IMRT würde das Risiko verringern.

                Ich bin diesbezüglich am nachforschen und am telefonieren, da ich bei akzeptablem Risiko eine solche Bestrahlung versuchen würde.

                Gruss --Klaus--
                -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

                Kommentar


                  #98
                  Zitat von Klaus (A) Beitrag anzeigen
                  Dieses Risiko wird offensichtlich erheblich verringert bei Protonen- oder Schwerionenbestrahlung; auch IMRT würde das Risiko verringern.
                  Protonen- oder Schwerionenbestrahlung, da sehe ich für den gemeinen Kassenpatienten derzeit keinen Weg - oder?

                  Sowohl Prof. Sedlmayer als auch Prof. Wenz machen IMRT. Wenz würde, siehe oben, in meinem Falle gar nicht bestrahlen und Sedlmayer würde eher zur konventionellen Technik greifen, weil IMRT in diesem Falle keinen Vorteil brächte. Wenn man die Prostata bestrahlt, dann hat man ein scharf umrissenes Volumen. Dort bringt IMRT oder noch besser IGRT möglicherweise einen Vorteil. Bei einem Lymphknotenbefall musst du aber davon ausgehen, dass die benachbarten Knoten, auch wenn es die Bildgebung nicht zeigt, nicht wirklich tumorfrei sind. Prof. Sedlmayer denkt daher in meinem Falle eher an ein Bestrahlungsfeld, dass meine vier befallenen Lymphknoten plus einen Sicherheitsbereich umfasst. Da ist dann zwangsläufig die Aorta, die große Hohlvene Teile des Darms und der Wirbelsäule mit drin.

                  WW

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                    #99
                    Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
                    Ich bin jetzt bei meiner Internetsuche auf diesen Beitrag gestoßen und siehe da, solche laparoskopischen Ektomien paraortaler Lymphknoten werden durchaus vorgenommen und nachdem es sich dabei um eine Fortbildung der Kölner Uniklinik für Gynäkologen aus dem Jahre 2001 handelt, scheint mir diese Vorgehensweise auch etabliert zu sein. Sind die Frauen mal wieder weiter als wir? Ich werde dran bleiben. Für sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar.
                    Hallo Winfried,

                    ich kann beim besten Willen keinen Vorteil in der von Dir als vorbildhaft beschriebenen Weiterbildungsbroschüre für die onkologischen Erkrankungen der Zervix erkennen, da auch darin eine Menge Einschränkungen vorgestellt werden.

                    Sind die paraaortalen Lymphknoten befallen, ist ebenfalls im einzelnen
                    Fall zu entscheiden, ob die Operation abzubrechen ist und der Patientin eher eine primäre Bestrahlung angeboten werden sollte.

                    Fällt die Entscheidung zugunsten einer primären Bestrahlung, kann diese sofort im Anschluss begonnen werden, ohne dass mit einer Verschlechterung ihres Allgemeinzustandes oder dem Risiko enteraler Adhäsionen zu rechnen ist.

                    Wird eine primäre Radiatio geplant, ist es wichtig zu wissen, ob eine
                    pelvine Ausdehnung des Strahlenfeldes ausreicht oder ob zusätzlich die paraaortale Region bestrahlt werden muss.

                    Nach Bestrahlung der paraaortalen Region liegt die Todesrate zwischen 16,1 und 33,3% [13].
                    Ein Staging durch eine laparoskopische paraaortale Lymphonodektomie
                    bietet die Möglichkeit, die Entscheidung, wie weit die Bestrahlung
                    ausgedehnt werden muss, von dem histologischen Lymphknotenstatus abhängig zu machen.

