Nachblutungen nach Prostatatektomie

[JochiM]

Am 28.7.wurde bei mir eine Prostatatektomie durchgeführt. Am 2.8. wurde ich mit Katheter u. blutigem Urin aus der Klinik entlassen. Bis zum heutigen Tag ist der Urin blutig mit Blut-u. Gewebestücken. Außerdem tritt der Urin auch neben dem Katheter aus.
Ist das normal ??

[reini99]

Nein, das ist nicht normal nach 5 Tagen. Urin sollte nahezu klar sein.Tritt Urin neben Katheter aus, dann ist er verschoben. Das kann im Schlaf durch starke Körperdrehungen geschehen. US Untersuchung bei deinem Uro wäre sinnvoll.
Reinhard

[RalfDm]

Es weiß vielleicht nicht jeder Neuling, dass "US" für "Ultraschall" steht, für weitere Begriffe und Abkürzungen rund um den Prostatakrebs siehe hier.
Und zu der Frage: Nein, das ist keinesfalls normal. Frage: Warum benötigst Du überhaupt noch einen Katheter? Ist in der Klinik keine Dichtigkeitsprüfung der Anastomose (der Verbindungsnaht zwischen den beiden Harnröhrenstümpfen) gemacht worden? Neun Tage nach der OP sollte die Naht eigentlich schon lange dicht sein, normal sind fünf bis sechs Tage.

Ralf

P.S.: Ein Name, unter dem man Dich ansprechen kann, wäre auch nicht verkehrt.

[JochiM]

Hallo Reinhard, danke für deine schnelle Antwort. Ich dachte mir schon das es nicht normal ist. In der Uniklinik wurde mir allerdings gesagt das es normal wäre, könnte sogar noch schlimmer sein. Auch mit dem "Vorbeilaufen" wäre normal. Die haben Mullläppchen darum gebunden, was natürlich nichts bringt. 🤮

[JochiM]

Hallo Ralf, danke für deine Antwort. Es wären Komplikationen aufgetreten u. der Katheter muß noch bis 19.8. drin bleiben. Erst dann will man weiter sehen. Näheres weiß ich nicht. Habe den OP - Bericht angefordert, der wäre noch nicht fertig.
Gruß Jörg

[Unverwüstlicher]

Hallo Ralf, danke für deine Antwort. Es wären Komplikationen aufgetreten u. der Katheter muß noch bis 19.8. drin bleiben. Erst dann will man weiter sehen. Näheres weiß ich nicht. Habe den OP - Bericht angefordert, der wäre noch nicht fertig.
Gruß Jörg

Hallo Jörg,

ich bin zwar nicht operiert worden, habe meine Prostata also noch. Aber nach 20 Jahren leben mit Prostatakrebs kann man wohl ein wenig mitreden.
Den von Dir geschilderten Ablauf empfinde ich als katastrophal. Und dass Du über Näheres noch keine Hinweise hast, ist auch nicht normal
Bitte lass uns noch etwas über PSA-Werte etc. wissen. Ich hoffe für Dich, dass nach dem 19.8.2021 alles noch gut abläuft.

http://de.myprostate.eu/?req=user&id=112&page=repor

Gruß Harald

[JochiM]

Hallo Harald, danke für Deine Antwort. Mein PSA-Wert ist vom Februar 2021, mit 12, bis Juni 2021 auf 15,5 gestiegen. Der Glisenscore lag bei 7. Von 12 Stanzbiopsien waren 4 Herde zu 90% positiv.
Gruß Jörg

[martcu]

Hallo, so war dies bei mir nicht. Wie schon oben geschrieben, gab es eine Prüfung der Dichtigkeit und dann wurde ich ohne Katheter entlassen. An deiner Stelle würde ich mich dort wieder vorstellen und fragen wie es nun weitergehen sollte. Viele Grüße Martin

[JochiM]

Hallo Martin, danke für deine Antwort. Der Katheter soll bis 19.8. drin bleiben, dann ist erst Dichtheitsprüfung. Laut meiner Nachfrage wäre das alles normal, hätte sogar noch schlimmer sein können. Gruß Jörg

[martcu]

Respekt für deine Geduld. In meinem Krankenhaus war die Norm 5 Tage nach der OP den Katheter zu ziehen. Hat man dir verraten welche Komplikationen es gegeben hat?

[Heribert]

Hallo Martin,

die Anastomosenaht der Harnröhre nach der Prostatektomie ist nicht so einfach, wie sich der Laie es vorstellen mag. In Youtube kann man sich ein Filmchen ansehen, wie die Harnröhrenstümpfe rund um den Katheter vernäht werden.

Unter Umständen muss man sich erst für solche Videos freischalten lassen.
Gruß Heribert

[MartinWK]

Ist in der Klinik keine Dichtigkeitsprüfung der Anastomose (der Verbindungsnaht zwischen den beiden Harnröhrenstümpfen) gemacht worden? Neun Tage nach der OP sollte die Naht eigentlich schon lange dicht sein, normal sind fünf bis sechs Tage.

Die Mindestverweildauer beträgt inzwischen bei RPE 2 Tage, der Mittelwert um die 4: da wird dann die Dichtigkeit ziemlich früh geprüft und der Patient mit Katheter entlassen. Mühe und Kosten der extrem frühen "Nach"-sorge fallen dann beim niedergelassenen Arzt an, die Fallpauschale hat die Klinik komplett.

[buschreiter]

Und dann blutig in die Reha…dort beschwert man sich dann, daß man mit den Patienten erstmal nichts machen kann. Da läuft doch etwas schief?! Ich wurde in 2013 übrigens 8 Tage nach der OP entlassen…mittlerweile sind in der Klinik 5 Tage die Regel…

[uwes2403]

Die Tatsache, dass Kliniken Fallpauschalen für ihre Leistungen/OP erhalten und nicht mehr wie ganz früher Tagessätze verführt vielleicht dazu, die Verweildauer der Patienten möglichst kurz zu halten.....davon können viele nidergelassene Ärzte
ein Lied singen, wenn die Patienten dann bei ihnen zur Nachsorge aufschlagen....

[reini99]

Die Mindestverweildauer beträgt inzwischen bei RPE 2 Tage, der Mittelwert um die 4: da wird dann die Dichtigkeit ziemlich früh geprüft und der Patient mit Katheter entlassen. Mühe und Kosten der extrem frühen "Nach"-sorge fallen dann beim niedergelassenen Arzt an, die Fallpauschale hat die Klinik komplett.

Das mag jetzt so sein. 2014 haben die MKL/UKE wg. Anastomoseninsuffizienz bei mir die komplette Nachsorge übernommen.
Und das waren immerhin 8 Wochen.
Reinhard