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Prostata entfernt, aber Gewebeuntersuchung nicht besonders schön...

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    Prostata entfernt, aber Gewebeuntersuchung nicht besonders schön...

    So...die Prostata wurde am 2.5.2023 entfernt. War in Sindelfingen, weil dort Prof.Dr. Rassweiler (ehem. Chefarzt der Urologie in Heilbronn) noch operiert und ich ihm vertraue.
    Es wurde mehr Gewebe von der Blase entfernt, weil es "zu weich" war. Vmtl. wegen der Naht. Außerdem wurde recht viel Lymphgewebe in der Umgebung entfernt. Es waren offenbar 16 Lymphknoten.
    Am 9.5.2023 konnte ich die Klinik verlassen, weil die Naht nicht dicht war. Muss in 1 Woche nochmal hin. Bin jetzt also mit Katheder unterwegs...

    War gestern bei Dr. Rassweiler zur Nachbesprechung. Das Ergebnis der Gewebeuntersuchungen lag vor.
    Das positive war, dass keiner der Lymphknoten befallen war.
    Das negative, dass an einer Stelle der Blase Krebs festgestellt wurde. Also außerhalb der Kapsel.
    Durch die neuen Gewebeuntersuchungen hat sich der Gleason Score von 7a (3+4) auf 9 R1 (4+5) erhöht hat. Das ist weniger schön!

    Deshalb folgt eine Bestrahlung. Aber erst im Herbst, wenn Heilung, Reha und Urlaub vorbei ist.

    Tja...was soll man machen. So isses halt.

    #2
    Hallo (Du hast einen Vornamen..? :-)

    Der Sitzring vermindert den Druckauf die innerhalb des Beckens liegenden Organe. Bei meiner RPE wurde wohl der Pudentus Nerv gequetscht und ich habe fast 3 Monate viel Zeit auf diesem Ring verbracht. Dann war gut.

    Wolfgang
    https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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      #3
      Es ist gut, nicht sofort zu bestrahlen, um Nebenwirkungen der Bestrahlung zu vermeiden. Vor der Bestrahlung würde ich ein PSMA PET/CT machen lassen. Dann sieht man, wo der Tumor genau sitzt und kann die Bestrahlungsplanung danach ausrichten.

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        #4
        Danke für den Tipp. Aber ich denke, dass der Ort, wo der Tumor sitzt, bekannt ist, weil er ja durch die entnommene Gewebeprobe festgestellt wurde. So sagt es mein Arzt. Aber ich habe am Montag einen Termin beim Chefarzt der Radiologie, da kann ich ihn drauf ansprechen.

        lg
        Waldi

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          #5
          Hallo Waldi,

          das ist aber leider ein ganz schöner Sprung von 7a auf 9…

          Schon erstaunlich, dass in Deinem MRT nur PIRADS3 befundet wurde und der Pathologe nur auf 7a kam.

          Wenn Du R1 schreibst meinst Du damit, dass die Schnittränder nicht krebsfrei waren? Gab es noch weitere Angaben zu Perineuralscheiden-, Lymhgefäß - sowie
          Blutgefäßinvasion? Das müsste in Deiner Befundformel stehen, beginnend mit pT3a…..

          Bestrahlung scheint wohl Sinn zu machen, allerdings hat Georg absolut Recht, wenn er ein PSMA PET/CT vorab empfiehlt.

          Drücke Dir die Daumen!

          LG
          Wolfgang

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            #6
            Müsste wohl pT3b lauten, sorry!

            Finde es wirklich erschreckend, wie es von 7a auf 9 kommen konnte. Einer der beiden Pathologen versteht da
            wohl sein Handwerk nicht so richtig. Nachdem was Du beschrieben hast, fürchte ich es ist der Pathologe, der
            die Stanzbiopsien beurteilt hat.

            Aber würde ggf. eine Zweitbegutachtung der Prostata Sinn machen oder der Biopsiestanzen? Will Dich wirklich nicht zusätzlich
            verunsichern, aber diese Diskrepanz würde ich klären wollen.

