Therapieentscheidung
Hallo Skipper, hallo Andi, hallo Hans-J,
vielen Dank für Eure Reaktionen.
@Skipper:
Danke für Deine Wünsche.
Ich denke, Du hast bei Dir alles richtig gemacht. Ich hoffe, dass ich das irgendwann von mir auch denken kann.
Damit das so wird, versuche ich natürlich möglichst viel an Informationen aufzunehmen, richtig zu filtern und einzuordnen. Als ich die Diagnose bekam, war ich so geschockt, dass ich bezüglich der Therapie voll den Ärzten vertraut habe. Da scheine ich etwas Glück gehabt zu haben. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass man sich selbst mit einbringen muss. Dazu gehört, sich mit der Materie so auseinander zu setzen, dass man den Ärzten, aber auch den Anderen, die einem zu helfen versuchen, gedanklich folgen kann. Dies muss nicht heißen, dass man seinen Ärzten nicht mehr vertraut. Aber ihnen "blind" zu vertrauen sollte man auch nicht. Es heißt aber auf jeden Fall, dass ich die Therapieentscheidung verstehe und mit trage, also auch für sie verantwortlich bin.
@Andi:
Danke für Deinen Zuspruch und ich wünsche natürlich auch Dir einen guten Weg.
Boro R habe ich mir angeschaut, sieht klasse aus bei ihm. Er hat die erste Pause auch schon nach einem Jahr begonnen (macht Hoffnung), seine Pause betrug 36 Monate, dass ist extrem gut (wenn ich da annähernd hin komme mache ich eine Party!!!), und sein zweiter Zyklus sieht auch gut aus, wobei ich persönlich das LNRH-Analogon auch wieder nehmen würde. In diesem Zusammenhang habe ich vorhin diese Dissertation aus dem Jahre 2008 gefunden, in dem einleitend einiges zur IADT steht, darüber hinaus sehr viel zu Bicalutamid. Habe sie nur überflogen, behandelt die Verordnung von Bicatulamid im Zeitraum 2000 - 2003 unter verschiedenen Aspekten.
Natürlich sind die Anmerkungen erlaubt.
Zu 2. Ich meine natürlich osteolytische Metastasen (danke für die fachliche Korrektur, dieser Hinweis geht auch an Hans-J), wobei bei mir die osteoplastischen auch reichlich vorhanden sind. Die Krux bei mir mit den Osteolysen ist, dass ausgerechnet der LWK 4 massiv betroffen ist. Bei LW 4/5 ist bei mir die Bandscheibe schon fast nicht mehr da, eigentlich müsste bei meiner Beschwerdelage (das linke Bein schmerzt mittlerweile fast permanent, zwar nicht schmerzmittelreif, aber dafür um so nervender), dringend eine OP (künstliche Bandscheibe mit zusätzlicher Versteifung) gemacht werden, die aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich ist, da die Orthopäden im UKM Angst haben, die Befestigungen halten im LWK 4 nicht. Morgen habe ich die Knochendichtemessung, ich hoffe darauf, dass die Werte gut sind, dann kann ich etwa für das Jahresende in diese Richtung (OP) denken.
Dass Zometa hinsichtlich der Osteolysen wirkt, kann ich bestätigen, die Kontrolluntersuchungen am LWK 4 und am r. Oberarm waren sehr positiv, wenn auch der Knochenschwund dort noch ziemlich heftig ist.
Zu 1.
Ich kann dazu nur wiedergeben, was mir der Doc vom Prostatakarzinomzentzrum des UKM gesagt hat: es soll Hinweise geben, dass für Biculatamid 150 mg dieser Verdacht existiert, man soll bei Langzeittherapie dies im Auge behalten. Eine weitere ERklärung, warum das so ist, hat er nicht gegeben. Heute habe ich dazu noch das hier gefunden, ist aber aus dem Jahr 2003.
Alternative Medikamente zur Hormontherapie bzw. bei hormonrefraktärem Stadium: MDV3100 sprach dieser Arzt auch an,, es sei sehr vielversprechend, was die jetzige Studie schon an Ergebnissen habe. Dazu später Abiraterone oder eventuell Alpharadin. Wichtig für mich, bis dahin ohne größere Probleme zu kommen, aber ich werde mich jetzt einfach an Boro R orientieren, dann funktioniert das schon.
Ich denke, auch Dein Entschluss ist richtig. Ich persönlich würde ja nicht solange warten, meine Gründe kennst Du (siehe auch im Abschnitt zu Hans-J), aber das sind meine und Deine werden für Dich ähnlich wichtig sein. Also: das passt schon.
