Stress kann die Entstehung von Krebs begünstigen und seine Heilung verhindern.
Mit Stress bezeichnet man die psychischen und physischen Reaktionen auf innere oder äußere Stressoren sowie die dadurch entstehenden Belastungen.
Je nach Bewältigungskapazität kann Stress als positiv oder negativ empfunden werden und sich auch entsprechend auswirken.
Sich negativ auswirkende Stressoren können vielfältig sein: Lärm, Mobbing, Schulden, Verlust des Arbeitsplatzes, Ängste, Scheidung, Insolvenz, Krankheit, Depression, Umzug, Überforderung, Tod von Angehörigen oder Freunden, Eheprobleme, Zeitmangel, Reizüberflutung und viele mehr.
Je häufiger diese Belastungen auftreten, je länger sie anhalten und je mehr man sich ihnen ausgeliefert fühlt, desto größer ist der Stress.
Dieser negativ empfundene Stress kann eine ganze Reihe von Veränderungen im Körper auslösen:
- Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol
- Erhöhung des Muskeltonus
- Abbau von Gehirnmasse
- Magen- und Darmprobleme
- Gelenkschmerzen
- Hörsturz
- Schwächung des Immunsystems
- Vergesslichkeit, Verwirrung
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
und viele mehr.
Ich möchte hier insbesondere auf den Zusammenhang zwischen Immunsystem und Stress eingehen.
Unser Immunsystem gleicht einer mächtigen Armee, die unseren Körper vor Feinden schützt.
Feinde sind Viren und Bakterien, die in den Körper eindringen, aber auch entartete Zellen, die im Körper entstehen.
Eindringlinge treffen auf Fress- und Alarmzellen (Monozyten, Makrophagen), die sie binden und verdauen. Ausserdem werden Immunbotenstoffe (Zytokine) produziert, mit denen alle anderen Teile des Immunsystems alarmiert werden. Es kommt dadurch zu einer Aktivierung von B-Zellen, die Antikörper herstellen. T-Zellen nehmen den Kampf gegen die mit Antikörpern markierten Erreger auf. Die Zytokine können über das Gehirn Fieber auslösen, das die Erreger hemmt und Tumorzellen absterben lässt, und Leber und Knochenmark aktivieren. Auch sog. NK-Zellen (natürliche Killerzellen) sind in der Lage, von Viren infizierte Körperzellen sowie entartete Tumorzellen zu töten.
Diese Immunantwort ist so mächtig, dass Gefahr besteht, dass sie auch Schaden anrichten kann. Sei es, dass das Fieber zu hoch wird, dass das Blut Schaden nimmt oder dass Organe versagen. Selbst Tod durch Schock ist möglich.
Die wirkungsvollste Immunbremse des Körpers ist ein Hormon namens Cortisol. Es ist das Stresshormon, das die Gene der Zytokine wieder abdreht. Die Produktion von Cortisol wird im Gehirn gesteuert. Nervenzellen des Hypothalamus aktivieren CRH (Corticotropin--Releasing-Hormon), das wiederum das Hormon ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) bilden lässt, wodurch es in der Nebenniere zur Ausschüttung von Cortisol kommt.
Diese Balance zwischen Stresssystem und Immunsystem folgt einem circadianem Rhythmus: Ist die Cortisolproduktion hoch, dann ist die Immunakivität niedrig und umgekehrt. So sind beim Menschen morgens die Gene des Stresssystems aktiviert, abends die des Immunsystems.
Durch Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen, Depressionen und chronischen Stress kann dieses Gleichgewicht aus der Balance geraten. Das zentrale Stressgen CRH wird aktiviert, was zur vermehrten Produktion von Cortisol führt. Dies kann zur Folge haben, dass das Immunsystem behindert wird.
