Hallo zusammen!
Bin noch brandneu hier und wollte euch mal meine Fallgeschichte beschreiben. Vielleicht gibt es ja Tipps und Ratschläge, die mich ein wenig weiter bringen.
2009 ging ich (damals 45jährig) zu meinem Hausarzt zu einer Gesundenuntersuchung und erzählte ihm, dass ich mir mal die Prostata checken lassen wolle. Er hatte gerade einen Assistenzarzt anwesend und ließ mich auf seiner Behandlungsbank hinlegen und machte einen Tastbefund. Der fiel negativ aus. Er entließ mich mit den Worten: "Sie sind noch viel zu jung. Machen Sie sich keine Sorgen." Das habe ich für zwei Jahre leider auch getan. Verschenkte Zeit für mögliche frühere Therapieversuche, wie ich heute weiß.
Im Februar 2011 ging ich dann direkt zu einem Urologen, um mich, was die Prostata anging, mal durchchecken zu lassen. Sowohl der Tastbefund, als auch das Ultraschall waren negativ. Nach einer Woche erfuhr ich das der PSA-Wert bei 9 lag. Es wurde eine zweites Mal Blut abgenommen und ein PSA-Wert von 8,7 gemessen. Es folgte eine Biopsie, deren Ergebnis ein Befall von 2/3 der Stanzen war. Der Gleason-Score wurde mit 7 bewertet. Ein Zweitgutachter schraubte dann auf 8 hinauf. Alle Ärzte rieten zu einer OP.
Die OP fand im April 2011 statt. Radikale Prostata-Ektomie mittels Bauchschnitt. Danach wurde der Gleason-Score nochmal auf 9 erhöht. Infolge der OP bekam ich noch eine Sepsis, die mich körperlich an den Rand meiner Kräfte brachte. Eine Erschöpfungserfahrung, wie ich sie in meinem Leben noch nicht gekannt hatte.
Leider blieb der PSA-Wert auch nach der OP bei 2 (Juni) und 1,8 (Juli). Im Juli 2011 unterzog ich mich einer Cholin-PET mit dem Resultat: maligner Lymphknoten im rechten Beckenbereich. Mir wurde eine Spritze Trenantone verabreicht. Im September lag der PSA-Wert bei 1,8 und ich wurde erneut operiert. Nach der Lymphadenektomie lag der PSA bei 0,7. Im Oktober bei 1 und 1,1. Dann stiegen wir um auf das Präparat Eligard. Im November hatte ich einen PSA von 0,387. Im Januar 2012 senkte sich der PSA auf 0,116, stieg zum Anfang April auf 0,141 und zum Ende April auf 0,164. Im Oktober 2012 lag er noch bei 0,156 und im Januar 2013 stieg er auf aktuell 0,488.
Momentan ist die Devise den nächsten Wert noch abzuwarten. Dann eventuell mit Casodex zusätzlich zu agieren und wenn auch das nicht zu einer Stabilisierung (besser Senkung) des PSA führt, eine Chemo zu machen. Keine schöne Aussicht, wie ich finde.
Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich mich ernsthaft frage, was ich noch alles tun könnte. Neben sportlicher Betätigung beschäftigt mich gerade die kohlehydratarme Ernährung, wozu ich schon einen Thread hier aufgemacht habe. Aber auch das Thema Fischöl, auf das ich hier im Forum stieß, interessiert mich.
Bislang war ich immer der Meinung, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht nötig sind, da man ja alle wichtigen Stoffe über eine ausgewogene Ernährung zu sich nehmen kann. Vielleicht reicht das nicht aus, wenn man Krebs hat? Ich fange an zu grübeln?
Bislang war ich auch immer der Meinung, dass ich meinen Alltag nicht komplett vom Krebs diktieren lassen will, dass ich mein ganz "normales" Leben weiter führen will. Darüber habe ich vielleicht die Recherche zu Hintergründen und möglichen zusätzlichen Maßnahmen zu sehr schleifen lassen. Dem möchte ich nun in Anbetracht des zuletzt deutlich gestiegenen PSA-Wertes entgegen wirken und finde, dieses Forum ist ein sehr guter Platz dafür.
Ich danke allen, die diese Plattform mit ihren Rechercheergebnissen und Erfahrungen befüllen und es so zu einer wichtigen Quelle des Wissens machen, in dem Viele Hilfe, Rat und Trost finden. Es fällt mir noch schwer die vielen fachspezifischen Begriffe und Abkürzungen zu verstehn und auseinander zu halten. Ein Anfängerproblem halt. Das lässt sich mit ein wenig Engagement jedoch ändern.
Sonst geht es mir nach wie vor sehr gut. Ich habe keinerlei körperliche Beschwerden oder Einschränkungen. Fühle mich fit wie eh und je, was mir das Ertragen meines Krebses einerseits erleichtert, auf der anderen Seite so "verrückt" ist. Fit wie ein Turnschuh, aber trotzdem lebensbedrohlich krank!
Das alles werfe ich jetzt hier mal in die Runde in gespannter Erwartung, wer von euch sich mit welchen Anregungen, Tipps und Ratschlägen einbringen mag.
