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Der Krebs verändert meine Persönlichkeit

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    #46
    Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
    Letztlich musst du immer selbst damit fertigwerden, aber eine Psychologin kann dir dabei helfen. Ich würde erstmal einige Termine machen. Wenn es nichts bringt, kannst du ja aufhören. Meist wird Fluoxetin verschrieben, die Nebenwirkungen halten sich sehr in Grenzen.
    Hi Karl,
    so sehe ich das auch. Probier das einfach aus und mach Dir vorher keine Gedanken. Du brauchst auch etwas Glück, dass die Kombination Therapeutin/Karl gerade passt.
    Ich selbst habe zum Glück keine Wut mehr. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich noch irgendwie weiterleben kann.
    Gruß
    Lutz
    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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      #47
      Hi Karl,
      ich bin's noch mal.
      Apropos Beipackzettel: Die können einen so dermaßen runterziehen... am besten gar nicht lesen. Ich lese sie natürlich trotzdem, weil ich da zu neugierig bin und es tut mir nicht gut. Allerdings kann ich auch wieder schnell vergessen. Das hilft mir dann wieder. Aber die erwünschte Wirkung sollte schon stärker sein als die unerwünschten Nebenwirkungen. Zur Zeit erlebe ich bei meiner aktuellen Medikation (Zytiga+Prednison), dass es mir echt gut geht. Mir ist das schon ein bisschen unheimlich. Ich fühle mich innerlich sehr ruhig und ausgeglichen und ich habe weniger Arthritis-Schmerzen. Unter Nubeqa hatte ìch mich eigentlich schlechter gefühlt, obwohl das doch bekannt ist für wenig Nebenwirkungen.
      Naja, ich sollte das einfach genießen, so lange es anhält. Wir wissen ja: Schlimmer geht immer...
      Gruß
      Lutz
      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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        #48
        uro, hier auf der REHA hatte ich gestern einen Vortrag eines Urologen der jahrelang selber operiert hat. Ersten konnte r wirklich alles sehr gut erklären, hat auch Fragen beantwortet und hat an Schluss seines Vortrags davor gewart sich von Internet nur verwirren zu lassen. Jeder Mensch reagiert halt auf jede Krankeit anders und sollte auch so behandelt werden.Ich lese hier im Forum schon 7 Jahre mit schreibe auch meine Erfahrungen aber merke das ich immer noch eine postive Meinung über meinen Prostatakrebs habe. Es könnte schlimmer kommen.
        Immer positiv denken!!!

        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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          #49
          Hi Georg,
          ich probiere es mal aus, habe für nächste Woche auch schon einen Termin bekommen. Als Tipp: habe bei der Kassenärztlichen Koordinierungsstelle angerufen und die sehen welcher Therapeut in meinem Umkreis freie Ressourcen gemeldet hat.
          Irgendwie wollte ich mit der Erwartung hingehen, dass ich eine Zweitmeinung erhalte, mit dem Inhalt: Alles was sie schildern ist normal, geben sich sich Zeit, Sie brauchen keine Behandlung.
          Jetzt war ich mal auf der Seite des Therapeuten, der definiert Gesundheit in einer Form von innerer Ausgewogenheit, fast schon philosophisch - da sind 90% der Weltbevölkerung krank. Psychopharmaka möchte ich wirklich nicht nehmen.
          Hi Lutz,
          das Gespann muss passen, mit dem leicht philosophischen Ansatz würde er auch auf meiner Wellenlänge liegen. Mit den Beipackzetteln geht es mir genauso, und bei den Wirkungen und Nebenwirkungen muss ich auch echt sagen es gibt schöne Nebenwirkungen, meine Gesichtshaut hat sich verbessert, mit 60 werde ich endlich die Pubertätspickel los.
          Es freut mich ungemein, dass es dir mit der aktuellen Medikation so "unheimlich" gut geht. Und ich sollte auch meinen PSA 0,00 genießen, so lange ich diesen Wert halten kann, in 3 Wochen habe ich wieder den nächsten PSA-Test. Schlimmer geht immer.... das hatte ich ja in der Diagnosephase.
          Grüße, Karl

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            #50
            Hi Michi,
            schön, das du mich mit meinem verkürzten Benutzerspitznamen ansprichst. Ich gebe zu, dass die Vielzahl auch an widersprüchlichen Informationen aus dem Internet einen runter zieht - andererseits möchte ich als Manager meiner Krankheit schon auch mit meinem Arzt unterschiedliche Ansätze diskutieren können und da hilft schon sehr. Ich habe es aufgegeben, nach Rezidiv- Überlebensstatistiken zu suchen - da hat du recht jeder Mensch reagiert da zu individuell auf eine Krankheit. Zur einer positiven Meinung meinem Prostatakrebs kann ich mich nicht durchringen, ich hasse ihn - wollte schon nachfragen ob ich zur ADT zusätzlich eine "kleine" Chemo machen könnte um den Krebs nicht nur im Wachstum zu verlangsamen, sondern zu töten - habe es aber dann gelassen, ich denke man sollte seine therapeutischen Optionen auch nicht zu früh einsetzen.
            Gruß, Karl

