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    Ich, als direkt Betroffener im aktiven Alter von 71 Jahren, habe im Nachhinein für mich so einige Erkenntnisse gewonnen.
    Ich will und kann mich nicht mit Fachbegriffen, Abkürzungen oder genauen Medikament- oder Therapie-Bezeichnungen ausdrücken, wie hier so allgemein üblich, sondern ich möchte einfach nur schildern, was mich über den Verlauf meiner Krankheit so bewegte.
    Ich bin selbst Schuld an meinem gesundheitlichen Dilemma. Lange Jahre habe ich den Urologen gemieden, nachdem er mir anlässlich einer früheren rektalen Untersuchung sagte, dass entsprechend meines Alters wohl alles in Ordnung sei. Ich fühlte mich gut und es funktionierte körperlich alles, wie es sollte. Allerdings sollte jedem Betroffenen klar sein, das es meistens purer Zufall ist, auf ein Prostatakarzinom zu stoßen, welches zu Lebzeiten akuten Handlungsbedarf erforderlich macht. Jedoch der dann ermittelte PSA-Wert macht dir die Hoffnung auf ein gutes Leben im Alter völlig zunichte. Natürlich ist jeder ein Einzelfall und bei jedem geht es etwas anders aus. Mir begegnete auf Seiten des Urologen ein absolutes Kommunikationsdefizit oder durch Routine fatal abgeflachtes Interesse am langfristiges Wohl des Patienten. Da wird lediglich auf den üblichen Ablauf verwiesen. Dabei wird nicht vermieden, immer die Hoffnung zu streuen, dass es ja vielleicht nicht so schlimm sei. Eigene Informationen aus dem Internet führen, wie ein rotes Tuch, zu den seltsamsten Reaktionen beim Urologen. Ich habe festgestellt, dass jeder Patient dumm dran ist, der nicht in der Lage ist, sich vor der Therapie selber umfassend zu informieren, abzuwägen und eine für ihn optimale Entscheidung zu fällen.
    Wie sollte diese Entscheidung aussehen? Das hängt von den Umständen ab. Je fortgeschrittener der Krebs ist, desto umfänglicher müssen die medizinischen Maßnahmen sein, wenn man überleben will. Klar, wenn es das Bankkonto hergibt, kann man all die modernen Laser- oder Wärmetherapien machen. Aber das zahlt keine Kasse. Im kritischen PSA Bereich ist eine Biopsie unumgänglich. Aber auch hier gilt: Vorher informieren und den Urologen löchern. Vorhergehende bildgebende Verfahren können eine sogenannte Fusionsbiopsie ganz gezielt steuern. Der dabei ermittelte Gleason-Score entscheidet dann über das weitere Vorgehen. Aus meiner Sicht ist die OP die sicherste Variante auch wenn statistisch gesehen, Bestrahlung und Hormontherapie im Paket gesehen, ähnlich abschneiden sollen. Die Spätfolgen sind zumindest, was Inkontinenz und Impotenz betrifft, oft die Gleichen. Dazu hört man auch von Betroffenen viel zu wenig, weil jeder als geheilt und gesund gelten möchte. Ich hatte Gleason 9 ! Da kam nur eine radikale OP infrage. Ich habe die roboterassistierte DaVinci-Methode gewählt. Ein Nervenerhalt zur Sicherung der sexuellen Funktion wurde von vornherein völlig ausgeschlossen. Das war der Punkt im Vorbereitungsgespräch, der mir, wie ein Faustschlag, die Situation absolut klar machte. Die OP verlief äußerst gut. Der Operateur konnte wirklich etwas. Es konnte incl. 14 Lymphknoten alles befallene Gewebe entfernt werden. Der Krebs ist , dank ärztlicher Kunst, vorerst besiegt.
    Jetzt habe ich "nur" noch mit 2 Problemen zu kämpfen. Der Inkontinenz und der Impotenz. Die urinale Dichtheit mit nur einem verbliebenen Schließmuskel zu erreichen, ist ein langer und anstrengender Weg. Ich habe ihn ziemlich gut geschafft. Hinzu kommt, dass der Penis um die herausoperierte Länge der Harnröhre kürzer geworden ist. Das waren bei mir mehr als 5 cm. Der verbleibende Rest reicht nicht mal zum anständigen Pinkeln. Es ist einfach deprimierend, wenn der Urin am Hodensack herunterläuft. Das ist der Moment, wo man verzweifelt nach Hilfe sucht. Aus ärztlichem Munde kommt dann lediglich die Theorie, dass sich das wieder normalisiere. Ich weiß dabei nicht genau, von welchem Sender die sowas haben. Ich habe mir dann einfach eine Penispumpe für kleines Geld im einschlägigen Erotikhandel bestellt und habe begonnen, den Schniedel wieder zu stretchen. Der Erfolg ist mehr als mäßig, aber zumindest kommt ein Gefühl zustande, dass der Penis noch da ist. Diese Pumpe spielt sofort in das Thema Impotenz mit rein. Mit entsprechenden Silikonringen kann man eine etwas anhaltende Halbsteifigkeit