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Nächtliche Stürze

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    Nächtliche Stürze

    Geschwächt durch die Krebserkrankung und/oder Medikamente kommt es gelegentlich zu Stürzen beim nächtlichen Toilettengang, mit teilweise schlimmen Folgen. Gänzlich vermeiden lassen sich nächtliche Stürze nicht, aber man kann versuchen die Sturzgefahr zu mindern, z. B. durch Beseitigung von Stolperfallen sowie durch Hilfsmittel zur nächtlichen Sturz-Prophylaxe.

    Meine Sturz-Prophylaxe für nachts:
    - kleine Teppiche in Flur u. Schlafzimmer habe ich schon vor Jahren, als häusliche Pflege anstand entfernt.

    - neben einem Sturz kann bei nächtlichen Ausflügen auch das Anstoßen an Möbeln zu Verletzungen führen. Möbel mit 90° - Ecken wurden im Schlafzimmer durch abgerundete ersetzt.
    Für scharfkantige Möbelecken werden im Fachhandel auch verschieden gestaltete „Eckenschützer“ angeboten.

    - um beim nächtlichen Toilettengang durch Einschalten der Beleuchtung niemand aufzuwecken, ist eine Unterbettleuchte die beim Aufstehen durch Bewegungsmelder aktiviert wird und für eine leichte Bodenbeleuchtung sorgt, hilfreich.

    - eine stabile Kommode in Bettnähe hilft mir beim Abstützen falls ich z. B. bei Gelenkproblemen schwer aus dem Bett komme. Alternativ kann auch ein Haltegriff an der Wand, wenn das Bett nicht weit von der Wand entfernt steht, das (nächtliche) Aufstehen erleichtern.

    - eine Bettflasche befindet sich für Notfälle, wenn ich mich mal schwach oder wacklig fühlen sollte, im Nachtkästchen.


    Franz
    https://myprostate.eu/?req=user&id=889

    #2
    Hallo Franz,

    sehr gute Tipps!
    Genauso haben wir inzwischen den nächtlichen Toilettenweg optimiert. Nur eine Bettflasche hab ich noch nicht. Aber ich schlafe seit einigen Monaten wieder mit Vorlagen, weil ich nachts manchmal, je nachdem was ich Träume, Urin verliere. Dadurch habe ich auch keinen Stress und muss mich für den Toilettengang nicht beeilen, wodurch die Sturzgefahr zusätzlich reduziert wird.
    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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      #3
      Hallo Franz ich denke du hast die wichtigsten baulichen Maßnahmen auf geführt.
      Ich möchte noch ergänzen, wir müssen unser Gleichgewicht auch üben, z.b beim Zähne putzen auf einem Bein...was man nicht nutzt baut der Körper an.
      Karl

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        #4
        ........ ab
        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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          #5
          Lutz, bisher warst du nur mein psychologisches Korrekiv, jetzt bist du auch noch mein sprachliches. Ich gerate so langsam in ein Abhängigkeitsverhältnis...

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            #6
            Krebsmedikamente und Sturzrisiko

            Eine Erhöhung des Sturzrisikos und des Risikos für Knochenbrüche durch Enzalutamid, Apalutamid oder Darolutamid konnte in einer umfangreichen Auswertung randomisierter klinischer Studien festgestellt werden. Ausführlich z. B. in


            und


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            Sturzgefahr kann während und nach einer Chemotherapie gegeben sein, einerseits durch Schwächung des Patienten während der Chemo oder auch nach Auftreten einer Neuropathie.

            Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN) - Ein progredientes Problem im onkologischen Alltag

            "Dies führt oft zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Patienten, mit Gangunsicherheit und damit verbundener erhöhter Sturzgefahr, Kraftlosigkeit (Muskelschwäche), sowie zu Einschränkungen bei Feinarbeiten oder auch beim Schreiben…“. (s. link S. 45)

            Bei Chemo mit Docetaxel verschwindet die Neuropathie oft nach einigen Monaten wieder (s. Tab. im link S.46). Nach meiner Docetaxel-Chemo hatte ich ein Taubheitsgefühl in einem Fuß, dass nach ein paar Wochen wieder abklang.