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              #51
              Hi Karl,
              der frühe Einsatz einer Chemo, verbunden mit Hormonentzug/-blockade kann durchaus sehr effizient sein.
              Aber dazu können Dir Georg, Franz und andere hier im Forum mehr zu sagen.
              Irgendwann werde ich auch noch eine Chemo machen. Aber jetzt erst mal nicht.
              Gruß
              Lutz
              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                #52
                Hi Lutz,
                ich denke bei PSA-Null wird kein Arzt eine "vorbeugenden" Chemo verordnen. Ich wollte das für und wieder ADT vs. Chemo mit einem internistischen Onkologen besprechen, der hat mich als Patient nicht mal angenommen, weil ich ja keine Chemo mache. Die "ganzheitliche Beratung" die auf seiner Begrüßungsseite steht, war wohl nicht so ernst gemeint. Mir geht nur der Satz: 'Die ADT hemmt das Krebswachstum.' nicht aus dem Kopf, ich will ihn ja los haben. Oder werden die Krebszellen so geschwächt, dass die Freßzellen die Krebszellen beseitigen? Ich habe ja noch vor eine Woche zu fasten um die Autophagie zu starten, der Chefarzt der Strahlenklinik, hat mir dazu aber wenig Hoffnung gemacht, es gab anscheinend Untersuchungen dazu, aber das Fasten hatte keinen nachweisbaren Erfolg.
                Grüße, Karl

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                  #53
                  Hi Karl,
                  die Hemmung des Krebswachstums reicht mir persönlich schon. Es wäre für mich ein Traum, wenn es bei mir noch etliche Jahre klappt.
                  Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es möglich ist, solche Tumorzellen komplett zu vernichten. Es wäre aber toll, wenn das auch mal verlässlich gelingen könnte.
                  Ich denke, das Fasten ist eine gute Sache. Lasse dich nicht von Chefärzten, irgendwelchen Untersuchungen/Studien davon abbringen. Wichtig ist für Dich, dass Du dazu eine positive Einstellung hast und wie Dein Körpergefühl ist. Es geht um Deine Lebensqualität.
                  Gruß
                  Lutz
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                    #54
                    Hi Lutz,
                    ja, die Wachstums-Hemmung ist der wesentliche Schritt, alles weitere ist normalerweise das Sahnehäubchen. Bei mir ist es nur so, ich habe ja noch keine Projektionsfläche für meine Wut gefunden, und meine Krebszellen auszurotten würde mir etwas Befriedigung geben.
                    Du hast Recht das, bei sportlichen Herausforderungen habe ich auch mich immer auf mein Körpergefühl verlassen, warum beim Fasten nicht.

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                      #55
                      Liebes Forum,
                      ich habe manchmal so Anfälle, ich nenne das Kopfhygiene: ich muss ab und an das rauslassen, was mir durch den Kopf geht. Ich möchte mich nur bedanken bei den unerschütterlichen Optimisten, den bewundernswerten Realisten, die sich mit ihrer Krankheit arrangiert haben, den Kämpfern. Aber auch bei den tief verletzten, die nicht klar damit kommen und denen es nicht gut geht, und man gar nicht weiß, wie man da überhaupt Mut zusprechen soll.
                      Ich schäme mich manches Mal dafür, dass ich meine Befindlichkeit zum Thema mache, obwohl es mir im Verhältnis zu anderen Gleason 9-Patienten körperlich gut geht. Es ist der Wunsch ggf. auf der psychologischen Seite zu helfen, da ich durch diverse Kurse und Rollen nicht ganz unwissend bin – um so niederschmetternder, dass es mir in meiner persönlichen Situation wenig nützt. Aber egal wo wir alle in unserer Krankheit stehen, körperlich wie mental lasst uns einfach weiter kämpfen und dafür die notwendige Unterstützung geben.
                      Danke, Karl

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                        #56
                        Lieber Karl,
                        mir gefällt es, dass Du rauslässt, was Dir durch den Kopf geht. Mein Therapeut hat mir schon oft erklärt, was mit einem passiert, wenn man verdrängt oder Alles in sich aufstaut. Kurz zusammengefasst: Nicht Gutes!
                        Es kann ja schon Anderen helfen, wenn Sie nur lesen, wie es Dir geht oder wenn Du ehrlich schilderst, wie Du dies und jenes empfunden hast. Dann sehen sie: Ich bin nicht allein.
                        Und dieses Vergleichen von Leiden und Krankheitszuständen bei sich und Anderen (z.B. "ich habe nur Gleason x und darf deshalb nicht klagen, weil es ja schwerer Betroffene mit Gleason x+1 gibt") sollte man sich abgewöhnen. Ich denke, Das bringt einen gar nicht weiter.
                        Liebe Grüße
                        Lutz
                        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                          #57
                          Lieber Lutz,
                          schön, dass du meine Motivation verstehst. Ich habe morgen meinen Termin beim Psychologen, heute habe ich den PSA-Wert 0,00 erhalten - das habe ich jetzt ein Jahr - besser geht es nicht. Der Psychologe erlebt mich also morgen in einer Hochstimmung - im Gegensatz zur meiner Psychoonkologin, da war ich depressiv verstimmt. Ich bin gespannt auf morgen, meine Wut, meine emotionalen Abstürze, meine Selbstvorwürfe, meine Ängste, das Nichtgelingen negative Gedankenspiralen zu beenden - es bleibt wohl doch noch genug worüber wir reden können.
                          Liebe Grüße, Karl

