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Ich brauche Euren Rat 2. Teil - Rezidiv nach 7 Jahren

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    Ich brauche Euren Rat 2. Teil - Rezidiv nach 7 Jahren

    Liebe Mitbetroffene,

    Nach nahezu 7 Jahren nach meiner RPE ist es wieder soweit, daß ich mir hier im Forum
    erneut Ratschläge und Ideen für meine anstehenden Entscheidungen einholen möchte,
    weil gemäß meines PSA-Verlaufes ein biochemisches Rezidiv (PSA 0,24) vorliegt.

    Am 2. Februar lasse ich ein PSMA-PET-CT machen, obwohl die Wahrscheinlichkeit gering
    ist (aber nicht ausgeschlossen), daß man das Rezidiv lokalisieren kann. Sollte das der Fall
    sein, würde ich - wenn machbar - eine direkte lokale Therapie (Bestrahlung) durchführen
    lassen.
    Welche Bestrahlungsart ist für eine (Salvage-) Logenbestrahlung zu favorisieren (falls überhaupt
    eine Wahlmöglichkeit besteht)? Kann man hier Gel-Spacer (SpaceOAR) zur Schonung der Darmwand
    einsetzen oder oder wäre das nur bei noch vorhandener Prostata möglich?
    Wenn nichts Konkretes bei diesem doch niedrigen PSA-Wert gefunden wird, dann stehen
    die Entscheidung an, für die ich ebenfalls Eure Ratschläge benötige:

    Sollte man dann eine Blindbestrahlung der Prostataloge vornehmen lassen (und gegebe-
    nenfalls Nebenwirkungen und Spätschäden (Darm sowie Verschlechterung meiner der-
    zeitig bereits vorhandenen mittleren Inkontinenz) riskieren. Diese Bestrahlung wäre zwar
    meine wohl letzte Möglichkeit auf eine kurative Therapie. Ich habe versucht, hier im Forum
    als auch im Internet dazu Fakten und Daten zusammenzutragen, kann mich aber nicht so sehr
    mit dieser Vorgehensweise anfreunden.
    Wenn im PSMA-PET-CT nichts gefunden wird und ich mich gegen eine Blindbestrahlung
    entscheide, dann stellt sich für mich die Frage, bei welchem PSA-Wert ein erneutes PSMA-PET-CT
    durchführen zu lassen (bei PSA 0,5 oder bei PSA 0,7).

    Nachstehend meine OP-Daten sowie der PSA-Verlauf:

    26/11/2015 Martiniklinik: PSA 6,8 (1 Tag vor meiner RPE)
    27/11/2015: Radikale retropubische Prostatektomie (NEUROSafe basiert nerverhalt. bds) und pelvine
    Lymphadenektomie mit Entfernung von 32 Lymphknoten.

    Histologie:pT2c, pN0(0/32), pL0, pV0, R0, Gleason 3: 70%,Gleason 4: 28%, Gleason 5:2%
    Gleason Score 3 + 4 = 7, Tumorvolumen:9,05ml, Prostatavolumen 55 ml.
    Mittlere Inkontinenz (2-3 Einlagen der Grösse 2 täglich).

    Nach der RPE blieben die gemessenen PSA-Werte jahrelang unterhalb der Messgrenze von
    PSA < 0,04 bis zum 15.11.2021.
    15/11/2021 - PSA 0,04
    10/01/2022 - PSA 0,05
    04/04/2022 - PSA 0,10
    04/07/2022 - PSA 0,04 ?
    25/10/2022 - PSA 0,20
    05/12/2022 - PSA 0,19
    23/01/2023 - PSA 0,24

    Ich freue mich über Eure Ideen und Vorschläge.

    Jochen

    #2
    Das PSMA PET/CT soll auch feststellen, ob es eine Lymphknotenmetastase ist und ob diese auch bestrahlt werden kann. Ich meine, man sollte erst das Ergebnis des PSMA PET/CTs abwarten und dann über die möglichen Therapien sprechen.

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      #3
      Guten Abend Georg,
      vielen Dank für Deine prompte Beantwortung. Selbstverständlich wird das bald vorliegende Ergebnis des PSMA-PET-CT die wesentliche Entscheidungsgrundlage für meinen weiteren
      Verlauf sein. Meine Ungeduld resultiert aus den zunehmenden Gedanken und Überlegungen (Kopfkino), die mich drängen, möglichst die unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten - je
      nach dem diagnostischen Ergebnis - im Vorfeld zusammenzutragen.
      Mein Dank gilt auch Deinem wirklich exorbitanten Einsatz hier in unserem Forum!
      Gruß Jochen

