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Pumpe, Pillen und Probleme

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    Pumpe, Pillen und Probleme

    Pumpe, Pillen und Probleme
    Fast 2 Jahre ist es her das ich die total op hab machen lassen.
    Stand jetzt ist: Potenz mit, mit den Blauen Helfern, ok im Moment der höchsten Erregung , reicht zur Penetration.

    Komischer weise hat das Gefühl des Orgasmus sehr stark nachgelassen, anfänglich, bei schwacher Erektion und Masturbation war es ok, jetzt ist es jeweils kaum noch spürbar.
    Ich weiß manchmal nicht ob ich schon gekommen bin und merke nur das es es unangenehm wird weiter zu machen.
    Bei der Masturbation wird mein Glied kaum noch steif, das Gefühl ist selten besser.
    Weit über das erste Jahr war der Orgasmus, trotz schlaffem Glied, um vieles besser.
    Manchmal schaffe ich es beim sex nichtmal zu einem Orgasmus und täusche diesen vor.
    Dadurch bin ich ziemlich gefrustet und vermeide oft den Sex, will aber auch meine Partnerin nicht enttäuschen.
    Meine Frau hat für alles Verständnis und würde verstehen wenn, wenn ich mit ihr Reden würde… Aber, durch meine Depression kann ich ja eh kaum noch etwas und ich fühlte mich dann noch kleiner ( und das bei 192cm).
    Durch meine Depression komme ich eh seit langem nicht mehr an das heran was ich von mir erwarte.
    Was mich nervt ist: war es das Wert?
    Unter Umständen habe ich „ihr“ noch viele Jahre mit mir geschenkt, aber mir viele Jahre genommen.
    Hätte ich nicht 4-5mal die Nacht zum WC gemusst und die Diagnose Krebszellen gefunden, nie operieren lassen.
    Hätte ich mich besser informiert……. blah blah blah….
    Einerseits bin ich ja froh, der Mist ist raus.
    Aber mit 59 PSA zu hoch und ab 60 bist „ kein Mann mehr“ ist halt für mich nicht so einfach.
    Nicht falsch verstehen, es geht um dass Männerbild, das ich von mir habe und erwarte.
    Aber ich habe durch die Einbußen meine Depression schon zu viele Abstiche machen müssen.
    Von mitten im Leben stehend zu jemanden der nix mehr schafft.
    Seit gut 20 Jahren kämpfe ich gegen Suizidabsichten erfolgreich an, während die Gedanken ständig präsent sind.

    Nicht falsch verstehen, meine Frau erwartet nichts von mir,ich erwarte es von mir. (Komisch oder) aber wenn man ( Mann ) seit langen nichts mehr kann als nur lieb und nett da zu sein, dann frustet jeder Verlust.
    Oh man, ich hoffe der eine oder andere kann meinen Frust verstehen.
    Mir ist voll und ganz bewusst das wir hier schlimmere Fälle haben und ich fühle mit jedem mit.
    Ich möchte auch kein Mitleid, in meiner noch akzeptablen Situation, es ist nur das was ich grade empfinde.

    Lg Martin​

    #2
    auffinden wären Worte besser als Abkürzungen, ich müsste als jemand der sucht, erst wissen, dass sich hinter der Abkürzung bps etwas nützliches verbirgt.

    Karl



    Hi Martin,

    „Oh man, ich hoffe der eine oder andere kann meinen Frust verstehen. „...du kannst mit Sicherheit davon ausgehen, dass dich in diesem Forum sehr viele verstehen. Ich dachte schon ich schaue in den Spiegel, als ich deinen Beitrag gelesen habe.

    Ab 59 immer schlimmer werdende Prognosen, zu meinem 60. Geburtstag in die Röhre, Knochenszintegrafie, CD und drei Wochen später RPE. Am Vorabend der OP denke ich noch: 'Hattest du gestern deinen letzten Orgasmus?' Und am nächsten Tag, hatte du dann die Gewissheit, dass nur mit einem Nerv nicht mehr viel los sein wird. Als ich meinem Urolgen fragte, ob die 10% Gefühl alles wären, antwortet er: „Unter Hormonentzugstherapie sind sie normaler Weise bei 0!“ Wenn man immer potent war, ist dieser Absturz schon schwer zu verkraften. Von der partnerschaftlichen Sexualität blieb nur noch Hautkuscheln und Partnermassage übrig. Wie wichtig mir sexuelles Empfinden war, wurde mir erst klar als ich das nicht mehr hatte.