Beste Grüße
Krifra
Bin noch brandneu hier und wollte euch mal meine Fallgeschichte beschreiben. Vielleicht gibt es ja Tipps und Ratschläge, die mich ein wenig weiter bringen.
2009 ging ich (damals 45jährig) zu meinem Hausarzt zu einer Gesundenuntersuchung und erzählte ihm, dass ich mir mal die Prostata checken lassen wolle. Er hatte gerade einen Assistenzarzt anwesend und ließ mich auf seiner Behandlungsbank hinlegen und machte einen Tastbefund. Der fiel negativ aus. Er entließ mich mit den Worten: "Sie sind noch viel zu jung. Machen Sie sich keine Sorgen." Das habe ich für zwei Jahre leider auch getan. Verschenkte Zeit für mögliche frühere Therapieversuche, wie ich heute weiß.
Im Februar 2011 ging ich dann direkt zu einem Urologen, um mich, was die Prostata anging, mal durchchecken zu lassen. Sowohl der Tastbefund, als auch das Ultraschall waren negativ. Nach einer Woche erfuhr ich das der PSA-Wert bei 9 lag. Es wurde eine zweites Mal Blut abgenommen und ein PSA-Wert von 8,7 gemessen. Es folgte eine Biopsie, deren Ergebnis ein Befall von 2/3 der Stanzen war. Der Gleason-Score wurde mit 7 bewertet. Ein Zweitgutachter schraubte dann auf 8 hinauf. Alle Ärzte rieten zu einer OP.
Die OP fand im April 2011 statt. Radikale Prostata-Ektomie mittels Bauchschnitt. Danach wurde der Gleason-Score nochmal auf 9 erhöht. Infolge der OP bekam ich noch eine Sepsis, die mich körperlich an den Rand meiner Kräfte brachte. Eine Erschöpfungserfahrung, wie ich sie in meinem Leben noch nicht gekannt hatte.
Leider blieb der PSA-Wert auch nach der OP bei 2 (Juni) und 1,8 (Juli). Im Juli 2011 unterzog ich mich einer Cholin-PET mit dem Resultat: maligner Lymphknoten im rechten Beckenbereich. Mir wurde eine Spritze Trenantone verabreicht. Im September lag der PSA-Wert bei 1,8 und ich wurde erneut operiert. Nach der Lymphadenektomie lag der PSA bei 0,7. Im Oktober bei 1 und 1,1. Dann stiegen wir um auf das Präparat Eligard. Im November hatte ich einen PSA von 0,387. Im Januar 2012 senkte sich der PSA auf 0,116, stieg zum Anfang April auf 0,141 und zum Ende April auf 0,164. Im Oktober 2012 lag er noch bei 0,156 und im Januar 2013 stieg er auf aktuell 0,488.
Momentan ist die Devise den nächsten Wert noch abzuwarten. Dann eventuell mit Casodex zusätzlich zu agieren und wenn auch das nicht zu einer Stabilisierung (besser Senkung) des PSA führt, eine Chemo zu machen. Keine schöne Aussicht, wie ich finde.
Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich mich ernsthaft frage, was ich noch alles tun könnte. Neben sportlicher Betätigung beschäftigt mich gerade die kohlehydratarme Ernährung, wozu ich schon einen Thread hier aufgemacht habe. Aber auch das Thema Fischöl, auf das ich hier im Forum stieß, interessiert mich.
Bislang war ich immer der Meinung, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht nötig sind, da man ja alle wichtigen Stoffe über eine ausgewogene Ernährung zu sich nehmen kann. Vielleicht reicht das nicht aus, wenn man Krebs hat? Ich fange an zu grübeln?
Bislang war ich auch immer der Meinung, dass ich meinen Alltag nicht komplett vom Krebs diktieren lassen will, dass ich mein ganz "normales" Leben weiter führen will. Darüber habe ich vielleicht die Recherche zu Hintergründen und möglichen zusätzlichen Maßnahmen zu sehr schleifen lassen. Dem möchte ich nun in Anbetracht des zuletzt deutlich gestiegenen PSA-Wertes entgegen wirken und finde, dieses Forum ist ein sehr guter Platz dafür.
Ich danke allen, die diese Plattform mit ihren Rechercheergebnissen und Erfahrungen befüllen und es so zu einer wichtigen Quelle des Wissens machen, in dem Viele Hilfe, Rat und Trost finden. Es fällt mir noch schwer die vielen fachspezifischen Begriffe und Abkürzungen zu verstehn und auseinander zu halten. Ein Anfängerproblem halt. Das lässt sich mit ein wenig Engagement jedoch ändern.
Sonst geht es mir nach wie vor sehr gut. Ich habe keinerlei körperliche Beschwerden oder Einschränkungen. Fühle mich fit wie eh und je, was mir das Ertragen meines Krebses einerseits erleichtert, auf der anderen Seite so "verrückt" ist. Fit wie ein Turnschuh, aber trotzdem lebensbedrohlich krank!
Das alles werfe ich jetzt hier mal in die Runde in gespannter Erwartung, wer von euch sich mit welchen Anregungen, Tipps und Ratschlägen einbringen mag.
Beste Grüße
Krifra
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