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                            #58
                            Lieber Karl,
                            0,00 klingt echt supergut
                            Ich wünsche Dir, dass die Kombination Psychologe-Karl gut passt.
                            Negative Gedankenspiralen kenne ich auch sehr gut. Ich komme da inzwischen immer besser wieder raus.
                            Meine Ängste machen sich zur Zeit fast nur in meinen Träumen bemerkbar. Heute morgen war ich echt froh, dass ich den Traum durchs Aufwachen beenden konnte.
                            Gestern hatte ich erfahren, dass ein guter Freund von mir vorgestern Nacht im Krankenhaus durch Lungenentzündung und Sepsis ganz schnell weggestorben ist. Da hatte keiner mit gerechnet. Das hat mich ziemlich mitgenommen und sich dann gleich in meinen Träumen widergespiegelt.
                            Liebe Grüße
                            Lutz
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                              #59
                              Lieber Lutz,
                              ja, 0,0 seit einem Jahr - besser geht es nicht, habe mir schon überlegt, ob ich den Psychologentermin wieder absage - aber ich war heute da. Eine halbe Stunde Wartezeit, trotz Termin, eine halbe Stunde Gesprächszeit. Ich glaube, wir kommen klar, er ist nicht so übertrieben Psychologisch, es geht ihm mehr darum mit sich ins Reine zu kommen, eine Seite ist die Medizin aber das persönliche Empfinden von Gesundheit ist etwas anderes. Irgendwie anders drauf ist er schon, z.B. hat er sich über seine eigene Formulierung gefreut und sich gelobt.... das kenne ich sonst nur von unseren narzistischen Führungskräften. Ich habe jedenfalls meine Therapieziele schon mal in einer E-Mail zusammengefaßt - Kopfhygiene, wollte das einfach nicht 14 Tage in meinem Grübelgehirn rumtragen.
                              Mit den negativen Gedankenspiralen, ich hoffe ich lerne das wieder - konnte ich schon mal. Die Psychologin hat mir ja auch gesagt, ich habe immer noch die Fähigkeiten, nur z.Zt. keinen Zugriff darauf. Auch wieder so ein Satz der mich ratlos mache, wenn ich die Ressourcen habe, habe ich gefälligst auch Zugriff darauf, was blockiert mich denn?
                              Ich denke die Ängste im Traum zu verarbeiten ist ein positiver Schritt - auch wenn einem das, wenn man aufwacht zunächst mal belastet. Ich kann mich übrigens nur an Träume erinnern, wenn ich mitten drin aufwache, sonst sind die weg.
                              Das mit deinem guten Freund tut mir leid, man sieht doch wie fragil das Leben ist.
                              Liebe Grüße, Karl

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                                #60
                                Hallo zusammen,
                                einen Vorsatz habe ich heute schon mal nicht hingekriegt: Erst wollte ich mit meiner Frau essen gehen, und den Jahres-Tag meiner Lebensverlängerung feiern, die Psychologin meinte das wäre zynisch, worauf ich antwortete, zynisch ist das ich so etwas zu meiner Frau sage und mein Hirn denkt: soll ich den Tag meiner Verstümmelung feiern. Ich habe also die Essenseinladung wieder zurück genommen, und mir vorgenommen das Datum nicht wahrzunehmen. Als Privatier geht das, da weis ich manchmal nicht welcher Wochentag ist, meine Woche besteht aus 6 Samstagen und einem Sonntag. Aber heute, wenn man es nicht wissen will, interessant in wieviel Quellen, natürlich das Tagesdatum genannt wird. Meine Frau fragte ob ich zum Chinesen zum Essen gehe, ich war komplett nass vom Radfahren - dann hat sie was zum Essen mit nach hause beracht - das war für mich der beste Kompromiss.
                                Ich kämpfe schon den Tag gegen diese Traurigkeit an, aber es geht mir immer wieder durch den Kopf, gestern vor einem Jahr warst du noch vollfunktionsfähig - die Erkenntnis - aber mit einem Hochrisikokrebs in deinem Körper - muss ich dann immer nachschieben und versuche mich wieder zu fangen. Ich glaube heute Nacht wenn ich alleine bin werde ich das wohl nicht mehr relativieren können. Aber ist dann auch egal. Es wird mir klar, dass mein mentaler Umgang mit der Krankheit nicht zufriedenstellend ist. Also den "ich komme damit selber klar"-Gedanken habe ich beerdigt. Wie sollte ich damit selber klarkommen, alle meine früheren Stärken scheinen sich jetzt in meine Schwächen, die mich nur belasten verwandelt zu haben.
                                Viele Grüße, Karl

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