über einige Minuten erreichen. Dadurch ist mit viel Zuwendung durch die Partnerin oder mit vibrierenden Hilfsmitteln eventuell auch ein Orgasmus zu erreichen. Dieser fühlt sich völlig anders an, ist allerdings etwas andauernder und führt trotzdem zu einer inneren Befriedigung. Allerdings ist es frustrierend, ein schnell erkaltendes Glied zu fühlen. Ich werde noch die einzig verbliebene Möglichkeit der Skat-Injektion direkt in den Penis ausprobieren. Allerdings gebe ich durchaus zu, dass die frühere Libido zum Glück bedeutend weniger geworden ist. Das Thema hat einfach nicht mehr den gleichen Stellenwert, wie früher. Das macht es alles etwas einfacher.
    Betroffene Männer haben keine Lobby bei Institutionen, Kassen etc..Selbst bei der Anschaffung einer medizinischen Penispumpe muss man mit der Krankenkasse kämpfen. Und wer streitet schon um solch diffiziele Hilfsmittel. Man redet nicht gern über das Thema der Folgen von einem Prostatakarzinom. Keiner will zugeben, dass in der Hose nichts mehr läuft. Man lügt sich auch selbst in die Tasche, Gerede auf Stammtischniveau ist die Regel, selbst Urologen sind der Meinung, dass Männer ab 60 eh kaum noch potent sind und ab 70 nun wirklich sexuelle Flaute sei. Ich kann denen nur wünschen, dass sie später nicht auch dies alles durchmachen müssen. Sämtliche Möglichkeiten, eine halbwegs normale Sexualität weiterführen zu können, müssen aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Sei es ein Implantat, Skat oder Muse-Medikation, für all das zahlt der Mann den vollen Einsatz. Das ist für Normalverdiener oder Rentner nicht zu stemmen. Und da ist es um so schlimmer, wenn der Betroffene noch in den Fünfzigern ist und noch eine lange Zeit der Ungewissheit und sexuellen Kastration vor sich hat.
    Wenn deine Beziehung nur durch penetrations-bedürftigen Sex zusammengehalten wird, überlebt sie die post-OP-Zeit nicht. Es kommt voll und ganz auf eine verständnissvolle Partnerin an, die nicht nur die oft lächerlich wirkenden Aktionen mit Penispumpe und Co. akzeptiert und dich dabei sogar noch unterstützt, sie muss auch bereit sein, mit wirklicher Liebe auf andere Spielarten der Sexualität einzugehen. Das eigene Körpergefühl ist voll erhalten geblieben und bedarf behutsamer und überaus zärtlicher und achtsamer Pflege. Wohl dem Paar, das dieses im Einklang mit eigenen Bedürfnissen und denen des Partners so hinkriegt.
    Wenn du weißt, dass ein erektionsloses Leben für dich nicht vorstellbar ist, dann lass die OP, lebe noch mal anständig und freu dich, dass du nicht an Alzheimer sterben wirst. Das hört sich sehr profan an und scheint im ersten Umkehrschluss auch die einzige Lösung zu sein. Wer allerdings schon einmal jemanden an Krebs Sterbenden erlebt hat, wird anders darüber denken. Es gibt keine wirkliche Alternative als die Schulmedizin mit ihren wachsenden Möglichkeiten.
    Gehe nicht davon aus, dass dir irgendjemand, außer deiner Partnerin, hilft. Psychologentermine gibt es nur mit monatelanger Wartezeit, wenn sie dir überhaupt etwas geben, die Kassen geben keinen Euro für dich aus, viele Bekannte werden sich merkwürdig verhalten, weil jeder hofft, diesem Thema nie begegnen zu müssen. Das meiste, was du lesen und hören wirst, wird auf deinen individuellen Fall nicht zutreffen.
    Du wirst von Vierteljahr-Untersuchung zur nächsten regelmäßige Höllenqualen durchstehen, ob sich der PSA-Wert zu deinen Ungunsten verändert hat und welche Behandlungsfolgen das nach sich ziehen wird. Und was nutzt einem ein Schwerbehindertenausweis, in meinem Falle von 80%, wenn es hierzulande kaum Vergünstigungen, außer im steuerlichen Bereich dafür gibt.
    Aber eine gute Nachricht habe ich am Ende: Alles hat seinen Preis, aber wenn man ihn bezahlt, überlebt man, zumindest eine Weile.
    Diese Schilderung soll nicht als zu verallgemeinernde Beschreibung von Abläufen dienen. Ich habe es halt so empfunden und vielleicht findet sich mancher Betroffene hier wieder. Deshalb braucht es auch keinerlei kontroverse Diskussion. Jeder erlebt es anders. Aber vielleicht lesen hier auch Menschen mit, die sich in Zukunft mit dem Thema Prostatakrebs befassen müssen.
    Uns Betroffenen würde es sehr helfen, wenn Ärzte, Psychologen, Reha-Therapeuten und alle, die beruflich mit diesem Thema umgehen, auch wissen, worüber sie reden.