    Ein Jahr später wird bei mir eine Depression diagnostiziert, auch das war ein Schock. Vom Problemlöser zum Problem zu werden, ist ein großer Wechsel. Ich habe mich so langsam von der Selbstverachtung zur Selbstenttäuschung hoch gearbeitet. Gerade bin ich mir gegenüber wohl neutral, das frühere Selbstbewußtsein wieder aufzubauen, daran arbeite ich.

    „War es das Wert?“ Ich habe schon ein paar große Op's (Hüft-Tep's links und rechts, Schulter) hinter mir: da gehst du mit Schmerzen rein und kommst nahezu schmerzfrei raus. Bei der RPE gehst du als gefühlt noch ziemlich gesunder Mann rein und kommst „krankoperiert“ wieder heraus – Defektheilung nennt man das. Ich fühlte mich mehr verstümmelt als geheilt – aber einen Gleason 9 Hochrisikokrebs bekämpft man nicht zum Nulltarif.

    Wie viel mehr Jahre man gewonnen hat, wie viel Lebensqualität du dafür verloren hast, die Rechnung kannst du nicht erstellen, es bringt dich um den Verstand! Zwei Ärzte meinten sie sehen schon noch 10 Restlebensjahre für mich, auch das war ein Schock – aber ich habe aufgehört danach zu fragen oder im Internet zu forschen, es zog mich nur runter.

    Mein männliches Selbstbild hat Schaden genommen. Suizidgedanken hatte ich zum Glück nie, es gibt schon ein paar Menschen, denen ich etwas bedeute, was ich denen antun würde. Für diesen Schmerz will ich nicht der Grund sein.

    „Hätte ich mich besser informiert“ damit konnte ich ganze Nächte vergrübeln. Ich hatte nicht daran gedacht, dass unter Finasterid der PSA-Wert halbiert wird, mein Urologe und mein Hauarzt auch nicht. Damit wohl die Therapie zu spät begonnen, allerdings hatte ich damit auch wieder ein gutes Jahr mehr.

    „Mir ist voll und ganz bewusst das wir hier schlimmere Fälle haben und ich fühle mit jedem mit.“ Ja, diesen Gedanken kenne ich, ich habe zwar einen Gleason 9, aber mein Verlauf ist bisher als gut einzustufen - da haben wir hier im Forum viel schlimmere Fälle. Wenn du deinen Gedanken weiterspinnst, dürfte doch nur ein Mensch auf der Welt sein Leid klagen, weil allen anderen geht es ja besser als ihm. Dann habe ich mir gedacht, es muss Platz für jeden seinen Schmerz sein.

    Mitleid kriegst du nicht von mir, mein Mitgefühl hast du in jedem Fall.

    Ich hoffe, du hast dir professionelle Hilfe geholt, ich denke ich kam damit schneller aus meinem mentalen Tief heraus.

    Viele Grüße, Karl

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      #3
      Hallo Martin,
      in einer Woche ist es bei mir soweit. Eine Nerverhaltung eher unwahrscheinlich. 58 Jahre mit reichlich Spaß an Sex und Masturbation. Schaue mir mein Ejakulat schon wehmütig an (auch wenn es nach der Biopsie noch nicht ganz weiß ist, und wohl mangels Zeit nicht mehr wird). Karl hat es hübschhässlich formuliert „krankoperiert“ „Defektheilung“. Das alles macht mich schon fertig. Deine Gedanken die du dir im Nachhinein machst beschreiben die Ängste die mich gerade beschäftigen. 46 Jahre lang hatte ich viel Spaß mit Lust und Leidenschaft und den (sehr wahrscheinlichen) Verlust kann ich mir bis jetzt nicht vorstellen. Und je nach OP und einhergehender Pathologie könnte es ja sogar noch weitergehen und sogar die Libido verschwinden. Ja, der sinngemäße Spruch, dass noch keiner mit seinem erigierten Glied seinen Sargdeckel zur Seite geschoben hat, mag stimmen. Es tröstet mich aber nicht wirklich.
      Meine über 18 Jahre jüngere wunderbare und fürsorgliche Frau zeigt sich sehr verständnisvoll, aber …
      Ich finde alles im wahrsten Sinne sehr unbefriedigend und wünsche, dass WIR, ob mit oder ohne Partnerin bzw. Partner, dennoch einen Weg zum Glück finden.

