Der Krebs verändert meine Persönlichkeit

[Michi1]

Ich habe meine Frau so abgesichert das ich unsere Wohnung als Eigentum gekauft habe. So kann sie auch drin bleiben, sollte ich Pflegefall werden und in ein Heim muss. Was hilft Geld auf dem Konto, das würde für ein Heim schnell weg sein.

[lutzi007]

Ich habe meine Frau so abgesichert das ich unsere Wohnung als Eigentum gekauft habe. So kann sie auch drin bleiben, sollte ich Pflegefall werden und in ein Heim muss. Was hilft Geld auf dem Konto, das würde für ein Heim schnell weg sein.

Hi Michi,
das mit der Wohnung ist sehr gut! Und auf dem Konto sollten immer unter € 10000 drauf sein. Dann zahlt auch das Sozialamt. Die Wohnung darf auch nicht zu groß sein, sonst sagt das Sozialamt, dass sie umziehen soll.
Wer immer fleissig gespart hat, wird im Pflegefall bestraft und muss seine Ersparnisse als Zuzahlung zu den immens hohen Pflegekosten verbrauchen bis zur Grenze von € 10000. Dann zahlt das Sozialamt weiter.
Wer immer lustig Alles verprasst hat, bei dem zahlt das Sozialamt sofort.
Nach 6 Jahren Pflegeheim sind bei meiner Schwiegermutter ihre sämtlichen Ersparnisse verbraucht und sie hat nur noch €4000 (letztes Jahr lag die Grenze bei €5000). Jetzt ist sie ein Sozialfall. Wir trauen uns gar nicht, ihr zu sagen, dass sie jetzt eigentlich pleite ist und das Geld nicht mal mehr für eine Beerdigung reicht (Da müssten ihre Kinder dann zusammenlegen). Ich glaube, sie würde vor Kummer sterben. Das ganze Leben nur schwer gearbeitet (Landwirtschaft) und zum Schluss Sozialfall. Das ist nicht schön.

[urosport]

Ein abbezahltes Haus ist schon mal ein schöner Teil der Absicherung, und meine Frau hätte auch die Möglichkeit das Haus zu verkaufen oder zu vermieten, in der Stadt sollte das kein Problem sein. Aber wie dann das Familienvermögen aufgebraucht wird, wir hatten das in der Familie mein Großonkel und -tante mussten ins Pflegeheim - Demenz. Da ging das komplette Malergeschäft drauf, das über zwei Generationen Bestand hatte. Da war am Schluss wieder alles weg was in so langer Zeit aufgebaut wurde.
Rentenseitg läuft bei uns schon etwas falsch, wie kann es den sein, dass Österreich ein Netto-Rentenniveau von 91,8% hat, wir liegen bei 50,5%?Iirgendwie kommt man schon auf den Gedanken, dass wir in Deutschland das Geld für die falschen Dinge ausgeben und unsere Politik zuschaut, wie die Einkommensschere in unserer Gesellschaft immer weiter auseinander geht.
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[Juergen73]

wie kann es den sein, dass Österreich ein Netto-Rentenniveau von 91,8% hat, wir liegen bei 50,5%?

Ein Bekannter aus Österreich hat mir gesagt das sie sogar 14 mal Rente im Jahr bekommen.
Das Rentenniveau in D beläuft sich 48 %.

[ernst06]

Ein Bekannter aus Österreich hat mir gesagt das sie sogar 14 mal Rente im Jahr bekommen.

Ja wir in Österreich bekommen 14x im Jahr die Rente ausbezahlt, quasi Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld.

[Hartmut S]

Ja wir in Österreich bekommen 14x im Jahr die Rente ausbezahlt, quasi Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld.

Moin,

2004 hat die damalige Bundesregierung (Rot-Grün) beschlossen, dass das Rentenniveau in Deutschland sinken muss.
Mit dieser Regierung, die wir ja nun wieder haben, wird es auch in anderen Bereichen nur noch abwärts gehen.

