Habe es hinter mich gebracht: RS-RARPE

[Simon-BW]

Wie lange hat es bei euch eigentlich gedauert, bis ihr den abschließenden Arztbericht hattet? Ich rufe immer wieder an und seit mehr als einer Woche fehlt nur noch die dritte Arztunterschrift. Ich möchte das verdammte Ding endlich haben. Von mir aus kann da auch der Hausmeister unterschreiben. Vermutlich steht nicht viel anderes drin, als im vorläufigen Arztbrief. Trotzdem möchte ich das Kapitel Prostatektomie-OP abschließen.

[Simon-BW]

Zur Libido, und zu den früher normalen morgendlichen Erektionen, diese wurden durch erotische Träume die morgends stattfinden gestartet. Dazu musst du aber dein Hirn auch mit erotischen Gedanken/Bildern/Geschichten füllen.

Karl

Ich habe endsprechendes Material auf das ich früher immer „angesprungen“ bin. Auch das Internet bietet hier ja allerhand. Bis jetzt ist es bei mir so, als ob ich die Tagesschau ansehe. Kopfsache?

[lutzi007]

Vom Orgasmus des Mannes scheinen die meisten unserer lieben Ärztinnen und Ärzte wohl wenig Ahnung zu haben.
Da sind dann von uns PCa-Therapiegeschädigten eigene "Forschungen" angesagt. Ich habe rausgefunden, dass ich nur immer durch indirekte Stimulation der Prostata, durch die Erschütterung mittels der erigierten Schwellkörper, zum intensiven Orgasmus kommen konnte. Das funktionierte nach der OP natürlich gar nicht mehr. Dann bleibt nur noch die Stimulation der Nervenenden, die in der Eichel vorhanden sind. Darüber kann ich inzwischen auch zu einem Orgasmus kommen, wobei dann auch die Beckenbodenmuskulatur in lustvolle Zuckungen gerät. Das Gefühl ist aber noch lanģe nicht so intensiv wie früher bei dem prostatabasierten Orgasmus. Aber es hat sich schon etwas verstärkt.
Ich denke, in meinem Gehirn muss durch "Umkonfiguration" der neuronalen Verknüpfungen erst die Grundlage für wieder intensivere Orgasmusgefühle geschaffen werden. Das geht nur über "Training". Von allein wird da nichts besser. Wer jedenfalls gerne stärkere Orgasmusgefühle verspüren möchte, muss da einfach aktiv bleiben.
Das sind so meine Erfahrungen.

[urosport]

"Ich habe endsprechendes Material auf das ich früher immer „angesprungen“ bin. Auch das Internet bietet hier ja allerhand. Bis jetzt ist es bei mir so, als ob ich die Tagesschau ansehe. Kopfsache?" Ja, da ist viel Kopfsache dabei, bei mir unter ADT natürlich auch die Hormone. Mal sehen, ob ich eine "Umkonfigurierung" wie von Lutz beschrieben hinbekomme - zur Zeit sieht es nicht so aus. Von alleine wird nichts besser, das stimmt, aber Lust hat sich früher ja gerade nicht aus Disziplin entwickelt.....

[lutzi007]

Ja Karl, unter ADT und anderen Hormonmedis sieht es nicht gut aus mit vorheriger Lust. Aber meine eigene Erfahrung ist da, dass sich eine Lust auch während der Tätigkeit, z.B. durch Selbststimulation entwickeln kann. Ich konzentriere mich dann einfach auf die Gefühle und lasse meine Fantasie spielen. Reize durch Internet benötige ich gar nicht. Reize durch meine Liebste wären da viel besser. Zur Zeit kommt da aber nichts, weil sie durch ihre eigene Krebsbehandlung dazu (noch) gar nicht wieder in der Lage ist. Das dauert bestimmt noch etwas.
Aber davon bin ich unabhängig.
Bei meinen anderen "sportlichen" Aktivitäten geht es mir ähnlich. Erst habe ich null Lust und null Energie. Sobald ich aber moderat anfange, kommt die Lust und auch etwas Energie, die sich immer weiter steigert. Und danach fühle ich mich glücklich, dass ich es trotz anfänglich absoluter Unlust gemacht habe. Z.B. beim Schwimmen paddele ich anfangs lust- und kraftlos im Wasser herum, aber dann, so nach ca. 10min spüre ich, wie Energie entsteht und ich auch richtig Lust bekomme, mich auch etwas anzustrengen.
So geht es mir eigentlich mit jeder Aktivität, ob es was Sexuelles oder Kochen oder Sport oder Gartenarbeit oder sonstwas ist.
Aber da muss wohl jeder für sich selbst rausfinden, wie es für ihn am besten ist.

[urosport]

Lieber Lutz,

Es stimmt schon, der erste Schritt muss gemacht, die Schweinehundschwelle genommen werden und dann fühlt man sich besser.

Viele Grüße,
Karl

[Simon-BW]

Ich habe jetzt den ersten PSA-Wert, 7 Wochen nach RPE.
Das Labor hat komische Werte, die mich zunächst irritierten: 0,008 μg/L.
Nach Adam Riese müssten das dann 0,008 ng/ml sein, also praktisch nicht nachweisbar.
Für das erste bin ich sehr erleichtert. Hoffentlich bleibt das so.

Kontinenz hat sich auch gebessert. Ich würde mal sagen, zu 95% wieder wie zuvor.
Bleibt nur die praktisch nicht mehr vorhandene Sexualität. Keine Erektion.
Orgasmusgefühl ca. 30% im Vergleich zu vorher und dabei kein gutes Gefühl im kleinen Becken.
Macht auch keinen Spaß, mit einer schlaffen kleinen Nudel herumzuspielen.

Für mich fraglich, ob sich bei diesem Orgasmusgefühl eine Erektion und die Arbeit dorthin überhaupt noch lohnt.