Eine Daueraktivierung der Stressachse kann das Immunsystem so schwächen, dass es zum Beispiel im Körper „schlafende“ Viren wie Herpesviren oder auch das Epstein-Barr-Virus nicht mehr unter Kontrolle halten kann. Bei akuten Infektionen mit Viren oder Bakterien können wichtige Teile der Immunantwort ganz ausbleiben, was verschiedene chronische Gesundheitsstörungen zur Folge haben kann. T-Zellen und NK-Zellen sind vermindert und in ihrer Funktion gehemmt.
Kommen zum Stress noch andere Risikofaktoren wie Depression oder Rauchen, potenziert sich die Gefahr einer Krebserkrankung.
Aus diesen Gründen gehört zu jeder Krebstherapie eine Anti-Stress-Strategie.
Eine potentiell lebensbedrohende Krankheit stellt das Leben auf den Prüfstand. Es empfiehlt sich, alle Lebensbereiche nach Schwachstellen abzusuchen. Was macht Stress? Wo ist das Gleichgewicht gestört? Was stärkt mich, was schwächt mich? Wo fühle ich mich überfordert, wo unterfordert? Stresse ich meinen Körper durch schlechte Ernährung? Durch Bewegungsmangel? Bin ich eigentlich glücklich in meiner Ehe, in meinem Beruf?
Wenn der Stress auf Konflikten beruht, sollten diese geklärt werden.
Stress als Überreaktion auf Stressoren kann durch Entspannungsübungen gelindert werden. Das kann sein: Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation, Reiki usw. Yoga, Sport, Qi Gong können eine Hilfe sein.
Liegt der Stress in einer äußeren Situation begründet, kann die Krebsdiagnose Anlass sein, diese endlich zu verändern, beispielsweise sich scheiden zu lassen, auch wenn man dann aus dem Eigenheim ausziehen muss, oder sich einen anderen Job zu suchen, auch wenn man dort weniger verdient.
Auch kann sie Anstoß geben, sich um eine Psychotherapie zu kümmern. Das gilt besonders, wenn zum Stress noch Depressionen kommen oder Ängste oder andere psychische Beschwerden. Auch die Krebsdiagnose an sich ist natürlich einen großer Stressfaktor. Plötzlich rückt das eigene Lebensende näher, die Möglichkeit eines baldigen Todes ist gegeben. Es heisst, hinter jeder Angst steckt die Angst vor dem Tod. Viele Menschen, die ihre Krebserkrankung überwanden, sagten, zuerst hätten sie die Angst besiegt, dann den Krebs.
Krebs ist eine Gelegenheit, das eigene Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen. Wer bisher hauptsächlich für andere da war, hat jetzt die Möglichkeit (und das Recht!), sich um sich selbst zu kümmern. Alles, was der Gesundheit dient, ist hilfreich.
Pflegen und verwöhnen Sie sich. Ernähren Sie sich gesund, halten Sie sich fit. Gönnen Sie sich viel Entspannung, Pausen, Abschalten. Machen Sie Urlaub. Lassen Sie sich massieren. Gönnen Sie sich ein wenig Luxus (Sie können das Geld am Ende eh nicht mitnehmen). Bauen Sie Belastungen konsequent ab. Simplify your life. Was macht Sie wirklich glücklich?
Lassen Sie los, was der Mühe nicht lohnt. Misten Sie aus in ihrem Leben. Wenn Sie sich zuviel aufgeladen haben, dann befreien Sie sich jetzt davon, erleichtern Sie die Last auf Ihren Schultern.
Spüren Sie genau hin, was Ihnen Stress macht. Vergeben Sie Menschen, die sie verletzt haben. Versöhnen Sie sich mit Ihrem Schicksal. Finden Sie Frieden und Ruhe. Erfreuen Sie sich an den kleinen Dingen. Nehmen Sie sich eine Auszeit.
Krebs kann auch eine Wende sein, hin zu einem besseren Leben. Zu mehr Bewusstheit, mehr Gelassenheit, mehr Liebe, mehr Gesundheit. Wenn nicht jetzt - wann dann?