    Gruß Wolfgang

    #2
    Ist das ein Ki-Text?
    Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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      #3
      Hallo Wolfgang,

      erst mal ein frohes neues Jahr! Ich bin immer noch wach nach unserer kleinen Silvesterfeier und kann Dir ein bisschen was schreiben

      Das wichtigste für Dich erst mal ist doch, dass Dein Krebs (vorerst) besiegt ist. Mit etwas Glück kommt er vielleicht auch nicht mehr zurück. Da ich Deine Daten noch nicht kenne, kann ich dazu nichts sagen. Du könntest z.B. was in Dein Profil schreiben oder sogar auch bei myprostate.eu Deinen PCA-Werdegang dokumentieren..

      Das Impotenz-Problem kenne ich auch sehr gut, weil ich 2018 auch nicht nervschonend operiert worden bin. Ja, der Penis ist etwas verkürzt im nicht erigierten Zustand. Es könnten bei mir so 2cm sein. Aber mein Urologe hat mit nach der OP eine supergute und sehr teure Vakuumpumpe (mit guten Stauringen) verordnet, bei der ich nur 10 € dazubezahlen musste. Allerdings musste ich ihn darauf aufmerksam machen, dass ich sowas dringend bräuchte. Vorher hatte ich mir so ein Gerät schon im Erotikhandel besorgt. Da bekommt man sowas für sehr wenige Euro. Aber diese Teile sind auch sehr schnell schrottreif.
      Mit der Pumpe habe ich dann täglich trainiert und war damit einigermaßen zufrieden. Auf Skat und Muse hatte ich keine Lust. Wenn keine regelmäßige Dehnung erzeugt wird, kann man auch im Laufe der Zeit eine schmerzhafte Vorhautverengung bekommen. Das möchte ich nicht auch noch haben. Jedenfalls funktionierte das Handling mit der Pumpe bei mir gut und Geschlechtsverkehr ist problemlos möglich. Allerdings findet meine Frau das ganze Gedöns mit der Pumpe doch ziemlich abtörnend, sodass Geschlechtsverkehr mit Penetration bei uns mit der Zeit doch eingeschlafen ist. Ich "trainiere" trotzdem immer weiter und vermisse nichts. Wenn sie doch mal wieder Lust auf Geschlechtsverkehr bekommen sollte, wäre ich sofort einsatzbereit Seit 2022 ist sie allerdings wegen Brustkrebs in Hormontherapie, wodurch ihre Libido quasi abgeschaltet ist. Sie findet es aber sehr gut, dass ich meinen Penis mit Hilfe der Vakuumpumpe weiter "pflege". Ich bin zwar auch durch meine Therapien so ziemlich testosteronbefreit, habe aber trotzdem manchmal Lust, mir selbst einen kleinen Orgasmus zu machen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