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            Sturzgefahr bei Abirateron
            Hierzu habe ich keine Literatur gefunden. Jedoch kann durch die Abirateron-Behandlung ein Kaliummangel bewirkt werden. Dadurch kommt es zu Muskelschwäche. Fehlende Muskelkraft zieht u. a. frühe Gebrechlichkeit und erhöhtes Sturzrisiko nach sich. Abirateron-Patienten können versuchen durch kaliumreiche Ernährung einen Kaliummangel zu verhindern, durch häufige Kaliummessungen einen Kaliummangel zu erkennen und damit den Muskelabbau zu bremsen, bei Bedarf Kalium-Ergänzung.


            Und ob jetzt "…lutamide", Chemo, Abirateron oder andere Ursachen den Muskelabbau bewirken, gegen Muskelschwäche hilft am besten, auch wenn es mitunter schwer fällt, die Muskeln ständig beanspruchen und in Bewegung bleiben.

            Franz
            https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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              #7
              Zitat von Optimist1954 Beitrag anzeigen
              ...
              gegen Muskelschwäche hilft am besten, auch wenn es mitunter schwer fällt, die Muskeln ständig beanspruchen und in Bewegung bleiben.
              Franz
              Das ist genau das, was gegen sämtliche Krankheiten, auch psychische Erkrankungen, sehr gut hilft.
              In den onkologischen Reha-Einrichtungen liegt hier auch der Schwerpunkt aller Maßnahmen.
              Aber das ist auch genau das, wozu sich viele nicht aufraffen können und wollen. Sie würden stattdessen dann lieber zusätzliche Medikamente nehmen. Aber so funktioniert das nicht.
              Ich habe das Glück, dass ich zu den Menschen gehöre, die sich auch gerne körperlich anstrengen. Nach der Anstrengung fühlt man sich nämlich super.
              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                #8
                Hallo Lutz,
                Ich habe das Glück, dass ich zu den Menschen gehöre, die sich auch gerne körperlich anstrengen. Nach der Anstrengung fühlt man sich nämlich super.
                Mag sein. Früher war das bei mir auch so. Inzwischen merke ich leider, dass mein Akku sehr viel schneller leer wird. Mit den Nachbarn in den Wald gehen und Kaminholz machen musste ich letztes Jahr aufgeben. Meiner Frau im Garten helfen, z.B. irgendwelche Ahorn- oder Eichenbäumchen rausziehen, die versteckt in der Hecke gewachsen waren, hat mein Körper mit Ischiasschmerzen vom Feinsten quittiert. So ungefähr drei Wochen war an durchschlafen nicht zu denken und Ibuprofen hat da nichts gebracht. Einzig die Behandlung mit Reizstrom hat das Ganze letztlich beseitigt. Wenn ich die Wäsche aus dem Keller in den 1. Stock zum Einsortieren die 2 Treppen hochtrage, muss ich oben erst Mal verschnaufen. Dabei war ich früher begeisterter Fußballer, Leichtathlet und Turner. Jetzt gehe ich mit meiner Frau 2x die Woche schwimmen und hole die Frühstückseier zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Und wenn ich mit meiner Frau einkaufen oder spazieren gehe, muss ich sie jetzt darum bitten langsam zu machen. Früher war das umgekehrt. Wenigstens brauche ich noch keinen Rollator.
                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                  #9
                  Hi Arnold,
                  seitdem ich Chemo mache, muss ich meine Frau jetzt auch immer bitten, beim Spazierengehen langsamer zu gehen
                  Zum Geburtstag hat mir meine Frau "Barfußschuhe" geschenkt, damit der zunehmenden Taubheit meiner Füße entgegengewirkt wird. Die ersten Gehversuche damit fühlten sich gut an, aber ich hatte das Gefühl, ich muss das richtige Gehen neu lernen. Nachdem ich an zwei Tagen damit jeweils eine Strecke von 4km in einer Stunde zurückgelegt habe, was jetzt nicht so schnell ist, habe ich von den Füssen bis zu den Gesäßmuskeln gewaltigen Muskelkater bekommen und kann zur Zeit nur noch recht wacklig gehen. Aber ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg. Ich werde jedenfalls auch weiter vom Einsatz meiner Barfußschuhe als Gegenmaßnahme zur Sturzanfälligkeit, Gehunsicherheit und Gehschwäche berichten.
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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