Brigitte und ich hatten da noch Glück.
2 normale Renten, 2 Betriebsrenten und eine Unfallrente.
Damit bekommen wir fast die Gleiche Kohle, als wenn wir noch arbeiten würden.

Mein fauler Schwager, der in seinem Leben nie wirklich gearbeitet hat, bekommt 400 Euro Rente und dazu vom Sozialamt ca. 200 Euro.
Zusätzlich werden ca. 400 Euro Warm-Miete für eine Wohnung in einem Reihenhaus mit kleinen Garten übernommen.
Für den Unterhalt seines Autos geht er Flaschen sammeln, oder schiebt mal Einkaufswagen vorm Supermarkt zusammen.
Für ein besonderes Futter darf er dann bei uns den Garten pflegen, oder mal die Autos waschen.

Gruss
hartmut

[amadeus]

Und? Hat dein Schwager jetzt alles richtig gemacht ? :-)

[Hartmut S]

Moin Wolfgang,

manchmal fragen wir uns das auch . . . .
aber lass mal, so möchten wir nicht leben.
Die Nachteile, die so einer hat sind gravierend.
Kein Urlaub, kein Luxus, und immer Mensch 3. Klasse.

Gruss
hartmut

[Rastaman]

Als seit ein paar Jahren in Österreich Lebender bin ich natürlich qualifiziert, meinen Senf dazuzugeben...

Ja, das hiesige Rentenniveau ist deutlich höher, aber das System unterscheidet sich auch sehr vom deutschen.

• Die Beiträge der Einzahler sind deutlich höher,
• man hat erst nach 15 Jahren (statt 5 Jahren in D) Ansprüche
• vor allem aber zahlen alle ein, auch Beamte und Selbständige

Wie nachhaltig das System ist, wird in Ö. ähnlich kontrovers diskutiert wie in D.

Bevor Ihr alle überlegt, im Alter nach Ö. auszuwandern – Vorsicht, man kombiniert die Nachteile beider Länder miteinander: Mickrige deutsche Rente und höheres Preisniveau, und speziell der Medizinsektor ruft deutlich höhere Preise auf. Ansonsten – sehr nettes Land.

[urosport]

Habe mich gefragt, wie wir in meinem psycho Thread auf Politik und Rente gekommen sind, klar meine Angst die Versorgungssicherheit für meine Frau nicht herstellen zu können. Wenn ich das relativieren, was ich als Versorgungsrisiko befürchte, wäre für andere eine komplett Absicherung.
Politik gehört auch hier her, wir sind von der Gesundheitspolitk abhängig. Die Reformen der Schröder Regierung waren für Deutschland vielleicht notwendig, aber warum wurden Beamte, Politiker und Unternehmen nicht auch zu Solidarität herangezogen?

Karl

[amadeus]

Warum wohl ? Weil die meisten Parlamentarier Beamte sind. Und wer das Kreuz hat, segnet sich damit ....Solidarität der Politiker mit der Bevölkerung finder vorzugsweise in den Reden während der Vorwahlenzeit statt.

Wolfgang

[lutzi007]

Karl,
ich denke auch, dass wir sehr stark von der Gesundheitspolitiki abhängig sind.
Mein erster Urologe, der mich die ersten 3 Jahre meines PCa begleitet hatte, säte in mir sogar Zweifel, dass ich im weiteren Verlauf meiner Krankheit überhaupt immer die medizinische Versorgung bekommen würde, weil die Kosten für die Krebsmedikationen oft so horrend hoch sind. Ich verließ die Praxis oft mit gemischten Gefühlen. Es war bestimmt ein guter Arzt, aber man sollte vor seinen Patienten nicht über zu hohe Kosten herumjammern.
Mein jetziger Urologe, die Ärzte der Uniklinik Münster und mein Onkologe sind da ganz anders drauf. Die sagen klipp und klar, was Sache ist und drucksen nicht herum, dass evtl. die Kosten in der Zukunft zu hoch sein könnten. Die sagen einfach, dass dieses oder jenes Medikament/Behandlung noch nicht von der Krankenkasse bezahlt werden würde, sondern erst später, nach der und der Therapie. Evtl. gäbe es noch die Möglichkeit des "individuellen Heilversuchs" usw.
Also die gehen da ganz pragmatisch ran. Und das gefällt mir.

