Hallo!
Es geht hier um meinen Vater, 62 Jahre alt.
Ich habe leider nicht alle Informationen, hab aber das was ich so im Kopf habe hier niedergeschrieben. Meine Mom ist hier auch angemeldet (irgendwo still und heimlich) und wollte bei Gelegenheit die genauen Daten reinsetzen. Ich kann nur nicht solange warten
Vor ca. 7 Jahren wurde ihm auf Grund eines Tumors (bösartig) eine Niere entfernt, damit war das Thema aber zum Glück erledigt.
Auf Grund dieses Vorfalls ging mein Vater die letzten Jahre dann auch immer regelmäßig zu seinen Nachuntersuchungen.
Im Sommer 2007 (Juni/Juli) stellte der Urologe einen erhöhten PSA Wert fest (knapp über 4, Werte waren davor deutlich drunter).
Mein Vater sollte dann in einem halben Jahr nochmals wiederkommen um den PSA Wert erneut zu ermitteln.
Im Dezember 2007 war der PSA Wert auf ca. 16 angestiegen.
Daraufhin wurde eine Biopsie veranlaßt die weniger erfreulich war.
Gleason Score wurde auf 9 eingestuft (kenne leider nicht die Zusammensetzung).
Im Januar folgte dann noch Szintigram und keine Ahnung was (CT oder so) zur Feststellung von Metastasen im Gewebe und Knochen.
Leider dort auch kein Glück, Lymphe wohl schon befallen, mehrere kleinere Metastasen an den Knochen (Beckenschaufel zB).
Daraufhin wurde die Hormontherapie bei ihm eingeleitet, er bekommt die 3 Monats-Depot-Spritze und alle 3 Wochen Zometa-Infusion.
Im April wurde erneut ein Szintigram und Co gemacht und das sah, meiner Meinung nach, recht gut aus.. es war zumindestens nicht schlechter.
Meine Eltern haben auch ihre Ernährung umgestellt, sich viel Literatur bzgl Krebs und Ernährung angeeignet und auch umgesetzt.
Außerdem hat mein Vater noch eine Thymus-Behandlung gemacht um sein Immunsystem zu stärken.
Vor einigen Wochen hatte mein Vater dann starke Rückenschmerzen, wodrauf er zum Röntgen geschickt wurde. Der Befund war unauffällig, nur "normale" Verschleißerscheinungen sage ich mal. Da mein Vater aber schon lange Rückenprobleme hat, gab er sich damit nicht zufrieden, da die Schmerzen diesmal ganz anders und schlimmer waren als sonst.
Der Urologe schickte ihn dann auch sofort zum CT.
Dort wurde dann festgestellt, dass es weitere Metastasen gibt. Glaube Lendenwirbelsäule und auch eine um die Bauch-Aorta
Daraufhin verschrieb der Urologe ein zusätzliches Medikament, welches das Testosteron komplett auf Null bringen soll (wird ja wohl noch in den Nebennieren gebildet?).
Zusätzlich noch ein Antiöstrogen, damit mein Vater keine Probleme /Schmerzempfindlichkeit in der Brust bekommt.
Meine Eltern gingen gestern zu einem Onkologen, weil ihnen geraten wurde dies zu tun und dann zu entscheiden ob der Urologe oder eben ein Onkologe die Behandlung fortführt und um sich über verbleibende Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.
Im Gespräch gestern gab es im Prinzip nicht viel Neues, dass die Lebenserwartung für meinen Dad nicht besonders gut ausschauen und sein Krebs extrem aggressiv ist.
Der Arzt bat jedoch meine Eltern heute nochmals wiederzukommen, damit er sich die ganzen Befunde, Bilder etc in Ruhe anschauen konnte um sich ein besseres Bild machen zu können und dementsprechend dann eine weitere Behandlung vorschlagen kann.
Ich bin dann heute mit meinen Eltern mitgefahren, weil ich gerne hören wollte was der Arzt genau sagt. Außerdem wollte ich eigentlich gerne ein paar Fragen zur Chemo stellen, da mein Vater dies eigentlich abgelehnt hatte...
Der Arzt ist übrigens sehr nett und ich persönlich empfand das Gespräch nicht als negativ. Jedoch sieht er nur die Chemotherapie als Lösung, da die Hormontherapie nicht anschlägt.
Der PSA-Wert meines Vaters ist wohl die letzten Monate gesunken, aber blieb bei ca 8 stehen.
Er hat uns über die Chemo aufgeklärt, es wäre alle 3 Wochen eine Infusion, Haarausfall ist ziemlich sicher, gegen Übelkeit bekommt er ein Mittel - ist also mit relativ großer Wahrscheinlichkeit kaum vorhanden, Taubheitsgefühl bzw prickeln in den Fingern, Zehen möglich, muss dann beobachtet werden, Chemo angepaßt werden und wenns zu schlimm ist auch abgesetzt werden. Ca in der 2. Woche wird das Blutbild runtergehen, er sich wahrscheinlich schlapp fühlen, muss auch beobachtet werden und gegebenenfalls kann man dagegen ansteuern.