      Ansonsten, lieber Wolfgang, genieße Deine Zeit so gut es geht und mache das Beste draus. So mache ich es auch. Sehr geholfen hat mir auch im Umgang mit dem Krebs eine mehrjährige Gesprächstherapie bei einem Psychotherapeuten (Psychoonkologie).

      So, jetzt werde ich aber doch etwas müde. Bin jetzt der Letzte. Die anderen sind schon alle schlafen gegangen.
      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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        #4
        Zitat von Barnold Beitrag anzeigen
        Ist das ein Ki-Text?
        Arnold, Dir ein frohes neues Jahr.
        Zu spät! Jetzt habe ich schon auf Treu und Glauben geantwortet.
        Falls es ein Verarschungs-KI-Text sein sollte, bin ich halt drauf reingefallen
        Aber egal, das Schreiben macht mir auch immer selbst viel Freude. Also ist Alles gut.
        Gute Nacht!
        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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          #5
          Und nein, es ist kein KI-erzeugter Text. Das ist mir nun, 4 Monate nach meiner OP, einfach mal so aus der Seele geflossen. Auch wenn es mich ehrt, vielleicht wegen irgendwelcher Formulierungen als KI gehalten zu werden, zeigt mir Barnholds platte Äußerung doch mal wieder, dass ich mit meinem Seelenleben nach außen hin vorsichtig sein sollte. Ich sehe auch keinen Sinn darin, mein Profil mit meinen diagnostischen Abkürzungen vollzupflastern. Das geht außer mir und meinem Urologen niemanden an. Aber nichtsdestotrotz habe ich auch als stiller Mitleser schon viel von euch lernen und einschätzen können. Dafür danke ich und wünsche ein "gesundes" neues Jahr.

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            #6
            Lieber Wolfgang,

            nicht traurig oder etwas eingeschnappt sein! Wir sind hier nur etwas misstrauisch, weil sich hier im Forum manchmal auch Trolle u.ä. äußern. Und Arnold (Barnold) gehört zu den lieben und guten Foristen, die äußerst wachsam sind. Das ist auch gut so.