Eine ganz persönliche Sache: Du nimmst Bor. Kannst Du mir Deine Erfahrung mal in einer PN schildern? Meine Ärzte kennen das nicht, meine Apotheke auch nicht, ich bekam den Hinweis auch schon von anderer Stelle (RalfDM).
@Hans-J:
Auch Dir erstmal Dank für den Zuspruch. Ich sehe, dass Deine IADT gut läuft. Wünsche Dir dazu alles Gute.
An Chemo denke ich zurzeit gar nicht mehr. Ich hatte reichlich psychische Probleme, versuche mich deshalb nur auf die akut anstehenden Sachen zu konzentrieren. Deshalb, erst wenn dieser Punkt wirklich relevant wird, werde ich mir weitergehende Gedanken dazu machen.
Nach Aussage meiner Ärzte, und ich halte das PCa-Zentrum um Prof. Hertle (Direktor) und Prof. Semjonow (stellv. Direkttor) für äußerst kompetent, besteht für mich kein Anlass, über die anderen, nicht hormondefinierten Krebsmarker, nachzudenken. Die Hormontherapie hat, wenn auch verzögert, voll angeschlagen. Der pathologische Befund weist auf ein mäßig differenziertes Adenokarzinom hin (Gleason 3 + 4). Die Prostata ist um die Hälfte des Ausgangsvolumen geschrumpft. Wie schon oben erwähnt, warum sollte ich meine Psyche dann jetzt damit belasten, was, an anderer Stelle ja schon ausgiebig diskutiert, eher striitig ist (Ploidbestimmung). Ich verfolge das Thema sehr interessiert, aber mehr auch nicht.
Das ist so nicht richtig. Ich habe Mono angefangen, aber im Februar auf LHRH und Antiandrogen gewechselt, beim Bicalutamid anfangs sogar mit 150 mg (wollte sehen, ob der PSA nicht doch noch runtergeht, auch wenn LHRH nicht mehr wirkt). Ist ja dann doch alles in die richtige Bahn gelaufen.
Jetzt noch klassisch mit LHRH und Bicalutamid 50 mg.
IADT:
Hier weiche ich deutlich von den allgemeinen Empfehlungen (z.B. Prof Tunn) ab: der Nadir dürfte bei mir noch nicht erreicht sein. Ich begründe dies einerseits mit dem schlechten Knochenzustand und andererseits damit, dass, wenn man mit der Unterbrechung wartet, bis der PSA wieder steigt, die ersten Anfäge eines hormonresitenten Stadiums möglicherweise schon vorliegen. Da in diesem Bereich nichts gesichert ist, bleibt in fast jeder Richtung die Spekulation. Ich spekuliere halt in meine Richtung.
Da auch Du einen Hinweis auf eine etwas höhere Wiederaufnahmegrenze für den PSA-Wert gibst, fühle ich mich in meinem Denken bestätigt, diese Grenze bei 10-20 ng/ml für mich zu definieren. Aber bis dahin ist ja noch viel Zeit und vielleicht gibt es dann andere Erkenntnisse.
Dazu würde ich gerne mehr erfahren! Woher hast Du diese Erkenntnis? Ich habe nichts dergleichen bezüglich der IADT gefunden, klingt aber interessant.
Tja, das ist irgendwie tückisch mit diesen Krebszellen: sie tun alles, um sich solange zu vermehren, bis man stirbt, nur dann sind sie aber auch hin. Irgendwie nicht besonders intelligent. Vielleicht kommt man ihnen auch nur deshalb so schlecht bei, weil bei dieser Strategie eigentlich kein vernünftiges Konzept zu erkennen ist.
Aber Fatalismus mal beiseite:
Ich werde alle erdenkliche vernünftigen Wege nutzen, weil auch ich "überleben" will! Was auch heißt, dass ich die mir nicht schlüssigen Wege weglasse. Ich habe nur eine begrenzte Form von Energie, sowie es nur begrenzte Formen von Therapie gibt. Mein Part ist, zu entscheiden, wie viel ich für welche Therapie einsetze. Und ich nehme für mich, aber auch nur für mich, heraus, solange es funktioniert, bin ich auf dem richtigen Weg!
Ich denke, dass ein ganz gehöriger Anteil an der Entstehung von Krebs Stressfaktoren zuzuordnen ist. Umgekehrt dürfte es vielleicht dann auch zum Therapieerfolg beitragen, wenn mann es schafft, diese Stressfaktoren zu eliminieren. Daran arbeite ich hauptsächlich und ich denke, auch da bin ich auf einem guten Weg.