            LG
            Wolfgang

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              #7
              Waldi,

              man hat nur die Prostata und zufällig entnommene Lymphknoten untersucht, aber bei einem Gleason 9 mit Kapselüberschreitung muss man befürchten, dass der Tumor weiter fortgeschritten ist. Ein PSMA PET/CT wird das zeigen. Es kann dann z.B. sinnvoll sein, neben der Prostata auch weitere Bereiche zu bestrahlen, in denen das PSMA PET/CT Tumor erkannt hat.

              Georg

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                #8
                Danke für die Infos. Auch wenn sie meinen Optimismus nicht besonders steigern... ;-)
                Ich denke, dass die erste Biopsie das Problem sein könnte, weil dort ja auch jeweils nur 8 und 6 Stanzen als "Gesamtmasse" untersucht werden konnte. Das mit den Erklärungen des Arztes ist immer so eine Sache. Da mir die umfassende Kenntnis fehlt, wusste ich nicht, was ich genau noch fragen sollte. Ich werde den Befund der Gewebeuntersuchung anfordern.
                Am Montag habe ich einen Termin bei der Strahlenklinik in Heilbronn. Dort kann ich sicher mehr erfahren, wenn ich weiß, was ich fragen soll...

                Im Moment habe ich noch genug mit den sehr starken Schmerzen zu tun, wenn ich auf dem WC sitze und alles locker lasse, damit der Stuhl seinen Weg findet.

                lg
                Waldi

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                  #9
                  Habe jetzt gelesen, dass evtl. nicht alle Kassen die Kosten für PSMA-PET/CT übernehmen. Stimmt das noch?

                  Waldi

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                    #10
                    Ich kann nur wiederholen, dass das PSMA PET/CT sowohl den Bestrahlungsplan ändern als auch die Bestrahlung in Frage stellen kann; nämlich dann, wenn Fernmmetas festgestellt werden. Daher absolut notwendig.
                    Gemäß Leitlinie Empfehlung 5.25 wäre es bei Hochrisiko bereits vor der Op sinnvoll (das war hier nicht gegeben); nach Op gilt es bei der Rezidivdiagnostik für alle Fälle (also alle Risikograde) als noch nicht ausreichend belegt. Ich denke, dass 5.25 bei nachträglich festgestelltem Hochrisiko direkt anwendbar ist.
                    "Das PSMA-PET/CT kann beim High-Risk Prostatakarzinom (Gleason-Score 8-10 oder T-Kategorie cT3/cT4 oder PSA≥20ng/ml) zur Ausbreitungsdiagnostik eingesetzt werden."
                    Am besten eine Strahlentherapie suchen, die häufig ihre Pläne mit PSMA PET/CT abgleicht, und daher eine Begründung schreiben kann.

                    Kommentar


                      #11
                      Danke für die Rückmeldungen!

                      Hier mein Update:
                      Das Pathol.-histolog. Gutachten der Klinik (auszugsweise):
                      Bilaterales Adenokarzinom der Prostata mit bilateraler perlprostatischer Ausbreitung, maximale Infiltrationsbreite 3 mm, maximale Infiltrationstiefe 1,5 mm in den supraapikalen Abschnitten bilateral. Auf der Strecke von 4 mm randständige Tumorzellverbände in den supraapikalen Abschnitten rechts dorsal. Maximale Größe des Index-Tumors 18mm in den supraapikalen Abschnitten rechts, hier Punctum maximum. Ausbreitung auf sämtlichen Schnittebenen apikal beidseits, supraapikal beidseits und rechts zentral dorsal.
                      Die Infrabasalen Prostataabschnitte, die basalen Prostataabschnitte, Samenblasen und Samenleiter beidseits karzinomfrei. Keine Gefäßeinbrüche, herdförmige Perlneuralscheideninfiltration.
                      Organoides Prostataparenchym mit nodulärer myofibroglandulärer Hyperplasie und Anteilen reaktiver Spindelzellknoten.
                      Regelrechte prostatische Harnröhre.
                      17 tumorfreie Lymphknoten (2-5 cm)
                      TNM-Klassifikation: pT3a pN0 (0/17) L0 V0 Pn0 R1 (supraapikal rechts auf einer Strecke von 4mm)
                      Gleason-Score: 3+5 (1%)=8, im Bereich randbildender Karzinomabschnitte 4+5=9
                      Grading: ISUP-Prognosegruppe bis 5
                      Stadiengruppierung: Stadium III nach UICC
                      Lokalisation: ICDO C61.9
                      Klassifikation: ICDO M8140/3

                      Aufgrund dieses Ergebnisses wurde eine Bestrahlung empfohlen.