                    Ist eine präoperative Chemotherapie geplant, empfiehlt sich ebenfalls ein
                    laparoskopisches Staging. Denn nach einer Chemotherapie ist in der Schnellschnittuntersuchung nur schwer zu beurteilen, ob Lymphknoten befallen sind bzw. ob die Biopsien der Blasenhinterwand tumorinfiltriert sind.
                    Eine „prächemotherapeutische“ laparoskopische paraaortale Lymphonodektomie mit Entnahme von Biopsien aus der Blasenhinterwand hat auch in diesem Fall wegweisende therapeutische Bedeutung.
                    Die anatomischen Beckenverhältnisse sind m.E. auch etwas anders - Stichwort: "Das Parametrium" - im ärztlichen Sprachgebrauch auch die Parametrien, ist ein anatomischer Begriff, der das Beckenbindegewebe vor dem Gebärmutterhals bis zur Harnblase und beiderseits bis zur seitlichen Beckenwand beschreibt.

                    Für viel entscheidender bei einer evt. Gegenüberstellung halte ich aber die Abfolge der angebotenen Therapien und Eingriffe, die Du schon gar nicht mehr auf Deine Situation anwenden könntest, weil die Primäroperation schon hinter Dir liegt - auch bei Dir wurde bereits die weit reichende Lymphonodektomie durchgeführt und Du wurdest bereits sowohl chemotherapeutisch als auch radiologisch nachbehandelt. Dementsprechend befindest Du Dich in einem anderen Stadium als jene Patientinnen, die vor der Entscheidung einer Primärtherapie stehen und noch nicht einmal ein vollkommenes Staging ihrer Diagnose durch bildgebende und sonstige Verfahren durchlaufen haben.

                    Zu Deinem Einwand,
                    Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
                    Ich werde Prof. Ricke meine Befunde schicken. Mal sehen, ob er mir etwas anbietet, vermutlich aber eher nicht. Er wird sich vor Anfragen Schwerbetroffener nicht retten können und von daher Patienten nur im Rahmen von Studien behandeln, für die es auch eine Finanzierung gibt. Da stehen wir Prostatakrebspatienten meist hintan.

                    Interessant ist für mich, dass Prof. Ricke immerhin davon ausgeht, eine lokale Therapie nachgewiesener Metastasen könnte Betroffenen auch noch in sehr fortgeschrittenen Stadien einen Benefit bringen. Diese Meinung vertreten nun wirklich nicht alle Ärzte. Es gibt, auch in diesem Forum, die verbreitete Meinung, eine lokale Therapie mache nur bei kurativer Intension Sinn und eine systemische Erkrankung sei ausschließlich systemisch zu behandeln. Leider wissen wir, dass die auch die systemischen Optionen äußerst limitiert sind - na ja, das war's dann halt.

                    Gruß Winfried
                    - kann ich nur festhalten, dass wohl die Wenigsten über so aussagekräftige Befunde aus Nijmegen verfügen dürften, wie Du momentan. Das könnte ein "Selektionsvorteil" für Dich werden, sollte sich Herr Prof. Ricke wirklich vor Anfragen von zahllosen PK-Patienten kaum retten können, was ich eher bezweifle.
                    - kann ich Dir nur empfehlen, Dich auf diesen Vortrag aus Magdeburg anlässlich der Prostatagespräche zu berufen, die der Bundesverband Prostatakrebse organisiert hat und bei dem Herr Prof. Ricke als Gastredner seine therapeutischen Möglichkeiten und Visionen vorstellen durfte.

                    Irgendeinen zeitnahen Nutzen sollten seine Worte schließlich für Euch, die Ihr schwer betroffen seid, haben - glaube ich.

                    Wenn es um die Finanzierbarkeit gehen sollte, finden sich vielleicht auch im Rahmen des allgemeinen Interesses Sponsoren, bevor es daran scheitern darf?!

                    In diesem Sinne: Nur Mut und berufe Dich auf Deine optimal vorbereiteten Befunde und die Veranstaltung in Magdeburg 2006!