Nochmals vielen Dank für Euer Feed-Back. Und alles erdenklich Gute für "Euren" Therapieweg.
Detlev
P.S.: gelegentlich berichte ich dann weiter!
Hallo Skipper, hallo Andi, hallo Hans-J,
vielen Dank für Eure Reaktionen.
@Skipper:
Danke für Deine Wünsche.
Ich denke, Du hast bei Dir alles richtig gemacht. Ich hoffe, dass ich das irgendwann von mir auch denken kann.
Damit das so wird, versuche ich natürlich möglichst viel an Informationen aufzunehmen, richtig zu filtern und einzuordnen. Als ich die Diagnose bekam, war ich so geschockt, dass ich bezüglich der Therapie voll den Ärzten vertraut habe. Da scheine ich etwas Glück gehabt zu haben. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass man sich selbst mit einbringen muss. Dazu gehört, sich mit der Materie so auseinander zu setzen, dass man den Ärzten, aber auch den Anderen, die einem zu helfen versuchen, gedanklich folgen kann. Dies muss nicht heißen, dass man seinen Ärzten nicht mehr vertraut. Aber ihnen "blind" zu vertrauen sollte man auch nicht. Es heißt aber auf jeden Fall, dass ich die Therapieentscheidung verstehe und mit trage, also auch für sie verantwortlich bin.
@Andi:
Danke für Deinen Zuspruch und ich wünsche natürlich auch Dir einen guten Weg.
Boro R habe ich mir angeschaut, sieht klasse aus bei ihm. Er hat die erste Pause auch schon nach einem Jahr begonnen (macht Hoffnung), seine Pause betrug 36 Monate, dass ist extrem gut (wenn ich da annähernd hin komme mache ich eine Party!!!), und sein zweiter Zyklus sieht auch gut aus, wobei ich persönlich das LNRH-Analogon auch wieder nehmen würde. In diesem Zusammenhang habe ich vorhin diese Dissertation aus dem Jahre 2008 gefunden, in dem einleitend einiges zur IADT steht, darüber hinaus sehr viel zu Bicalutamid. Habe sie nur überflogen, behandelt die Verordnung von Bicatulamid im Zeitraum 2000 - 2003 unter verschiedenen Aspekten.
Natürlich sind die Anmerkungen erlaubt.
Zu 2. Ich meine natürlich osteolytische Metastasen (danke für die fachliche Korrektur, dieser Hinweis geht auch an Hans-J), wobei bei mir die osteoplastischen auch reichlich vorhanden sind. Die Krux bei mir mit den Osteolysen ist, dass ausgerechnet der LWK 4 massiv betroffen ist. Bei LW 4/5 ist bei mir die Bandscheibe schon fast nicht mehr da, eigentlich müsste bei meiner Beschwerdelage (das linke Bein schmerzt mittlerweile fast permanent, zwar nicht schmerzmittelreif, aber dafür um so nervender), dringend eine OP (künstliche Bandscheibe mit zusätzlicher Versteifung) gemacht werden, die aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich ist, da die Orthopäden im UKM Angst haben, die Befestigungen halten im LWK 4 nicht. Morgen habe ich die Knochendichtemessung, ich hoffe darauf, dass die Werte gut sind, dann kann ich etwa für das Jahresende in diese Richtung (OP) denken.
Dass Zometa hinsichtlich der Osteolysen wirkt, kann ich bestätigen, die Kontrolluntersuchungen am LWK 4 und am r. Oberarm waren sehr positiv, wenn auch der Knochenschwund dort noch ziemlich heftig ist.
Zu 1.
Ich kann dazu nur wiedergeben, was mir der Doc vom Prostatakarzinomzentzrum des UKM gesagt hat: es soll Hinweise geben, dass für Biculatamid 150 mg dieser Verdacht existiert, man soll bei Langzeittherapie dies im Auge behalten. Eine weitere ERklärung, warum das so ist, hat er nicht gegeben. Heute habe ich dazu noch das hier gefunden, ist aber aus dem Jahr 2003.
Alternative Medikamente zur Hormontherapie bzw. bei hormonrefraktärem Stadium: MDV3100 sprach dieser Arzt auch an,, es sei sehr vielversprechend, was die jetzige Studie schon an Ergebnissen habe. Dazu später Abiraterone oder eventuell Alpharadin. Wichtig für mich, bis dahin ohne größere Probleme zu kommen, aber ich werde mich jetzt einfach an Boro R orientieren, dann funktioniert das schon.