            So, lieber Wolfgang, 4 Monate ist Deine OP jetzt her. Das ist noch nicht lange. Aber es ist ja wohl Alles im grünen Bereich. Die Nebenwirkung ED und evtl. etwas Inkontinenz, damit muss man dann halt zurechtkommen. Waren bei Dir denn auch schon Lymphknoten befallen oder war das Karzinom auch schon kapselüberschreitend (R1) gewesen? Ich hoffe für Dich, nein. Denn, wenn doch, dann kann der Krebs sehr schnell wiederkommen und dann brauchst Du noch mehr Therapien, die einen auch so ziemlich zermürben können. Aber auch dann gibt es noch viele Möglichkeiten, dass man noch einigermaßen gut weiterleben kann. Aber hundert Jahre alt zu werden ist dann wohl nicht mehr so wahrscheinlich
            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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              #7
              Von den 14 Lymphknoten war einer nachweislich befallen. Klar weiß ich, daß das kein gutes Vorzeichen ist. Deshalb habe ich auch geschrieben, daß der Krebs "vorerst" besiegt ist. Die Zeit wird es zeigen.
              Ich habe auch nach der Reha meinen Urologen gewechselt. Der jetzige Arzt lässt auch keinen Zweifel daran, bei Anstieg des PSA den jetzigen Beobachtungsstatus sofort zu ändern. Vermutlich kommen dann Bestrahlung und Hormontherapie trotzdem auf mich zu.
              Zum Glück habe ich eine Partnerin, die diese Geschichten, bedingt durch eigenen Brustkrebs, auch schon durchlebt hat. Wir hatten zum Glück noch unsere gemeinsame "Sturm- und Drangzeit" und können recht gut damit umgehen, wie sich gerade alles verändert.
              Deswegen bin ich nicht unzufrieden mit mir oder der Welt. Ich fand nur, dass es so einige Informationsdefizite gab, die zwar nichts am Gesamtumstand geändert hätten, aber mir eher die Ernsthaftigkeit dieser Krankheit deutlich gemacht hätten. Und deshalb habe ich auch so konkret über sehr intime Dinge gesprochen. Ich hätte mir gewünscht, jemand hätte das mal so deutlich geäußert. Ich bin nun mal ein Mensch, der nicht mit platten "Wird schon..." Sprüchen abgespeist werden will. Ich möchte es immer schon sehr genau wissen.
              Unsere gemeinsame Krankheit ist so unterschiedlich bei jedem Betroffenen, dass man kaum Vergleiche anstellen kann. Am Deutlichsten wird es eben bei der Trennung zwischen potent oder impotent nach überstandener OP. Da gibt es nur noch Berührungspunkte wenn später ein Rezidiv auftritt. Da ist man wieder auf gleichem Level.
              Aber wie gesagt, meine Intension, diesen langen Eingangspost überhaupt hier zu veröffentlichen, lag darin, anderen unsicheren Betroffenen die ungeschminkte Wahrheit, wie ich sie erlebt habe, mitzuteilen.
              Ja, und mein Eingangspost wirkte vielleicht deshalb wie von ChatGPT, weil ich schon seit meiner Reha daran rumfeile, verbessere und so umformuliere, bis er meinen Ansprüchen gerecht war.

              Gruß Wolfgang

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                #8
                Hallo, auch Wolfgang, zuallererst ein, wenn schon nicht gesundes (Und wer ist schon völlig gesund), dann wenigstens beschwerdefreies Jahr. Für dich Lutz, und natürlich alle anderen Foristen und sonstwie Betroffenen auch!!
                Was deine Einlassungen zum Thema Sex ohne Penetrationsmöglichkeit habe ich mich vor längerer Zeit schon einmal ausgelassen und kann dir nur in jeder Hinsicht recht geben. Das Gewurstel mit allen möglichen Hilfsmitteln um sowas wie eine Karikatur von vormaligem Sex hinzubiegen ist für alle Beteiligten gelinde gesagt unschön, und das Gejammer vom verlorenen Königreich ist ebenso sinnlos wie unverhältnismässig in Bezug auf die gewonnene Überlebenszeit. ("Mit einem Ständer hat noch keiner einen Sargdeckel geöffnet" - so irgendein Urologe)
                Ich - G9 - lebe jetzt mit dem Krebs über 5 Jahre, die letzten 2 Jahren mit einigen Knochenmetastasen.Abgesehen von den üblichen Nebenwirkungen von OP, Bestrahlung und Hormonentzug, die allesamt erträglich waren, geht es mir gut. Keine Schmerzen, keine körperlichen Einschränkungen die über das hinausgehen, was bei bei einem untrainierten 73jährigen durchschnittlich zu erwarten wäre.Möge das denen zum Trost gereichen, die jetzt mit fortgeschrittenem Pca ins Rennen einsteigen..
                Nochmal zu dir ieber Lutz und den eher unwahrscheinlichen 100 Jahren - unwahrscheinlich ja, aber ausgeschlossen? :-)
                Die Tage werden wieder länger, da geht noch was.
                Graffito an einer Hauswand : "Mut verloren, alles verloren"

                Wolfgang
                https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                  #9
                  Lieber Wolfgang (amadeus),

                  auch Dir ein frohes Neues

                  Insgeheim hoffe ich natürlich auf ein sehr, sehr langes Überleben trotz der für mich sehr ungünstigen statistischen Werte.