Mit Stress bezeichnet man die psychischen und physischen Reaktionen auf innere oder äußere Stressoren sowie die dadurch entstehenden Belastungen.
Je nach Bewältigungskapazität kann Stress als positiv oder negativ empfunden werden und sich auch entsprechend auswirken.
Sich negativ auswirkende Stressoren können vielfältig sein: Lärm, Mobbing, Schulden, Verlust des Arbeitsplatzes, Ängste, Scheidung, Insolvenz, Krankheit, Depression, Umzug, Überforderung, Tod von Angehörigen oder Freunden, Eheprobleme, Zeitmangel, Reizüberflutung und viele mehr.
Je häufiger diese Belastungen auftreten, je länger sie anhalten und je mehr man sich ihnen ausgeliefert fühlt, desto größer ist der Stress.
Dieser negativ empfundene Stress kann eine ganze Reihe von Veränderungen im Körper auslösen:
- Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol
- Erhöhung des Muskeltonus
- Abbau von Gehirnmasse
- Magen- und Darmprobleme
- Gelenkschmerzen
- Hörsturz
- Schwächung des Immunsystems
- Vergesslichkeit, Verwirrung
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
und viele mehr.
Ich möchte hier insbesondere auf den Zusammenhang zwischen Immunsystem und Stress eingehen.
Unser Immunsystem gleicht einer mächtigen Armee, die unseren Körper vor Feinden schützt.
Feinde sind Viren und Bakterien, die in den Körper eindringen, aber auch entartete Zellen, die im Körper entstehen.
Eindringlinge treffen auf Fress- und Alarmzellen (Monozyten, Makrophagen), die sie binden und verdauen. Ausserdem werden Immunbotenstoffe (Zytokine) produziert, mit denen alle anderen Teile des Immunsystems alarmiert werden. Es kommt dadurch zu einer Aktivierung von B-Zellen, die Antikörper herstellen. T-Zellen nehmen den Kampf gegen die mit Antikörpern markierten Erreger auf. Die Zytokine können über das Gehirn Fieber auslösen, das die Erreger hemmt und Tumorzellen absterben lässt, und Leber und Knochenmark aktivieren. Auch sog. NK-Zellen (natürliche Killerzellen) sind in der Lage, von Viren infizierte Körperzellen sowie entartete Tumorzellen zu töten.
Diese Immunantwort ist so mächtig, dass Gefahr besteht, dass sie auch Schaden anrichten kann. Sei es, dass das Fieber zu hoch wird, dass das Blut Schaden nimmt oder dass Organe versagen. Selbst Tod durch Schock ist möglich.
Die wirkungsvollste Immunbremse des Körpers ist ein Hormon namens Cortisol. Es ist das Stresshormon, das die Gene der Zytokine wieder abdreht. Die Produktion von Cortisol wird im Gehirn gesteuert. Nervenzellen des Hypothalamus aktivieren CRH (Corticotropin--Releasing-Hormon), das wiederum das Hormon ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) bilden lässt, wodurch es in der Nebenniere zur Ausschüttung von Cortisol kommt.
Diese Balance zwischen Stresssystem und Immunsystem folgt einem circadianem Rhythmus: Ist die Cortisolproduktion hoch, dann ist die Immunakivität niedrig und umgekehrt. So sind beim Menschen morgens die Gene des Stresssystems aktiviert, abends die des Immunsystems.
Durch Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen, Depressionen und chronischen Stress kann dieses Gleichgewicht aus der Balance geraten. Das zentrale Stressgen CRH wird aktiviert, was zur vermehrten Produktion von Cortisol führt. Dies kann zur Folge haben, dass das Immunsystem behindert wird.
