Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Strahlentherapie schon bei PSA 0,10?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Strahlentherapie schon bei PSA 0,10?

    Liebe Forumsmitglieder,

    komme gerade von meinem URO: Nachsorge nach Totalentnahme der Prostata.
    Meine "Koordinaten":


    RPE am 8.6.2017, St. Katharinen- Khs. Frankfurt/ Main.
    Diagnose: Adenokarzinom der Prostata pT2c, pN0(0/6), cM0, L0, V0, R0, G2, Gleason score 3+4=7a
    PSA- Wertverlauf: Nach OP ca. 2 Jahre unter 0,01, dann vierteljährlicher Anstieg um jeweils 0,01; aktuell aber zum ersten Mal Anstieg um 0,02, nämlich von 0,08 auf 0,10.

    Anhand dieses Werteverlaufes wird er nun insistierender bzgl. einer Strahlentherapie, die seiner Ansicht nach unabhängig vom PSA-Wert durchgeführt werden könnte. Ich war auch schon vor ein paar Monaten zu einem Beratungsgespräch in der Strahlenklinik Offenbach (PSA damals 0,06). Dort war man der Meinung, bei einem solchen Wert noch nicht zu bestrahlen, sondern erst ab 0,20.

    Nun würde ich gern noch eine Zweit- bzw- Drittmeinung einholen, und habe an das Forum gedacht. Viell. hat jemand ähnliche Werte, ähnliche Erfahrungen.

    Danke, Musix

    #2
    Hallo Musix,

    bitte lies Dich mal hier durch: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...538#post137538

    Gruß Harald

    Kommentar


      #3
      Wenn du zum Strahlentherapeuten gehst und sagst, der Urologe meint es solle bestrahlt werden, so wird das der Strahlentherapeut in der Regel tun. Er möchte einen Konflikt mit dem Urologen vermeiden.

      Grundsätzlich steigt bei dir der PSA Wert so langsam, da sollte man zumindest bis 0,2 ng/ml warten. Beim Wert von 0,1 ng/ml wird teilweise auch schon bestrahlt, wäre für mich Übertherapie. Die ärztliche Leitlinie zum Prostatakrebs sagt, spätestens bei 0,5 ng/ml, besser früher. Also können es sich Patient und Arzt aussuchen.

      Kommentar


        #4
        Die Strahlentherapie wird regelmäßig nicht "unabhängig" sondern nur auf Grund des PSA-Wertes empfohlen bzw. verordnet. Weitere klinische Befunde werden dann nicht erhoben. Bei einem 7a nimmt man einfach mal an, dass es sich um ein Lokalrezidiv handelt, oder um ehemals organnahe Lymphknoten ("die "Loge"). Bei einem echten Lokalrezidiv und einem guten Bestrahlungsplan ist man vermutlich kuriert. Wenn Lymphknoten befallen sind hat man nur die Zeit bis zum nächsten Rezidiv hinausgeschoben. R0 spricht zunächst nicht für ein Lokalrezidiv.
        Ich hatte hier früher darauf hingewiesen, dass ein PSMA PET/CT die Bestrahlungsplanung verbessert - und natürlich auch Irrtümer betreffend die Lokalisation des Rezidivs verhindert. Das sollte man eher später als zu früh machen lassen. Das Gesamtüberleben verändert sich nicht bei späterer Bestrahlung.

        Patient und Arzt sehen es als Erfolg, wenn der PSA herunter geht und/oder die nächste Behandlung erst später erfolgt. Eine Therapieentscheidung sollte auf die individuelle Situation zugeschnitten sein (Alter, Komorbidität, Potenz- und Kontinenzstatus), denn die langfristige Zufriedenheit bestimmt den Erfolg. Siehe quch meinen Beitrag https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...583#post137583

        Kommentar


          #5
          Hallo Martin,
          sollte man dann mit einem R0, wie bei mir, von einer Bestrahlung der Loge absehen und zu gegebener Zeit erstmal ein PSMA/Pet machen?
          Gruß
          Rembert

          Kommentar


            #6
            Ich befinde mich gerade in der Bestrahlung, aber mit einem entscheidenden Unterschied: Ich hatte einen, wenn auch kleinen, Randbefund.
            Dazu der Kommentar des Strahlentherapeuten: "Nach der OP war das schlecht. Jetzt (nach gut vier Jahren, meine Anmerkung) ist es von Vorteil, weil wir wissen, wohin wir schießen."
            Er hatte Recht, der Wert geht bereits deutlich runter, von 0,32 auf 0,12.
            Ein PSMA PET/CT wird aber bei so niedrigen Werten nichts erbringen. Insofern scheint mir ohne Randbefund in Deinem Fall auch sinnvoller, zumindest bis kurz vor 0,5 abzuwarten. Jetzt 'blind' zu bestrahlen wäre Übertherapie.

            Kommentar


              #7
              Die Leitlinie empfiehlt auf Basis der vorliegenden Studien, spätestens bei einem PSA Wert von 0,5 ng/ml zu bestrahlen. Und nicht zu warten, bis man etwas mit einem PSMA PET/CT sieht. Dann ist die Chance am größten, dass der PSA Wert in den folgenden fünf Jahren nicht weiter ansteigt. Man kann leitliniengerecht auch unter 0,5 ng/ml ein PSMA PET/CT machen, es ist ja möglich, dass etwas zu erkennen ist.

              Es ist möglich auch jetzt die Prostataloge zu bestrahlen und später ein PSMA PET/CT zu machen um die dann sichtbaren, befallenen Lymphknoten gezielt mit SBRT Bestrahlung zu behandeln. Oder den Bereich der Lymphknoten im Becken mit normaler IMRT Bestrahlung - soweit dies nicht schon bestrahlt wurde.

              Kommentar


                #8
                Zitat von rembert Beitrag anzeigen
                Hallo Martin, sollte man dann mit einem R0, wie bei mir, von einer Bestrahlung der Loge absehen und zu gegebener Zeit erstmal ein PSMA/Pet machen?
                11 Jahre nach Op, bei Gleason 3+3 und sehr langsamen Anstieg würde ich mir noch keine Gedanken machen. Da mag irgendwo ein bißchen Gleason 3 wachsen, vermutlich Lokalrezidiv apikal - Nerverhalt und sehr große Apexnähe des Tumors vertragen sich schlecht.
                Wenn es dann mal soweit sein sollte ist eine genaue Lokalisierung von Vorteil, für den Bestrahlungsplan oder was auch immer man dann lokal/fokal machen kann. Allerdings wird man nicht immer etwas sehen: dann war die Bildgebung umsonst.

                Kommentar


                  #9
                  Vielen Dank Martin, für deine Einschätzung
                  Gruß
                  Rembert

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X