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        #4
        Hallo Jochen,

        vielen Dank! Gehen wir mal vom Fall aus, dass mit dem PSMA PET/CT nichts festgestellt wird. Die urologische Fachwelt ist sich einig, dass man möglichst früh bestrahlen soll und nicht warten soll, bis etwas auf dem PSMA PET/CT sichtbar wird. Das heißt dann eine Salvage-Bestrahlung mit IMRT. Man kann nur die Prostata bestrahlen, was der Normalfall ist, oder auch die Lymphabflusswege im Becken, was angesichts des R0 Befundes sinnvoll sein kann. Durch den R0 Befund ist es durchaus wahrscheinlich, dass eine Lymphknotenmetastase der Auslöser für den PSA Anstieg ist. Die erwischt man nur, wenn man die Lymphabflusswege im Becken bestrahlt. Es sei denn, sie liegt außerhalb des normalen Bestrahlungsfeldes. In diesem Fall muss man sie in den nächsten Jahren, wenn sie auf dem PSMA PET/CT sichtbar wird, mit SBRT Bestrahlung bekämpfen. Aber jetzt gilt es erstmal "blind" zu bestrahlen. Damit erreicht man auch Mikrometastasen, die erst in Jahren mit einem PSMA PET/CT erkennbar werden.

        Georg

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          #5
          Jochen bei mir ist der PSA auch 7,5 Jahre nach OP wieder gestiegen. Am 14.2. ist mein PET CT. Vielleicht weiß ich dann mehr.
          Immer positiv denken!!!

          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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            #6
            Moin Michi,
            da hilft es wohl nichts, da müssen wir beide durch! Man könnte vermuten, daß durch Deinen R1 ein Lokalrezidiv vorliegen könnte.
            Aber wir müssen das Ergebnis des PSMA-PET-CT abwarten, um Genaueres zu wissen. Ich werde mein Ergebnis dann hier einstellen.
            Ich drücke uns beiden die Daumen!

            Jochen

            Kommentar


              #7
              Moin Georg,
              hab Dank für Deine ergänzenden Ausführungen zu einer etwaigen "Blind"-bestrahlung einschließlich der Lymphabflußwege. Ich muß mich ein wenig zur Geduld zwingen und das Ergebnis
              des PSMA-PET-CT abwarten.

              Jochen

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                #8
                Grüsse Dich, Jochen !
                Ich habe vor 22 Jahren in einer ähnlichen Situation in der Du heute bist einen Fehler gemacht:
                Ich hatte Anfang 1995 die Prostatektomie...Klasse Ergebnisse, wie Gleason 3 + 3, R0.....
                1998 begann mein PSA langsam von Null kommend zu steigen. Anfang 2001 entschied ich mich zur Bestrahlung der Prostataloge, das PSA war schon auf 0,43 gestiegen. Nach der Bestrahlung ging mein PSA auf 0,22 zurück, 1 Jahr später begann es wieder langsam zu steigen. Es war also offensichtlich ein Rezidiv in der Loge gewachsen, hatte aber schon Krebszellen gestreut.
                Ich hatte mich damals sehr geärgert, die Loge nicht schon so bei PSA von 0,2 bestrahlt zu haben. Das hätte mit vielleicht viel erspart....

                Ich wünsche Dir alles Gute und drücke die Daumen..!
                Klaus
                -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

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                  #9
                  Hallo lieber Klaus,
                  vielen Dank für Deine persönlichen Erfahrungen! Sie treffen exakt meine derzeitige mögliche Entscheidungssituation und sind daher hilfreich für mich!
                  Du hast ja wirklich einen sehr langen und an Schwierigkeiten reichen Weg mit Deiner PCA-Erkrankung hinter Dich gebracht! Da kann ich mir gut vorstellen,
                  daß Du Dir vieles - vielleicht - lieber hättest ersparen können. Du kämpfst seit 28 Jahren gegen Deine Tumorerkrankung! Mit bemerkenswertem Erfolg!

                  Hab herzlichen Dank für Deine guten Wünsche! Für Deinen weiteren Weg mit Deiner Erkrankung wünsche ich Dir alles erdenklich Gute! Hol di stief!
                  Jochen

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                    #10
                    Hallo Zusammen,

                    vielleicht kann ich dann auch noch etwas zur Situation beitragen. Mein Verlauf ist im Profil hinterlegt, sowie bei myprostate ebenfalls.
                    2018 operiert hat sich mein Biopsie Befund von Gleason 3+4 nach der OP auf 4+4 um 2 Stufen verschlechtert. des weiteren pT3a, R0, M0,N0, pn1. PSA vor OP 6,1 ng/ml
                    Mein PSA ging nie in den nicht mehr messbaren Bereich. Tiefster Messwert nach OP =0,08 ng/ml. Dann stieg er bis 0,17 ng/ml an und ich startete die Salvage Bestrahlung mit 39 Sitzungen.
                    Nach der Bestrahlung fiel das PSA von 0,27 ng/ml bis auf 0,055 ng/ml, aber auch hier wieder nicht in den Null Bereich.
                    Heute liegt der Wert bei 0,325 ng/ml und ich stehe kurz vor einem PSMA/-PET-CT, welches mein Urologe bei 0,5 ng/ml empfiehlt.