Zu Deiner Entscheidung der Intermittierung, würde ich zustimmen. Habe das selbst auch vor, ab Jan-2011
Eine ganz persönliche Sache: Du nimmst Bor. Kannst Du mir Deine Erfahrung mal in einer PN schildern? Meine Ärzte kennen das nicht, meine Apotheke auch nicht, ich bekam den Hinweis auch schon von anderer Stelle (RalfDM).
@Hans-J:
Auch Dir erstmal Dank für den Zuspruch. Ich sehe, dass Deine IADT gut läuft. Wünsche Dir dazu alles Gute.
An Chemo denke ich zurzeit gar nicht mehr. Ich hatte reichlich psychische Probleme, versuche mich deshalb nur auf die akut anstehenden Sachen zu konzentrieren. Deshalb, erst wenn dieser Punkt wirklich relevant wird, werde ich mir weitergehende Gedanken dazu machen.
Nach Aussage meiner Ärzte, und ich halte das PCa-Zentrum um Prof. Hertle (Direktor) und Prof. Semjonow (stellv. Direkttor) für äußerst kompetent, besteht für mich kein Anlass, über die anderen, nicht hormondefinierten Krebsmarker, nachzudenken. Die Hormontherapie hat, wenn auch verzögert, voll angeschlagen. Der pathologische Befund weist auf ein mäßig differenziertes Adenokarzinom hin (Gleason 3 + 4). Die Prostata ist um die Hälfte des Ausgangsvolumen geschrumpft. Wie schon oben erwähnt, warum sollte ich meine Psyche dann jetzt damit belasten, was, an anderer Stelle ja schon ausgiebig diskutiert, eher striitig ist (Ploidbestimmung). Ich verfolge das Thema sehr interessiert, aber mehr auch nicht.
D.h. du fährst eine Mono AHT mit einem LHRH.
Dann ist das Ergebnis wirklich nicht schlecht.
Dann ist das Ergebnis wirklich nicht schlecht.
Jetzt noch klassisch mit LHRH und Bicalutamid 50 mg.
IADT:
Hier habe ich folgendes gemacht und den Zeitpunkt der Unterbrechnung mitbestimmt.
Wenn der Nadir nicht erreicht wird und der PSA 5x in Folge sich um den gleichen Wert einpendelt, ging auch mein Onkologe mit mir einig, dass kein weiterer Abfall mehr erfolgen wird. Dann raus aus der AHT und eine mögliche, verkürzte Option für eine weitere Runde AHT wahren.
Wenn der Nadir nicht erreicht wird und der PSA 5x in Folge sich um den gleichen Wert einpendelt, ging auch mein Onkologe mit mir einig, dass kein weiterer Abfall mehr erfolgen wird. Dann raus aus der AHT und eine mögliche, verkürzte Option für eine weitere Runde AHT wahren.
Da auch Du einen Hinweis auf eine etwas höhere Wiederaufnahmegrenze für den PSA-Wert gibst, fühle ich mich in meinem Denken bestätigt, diese Grenze bei 10-20 ng/ml für mich zu definieren. Aber bis dahin ist ja noch viel Zeit und vielleicht gibt es dann andere Erkenntnisse.
Diese aber nicht sofort wieder nach der IAHT Pause beginnen, sondern wenn, dann mit einem anderen LHRH.
Aber merke dir, deine Krebszellen haben sich die vernichtenden Substanzen wohl gemerkt und lassen sich nicht mehr so einfach von diesen beeindrucken. Sie wollen überleben, tarnen, verändern sich um Apoptose zu entkommen.
Aber Fatalismus mal beiseite:
Ich werde alle erdenkliche vernünftigen Wege nutzen, weil auch ich "überleben" will! Was auch heißt, dass ich die mir nicht schlüssigen Wege weglasse. Ich habe nur eine begrenzte Form von Energie, sowie es nur begrenzte Formen von Therapie gibt. Mein Part ist, zu entscheiden, wie viel ich für welche Therapie einsetze. Und ich nehme für mich, aber auch nur für mich, heraus, solange es funktioniert, bin ich auf dem richtigen Weg!
Ich denke, dass ein ganz gehöriger Anteil an der Entstehung von Krebs Stressfaktoren zuzuordnen ist. Umgekehrt dürfte es vielleicht dann auch zum Therapieerfolg beitragen, wenn mann es schafft, diese Stressfaktoren zu eliminieren. Daran arbeite ich hauptsächlich und ich denke, auch da bin ich auf einem guten Weg.
Nochmals vielen Dank für Euer Feed-Back. Und alles erdenklich Gute für "Euren" Therapieweg.
Detlev
P.S.: gelegentlich berichte ich dann weiter!
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