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Was passiert nach Salvage Bestrahlung

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    Was passiert nach Salvage Bestrahlung

    Hallo,

    Ich wurde im Februar 2022 in der Martiniklinik operiert. Gleason 7a, keine Lymphknoten befallen, aber R1. PSA ging bis auf 0,1 runter, dann wieder hoch bis 0,17. Von April bis Juni 2023 wurde ich dann bestrahlt. Danach ging mein PSA auf 0,06, dann 6 Monate lang auf 0,04 und jetzt auf unter 0,03 (unter der Nachweisgrenze meines Labors).
    Bis jetzt habe ich nicht wirklich dran geglaubt dass der Wert tatsächlich so weit fallen würde. Konnte nicht so viele Vergleichsfälle finden, und auch keine aussagefähigen Statistiken. Kann mir jemand was sagen bzgl. meines Risikos bzw. der durchschnittlichen Zeit bis Rezidiv

    Gruß
    Thilo

    #2
    Hallo Thilo,
    ich bin zwar kein Experte, wie die vielen hier im Forum antwortenden User. Aber ich bin in etwa vergleichbar mit dir: Diagnose 11/21. OP: Ektomie in 01/ 22 in Martiniklinik Hamburg. GL 7 b (4+3) R 1 Status. Im Mai 22 PSA 1, 0 über Pet/CT zwei Lymphknoten im Becken. 36;Bestrahlungen ( 72 Gray) bis 08/22. Danach bis heute ADT - Leuprone- Seitdem 6 x PSA unter 0,01. Testo bei 0,05 ng/ml. Auch ich habe lange gegrübelt, wann kommt ein Rezidiv. Toi, TOI TOI. Je länger wir unter 0,2 ng PSA bleiben, desto geringer wird die Gefahr eines Rezidives. Ich glaube, jetzt nach 2 Jahren liege ich schon bei 60% Chance, das keins kommt. Und wenn, gibt es heute ja noch viele Pfeile im Köcher. Halt die Ohren steif. Gruß hulle 1960

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      #3
      Hallo Thilo,

      zunächst mal denke ich, dass Du bei Deinen PSA Werten eine 0 hinter dem Komma vergessen hast, also am Anfang 0,01, dann auf 0,17 und dieser jetzt aktuell bei 0,03 liegt, der Nachweisgrenze
      des Labors.

      Das ist erstmal eine sehr positive Entwicklung da dies bedeutet, dass es sich höchstwahrscheinlich wirklich um ein Lokalrezid aufgrund des R1 gehandelt hat und die Bestrahlung
      gewirkt hat.

      Prognosen für die Zukunft sind schwierig und hängen auch von Deiner Histologie ab. Vielleicht kannst Du noch ein paar Daten ergänzen wie z.Bsp.:

      - PSA-Wert vor OP?
      - Dein Alter?
      - Tumorstadium pT2? oder pT3, also auf die Prostata begrenzt und -falls ja - beide Seiten befallen und/oder extraprostatisches Wachstum?
      - Tumorvolumen anteilig am Prostatavolumen?
      - Anteilverteilung des 7a, also wieviel GS 3 und wieviel GS4?
      - kribriformes oder duktales Wachstum?

      Anhand dieser Daten kann man sich ein besseres Bild machen.

      Grundsätzlich besteht bei Dir meiner Meinung nach zunächst mal eine gute Chance rezidivfrei zu bleiben.

      Was haben denn Deine Ärzte zu Deinen Prognosen gesagt, also Dein Operateur der Martini-Klinik bzw. der Strahlenarzt?

      LG
      Wolfgang

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        #4
        Danke für die Antworten

        Hallo Wolfgang,

        Sorry, du hast Recht, es waren dann 0,0... Werte. Ich habe es im original Post verbessert.

        PSA vor OP war 12,8, ich bin 55 Jahre alt, hatte pT2c pN0(0/20), L0, V0, R1, Gleason 3: 70%, Gleason 4: 25%, Gleason 5: 5%
        In meiner Histologie steht dass das Prostatavolumen 20ml war und die Tumorgröße 15,4ml, was ja 77% Tumorvolumen bedeuten würde. Das haben die nicht separat ausgewiesen.
        Wie das Wachstum war, haben die nicht geschrieben, woran kann ich das erkennen? Gibt es da noch andere Bezeichnungen als kribriform und duktal?
        Was ich auch nicht einordnen kann ist die Aussage dass Perineuralscheiden befallen waren.

        Der Operateur war zufrieden, obwohl er was drin gelassen hatte. Er sagte es war höchste Zeit dass das da raus kam. Der Strahlenarzt sagte ich könne Glück haben, aber versprechen könne er nix, und meine behandelnde Ärztin sagt auch immer sie sei zufrieden. Irgendwie wird da halt auch viel beruhigt und klare Aussagen sind eher selten. Macht ja auch irgendwie Sinn, solange man nichts behandeln kann sollte man lieber das Leben genießen als sich Sorgen zu machen. Ich war bis zu dem Wert unter der Nachweisgrenze recht pessimistisch und hab mich damit beruhigt dass eine Hormontherapie nochmal vielleicht 10 Jahre ohne größere Probleme (außer abhandenkommen der Libido) bedeuten würde, und dass dann auch nicht direkt die Welt unter geht. Außerdem arbeitet ja die Zeit mit neuen Entwicklungen und Verfahren für uns. Und jetzt hab ich halt hier mal vorsichtig fragen wollen ob ich eine realistische Chance habe dass längerfristig weg ist, und nicht in den 5 Jahren Progressionsfreie Zeit (entsprechend den Statistiken die ich gefunden habe) ein Anstieg bis auf PSA 2 enthalten ist.

        LG
        Thilo

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          #5
          Morgen Thilo,

          was Deine Histologie angeht so ist erstmal positiv, dass zwar etwas Restgewebe verblieben ist, aber es ansonsten keine extraprostatische Ausbreitung gab und vor allem auch keine
          Lymphknoten befallen waren. Nicht so schön ist die Zusammensetzung Deines 7a mit dem Tertiärwert von 5% Gleason 5.

          Dadurch wird die Einstufung 7a Deinem Befund nicht ganz gerecht, was ja auch die massive Ausbreitung/Progression des Tumors von 77% zeigt. Gut ist, dass nichts von
          kribriform und/oder duktal vermerkt ist, dies sind besonders aggressive Vertreter. Der Befall der Perineuralscheiden ist nach OP nicht mehr relevant. Er bedeutet, dass die
          Tumorzellen in die Nervenbahnen eingedrungen sind und diese zur Ausbreitung nutzen, diese aber nur innerhalb der Prostata.

          Ärzte beruhigen natürlich ganz gerne und versprechen aus gutem Gurnd nie etwas, aber Du hast ja schon erkannt: wo nix zu behandeln ist kann man nur abwarten. Einfach weiter den PSA Wert messen lassen
          und ansonsten das Leben genießen. Die Formulierung "Sorgen machen" impliziert ja bereits, dass man sich häufig Sorgen macht, ohne dass es einen Grund dafür gibt.

          Was ebenfalls stimmt ist, dass es für Dich noch eine ganze Reihe an Behandlungsmöglichkeiten gibt und wenn wir Glück haben, kommt ja doch irgendwann eine Therapie ohne die lästigen
          Nebenwirkungen.

          Alles Gute!
          Wolfgang

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