                    Das wird dann jetzt bald der Fall sein, entweder schon Ende Februar oder spätestens im Mai. Dann schauen wir, ob man etwas sieht und wenn ja, ob und was man damit tun kann.
                    Im Moment komme ich emotional noch gut klar, mal sehen wie es dann nach der CT-Auswertung ausschaut.

                    Gruß an Alle in diesem sehr hilfreichen Forum, ich wünsche allen den bestmöglichen Verlauf und möchte zum wiederholten Male meinen Respekt zum Ausdruck bringen, wie viele Menschen hier mit ihrem fundierten Fachwissen anderen Menschen helfen und zur Verfügung stehen.

                    VG Rudi
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=1039

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                      #11
                      Hallo Rudi,
                      vielen Dank für die Darstellung Deiner Situation, sie berührt mich und findet ebenfalls Eingang in meine derzeitigen Überlegungen. Wirklich unglücklich, daß die bei Dir
                      vorgenommene Salvage Bestrahlung nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat! Ich kann mir gut vorstellen, daß erhoffte Ergebnisse, die nicht eintreten, eine emotionale
                      Belastung darstellen! Nur gut, daß Du auch jetzt noch damit gut klar kommst. Das ist wirklich wichtig, wenn man gegen unsere Erkrankung angeht, aufgeben ist keine Option!
                      Daher finde ich es richtig, ein erneutes PSMA-PET-CT machen zu lassen, um ein dann möglicherweise erfasstes lokales Geschehen gezielt angehen zu können. Für Deine dann
                      anstehende Therapie drücke ich Dir ganz fest die Daumen!

                      Alles Gute für Dich!
                      Jochen

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                        #12
                        Die am 02/02/23 durchgeführte PSMA-PET-CT erbrachte kein greifbares Ergebnis: Nichts an PSMA-positiven Stellen. Ich bin mit meinem Urologen übereingekommen, erstmal noch abzuwarten und in 6 Wochen (halbes 3-Monats-Intervall) von der letzten PSA-Messung am 23.1.23 einen erneuten PSA-Wert bestimmen zu lassen. Dann weiß man vielleicht genauer, wohin die Reise geht. Dies ist u.a. meinen Bedenken geschuldet, eine Blindbestrahlung (auf Verdacht) durchzuführen, da eine Verschlechterung meiner bestehenden mittleren Inkontinenz durchaus nicht ausgeschlossen werden kann. In der nächsten Woche werde ich mir bei dem Urologen fs eine Zweitmeinung einholen und dann weitersehen.

                        Jochen

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                          #13
                          Jochen,

                          darf ich fragen, wie alt du bist? Deine Bedenken vor einer Blindbestrahlung, die vielleicht außer Nebenwirkungen kaum einen Gewinn brächte, teile ich. Ich würde die PET/CT bei einem PSA von etwa 0,5 wiederholen, wozu du vielleicht noch ein halbes Jahr brauchen wirst.

                          Gruß Karl
                          Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                            #14
                            Hallo Jochen,

                            die Wahrscheinlichkeit, dass mit einer Bestrahlung das PSA Rezidiv beseitigt wird sinkt mit steigendem PSA Wert. Hier hatte ich die entsprechende Tabelle dargestellt:

                            Angesichts dieser statistischen Werte wird allgemein nicht empfohlen zu warten, bis man etwas im PSMA PET/CT sieht. Dies sieht erst Rezidive ab einer bestimmten Größe.

                            Georg

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                              #15
                              Georg,

                              der nachfolgend verlinkten Quelle aus deinem Thread zufolge besteht immerhin eine Chance von 48%, nach einer SRT ohne begleitende ADT für 6 Jahre Ruhe zu haben. Das ist besser, als ich gedacht hätte. In der Tabelle aus dem Thread sogar 63% bis 0,5ng/ml, und 54% bis 1,0. Allerdings verschlechtern sich diese Aussichten drastisch, sobald der Gleason-Score über 7 lieg. So dargestellt auf Seite 4 Stephenson et al. Ab einem Gleason 8 sind es dort nur noch 27%, wobei negative Schnittränder ein weiterer adverser Indikator sind. Bei Jochen würde sich dann die Frage stellen, wie man die 2% Gleason 5 gewichten sollte.



                              In der Wahl der Übel gibt es einfach keine guten Antworten...

                              Karl
                              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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