                      Dazu hatte ich inzwischen einen Gesprächstermin mit dem Chefarzt der Strahlenklinik Heilbronn. Der meinte, ich solle zuerst den kompletten Heilungsprozess abwarten und die Reha machen. Zudem soll der PSA-Wert Mitte Juli und Mitte September ermittelt werden. Anfang Oktober habe ich wieder einen Termin bei ihm, wo er auf der Grundlage der Entwicklung der Werte vorschlagen werde, wie es weiter gehen soll. Dabei seien auch weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich (z.B. PSMA-PET/CT).
                      Er wunderte sich, dass vor meiner OP nur eine mpMRT und eine Biopsie erfolgte und keine weitere diagnostische Maßnahmen. Allerdings sei dies bei dem Ausgangsbefund (7a) auch nachvollziehbar.

                      Ich habe den Katheter immer noch drin, weil die Naht noch nicht dicht ist. Sind jetzt 18 Tage. Am 23.5. erfolgt weitere Dichtigkeitsprüfung. Danach geht es zur Reha nach Bad Rappenau.

                      Das waren die neuen Entwicklungen und Ergebnisse von mir.

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                        #12
                        Bei einem 7a sind keine "weiteren diagnostischen Maßnahmen" vorgesehen, insoweit alles schulmedizinisch korrekt gelaufen.. Didgman, da ich auch einen 7a hatte (der ja nicht operiert wurde, so dass ich das bis heute als Grundlage für alle Entscheidungen nehme) würde mich interessieren, ob du danach eine Fusionsbiopsie hattest (perineal?), und wieviele Stanzen? Perineuralscheideninfiltration damals?
                        Einen 1%-Anteil von Gleason 5 kann man auch anders bewerten - der Biopsiebefund konnte den ohnehin kaum finden. Der Radiologe scheint den Befund auch nicht für so sicher zu halten.

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                          #13
                          Sorry, aber mit den Begriffen kann ich nichts anfangen. Bin nicht so sehr in der Materie.
                          Die Biopsie bestand aus 14 Stanzen. Jeweils 6 und 8 linke und rechts. Sie wurden offenbar zu 2 "Gesamtgewebeproben" zusammengefasst. Die Proben konnten nicht einzeln bewertet werden, sondern nur als Summen für linke und rechte Seite. Das Labor konnte keine weitere Differenzierung vornehmen.

                          Waldi

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                            #14
                            Die linke Seite war doch die mit der Indexläsion beim mpMRT. Wieso wurden dann rechts mehr Stanzen entnommen?
                            Es hilft jetzt dir nicht mehr viel, aber die Leitlinie der Pathologen fordert genaue Angaben zu einzelnen Stanzen, siehe das "Minimalprogramm" S. 23ff https://www.pathologie.de/?eID=downloadtool&uid=1698
                            Dort heißt es u.a. "Prozentualer Tumorbefall für jede befallene Stanze".

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                              #15
                              Hallo Waldi,

                              ich hatte mich ja schon gewundert, wie der Pathologe der Biopsie auf einen 7a kam und am Ende ein GS 9 rauskam. Dass Du keine Ergebnisse zu den einzelnen Stanzen hast
                              und alle Stanzen zu "2 Gesamtgewebeproben" zusammengefasst wurden, habe ich noch nie gehört.

                              Ich würde diesen Pathologen mal mit Deinem Ergebnis konfrontieren und mal nachhaken, nach welcher Vorgabe er Deine Stanzen bewertet hat. Wie Martin schon schrieb, es hilft Dir jetzt nicht mehr,
                              aber vielleicht kannst Du andere davor bewahren ebenfalls solch merkwürdige Pathologieergebnisse zu erhalten. Vielleicht solltest Du die Ärztekammer darüber informieren. Sieht für mich nach einem
                              groben Fehler des Pathologen aus, zumindest Deiner Schilderung nach.

                              Ärgerlich ist auch, dass Du ggf. bei einem realistischen Befund der Biopsie eine andere Therapieplanung hättest machen können und Dir das genommen wurde.

                              LG
                              Wolfgang

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