      LG Martin

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        #4
        Hallo Maddin,

        mit meiner "hübschhässlichen" Formulierung wollte ich nicht verletzen, bei mir war es nur so, dass ich einige Male von Ärzten deutlich zu positiv informiert worden bin und dann ist die Fallhöhe nur noch schlimmer. Nein, man kann - und will -sich die Impotenz nicht vorstellen. Du wirst zurückgeworfen auf die Fragen: "Wann ist Mann ein Mann? Wie viel macht die Potenz aus von unserem männlichen Selbstbild?"
        Nüchtern betrachtet, kann ich feststellen, dass ich deutlich mehr Prozent meiner Tumormasse reduziert, als Selbstbild verloren habe. Und war wären die Alternativen gewesen: mit dem Krebs leben, und sich von Biopsie zu Biopsie zu hangeln um hoffentlich rechtzeitig festzustellen, wann der Krebs zu bösartig für eine Beobachtung geworden ist?

        Dir alles Gute, ich wünsche dir jetzt einfach mal eine nerverhaltende OP,
        Karl

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          #5
          Lieber Karl, hab das überhaupt nicht als verletzend empfunden… hattest das nur schön formuliert (hübsch) was eigentlich echt doof ist (hässlich) … Danke dir

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            #6
            Hi,

            ich bin einseitig Nerverhaltend operiert worden, war 53. Dann letztes Jahr Bestrahlung der Loge. Ist schon alles anders als vorher, aber dass nix geht stimmt auch nicht. Ich denke man muss ganz viel mit seiner Partnerin reden und am Ball bleiben. Bei mir ändert sich die Form ständig, meistens ist morgens wesentlich besser als über Tag. Und da muss man halt die guten Momente ausnutzen, sich nicht von Rückschlägen beeirren lassen und evtl. ein bisschen planen. Klar war Spontanität eine andere Welt. Vielleicht mag die Partnerin ja auch tatsächlich eher Zärtlichkeiten als Rammeln und findet das alles garnicht so schlecht. Es muss nicht immer Penetration sein. Und nicht jede Frau findet Sperma tatsächlich gut. Dass wir Männer halt ein Selbstbild haben das bei einem solchen Wandel leidet ist wohl klar, und dabei dann am Ball zu bleiben ist nicht so einfach. Ich hatte mich vor der Bestrahlung entschieden mir einen Psychologen zu suchen. Habe zum Glück eine gute Psychologin gefunden mit der ich wirklich alles ansprechen kann. Das hilft mir sehr.

            Und ich nehme ab und zu Tadalafil oder Vardenafil, und dann geht etwas mehr als sonst.
            Tadalafil hat bei mir Gelenkschmerzen zur Folge, aber nicht so sehr wenn ich einmal die Woche 10mg nehme. Das ist es mir dann auch Wert und die Schmerzen gehen auch recht schnell nochmal weg. Das wirkt dann 2 Tage. Vardenafil wirkt bei mir nur manchmal und halt nicht so lange. Mit Pumpe und Co konnte ich mich noch nicht anfreunden, brauche ich aber auch momentan nicht. Wichtig ist bei mir Ruhe, gute Atmosphäre und Entspanntheit. Mein größtes Problem ist dass ich schonmal wenn ich zu schnell erregt werde ein paar Tropfen Urin verlieren kann. Das bereitet mir die meisten Probleme, dass ich mich nicht mehr einfach gehen lassen kann, sondern ständig Kontrolle über meinen Körper ausüben muss. Aber wir arbeiten da weiter dran. Manchmal gibt es Fortschritte, manchmal Rückschritte, aber wir können darüber gemeinsam reden und lachen.

            Probier aus was geht und womit du dich arrangieren kannst. Und vor allem rede über alles mit deiner Partnerin. Wenn sie kein Verständnis hat und lieber einen Hengst mag als dich, ist die Beziehung vielleicht auf den falschen Werten aufgebaut. Lass dich nicht unter kriegen.

            Gruß
            Thilo

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              #7
              Zitat von PCA2021 Beitrag anzeigen


              Und ich nehme ab und zu Tadalafil oder Vardenafil, und dann geht etwas mehr als sonst.
              Tadalafil hat bei mir Gelenkschmerzen zur Folge, aber nicht so sehr wenn ich einmal die Woche 10mg nehme. Das ist es mir dann auch Wert und die Schmerzen gehen auch recht schnell nochmal weg. Das wirkt dann 2 Tage.

              Gruß
              Thilo
              Tadalafil gibt es ja von verschiedenen Herstellern. Die erste Variante die ich genommen hatte, hatte mir ne verstopfte Nase und Gliederschmerzen verursacht, die 2. nur Gliederschmerzen und jetzt die 3. Variante scheint ganz gut zu sein. Ich hatte in ner Online Apotheke eine sehr gute Beratung. Die Dame am Telefon hat mich ausführlich über Nebenwirkungen der einzelnen Hersteller beraten

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