Eine Daueraktivierung der Stressachse kann das Immunsystem so schwächen, dass es zum Beispiel im Körper „schlafende“ Viren wie Herpesviren oder auch das Epstein-Barr-Virus nicht mehr unter Kontrolle halten kann. Bei akuten Infektionen mit Viren oder Bakterien können wichtige Teile der Immunantwort ganz ausbleiben, was verschiedene chronische Gesundheitsstörungen zur Folge haben kann. T-Zellen und NK-Zellen sind vermindert und in ihrer Funktion gehemmt.
Kommen zum Stress noch andere Risikofaktoren wie Depression oder Rauchen, potenziert sich die Gefahr einer Krebserkrankung.
Aus diesen Gründen gehört zu jeder Krebstherapie eine Anti-Stress-Strategie.
Eine potentiell lebensbedrohende Krankheit stellt das Leben auf den Prüfstand. Es empfiehlt sich, alle Lebensbereiche nach Schwachstellen abzusuchen. Was macht Stress? Wo ist das Gleichgewicht gestört? Was stärkt mich, was schwächt mich? Wo fühle ich mich überfordert, wo unterfordert? Stresse ich meinen Körper durch schlechte Ernährung? Durch Bewegungsmangel? Bin ich eigentlich glücklich in meiner Ehe, in meinem Beruf?
Wenn der Stress auf Konflikten beruht, sollten diese geklärt werden.
Stress als Überreaktion auf Stressoren kann durch Entspannungsübungen gelindert werden. Das kann sein: Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation, Reiki usw. Yoga, Sport, Qi Gong können eine Hilfe sein.
Liegt der Stress in einer äußeren Situation begründet, kann die Krebsdiagnose Anlass sein, diese endlich zu verändern, beispielsweise sich scheiden zu lassen, auch wenn man dann aus dem Eigenheim ausziehen muss, oder sich einen anderen Job zu suchen, auch wenn man dort weniger verdient.
Auch kann sie Anstoß geben, sich um eine Psychotherapie zu kümmern. Das gilt besonders, wenn zum Stress noch Depressionen kommen oder Ängste oder andere psychische Beschwerden. Auch die Krebsdiagnose an sich ist natürlich einen großer Stressfaktor. Plötzlich rückt das eigene Lebensende näher, die Möglichkeit eines baldigen Todes ist gegeben. Es heisst, hinter jeder Angst steckt die Angst vor dem Tod. Viele Menschen, die ihre Krebserkrankung überwanden, sagten, zuerst hätten sie die Angst besiegt, dann den Krebs.
Krebs ist eine Gelegenheit, das eigene Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen. Wer bisher hauptsächlich für andere da war, hat jetzt die Möglichkeit (und das Recht!), sich um sich selbst zu kümmern. Alles, was der Gesundheit dient, ist hilfreich.
Pflegen und verwöhnen Sie sich. Ernähren Sie sich gesund, halten Sie sich fit. Gönnen Sie sich viel Entspannung, Pausen, Abschalten. Machen Sie Urlaub. Lassen Sie sich massieren. Gönnen Sie sich ein wenig Luxus (Sie können das Geld am Ende eh nicht mitnehmen). Bauen Sie Belastungen konsequent ab. Simplify your life. Was macht Sie wirklich glücklich?
Lassen Sie los, was der Mühe nicht lohnt. Misten Sie aus in ihrem Leben. Wenn Sie sich zuviel aufgeladen haben, dann befreien Sie sich jetzt davon, erleichtern Sie die Last auf Ihren Schultern.
Spüren Sie genau hin, was Ihnen Stress macht. Vergeben Sie Menschen, die sie verletzt haben. Versöhnen Sie sich mit Ihrem Schicksal. Finden Sie Frieden und Ruhe. Erfreuen Sie sich an den kleinen Dingen. Nehmen Sie sich eine Auszeit.
Krebs kann auch eine Wende sein, hin zu einem besseren Leben. Zu mehr Bewusstheit, mehr Gelassenheit, mehr Liebe, mehr Gesundheit. Wenn nicht jetzt - wann dann?
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