Klar ist Chemo Scheiße (sorry), aber nach seinen Ausführungen hörte sich das eigentlich "ganz gut" an.
Achja, 3 Zyklen müßte mein Vater machen (also 9 Wochen) und dann würde man schauen, ob die Chemo Erfolge bringt oder eben nicht.
Gut fand ich von dem Arzt auch, dass er meine Eltern ermutigt hat sich eine 2. Meinung einzuholen, damit sie sich auch sicher sind, egal ob sie sich für oder gegen die Chemo entscheiden.
Das werden meine Eltern auch morgen direkt tun, bin gespannt ob dort eine andere Behandlung vorgeschlagen wird.. was ich mir allerdings kaum denken kann.
Grob und überspitzt gesagt, gab es heute von dem Arzt 2 Alternativen:
1. so weiter behandeln wie bisher, was meinem Vater nicht mehr besonders viel Zeit bringen würde, außerdem würden die Metastasen weiter munter streuen, evtl Leber und Lunge befallen oder aber im Becken/Wirbelsäule zu Bewegungseinschränkungen führen und außerdem wachsende Schmerzen durch die Knochenmetastasen
2. zur bisherigen Therapie noch die Chemo und Streuung und Schmerzen eindämmen und bei Erfolg auch ein wenig Lebens verlängernd.
Die Nerven meiner Eltern sind schon ziemlich runter, sie hatten sich so gut gefangen gehabt bis eben das letzte CT diesen blöden Befund gebracht hat.
Mein Vater konnte sich (zumindestens bis gestern) nicht wirklich mit einer Chemo anfreunden. Ich persönlich würde da nach oben genannten Optionen zuschlagen und sofort machen.. stecke allerdings nicht selber in der Situation und kann einfach quaken
Wäre Bestrahlung evtl auch eine Möglichkeit oder dient dies eher nur der Schmerzbekämpfung?
Ist Chemo wirklich so schlecht oder nichtsbringend, mein Vater hatte wohl im Internet irgendwas gefunden, dass Chemo nicht wirklich viel bringt..
Sorry, für den langen Beitrag, ich kann mich schlecht kurzfassen
Es geht hier um meinen Vater, 62 Jahre alt.
Ich habe leider nicht alle Informationen, hab aber das was ich so im Kopf habe hier niedergeschrieben. Meine Mom ist hier auch angemeldet (irgendwo still und heimlich) und wollte bei Gelegenheit die genauen Daten reinsetzen. Ich kann nur nicht solange warten
Vor ca. 7 Jahren wurde ihm auf Grund eines Tumors (bösartig) eine Niere entfernt, damit war das Thema aber zum Glück erledigt.
Auf Grund dieses Vorfalls ging mein Vater die letzten Jahre dann auch immer regelmäßig zu seinen Nachuntersuchungen.
Im Sommer 2007 (Juni/Juli) stellte der Urologe einen erhöhten PSA Wert fest (knapp über 4, Werte waren davor deutlich drunter).
Mein Vater sollte dann in einem halben Jahr nochmals wiederkommen um den PSA Wert erneut zu ermitteln.
Im Dezember 2007 war der PSA Wert auf ca. 16 angestiegen.
Daraufhin wurde eine Biopsie veranlaßt die weniger erfreulich war.
Gleason Score wurde auf 9 eingestuft (kenne leider nicht die Zusammensetzung).
Im Januar folgte dann noch Szintigram und keine Ahnung was (CT oder so) zur Feststellung von Metastasen im Gewebe und Knochen.
Leider dort auch kein Glück, Lymphe wohl schon befallen, mehrere kleinere Metastasen an den Knochen (Beckenschaufel zB).
Daraufhin wurde die Hormontherapie bei ihm eingeleitet, er bekommt die 3 Monats-Depot-Spritze und alle 3 Wochen Zometa-Infusion.
Im April wurde erneut ein Szintigram und Co gemacht und das sah, meiner Meinung nach, recht gut aus.. es war zumindestens nicht schlechter.
Meine Eltern haben auch ihre Ernährung umgestellt, sich viel Literatur bzgl Krebs und Ernährung angeeignet und auch umgesetzt.
Außerdem hat mein Vater noch eine Thymus-Behandlung gemacht um sein Immunsystem zu stärken.
Vor einigen Wochen hatte mein Vater dann starke Rückenschmerzen, wodrauf er zum Röntgen geschickt wurde. Der Befund war unauffällig, nur "normale" Verschleißerscheinungen sage ich mal. Da mein Vater aber schon lange Rückenprobleme hat, gab er sich damit nicht zufrieden, da die Schmerzen diesmal ganz anders und schlimmer waren als sonst.