                  Lieber Wolfgangfox,

                  Du hast Recht. Über die "sexuelle Komponente" bei PCa wird von den meisten nicht gerne gesprochen. Es wird dann öfter gesagt: "Es gibt auch andere schöne Sachen als Sex u.ä." Ja klar, es gibt viele schöne andere Sachen. Aber man muss auch nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Wenn noch irgendwas geht, was Spass macht, dann mache ich das. Ich weiß noch, wie ich in der Arztpraxis nach der Verordnung für die Vakuumpumpe fragte. Der Urologe sprach dann plötzlich mit ganz leiser Stimme zu einer seiner Assistentinnen und gab dann den Auftrag, so als ob ihm das peinlich wäre. Das hatte mich damals ganz schön gewundert. Da hatte ich erst gemerkt, wie verklemmt viele Leute sind.

                  Mir hat Deine Schilderung gefallen. Endlich mal einer, der nicht nur um den heißen Brei herumredet.
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                    #10
                    Hallo Wolfgangfox,

                    der befallene Lymphknoten wird zu einem PSA-Anstieg führen. Wenn 0,2 ng/ml überschritten wird, wird der Urologe eine Bestrahlung der Prostataloge empfehlen. Um auch den Lymphknoten zu bestrahlen, sollte eine Bestrahlung der Lymphabflusswege hinzukommen. Ich meine anschließend sollten sechs Monate Hormontherapie ausreichend sein. Am besten in Kombination mit Apalutamid. Kurz aber energisch.

                    Georg

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                      #11
                      Der Lymphknoten ist doch aber mit 13 anderen entfernt worden. Was soll da denn bestrahlt werden? Lass mal, gut gemeint deine Ratschläge. Aber ich warte erstmal möglichst gelassen ab. Der Puls steigt erst wieder, wenn die nächste PSA-Bestimmung ansteht. Ich bin zwar nicht esotherisch veranlagt, aber auch mein innerer Wille kämpft gegen ein Rezidiv an. Und das kann auch helfen....
                      Gruß Wolfgang

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                        #12
                        Hallo Lutz, auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen - Der Unterschied zwischen Aangeln und Sex? Angeln macht immer Spass ...

                        Wolfgang
                        https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                          #13
                          Zitat von amadeus Beitrag anzeigen
                          Hallo Lutz, auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen - Der Unterschied zwischen Aangeln und Sex? Angeln macht immer Spass ...
                          Wolfgang
                          Das stimmt! Das kann ich bestätigen. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir das Angeln jemals keinen Spass gemacht hat. Beim Sex hingegen ...
                          Zur Zeit angel ich nicht, aber meine Ausrüstung wäre jederzeit einsatzbereit
                          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                            #14
                            Lieber Wolfgangfox,

                            bei einer Bestrahlung würde die Prostataloge und das Lymphabflussgebiet im Bereich der Prostata bestrahlt. Da sind noch viel mehr Lymphknoten als die 13.
                            Ich drücke Dir die Daumen, dass bei Dir über die Lymphbahnen möglichst keine Tumorzellen des Primärtumors entweichen konnten. Die bilden dann bevorzugt Metastasen in den Knochen. Aber auch dafür gibt es viele Therapiemöglichkeiten.
                            Und höre auf Georg. Er ist hier einer unserer Experten und hat immer sehr gute Ideen, wie man den Prostatakrebs bekämpfen könnte.
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                              #15
                              Hallo Wolfgangfox,

                              ich habe mir deinen Text einige Male durchgelesen und muss mich über deine Ausführungen schon sehr wundern. Du schreibst hier allen Ernstes (ich verkürze einmal), wenn dir der richtige Sex wichtig ist, dann verzichte auf eine Behandlung, lebe dein Leben und freue dich nicht an Demenz zu sterben. Hast du schon in deinem Leben einen Krebskranken beim Sterben begleitet und erlebt was das bedeutet ? Dagegen ist der Verzicht auf Penetration eine Lappalie.

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