                    Alles Gute,

                    Carola-Elke
                    Zuletzt geändert von Carola-Elke; 23.10.2007, 13:54.
                    Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

                    Kommentar


                      Ich war am 18.10 in Ulm und ließ ein neues Cholin-PET/CT erstellen. Nach der Untersuchung sagt der Radiologe: "Wissen Sie, dass Sie eine Lungenembolie haben." Wusste ich nichts von. "Ich kann Sie so nicht nach Hause lassen. Na ja, ich kann Sie natürlich nicht zwingen." So habe ich über die Notaufnahme einen stationären Aufenthalt in Ulm gewonnen. Bei der Aufnahmeuntersuchung diagnostizierte man mir eine tiefe Beinvenen-Thrombose im linken Bein. Am nächsten Tag ließ man mich dann wieder laufen.

                      Seither spritze ich mir morgens und abends Fraxiparin.

                      Am 25.10 war ich hier bei uns im Ort zur Kontrolluntersuchung (Dopplersonographie). Dabei konnte konnte keine Venenthrombose mehr festgestellt werden.

                      Was mache ich nun? Ich habe den Rat erhalten, ich solle das nächste halbe Jahr Marcumar einnehmen. Das widerstrebt mir ziemlich.

                      Es gibt ja die Vermutung, dass Heparin (Fraxiparin) die Metastasenbildung hemmt. Dazu gibt's irgendwo in Mannheim eine Studie. Ergebnisse kenne ich keine.

                      Wäre es vielleicht besser, wenn ich statt Marcumar zu schlucken, mir weiterhin in niedrigen Dosen Fraxiparin spritzen würde?

                      Was meint ihr dazu?

                      WW

                      Kommentar


                        Heparin-Studie

                        Hallo, Winfried, über das Zwischenergebnis der in Mannheim laufenden Heparin-Studie hatte ich vor einigerZeit hier im Forum berichtet, weil der mit dieser Studie beauftragte Mediziner uns anläßlich eines unserer SHG-Treffens darüber berichtet hat. Das damals offenbarte Ergebnis war allerdings nicht berauschend. Ich werde versuchen, meinen Beitrag zu finden und als Link nachzutragen. Lieber Winfried, halt die Ohren steif.

                        "Es ist schlimm, erst dann zu merken, daß man keine Freunde hat, wenn man wirklich Freunde nötig hat" (Plutarch)

                        Und hier im Forum ist doch jeder im Ernstfall bereit, das an Wissen und Erfahrung herzugeben, was man selbst erlebt oder dazu gelernt hat. Und das ist das ganz Besondere an dieser verschworenen Gemeinschaft Betroffener, die sich ständig ergänzen, ermuntern und Mut machen sowie gegebenenfalls Trost spenden.

                        Gruß Hutschi

                        Hier der Originaltext, nachdem ich hierfür keinen Link nachtragen konnte:

                        Heparin - Studie

                        Hallo Berntt, hallo Helmut,

                        aus unserer hiesigen SHG waren auch gestern für diese Studie in Betracht kommende Betroffene anwesend. Um es gleich auf den Punkt zu bringen, die bisherigen Ergebnisse sind noch nicht so berauschend, wie man sich das wohl eigentlich vorgestellt hatte. Das Medikament hat den Namen Fraxiparin. Es handelt sich um niedermolekulares Heparin mit weniger Nebenwirkungen. Die Zahlenangaben des Professors Dr. med. Job Harenberg waren sehr sparsam. Von den wohl 10 PCa-Patienten - Bauchspeicheldrüsenkrebs und Lungenkrebs werden auch beobachtet - hat wohl einer wegen Nebenwirkungen aufgegeben und einer ist verstorben. Bei den tatsächlich mit Fraxiparin behandelten - es blieb ja auch eine Anzahl unbehandelt - kam es zu leichten PSA-Rückgängen. Mehr soll in etwa einem Jahr veröffentlicht werden.

