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Beginn Strahlentherapie bei PSA von 0,04 µg/L???

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    Beginn Strahlentherapie bei PSA von 0,04 µg/L???

    Mir wurde im Dezember 2023 in Gronau die Prostata mit DaVinci entfernt (pT2c pN0 (0/13) M0 L0 V0 Pn1 R0 Gleason 3+4 (15%= 7 ISUP Grad 2

    Bei den ersten Nachuntersuchungen im Januar und März 2024 lag der PSA-Wert bei 0,02 µg/L. Der Wert im Juni betrug leider 0,04 µg/L Mein Urologe hat mich zum Strahlenmediziner zur Abklärung geschickt - welcher mir sofort eine Bestrahlung empfohlen hat. Im Forum habe ich gelesen, dass ein sicheres Merkmal für eine erneute Behandlung bei einem PSA-Wert von 0,2 µg/L liegt.

    Meine Frage: Ist mein Urologe zu vorsichtig???

    #2
    Hallo,

    ich kann dir als Ehefrau eines Betroffenen an der Stelle auch keine genaue Auskunft geben. Mein Mann hat erst bei einem PSA Wert von über 3,0 die Salvage-Bestrahlung bekommen, weil man sehr auf die Bildgebung gehofft hatte. M. E. hat man zu lange gewartet. Der PSA-Wert ist jetzt leider wieder im Anstieg. In Zweifelsfällen ist die Beratungshotline des Krebsinformationsdienstes Heidelberg auch eine gute Anlaufstelle neben diesem Forum. Du wirst nach einer Wartezeit von einem Arzt zurückgerufen, der zwar dann nicht unbedingt aus der Fachrichtung Urologie kommt, aber gute Zugriffe auf allerei Datenbanken hat und doch weiterhelfen kann: https://www.nct-heidelberg.de/fuer-p...onsdienst.html
    0800 - 420 30 40, täglich von 8 bis 20 Uhr​.
    Ich wünsche dir alles Gute,
    Gruß Anna

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      #3
      Hallo Allermann,
      nach meiner Information ist ein Beginn bei 0,04ng/ml zu früh, u.a. weil die Messgenauigkeit der Tests im unteren Bereich recht ungenau werden, und weil der "offizielle" Grenzwert höher liegt:
      Das Vorliegen eines "Biochemischen Rezidives" = frühester Behandlungsbeginn ist gemäß S3-Leitlinie:
      "Nach radikaler Prostatektomie kennzeichnet ein in mindestens zwei Messungen bestätigter PSA-Wert auf > 0,2 ng/ml ein biochemisches Rezidiv."

      Also bei einem Wert, der 5 mal so hoch ist, wie bei Dir! .... und durch eine zweite Messungen bestätigt ....
      Außerdem sollte *jeder immer* vor einer solchen schwerwiegenden Entscheidung den PSA-Wert noch einmal kontrollieren lassen:
      Mein erster Uro hat bei mir offensichtlich einmal die Proben verwechselt:
      PSA von 4,3 auf 5,9 innerhalb von drei Monaten - sofortige Nachmessung: PSA 4,7, also deutlich weniger dramatisch!

      Die Radiotherapie (RT) ist ein schwerwiegender Eingriff, vor dem ich persönlich auf einer gründlichen Diagnose bestehen, und mir auch auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen würde.

      Ich würde in jedem Fall mindestens 4 Wochen warten, dann den PSA nocheinmal bestimmen lassen:
      - Wenn unter 0,1 ng/ml: Weiter wie bisher, keine häufigeren Messungen
      - Wenn über 0,1 ng/ml: Nach 4 Wochen weitere Messung, RT erst bei zwei aufeinander folgenden PSA Werten über 0,2 ng/ml

      Ich wünsche Dir alles Gute, wir haben sehr ähnliche Befunde!
      Viele Grüße, H

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        #4
        Hallo Allermann,

        eine Bestrahlung bei 0,04? da hätte ich auch meine Fragen, von ein biochemisches Rezidiv wird bei einer 2 maligen Messung über 0,2 gesprochen. Wir hatte hier mal die Diskussion ob nicht schon bei über 0,1 Bestrahlt werden sollte, das Outcame wäre besser, aber klar, da sind dann auch Fälle dabei, die keine Bestrahlung gebraucht hätten und dann das Durchnits-Ergebniss verbessern.

