Wie schon 2016 und 2017 möchte ich hier in loser Folge ein paar, meiner Meinung nach, bemerkenswerte Abstracts präsentieren:
Clinical and genomic characterization of low-prostate-specific antigen, high-grade prostate cancer.
Hintergrund:
Die Folgen eines niedrigen PSA Wertes bei hochgradigem (Gleason 8-10) Prostatakrebs sind nicht bekannt. Wir haben versucht, die klinischen Implikationen und genomischen Merkmale dieser Entität zu bewerten.
Methoden:
Klinische und andere protokllierte Daten von 626.057 Patienten mit N0M0 Prostatakrebs wurden von zwei nationalen Kohorten und einer großen Transkriptom-Datenbank gesammelt. Multivariable sowie Analyse nach dem Fine-Gray Regression Model bezüglich der Prostatakrebs-spezifischen Mortalität (PCSM) bzw. Gesamtmortalität OS. GRID-Daten wurden verwendet, um transkriptomische Merkmale zu analysieren.
Ergebnisse:
Für die Gleason 8-10-Krankheit war die Verteilung der Prostatakrebs-spezifischen Mortalität (PCSM) U-förmig bezüglich dem PSA Wert bei Diagnose, mit einem angepasstem Hazard Ratio (AHR) von:
2,70 für PSA ≤2,5ng/ml gegenüber
1,97 für PSA 2,6-4,0 ng/ml
1,36 für PSA 10,1-20,0 ng/ml
2,56 für PSA >20,0ng/ml.
Im Gegensatz dazu war die Verteilung der PCSM bezüglich der PSA Werte bei Diagnose linear für Gleason ≤7 mit einem Hazard-Ratio von:
0,41 für PSA ≤2,5ng/ml gegenüber
1,38 für PSA 2,6-4,0 ng/ml
2,28 für PSA 10,1-20,0 ng/ml
4,61 für PSA .>20,0ng/ml.
Eine Gleason 8-10 und PSA ≤2,5ng/ml Krankheit hatte eine signifikant höhere PCSM als Standard-Hoch-und-sehr-hohe Risiko-Erkrankungen mit PSA Werten >2,5ng/ml (47-Monats-PCSM 13,8% versus 4,9% ). Unter Gleason 8-10 Patienten, die mit definitiver Strahlentherapie behandelt wurden, war die Androgendeprivationstherapie (ADT) mit einem Überlebensvorteil für PSA >2,5ng/ml (AHR 0,87), aber nicht für ≤2,5ng/ml (AHR 1,36) assoziiert. Bei Gleason-8-10-Tumoren war PSA ≤2,5 ng/ml mit einer höheren Expression von neuroendokrinen Markern im Vergleich zu PSA >2,5ng/ml assoziiert, ohne das es eine solche Beziehung für Gleason ≤7 gibt.
Schlussfolgerungen:
Niedrig-PSA, hochgradiger Prostatakrebs scheint eine einzigartige Entität zu sein, die ein sehr hohes Risiko bezüglich der Prostatakrebs-spezifischen Mortalität (PCSM) aufweist, wahrscheinlich schlecht auf ADT anspricht und mit neuroendokrinen genomischen Merkmalen assoziiert ist.
Eigene Anmerkungen:
Es ist natürlich nichts wirklich Neues, was hier sehr schön wissenschaftlich aufgearbeitet wird. Trotzdem will ich es nochmals in Erinnerung rufen. Männer mit solch einer Erkrankung sind mit einer ADT nicht adäquat versorgt! Wichtig aber auch der Hinweis, dass eine begleitende ADT zur Operation oder Bestrahlung bei Gleason 8-10 UND PSA ≤2,5 ng/ml kontraproduktiv, Lebenszeit verkürzend ist – sonst nicht.
Clinical and genomic characterization of low-prostate-specific antigen, high-grade prostate cancer.
Hintergrund:
Die Folgen eines niedrigen PSA Wertes bei hochgradigem (Gleason 8-10) Prostatakrebs sind nicht bekannt. Wir haben versucht, die klinischen Implikationen und genomischen Merkmale dieser Entität zu bewerten.
Methoden:
Klinische und andere protokllierte Daten von 626.057 Patienten mit N0M0 Prostatakrebs wurden von zwei nationalen Kohorten und einer großen Transkriptom-Datenbank gesammelt. Multivariable sowie Analyse nach dem Fine-Gray Regression Model bezüglich der Prostatakrebs-spezifischen Mortalität (PCSM) bzw. Gesamtmortalität OS. GRID-Daten wurden verwendet, um transkriptomische Merkmale zu analysieren.
Ergebnisse:
Für die Gleason 8-10-Krankheit war die Verteilung der Prostatakrebs-spezifischen Mortalität (PCSM) U-förmig bezüglich dem PSA Wert bei Diagnose, mit einem angepasstem Hazard Ratio (AHR) von:
2,70 für PSA ≤2,5ng/ml gegenüber
1,97 für PSA 2,6-4,0 ng/ml
1,36 für PSA 10,1-20,0 ng/ml
2,56 für PSA >20,0ng/ml.
Im Gegensatz dazu war die Verteilung der PCSM bezüglich der PSA Werte bei Diagnose linear für Gleason ≤7 mit einem Hazard-Ratio von:
0,41 für PSA ≤2,5ng/ml gegenüber
1,38 für PSA 2,6-4,0 ng/ml
2,28 für PSA 10,1-20,0 ng/ml
4,61 für PSA .>20,0ng/ml.
Eine Gleason 8-10 und PSA ≤2,5ng/ml Krankheit hatte eine signifikant höhere PCSM als Standard-Hoch-und-sehr-hohe Risiko-Erkrankungen mit PSA Werten >2,5ng/ml (47-Monats-PCSM 13,8% versus 4,9% ). Unter Gleason 8-10 Patienten, die mit definitiver Strahlentherapie behandelt wurden, war die Androgendeprivationstherapie (ADT) mit einem Überlebensvorteil für PSA >2,5ng/ml (AHR 0,87), aber nicht für ≤2,5ng/ml (AHR 1,36) assoziiert. Bei Gleason-8-10-Tumoren war PSA ≤2,5 ng/ml mit einer höheren Expression von neuroendokrinen Markern im Vergleich zu PSA >2,5ng/ml assoziiert, ohne das es eine solche Beziehung für Gleason ≤7 gibt.
Schlussfolgerungen:
Niedrig-PSA, hochgradiger Prostatakrebs scheint eine einzigartige Entität zu sein, die ein sehr hohes Risiko bezüglich der Prostatakrebs-spezifischen Mortalität (PCSM) aufweist, wahrscheinlich schlecht auf ADT anspricht und mit neuroendokrinen genomischen Merkmalen assoziiert ist.
Eigene Anmerkungen:
Es ist natürlich nichts wirklich Neues, was hier sehr schön wissenschaftlich aufgearbeitet wird. Trotzdem will ich es nochmals in Erinnerung rufen. Männer mit solch einer Erkrankung sind mit einer ADT nicht adäquat versorgt! Wichtig aber auch der Hinweis, dass eine begleitende ADT zur Operation oder Bestrahlung bei Gleason 8-10 UND PSA ≤2,5 ng/ml kontraproduktiv, Lebenszeit verkürzend ist – sonst nicht.
Kommentar