Der Urologe schickte ihn dann auch sofort zum CT.
Dort wurde dann festgestellt, dass es weitere Metastasen gibt. Glaube Lendenwirbelsäule und auch eine um die Bauch-Aorta
Daraufhin verschrieb der Urologe ein zusätzliches Medikament, welches das Testosteron komplett auf Null bringen soll (wird ja wohl noch in den Nebennieren gebildet?).
Zusätzlich noch ein Antiöstrogen, damit mein Vater keine Probleme /Schmerzempfindlichkeit in der Brust bekommt.
Meine Eltern gingen gestern zu einem Onkologen, weil ihnen geraten wurde dies zu tun und dann zu entscheiden ob der Urologe oder eben ein Onkologe die Behandlung fortführt und um sich über verbleibende Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.
Im Gespräch gestern gab es im Prinzip nicht viel Neues, dass die Lebenserwartung für meinen Dad nicht besonders gut ausschauen und sein Krebs extrem aggressiv ist.
Der Arzt bat jedoch meine Eltern heute nochmals wiederzukommen, damit er sich die ganzen Befunde, Bilder etc in Ruhe anschauen konnte um sich ein besseres Bild machen zu können und dementsprechend dann eine weitere Behandlung vorschlagen kann.
Ich bin dann heute mit meinen Eltern mitgefahren, weil ich gerne hören wollte was der Arzt genau sagt. Außerdem wollte ich eigentlich gerne ein paar Fragen zur Chemo stellen, da mein Vater dies eigentlich abgelehnt hatte...
Der Arzt ist übrigens sehr nett und ich persönlich empfand das Gespräch nicht als negativ. Jedoch sieht er nur die Chemotherapie als Lösung, da die Hormontherapie nicht anschlägt.
Der PSA-Wert meines Vaters ist wohl die letzten Monate gesunken, aber blieb bei ca 8 stehen.
Er hat uns über die Chemo aufgeklärt, es wäre alle 3 Wochen eine Infusion, Haarausfall ist ziemlich sicher, gegen Übelkeit bekommt er ein Mittel - ist also mit relativ großer Wahrscheinlichkeit kaum vorhanden, Taubheitsgefühl bzw prickeln in den Fingern, Zehen möglich, muss dann beobachtet werden, Chemo angepaßt werden und wenns zu schlimm ist auch abgesetzt werden. Ca in der 2. Woche wird das Blutbild runtergehen, er sich wahrscheinlich schlapp fühlen, muss auch beobachtet werden und gegebenenfalls kann man dagegen ansteuern.
Klar ist Chemo Scheiße (sorry), aber nach seinen Ausführungen hörte sich das eigentlich "ganz gut" an.
Achja, 3 Zyklen müßte mein Vater machen (also 9 Wochen) und dann würde man schauen, ob die Chemo Erfolge bringt oder eben nicht.
Gut fand ich von dem Arzt auch, dass er meine Eltern ermutigt hat sich eine 2. Meinung einzuholen, damit sie sich auch sicher sind, egal ob sie sich für oder gegen die Chemo entscheiden.
Das werden meine Eltern auch morgen direkt tun, bin gespannt ob dort eine andere Behandlung vorgeschlagen wird.. was ich mir allerdings kaum denken kann.
Grob und überspitzt gesagt, gab es heute von dem Arzt 2 Alternativen:
1. so weiter behandeln wie bisher, was meinem Vater nicht mehr besonders viel Zeit bringen würde, außerdem würden die Metastasen weiter munter streuen, evtl Leber und Lunge befallen oder aber im Becken/Wirbelsäule zu Bewegungseinschränkungen führen und außerdem wachsende Schmerzen durch die Knochenmetastasen
2. zur bisherigen Therapie noch die Chemo und Streuung und Schmerzen eindämmen und bei Erfolg auch ein wenig Lebens verlängernd.
Die Nerven meiner Eltern sind schon ziemlich runter, sie hatten sich so gut gefangen gehabt bis eben das letzte CT diesen blöden Befund gebracht hat.
Mein Vater konnte sich (zumindestens bis gestern) nicht wirklich mit einer Chemo anfreunden. Ich persönlich würde da nach oben genannten Optionen zuschlagen und sofort machen.. stecke allerdings nicht selber in der Situation und kann einfach quaken
Wäre Bestrahlung evtl auch eine Möglichkeit oder dient dies eher nur der Schmerzbekämpfung?
Ist Chemo wirklich so schlecht oder nichtsbringend, mein Vater hatte wohl im Internet irgendwas gefunden, dass Chemo nicht wirklich viel bringt..
Sorry, für den langen Beitrag, ich kann mich schlecht kurzfassen
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