        Mein Chefarzt der Strahlenklinik hat da klar formuliert: "Ich lehne eine Blindbestrahlung ab, ich will wissen wohin ich meine Strahlenkanone richten soll!" Was hat der Strahlenarzt denn gesagt, mal vorsichtshalber die Loge und die Lymphabflusswege bestrahlen? Du hast eine: pN0 (0/13) M0 L0 V0 Pn1 R0 - Situation nach OP, also auch keinen Hinweis, wo wieder eine Krebsaktivität aufgetreten sein könnte.

        Du kannst auch mal mit dem deutschen Krebsforschungsinstitut Kontakt aufnehmen. Das geht gut, erst per Mail den Fall schildern und dann um Rückruf bitten.

        Dir alles Gute,
        Karl

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          #5
          Hallo,
          ich hatte 3 Monate nach Prostatektomie einen PSA von 1,01. Dann ein Pet-ct 4 Wochen später.
          Vor dem Pet-ct habe ich den PSA-Wert noch einmal messen lassen, er war mittlerweile auf 1,4 gestiegen. Pet-ct war ohne Befund. 2 Monate später dann Bestrahlung der Prostataloge mit Hormonentzugstherapie, nach hier gängigem Sprachgebrauch eine Blindbestrahlung. Aber was hätte ich machen sollen? Warten, bis ich Metastasen habe?
          Ich habe mich für die Bestrahlung entschieden und es war im Nachhinein richtig. PSA ist seit 2 Jahren < 0,03
          Und ich habe keine Nebenwirkungen von der Strahlentherapie. Die Dosis ist insgesamt auch 25 % niedriger als bei der Erstbestrahlung. Mein Urologe sagte 10 % weniger Strahlendosis ist 70 % weniger Nebenwirkungen.
          Ich würde aber mit der Bestrahlung warten, bis der PSA-Wert 2 mal gemessen > 0,2 ist.
          Das Pet-ct zeigt bei niedrigem PSA < 1 meistens nichts an.
          Alles Gute
          Reinhard

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            #6
            Zitat von Postler Beitrag anzeigen
            Hallo,
            ich hatte 3 Monate nach Prostatektomie einen PSA von 1,01. Dann ein Pet-ct 4 Wochen später.
            Vor dem Pet-ct habe ich den PSA-Wert noch einmal messen lassen, er war mittlerweile auf 1,4 gestiegen. Pet-ct war ohne Befund. 2 Monate später dann Bestrahlung der Prostataloge mit Hormonentzugstherapie, nach hier gängigem Sprachgebrauch eine Blindbestrahlung. Aber was hätte ich machen sollen? Warten, bis ich Metastasen habe?
            Ich habe mich für die Bestrahlung entschieden und es war im Nachhinein richtig. PSA ist seit 2 Jahren < 0,03
            Und ich habe keine Nebenwirkungen von der Strahlentherapie. Die Dosis ist insgesamt auch 25 % niedriger als bei der Erstbestrahlung. Mein Urologe sagte 10 % weniger Strahlendosis ist 70 % weniger Nebenwirkungen.
            Ich würde aber mit der Bestrahlung warten, bis der PSA-Wert 2 mal gemessen > 0,2 ist.
            Das Pet-ct zeigt bei niedrigem PSA < 1 meistens nichts an.
            Alles Gute
            Reinhard
            Habe hier ein ähnliche Geschichte, aber gleich Meinung zur Bestrahlung .... nach der OP im August 2020, vor fast genau 4 Jahren, ging es auch nicht auf 0 sondern durch R1 bei 0,47 stehengeblieben. Mein Urologe meinte schnell, schnell Bestrahlung, da unter 0,5 die besten Ergebnisse zu erwarten sind.

            So gesagt so getan .... Nach der sofortigen "sanften" Bestrahlung der Loge und der Lymphbahnen ging der PSA relativ schnell auf <0,1. Dort bin ich auch seit über 3 Jahren und nach der letzten Messung von gerade wie der Postler auf 0,03. Hatte auch keine Nebenwirkungen von der Bestrahlung. Ganz wenig Lymphödem am Bein Links und an der Leiste aber ich denke, dass ist noch von der OP wegen 11 Lymphknoten weg.

