Zitat von shgmeldorf,Werner Roesler
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Aber nun kommt noch hinzu, dass bei der Klärung der Unsicherneit noch ein paar Dinge mehr beachtet werden müssen als früher. Aber vielleicht führt das ja zu einer besseren Klärung als früher.
Mal so aus der hohlen Hand:
1. Was heisst ADT? Hier reden wir zunächst über die Unterdrückung der endokrinen Androgen-Produktion. Wenn die LHRH-Nummer schon so lange gemacht wurde, dass die Testo-Produktion in den Hoden ohnehin nicht mehr läuft, kann man die Spritze auch weglassen. Wenn aber nicht, dann sollte die Spritze weitergegeben werden.
2. Nach Mostaghel 2008/06 gehts, weil die hormonrefraktär genannten Tumore sich ihre Androgene selber machen, auch um die Unterdrückung der intrakrinen Androgen-Produktion. Hier warten wir einerseits auf Abiraterone, andererseits sieht man an dem Beispiel Granatapfel, s. den Beitrag von HWL, dass die Synthese von Testo aus Cholesterin durchaus auch jetzt schon mit Naturmitteln unterdrückt werden kann.
3. Wenn ich weiterhin bei dem Einsatz von Anti-Androgenen noch keinen Hinweis auf mutierte Androgen-Rezeptoren habe, sodass Flutamid oder Casodex selbst zum Futter werden, könnte die Gabe von Anti-Androgenen auch weiterhin Sinn machen, weil es ja den Rezeptoren in der Zelle egal sein kann, woher die Androgene kommen. Habe ich also kein Antiandrogen-Entzugs-Syndrom, könnte selbst bei steigendem PSA die Weitergabe Sinn machen.
4. Da das DHT und nicht das Testosteron das Wachstums-Androgen ist, solange wir in der Logik der Androgen-Blockade weiter denken, die durchgehende DHT-Blockung oberstes Gebot.
Mostoghel schreibt hierzu was Interessantes:
"These findings are consistent with our measurements of f9-fold decrease and f2.5-fold increase in SRD5A2 and SRD5A1 expression, respectively,
in the tumor metastases"
auf deutsch: wir haben gemessen, dass in tumor-metastasen die 5-alpha-reduktase vom typ 2 um den faktor 9 abgesenkt und die der typ 1 um den faktor 2,5 erhöht ist.
also ist proscar, das ja den typ 1 hemmt, nicht aus der mode. vielleicht ist aber die kombination von beiden am besten.
5. über ADT bei HUPK nachzudenken, ist wichtig, aber nicht ausreichend. Auch die Östrogene mit ihren Rezeptoren wollen bedacht werden. Wenn z.B. der ER-alpha schon gemessen wurde oder anzunehmen ist, dass er ausgeprägt ist in den fortgeschrittenenen Tumoren, dann heisst es, Anti-Östrogene einzusetzen und den ER-beta zu stimulieren, wobei wir hierbei Naturstoffe einsetzen können.
Aber das ist nur ganz systemimmanent überlegt - inwieweit die gesamte Situation damit richtig erfasst ist, steht auf einem anderen Blatt. Das sollten wir, da hast du recht, mal in einem neuen thread debattieren.
good night,
Rudolf
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