[urosport]

Lutz,

es ist nicht besonders schmeichelhaft, wenn man als Patient nur als Kostenfaktor gesehen wird. Mir hat der Chefarzt der Strahlenklinik nach meiner 3. Email zurückgeschrieben, dass er für das Nachsorgegespräch und meine 3 Mails 29,53 € Vergütung erhält; da hält man sich dann mit Rückfragen zurück. Natürlich hätte ich auch immer alles im Erstgespräch geklärt und alle Nachfragen die sich oft aus den Antworten erst ergeben sofort gestellt, aber das kriegt man nicht immer hin. Allerdings muss ich sagen, er hat wenigsten auf die Emails geantwortet, andere Ärzte machen das gar nicht.
Auch nett, mein EX-Orthopäde, nach meiner 3. Rückfrage: "Aber wir müssen jetzt nicht das komplette Internet durch gehen!" Da fühlt man sich vor einer großen OP-Entscheidung so richtig gut aufgehoben.

Karl

[Trekker]

2004 hat die damalige Bundesregierung (Rot-Grün) beschlossen, dass das Rentenniveau in Deutschland sinken muss.
Mit dieser Regierung, die wir ja nun wieder haben, wird es auch in anderen Bereichen nur noch abwärts gehen.

Neben dem sinkenden Rentenniveau wurde von Rotgrün noch eine ganze Reihe weiterer unpopulärer Maßnahmen beschlossen, weshalb ihre Regierung bereits 2005 abgewählt wurde. Unter anderem wurde der Spitzensteuersatz von 53 auf 42 Prozent abgesenkt. Dies war offensichtlich zur Belebung der Konjunktur notwendig. Die nachfolgenden hauptsächlich von den Schwarzen dominierten Koalitionen haben sehr von diesen Maßnahmen profitiert. Speziell die Absenkung des Spitzensteuersatzes hat die Einkommens- und Vermögensschere stark vergrößert. Deshalb wurde diese Maßnahme von den Schwarzen auch nicht korrigiert und wird infolge des Gelbanteils der heutigen Regierung auch nicht korrigiert.

Heute sind aufgrund von Corona- und Ukraine-Krise (und nicht zu vergessen aufgrund der langen Regierungszeit der Schwarzen) wieder unpopuläre Maßnahmen notwendig. Diese werden dazu führen, dass die aktuelle Regierung abgewählt wird. Schwarz provitiert jetzt schon von den schlechten Konjunkturprognosen, allerdings hinter der AfD. Offensichtlich werden die Schwarzen dann wieder Zeit bekommen, um die Republik an den Rand des Abgrundes zu fahren. Merz will auf jeden Fall (auch mit der AfD ans Ruder), aber mit ihm denke ich haben die Schwarzen schlechte Karten.

[amadeus]

Hallo Karl,

es ist leider so, daß ein Teil (Zum Glück nur ein Teil) der Vertreter der Heilberufe das Geldverdienen als wesentlichsten Bestandteil ihrer Tätigkeit verstehen. Kurzes Beispiel gefällig, diesmal aus der Rubrik "Heitere Urologie". Rin Urolge hat einem Bekannten von mir, der einen diagnostizierten fortgeschrittenen Prostata hat - PSA über 20 - das sensationelle Angebot gemacht, ihn für € 999,00 zu operieren und hat sich mit der Aussage empfohlen, er operiere gerne und bei ihm gäbe es keine nachfolgende Inkontinenz und Impotenz. Da kann man doch nur die Patienten bedauern, die nicht den Weg zu dieser Leuchte der Medizin gefunden haben.

Wolfgang