            GSD hatte ich einen super Operateur, Ausbildner auf Da Vinci, der trotz high risk sich beidseitig nervenerhaltend getraut hat.

            Habe auch mehrfach gelesen ... je länger kein Rezidiv kommt desto grösser die Chance, dass es ausbleibt .... so wünscht man sich das auch in der Verzweiflung

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              #7
              Zitat von Allermann1956 Beitrag anzeigen
              Mir wurde im Dezember 2023 in Gronau die Prostata mit DaVinci entfernt (pT2c pN0 (0/13) M0 L0 V0 Pn1 R0 Gleason 3+4 (15%= 7 ISUP Grad 2

              Bei den ersten Nachuntersuchungen im Januar und März 2024 lag der PSA-Wert bei 0,02 µg/L. Der Wert im Juni betrug leider 0,04 µg/L Mein Urologe hat mich zum Strahlenmediziner zur Abklärung geschickt - welcher mir sofort eine Bestrahlung empfohlen hat. Im Forum habe ich gelesen, dass ein sicheres Merkmal für eine erneute Behandlung bei einem PSA-Wert von 0,2 µg/L liegt.

              Meine Frage: Ist mein Urologe zu vorsichtig???
              Allermann1956 Identische Situation bei mir, auch was die histologischen Ergebnisse angeht. 3 Jahre waren meine Ergebnisse <0,02, also definitiv im nicht nachweisbaren Bereich. Das hat mich fast schon sorglos werden lassen. Dann vor 2 Monaten erstmalig ein konkreter Wert mit 0,03, 7 Wochen später auf 0,04 angestiegen. In 2 Monaten erfolgt nächste PSA-Bestimmung. Der Urologe hat schon erklärt, dass er bei weiterem Anstieg zur Bestrahlung rät. Alles, was ich in der S3-Leitlinie und hier im Forum gelesen habe, spricht wegen der benannten Grenze 0,2, von der ich noch weit entfernt bin, eigentlich dagegen, auch die Tatsache, dass zwangsläufig blind geschossen wird und dabei Blase und Darm evtl. mehr geschädigt werden. Andererseits habe ich erst jetzt gecheckt, dass Pn1 im histologischen Befund „perineurale Invasion“ (Krebszellen im Gewebe um die Nerven) bedeutet und damit natürlich die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv von Anfang an eher hoch war. Das macht mir jetzt doch so viel Sorge, dass ich unsicher bin, ob ich mit der Strahlentherapie abwarten soll. So ist das, wenn die Angst den Verstand lähmt. Daher habe ich einen Termin für eine Zweitmeinung bei einem ausgesprochenen Spezialisten gemacht. Entscheiden muss ich danach immer noch selbst!
              https://myprostate.eu/?req=user&id=1217

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                #8
                Ich denke, es gibt Gründe, warum per definitionem ein Rezidiv nach RPE erst bei zweimaliger Messung > 0,2 ng/ml besteht. Selbst bei den relativ wenigen Betroffenen hier im Forum gab es Fälle mit einer Plateaubildung bei zB 0,1. Das gibt einem ggf. etliche Jahre ohne Behandlung! Eine Bestrahlung ist nicht unbedingt ein Spaziergang…
                VG
                Achim
                Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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                  #9
                  Ich verstehe einfach nicht wie ein Urologe seriös bei einem einmaligen PSA-Wert von 0,04 gleich ein Gespräch mit dem Strahletherapeuten veranlasst. Dass dieser dann sagt "am besten sofort bestrahlen"
                  wundert mich nicht. Den interessiert in erster Linie der Umsatz.

                  Die Definition gemäß Leitlinie ist klar: 2x über 0,2 im selben Labor gemessen ist das Kriterium für ein biochemisches Rezidiv. Aber selbst dann würde ich mich nicht sofort vor die Strahlenkanone stellen sondern
                  zumindest eine Bildgebung machen lassen. Blin bestrahlen ist halt blind bestrahlen.

                  LG
                  Wolfgang

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                    #10
                    Nachdem bei mir 0,46 gemessen wurde, hat der URO ein PET CT angeordnet. Es wurde eine Knochenmetastase an einer Rippe festgestellt. Nach 16 Bestrahlungen war wieder für ein paar Monate alles wieder i.o. Jetzt steigt der Wert wieder langsam. 0,06
                    Immer positiv denken!!!

                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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