                        "Das Leben besteht aus schönen Augenblicken, man muß sie sich nur verschaffen" (Ingomar von Kieseritzky)


                        Gruß Hutschi




                        Zuletzt geändert von Gast; 01.11.2007, 21:19. Grund: Ergänzung

                        Kommentar


                          @Hutschi

                          Danke, du meintest, dank Suchfunktion sehr schnell gefunden, das hier:

                          Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
                          Heparin - Studie

                          Hallo Berntt, hallo Helmut,

                          aus unserer hiesigen SHG waren auch gestern für diese Studie in Betracht kommende Betroffene anwesend. Um es gleich auf den Punkt zu bringen, die bisherigen Ergebnisse sind noch nicht so berauschend, wie man sich das wohl eigentlich vorgestellt hatte. Das Medikament hat den Namen Fraxiparin. Es handelt sich um niedermolekulares Heparin mit weniger Nebenwirkungen. Die Zahlenangaben des Professors Dr. med. Job Harenberg waren sehr sparsam. Von den wohl 10 PCa-Patienten - Bauchspeicheldrüsenkrebs und Lungenkrebs werden auch beobachtet - hat wohl einer wegen Nebenwirkungen aufgegeben und einer ist verstorben. Bei den tatsächlich mit Fraxiparin behandelten - es blieb ja auch eine Anzahl unbehandelt - kam es zu leichten PSA-Rückgängen. Mehr soll in etwa einem Jahr veröffentlicht werden.

                          "Das Leben besteht aus schönen Augenblicken, man muß sie sich nur verschaffen" (Ingomar von Kieseritzky)

                          Gruß Hutschi
                          Und, was wäre dein Rat? Marcumar, Fraxiparin oder einfach ganz vergessen?

                          WW

                          Kommentar


                            Nicht leichte Entscheidung

                            Hallo, Winfried, man könnte ja mal mit dem Prof. Harenberg, übrigens ein sehr freundlicher Mann, telefonisch Kontakt aufnehmen, um weitere Zwischenergebnisse zumindest von den PCa-Patienten zu erfahren. Ansonsten habe ich zu Marcumar keine rechte Einstellung, obwohl sich das Procedere relativ harmlos anhört: Hier hatte ich einen Link aus der Google-Sammlung nach Eingabe von Marcumar kopiert, der aber wohl schon in Feierabend gegangen ist. Du hast sicher schon genug darüber ausgekundschaftet. Hansjörg Burger, aus unserer SHG oder Paul Enders sind informiert, wer aus unserer Gruppe an der Heparin-Studie teilnimmt. Bitte, nimm doch Kontakt auf, um den oder die Betroffenen ansprechen zu können.
                            Telefon Hansjörg 0621-721422 oder 0170-4705526....Paul Enders 06226-8358 oder
                            0160-99436871. Ein schönes Wochenende wünscht Dir Harald.

                            "Der Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem! Der Sieger sagt: "Es mag schwierig sein, aber es ist möglich" Der Verlierer sagt: "Es ist möglich, aber es ist zu schwierig"... Der Sieger ist immer Teil einer Lösung! Der Verlierer ist immer Teil eines Problems" (samurai-leitsätze)

                            Gruß Hutschi

                            Kommentar


                              Danke Hutschu,

                              ich habe mit Prof. Harenberg gesprochen. Das Resultat dieses Gesprächs ist, dass ich vorerst weiter Fraxiparin spritze.

                              WW
                              Zuletzt geändert von Gast; 03.11.2007, 17:59.

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                                Hallo WW,
                                ich habe gerade jetzt erst Deinen Bericht w/ Lungenembolie gelesen. Die Frage ist doch, ob Du Marcumar nehmen sollst, oder Fraxiparin Spritzen willst.
                                Wegen meines Herzens nehme ich schon lange Marcumar und habe keinerlei Nebenwirkungen. Ausser, wenn ich mich beim Rasieren schneide. Da dauert es etwas länger, bis die Blutung gestillt ist. Ob Marcumar aber gegen PK Metastasen hilft, weiss ich auch nicht. Zum Glück habe ich keine.
                                Gruß Horst a

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